1803

Aus WikiReneKousz
Version vom 23. März 2018, 15:43 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0225D: Reichsdeputationshauptschluss)
1800 | 1801 | 1802 | 1803 | 1804 | 1805 | 1806

FEBRUAR

0211D: Marbury v. Madison

  • Marbury v. Madison ist ein 1803 vom Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten entschiedener Fall, der in der amerikanischen Rechtsprechung eine herausragende Bedeutung erlangte. Mit dieser Entscheidung konstatierte der Oberste Gerichtshof das Recht, Bundesgesetze auf ihre Verfassungsmäßigkeit hin zu überprüfen und solche für nichtig zu erklären (Judicial Review). Nicht zuletzt wegen dieses Votums gewann das Gericht unter Chief Justice John Marshall bezeichnet als „the Marshall Court“ politische und historische Bedeutung. Der Fall ist auch international bemerkenswert, da er als erstes das Konzept der Verfassungsgerichtsbarkeit, wenn auch nicht in dieser Bezeichnung, hervorbrachte. Zwar gab es in Europa seit dem 15. Jahrhundert Rechtsprechung zur Abgrenzung der Rechte von Staatsorganen[1], Judicial Review erfolgte wegen des politischen Systems der Amerikanischen Verfassung jedoch in einer qualitativ neuen Konstellation, als positivistische Kontrolle im Spannungsfeld zwischen Volkssouveränität und Gewaltenteilung.

0225D: Reichsdeputationshauptschluss

  • "Deutschland ist kein Staat mehr". Der Philosoph Hegel brachte es auf den Punkt. Der Abschlussbericht (Hauptschluss), den die Deputierten verabschiedet hatten, läutete das Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation ein. (WDR ZeitZeichen 2018)

APRIL

0427D: Reichsdeputationshauptschluss

  • Der Reichsdeputationshauptschluss (eigentlich Hauptschluss (= Abschlussbericht) einer außerordentlichen Reichsdeputation) war das letzte bedeutende Gesetz des Heiligen Römischen Reiches. Es wurde auf der letzten Sitzung des Immerwährenden Reichstags am 25. Februar 1803 in Regensburg verabschiedet und trat mit der kaiserlichen Ratifikation am 27. April 1803 in Kraft. Dem Text lag ein im Juni 1802 zwischen Frankreich und Österreich vereinbarter Entschädigungsplan zugrunde, der auf dem 1801 geschlossenen Friedensvertrag von Lunéville (Art. 7) fußte.

JULI

0705D: Konvention von Artlenburg

  • Mit der Konvention von Artlenburg oder Elbkonvention kapitulierte das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg am 5. Juli 1803 gegenüber der Armee Napoleons.

AUGUST

0803D: Zweiter Marathenkrieg

  • Der Zweite Marathenkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen der Britischen Ostindien-Kompanie und dem Marathenreich von 1803 bis 1805.

LEXIKON

Gemäldegalerie

Klavierkonzert op. 37 (Beethoven

  • Das Klavierkonzert Nr.3, c-Moll, op.37 ist das dritte Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Es ist Beethovens einziges Klavierkonzert in einer Moll-Tonart. Es gilt als das erste Klavierkonzert Beethovens mit sinfonischen Merkmalen, was der Gattung des Klavierkonzerts aus dem Salon in den Konzertsaal verhelfen sollte. Fortschritte im Klavierbau begünstigten diese Entwicklung.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)

Schauspiel "Die Familie Schroffenstein" (Kleist)

  • Die Anklänge an Shakespeare sind unverkennbar: Zwei unschuldig Liebende, die jedoch verfeindeten Familien angehören, können zusammen nicht kommen und fallen schließlich dem alten Zwist zum Opfer. Auch Hexen gibt es in Die Familie Schroffenstein, die ein bisschen an die unheimlichen Schwestern aus Macbeth erinnern. Und genau wie Shakespeare nutzt auch Kleist Elemente der Groteske und der Komödie, um seine Tragödie umso bedrückender zu machen. Doch im Unterschied zu seinem Vorbild schafft es Kleist nicht – und will es womöglich auch gar nicht schaffen –, die an seinen Protagonisten zerrenden oder sie vorantreibenden Kräfte in Balance zu bringen und dem Stück so die Allgemeingültigkeit eines großen Kunstwerks zu verleihen. Stattdessen spiegelt sich in Die Familie Schroffenstein vor allem Kleists eigenes zerrissenes und getriebenes Wesen. Andererseits: Der Sogwirkung der Handlung, der so pedantischen wie virtuosen Katastrophenanbahnung tut das keinen Abbruch. Kleists eigenwilliges Ritterspiel ist spannend zu lesen und trägt schon den Keim der Sprachgewalt seiner späteren Dramen in sich. (getAbstract)

Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 (Seume)

  • Am 6. Dezember 1801 bricht Johann Gottfried Seume zu einem Spaziergang auf, der in die Literaturgeschichte eingehen wird. Viele glauben nicht, dass der nur 1,55 m große Mann lebendig zurückkehren wird. Schließlich führen die 6000 Kilometer, die er von Leipzig bis ins sizilianische Syrakus und zurück zu bewältigen hat, durch Gegenden, die von Straßenräubern unsicher gemacht werden – und für die zählt ein Menschenleben wenig. Aber Seume ist nicht nur Gelehrter, sondern auch ein erfahrener Soldat, und lässt sich nicht abschrecken. Bis zur berühmt gewordenen Reise war sein Leben von unglücklichen Umständen geprägt; jetzt will er es noch einmal wissen. Nach eigenem Gutdünken besichtigt er Städte und Sehenswürdigkeiten und beweist dabei durchaus Mut zur Lücke. Meist zu Fuß unterwegs und in eher armseligen Wirtshäusern logierend, begegnet er Menschen, die die Kutschenfahrer seiner Zeit nie zu Gesicht bekommen. Was er sieht, analysiert er mit wachem, kritischem Verstand. Deshalb kann er am Ende seiner Reise einen Bericht aus ungewöhnlicher Perspektive abliefern, der nicht nur seine Zeitgenossen fasziniert, sondern auch heute noch Menschen dazu inspiriert, ihren Reisezielen mit offenen Augen und mit aufgeklärtem Verstand zu begegnen. (getAbstract)

Utsuro-bune

  • Utsuro-bune, Utsuro-fune oder seltener Utsubo-fune (jap. 虚舟, うつろ舟, うつぼ舟, übersetzt „Hohles Schiff“) ist die Bezeich­nung für ein „Schiff“, das angeblich Anfang des Jahres 1803 an der japa­nischen Küste strandete. Der Legende zufolge beobach­teten orts­ansässige Fischer ein fremd­artiges Boot, das im Wasser trieb. Bei genau­erer Unter­suchung entdeck­ten die Augen­zeugen eine junge, schöne Frau von befremd­licher Er­schei­nung im Inneren des Utsuro-bune. Aufgrund von Speku­lationen und Ver­ständigungs­problemen beschlossen die Fischer, die Frau und ihr Boot wieder im Meer aus­zu­setzen. Die Geschichte des Utsuro-bune wurde erstmals 1925 vom frühen japa­nischen Ethnologen Yanagita Kunio untersucht, ein zweites Mal im Jahr 1962. Ein drittes Mal wurde die Geschichte 1997 von Professor Tanaka Kazuo überprüft. Beide Gelehrte bewerten die Erzählung vom Utsuro-bune als Folklore. Die Legende ist auch unter Anhängern von Hypothesen über den extra­terres­trischen Ursprung von UFOs verbreitet und wird von diesen als histo­rischer Beleg für Begeg­nungen der dritten Art in früherer Zeit angesehen. (Artikel des Tages)

Violinsonate op. 47 "Kreutzersonate" (Beethoven)

  • Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 (alle „Violinsonaten“ von Mozart und Beethoven sind vom Komponisten „für Pianoforte und Violine“ geschrieben, niemals für „Violine und Klavier“, dies kam erst später in der „Romantik“ auf) entstand 1802 und ist gemeinhin als Kreutzer-Sonate bekannt. Das etwa 40-minütige Werk ist charakterisiert durch Klangfülle (die Violine beginnt mit einem mehrstimmigen Solo), Virtuosität, überraschende Modulationen, weite melodische Bögen und abwechslungsreiche Sätze – vom furiosen ersten Satz über den meditierenden zweiten bis zum jubelnden Finale. Ursprünglich war die Sonate dem Geiger George Bridgetower (1779–1860) gewidmet, welcher die Uraufführung des Werkes gemeinsam mit Beethoven bestritt. Nach dem Auftritt kam es jedoch zu einem Streit zwischen den beiden, als Bridgetower eine Frau beleidigte, die, wie sich herausstellte, mit Beethoven befreundet war. Wütend entfernte Beethoven die Widmung und erteilte dem französischen Violinisten Rodolphe Kreutzer (1766–1831) die Ehre. Ironischerweise hat Kreutzer die Sonate nie gespielt und sogar für unspielbar erklärt, trotzdem ist sein Name nun auf immer mit ihr verbunden.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Als «äusserst unverständlich» bezeichnet der berühmte französische Geiger Rodolphe Kreutzer die A-Dur-Sonate Op. 47, die «Kreutzer» - obwohl Beethoven sie ihm gewidmet hat. Sie ist zu wild, zu üppig, zu wütend - und kaum geeignet für gemütliche Hauskonzerte. Auch Lew Tolstoi, dessen berühmte Erzählung nach Beethovens Komposition benannt ist, war diese Musik nicht ganz geheuer. Er hörte in ihr Verführung, Verwerflichkeit und Unmoral... Wie soll man diese Musik denn nun spielen? Zahm und gepflegt, oder sinnlich und wütend? Der Geiger Etienne Abelin und der Musikwissenschaftler Michael Struck-Schloen diskutieren über ganz unterschiedliche Interpretationen. (DRS2 Diskothek im Zwei 2012)

QUELLEN

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.

Grundstock am 08.09.2010 erstellt

1800 | 1801 | 1802 | 1803 | 1804 | 1805 | 1806