1818

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Version vom 20. Juni 2019, 17:58 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0225D: Flagge Argenti­niens)
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JANUAR

0101D: Frankenstein (Roman)

  • Angeblich soll Mary Shelley Inspiration bei ihrer Rheinreise 1814 gefunden haben, als sie die verfallene Burg Frankenstein sah und hörte, dass dort einst ein Alchemist mit Menschenkörpern experimentierte. Leider ist diese Theorie nur eine Legende. Wahr hingegen ist der große Erfolg ihres Schauerromans. [Angeblich soll Mary Shelley Inspiration bei ihrer Rheinreise 1814 gefunden haben, als sie die verfallene Burg Frankenstein sah und hörte, dass dort einst ein Alchemist mit Menschenkörpern experimentierte. Leider ist diese Theorie nur eine Legende. Wahr hingegen ist der große Erfolg ihres Schauerromans. (dradio.de 2018)
  • Als «Frankenstein» im Jahr 1818 veröffentlicht wurde, waren die Reaktionen auf das Buch gespalten. Begeisterten Lesern standen angeekelte Kritiker gegenüber, die kein gutes Haar an diesem «Gewebe aus schauerlichen Absurditäten» liessen. Aber die Kritiker konnten Frankensteins Monster nichts anhaben. Das Monster lebt bis heute: als Gruselfigur und als Mahnmal für die Wissenschaft. Wie ist es Frankenstein gelungen, über 200 Jahre zu überleben? Mit Barbara Straumann, Assistenzprofessorin für Anglistik an der Universität Zürich, reisen wir zurück zu Frankensteins Geburtsort, 1816 am Genfersee. In eine Zeit im Umbruch. In ein Jahr ohne Sommer, in dem sich die 18-jährige Mary Shelley auf einen Schreibwettbewerb mit gestandenen Autoren einliess. Frankenstein hat sich aus ihrer Feder ins kollektive Gedächtnis geschrieben. (SRF Zeitblende 2018)

FEBRUAR

0225D: Flagge Argenti­niens

  • Die Flagge Argenti­niens besteht aus drei gleich großen, horizon­talen Streifen: oben hellblau, in der Mitte weiß und unten wieder hellblau. Die Mitte der Flagge zeigt eine Sonne mit abwech­selnd 16 geraden und 16 geflamm­ten Sonnen­strahlen. Über­liefert ist, dass Manuel Belgrano zu diesem Symbol inspi­riert wurde, als er wäh­rend der Schlacht von Paraná in den Himmel schaute. Das Sonnen­symbol tauchte bereits in früheren Flaggen Argenti­niens auf und findet sich auch im Landes­wappen wieder. Die Darstel­lung der Sonne ist laut Gesetz iden­tisch mit der Sonne auf den ersten argenti­nischen Münzen. Die Sonnen­scheibe mit einem Gesicht, umge­ben von Sonnen­strahlen, symboli­sierte in der Inka-Mytho­logie den Sohn Inti des gött­lichen Schöpfers Viracocha. Früher wurde die Flagge ohne Sonne in Friedens­zeiten, die Flagge mit Sonne in Kriegs­zeiten verwendet. Später unter­schied man zwischen der in offiziel­ler Funktion verwen­deten Flagge (mit Sonne) und Flaggen des priva­ten Gebrauchs (ohne Sonne). Heute können beide Versionen nach Belie­ben verwen­det werden. Seit 1938 wird jedes Jahr am 20. Juni, dem Todes­tag von Belgrano, in ganz Argenti­nien der Tag der Flagge (Día de la Bandera) gefeiert. (Artikel des Tages)

MÄRZ

0302D: Eingang der Chephren-Pyramide entdeckt

  • Spekulationen über sagenumwobene Schätze im Inneren der 143 Meter hohen Chephren-Pyramide in Gizeh gab es viele, denn der Eingang war lange Zeit verschüttet. Am 2. März 1818 gelang es dem Italiener Giovanni Battista Belzoni, einem Pionier der Ägyptologie, den Weg zur Grabkammer freizulegen. (dradio.de 2018)

0316D: Überraschung von Cancha Rayada

  • Die Schlacht, die im spanischsprachigen Raum unter dem Namen Überraschung von Cancha Rayada in die Geschichte einging, fand am 16. März 1818 in Chile statt. Die Streitparteien setzten sich dabei aus den königstreuen spanischen Truppen und den südamerikanischen Rebellen zusammen. Das Ergebnis dieser Schlacht war eine vernichtende Niederlage der Rebellen, die sich jedoch in der Schlacht von Maipú rächen konnten.

APRIL

0405D: Schlacht von Maipú

  • Argentinien war eine der ersten Kolonien, die sich von der spanischen Monarchie emanzipierten. Von dort brachen 1817 die Befreier San Martín und O'Higgins auf, um auch Chiles Unabhängigkeit zu erkämpfen. Der entscheidende Sieg der Unabhängigkeitskämpfer fand am 5. April statt. (dradio.de 2018)

0410D: Cleves' Theorie der hohlen Erde

  • Über Form und Aufbau unserer Erde haben die Forscher lange gerätselt. Die Idee der flachen Scheibe war schon in der Antike widerlegt. Doch über die innere Struktur ließ sich nichts sagen. Und so gab es aus heutiger Sicht durchaus kuriose Theorien zum Aufbau der Erde - wie John Cleves Symmes‘ Idee von der hohlen Erde. (dradio.de 2018)

0414D: Robert Glutz von Blotzheim

  • Robert Glutz von Blotzheim, auch bekannt als Robert Glutz-Blotzheim, Glutz von Solothurn oder kurz Glutz, (* 30. Januar 1786 in Solothurn; † 14. April 1818 in München; vollständiger Name Urs Robert Joseph Felix Glutz von Blotzheim) war ein Schweizer Historiker, Schriftsteller, Bibliothekar und Journalist. Er gilt als Pionier der quellenbasierten Geschichtsforschung. Im Jahre 1816 setzte Glutz die „Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft“ von Johannes von Müller mit einem Band zu den Jahren 1489–1516 fort und bemühte sich darin um eine streng an den Quellen orientierte, sachliche Darstellung der Abläufe, auch wo sie die Schweizer nicht in einem günstigen Licht erscheinen lassen. Zwei Jahre später, im Alter von nur 32 Jahren, starb Glutz in München überraschend an einem Hirnschlag. (Artikel des Tages)

MAI

0526D: Verfassung des Königreichs Bayern

  • Die Verfassung des Königreichs Bayern von 1818 war bis zum Ende des Königreiches 1918 gültig

JULI

0723D: Auszug nach Witzenhausen

  • Der Auszug der Göttinger Studentenschaft nach Witzenhausen im Juli 1818 war zweite große Auszug aus der Universitätsstadt Göttingen im 19. Jahrhundert nach dem Auszug nach Münden im Jahr 1806. Er hatte in der Auseinandersetzung mit den Behörden des Königreichs Hannover nicht die von den Studenten beabsichtigte Wirkung.

AUGUST

0822D: Badische Verfassung

  • Die von Karl Friedrich Nebenius erarbeitete Badische Verfassung wurde von Großherzog Carl am 22. August 1818 in Bad Griesbach im Schwarzwald unterzeichnet. Sie galt als eine der modernsten Verfassungen im Deutschen Bund. Damit gehörte Baden neben den süddeutschen Staaten Württemberg (Verfassung: 1819) und Bayern (Verfassung: 1818) sowie dem mitteldeutschen Sachsen-Weimar-Eisenach (Verfassung: 1816) zu den wenigen Bundesstaaten, deren Staatsform die konstitutionelle Monarchie war.
  • Die badische Verfassung von 1818 war nicht die erste, aber die fortschrittlichste Verfassung, die nach dem Wiener Kongress von 1815 in Deutschland das Ende des Absolutismus einläutete. Die Unterzeichnung dieser Verfassung war jedoch kein Ergebnis liberaler Reformbestrebungen. (dradio.de 2018)

SEPTEMBER

0901D: Erste Bluttransfusion von Mensch zu Mensch

  • Blut ist ein ganz besonderer Saft - lebensnotwendig und lebensrettend. Vor 200 Jahren gelang die erste Bluttransfusion von Mensch zu Mensch. Der britische Mediziner und Geburtshelfer Dr. James Blundell übertrug einem todkranken Patienten am Londoner Guys Hospital mittels einer selbst konstruierten Spritze etwa einen halben Liter Blut in eine Vene. (WDR ZeitZeichen 2018)
  • Der englische Arzt James Blundell (1790 - 1877) wagt die erste Übertragung von menschlichem Blut auf einen anderen Menschen. Obwohl Blundell sich sehr gründlich darauf vorbereitet hat, kann er den sehr schwachen Patienten nicht retten. Danach kann er aber mehreren Frauen helfen, die nach der Entbindung viel Blut verloren haben. (aref.de)

0929D: Aachener Kongress

  • Der Aachener Kongress wurde vom 29. September bis zum 21. November 1818[1] in der Stadt Aachen abgehalten.

OKTOBER

1018D: "Allgemeine Deutsche Burschenschaft" wird gegründet

  • 1968 war das Jahr der studentischen Revolte. In Vergessenheit gerät gerne, dass es bereits 150 Jahre früher, im Oktober 1818, Studenten gab, die sich in der "Allgemeinen Deutschen Burschenschaft" überregional organisierten, um die Einheit Deutschlands voranzutreiben. Doch die Fürsten des "Deutschen Bundes" verboten die Vereinigung bald wieder. (dradio.de 2008)

1019D: Vertrag von Old Town

  • Der Vertrag von Old Town war eine zwischen den Chickasaw und den Vereinigten Staaten von Amerika geschlossener Landabtretungsvereinbarung. Das Dokument wurde am 19. Oktober 1818 in Old Town in Tennessee beschlossen. Die Verhandlungen wurden auf Seiten der Chickasaw von der Vollversammlung der indianischen Stammesführer geführt, die Interessen der Vereinigten Staaten wurden durch Isaac Shelby, den ehemaligen Gouverneur von Kentucky und Andrew Jackson, dem späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten, vertreten.[1] Für Tennessee, das 1796 als Bundesstaat etabliert wurde und dessen westliches Grenzgebiet bis zur Vertragsunterzeichnung kaum besiedelt war, begann damit die Ausdehnung der Besiedlung bis an den Mississippi River.

1020D: Londoner Vertrag

  • Die Convention respecting fisheries, boundary, and the restoration of slaves, wie der Vertrag von 1818 zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland offiziell heißt - andere Bezeichnungen sind Londoner Konvention, Anglo-Amerikanische Konvention von 1818, Konvention von 1818 oder Londoner Vertrag von 1818 regelte offene Grenzstreitigkeiten zwischen beiden Staaten und ermöglichte eine gemeinsame Erschließung und Besiedelung des Oregon Country, das in der britischen und kanadischen Geschichte als Columbia District der Hudson’s Bay Company bezeichnet wird und einschließlich des südlichen Teils der Distrikts New Caledonia.

NOVEMBER

1121D: Ende des Aachener Kongresses

  • Nach der Niederwerfung Napoleon Bonapartes brauchte es einige Jahre, bis die monarchisch-konservative Herrschafts- und Gesellschaftsordnung in Europa wiederhergestellt war. Der Aachener Kongress der europäischen Großmächte, der vor 200 Jahren endete, manifestierte den Triumph der Restauration. (dradio.de 2018)

DEZEMBER

1224D: Stille Nacht, heilige Nacht

  • Stille Nacht, heilige Nacht gilt als das bekannteste Weihnachtslied der Welt.
  • Kein christliches Weihnachtslied hat einen solchen Siegeszug rund um die Welt angetreten wie "Stille Nacht, Heilige Nacht". Durch seine einfache und eingängige Melodie hat es sich schon im 19. Jahrhundert wie ein Lauffeuer verbreitet. Den Text hat der Hilfspfarrer Joseph Mohr geschrieben, sein Freund Franz Xaver Gruber komponierte die passende Melodie. Vor 190 Jahren wurde das Lied zum ersten Mal uraufgeführt. (dradio.de 2008)
  • Kein christliches Weihnachtslied hat einen solchen Siegeszug rund um die Welt angetreten wie „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Um seine Entstehung ranken sich zahlreiche Legenden – doch eines ist sicher: Im kleinen Ort Oberndorf im Salzburger Land wurde das Lied uraufgeführt. (dradio.de 2018)
  • In der Dorfkirche von Oberndorf bei Salzburg wird das Weihnachtslied "Stille Nacht" uraufgeführt. Joseph Mohr, Hilfspfarrer, und Franz Xaver Gruber, Dorfschullehrer und Organist, singen es zweistimmig mit Gitarrenbegleitung. (aref.de 2013)

LEXIKON

Balladen (Loewe)

  • An die 500 Balladen hat Carl Loewe vertont: kleine Gruselszenen, kuriose Liebeslieder, dramatische Lebenssituationen der Dichter Goethe, Fontane und vielen mehr. Heute stehen sie noch immer im Schatten der Schubert-Lieder – zu Unrecht. Warum Carl Loewe noch immer ein Stiefkind der musikalischen Geschichtsschreibung ist – obwohl er nicht nur meisterhafte Balladen sondern auch Opern, Symphonien und Konzerte komponiert hat –, wie er die lyrischen Texte mit seiner Musik deutet, und wie gut sie in der Stimme liegen, dem gehen wir in der Sendung nach. Anlass ist der 150. Todestag von Carl Loewe. Fünf Aufnahmen von drei Balladen-Vertonungen diskutiert Jenny Berg mit ihren beiden Gästen, der Sängerin Maya Boog und der Literaturwissenschaftlerin Nicola Gess. (SRF Diskothek im Zwei 2019)

Draisine (Laufmaschine)

  • Die Draisine oder Laufmaschine (so auch der vom Erfinder verwendete Name) ist ein einspuriges, von Menschenkraft betriebenes Fahrzeug ohne Pedale, das als Urform des heutigen Fahrrads gilt. Sie wurde vom badischen Erfinder Karl Drais 1817 in Mannheim entwickelt und zum Patent angemeldet (badisches Privileg und französisches Brevet 1818). Gründe für die Entwicklung waren Hungersnot, Futtermangel und Pferdesterben nach der Tambora-Eruption.
  • Die Sendungen der Reihe "Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik" stellen in informativer und unterhaltender Form herausragende Leistungen und Erfindungen der technischen und naturwissenschaftlichen Entwicklung vor. Im Mittelpunkt jeder Folge steht ein einzelnes „Meisterwerk". Angereichert mit vielen Anekdoten werden technische und physikalische Hintergründe durch Animationen und geschichtliche Materialen anschaulich erklärt. (Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik)

Fürst Heinrich LXII. (Reuß jüngere Linie)

  • Heinrich LXII. (1785-1854) war vom 17. April 1818 bis 1. Oktober 1848 Fürst von Reuß-Schleiz, danach bis 19. Juni 1854 Fürst Reuß jüngerer Linie (als Vereinigung aller souveränen Linien von Reuß jüngerer Linie: Reuß-Schleiz, Reuß-Gera, Reuß-Lobenstein und Reuß-Ebersdorf).

Gemäldegalerie

Herzog Ferdinand Friedrich (Anhalt-Köthen)

  • Friedrich Ferdinand 1769-1830) war ein regierender Herzog von Anhalt-Köthen aus dem Geschlecht der Askanier, und zugleich preußischer General.

König Gézo (Dahomey)

  • Gézo war der neunte König von Dahomey (heute Benin) und regierte von 1818 bis 1858. Sein bürgerlicher Name vor seiner Machtübernahme war Gakpe.

König Karl XIV. Johann (Schweden)

  • Karl XIV. Johann (1763-1844) war französischer Kriegsminister, Marschall von Frankreich, Fürst von Ponte Corvo, Oberbefehlshaber der alliierten Nordarmee gegen Napoléon sowie von 1818 bis 1844 als Karl XIV. Johann König von Schweden und als Karl III. Johann von Norwegen. Nach seinem Tod wurde er in der Stockholmer Riddarholmskyrkan beigesetzt.

Novelle "Das Marmorbild" (Eichendorff)

  • Das Marmorbild ist eine Novelle von Joseph von Eichendorff aus dem Jahre 1818. Erstmals wurde sie im Frauentaschenbuch für das Jahr 1819 veröffentlicht.
  • Parallel zu seinem berühmtesten Werk Aus dem Leben eines Taugenichts schrieb Joseph von Eichendorff Das Marmorbild. In der allegorischen Novelle geht es um die Verwirrung eines jungen Edelmannes und Dichters, der erstmals die Enge seiner Heimat verlässt und erlebnishungrig in die Welt hinauszieht. Die entscheidende Lektion wird ihm im toskanischen Lucca erteilt: Dort lernt er die naive, keusche Bianka kennen, ignoriert aber deren schüchterne Zuneigung – und gerät noch in derselben Nacht in den Bannkreis der heidnischen Liebesgöttin Venus, die er in einer Marmorstatue verkörpert sieht. Später glaubt er, sie als Adelsdame aus Fleisch und Blut wiederzuerkennen, und erst kurz bevor es dieser Femme fatale gelingt, ihn zu verführen, erwacht sein christliches Gewissen und er reißt sich von dem Trugbild los. Die musterhaft gebaute Novelle spiegelt in poetischen Sprachbildern die seelische Verunsicherung eines Jünglings wider – und darüber hinaus die einer ganzen Epoche: Woran kann man nach der Aufklärung noch glauben, wonach soll man sich richten? Eichendorff findet sein romantisches Refugium in der Vergangenheit, in der Natur und in Gott. (getAbstract)

Roman "Frankenstein" (Shelley)

  • Frankenstein oder Frankenstein oder Der moderne Prometheus ist ein Roman von Mary Shelley, der 1818 erstmals anonym veröffentlicht wurde. Er erzählt die Geschichte des jungen Schweizers Viktor Frankenstein, der an der damals berühmten Universität Ingolstadt einen künstlichen Menschen erschafft. Die Handlung wird durch eine Mischung aus Briefroman und klassischer Ich-Erzählsituation vermittelt. Viktor Frankenstein erzählt dem Leiter einer Forschungsexpedition, zugleich Eigner des Schiffes, das ihn in der Arktis rettet, seine Geschichte. Der Roman wird so zu einem Lehrstück, gibt Frankenstein doch deutlich zu verstehen, dass seine Erzählung auch eine Warnung an den Zuhörer und damit auch die Leser sein soll: Er warnt vor einer entgrenzten menschlichen Vernunft, die sich selbst zu Gott macht und sich anmaßt, lebendige Materie zu schaffen. Die Figur des Viktor Frankenstein ähnelt damit sowohl dem 'literarischen' Faust als auch dem Prometheus aus der griechischen Mythologie.
  • Wer kennt sie nicht, die berühmteste Szene aus Frankenstein: ein dunkles Labor, ein riesenhaftes Wesen auf einer Bahre, daneben der Wissenschaftler, der das Geschöpf mit einem Stromstoß zum Leben erweckt. Das Monster aus Mary Shelleys Roman wurde zu einer Ikone des Horrorfilms und der Popkultur überhaupt. Dabei besticht die Urfassung des Romans von 1818 weniger durch ihre Schockeffekte als durch ihr Einfühlungsvermögen in die Seele des Monsters. Das eigentlich gutmütige Wesen, dessen Anblick nicht einmal sein Schöpfer ertragen kann, verbreitet zu seinem eigenen Leidwesen Angst und Schrecken in der Welt. Es ist zur Einsamkeit verdammt und wird nur aus Verzweiflung zum Mörder. Seine Berühmtheit als Mordmaschine verdankt es vor allem den zahlreichen Theater- und Filmversionen, nicht zuletzt der weltberühmten Schwarz-Weiß-Verfilmung mit dem großartigen Boris Karloff in der Rolle der furchterregenden Kreatur. An dem etwas schwülstigen, schauerromantischen Originaltext beeindruckt heute – im Hinblick auf Gentechnik und Klonversuche – insbesondere der visionäre Scharfsinn Mary Shelleys. Wer ihren Roman liest, weiß: Das wissenschaftlich Mögliche führt nicht immer zu wünschenswerten Ergebnissen. (getAbstract)

Roman "Kloster Northanger" (Austen)

  • Ganze 15 Jahre lang lag das Manuskript von Jane Austens erstem zur Veröffentlichung bestimmten Roman beim Verleger. Sie kaufte es schließlich zurück und überarbeitete es, trotzdem erschien Kloster Northanger erst nach ihrem Tod. Der Roman, der das im späten 18. Jahrhundert populäre Genre des Schauerromans parodiert, erinnert noch sehr an Austens frühe satirische Texte, mit denen sie ihre Familie zu unterhalten pflegte. Und doch zeigen sich unter der humoristischen Oberfläche bereits deutliche Züge jenes realistischen Erzählens, das ihre späteren, berühmten Romane auszeichnet. Zugleich enthält das Werk aufschlussreiche romantheoretische Passagen. Ausdrücklich nimmt Jane Austen den Roman unter anderem gegen das damals verbreitete Vorurteil in Schutz, es handele sich dabei um reine Frauenlektüre. Allerdings wendet sie sich klar gegen den literarischen Kitsch, der damals hoch im Kurs stand, und fordert von der Gattung mehr Realitätsbezug. Kloster Northanger ist ein unterhaltsamer, erzähltechnisch erstaunlich moderner Roman, der ganz nebenbei die vornehme britische Gesellschaft mit ihren Sprach- und Lesekonventionen aufs Korn nimmt. (getAbstract 2017)

Sonate op. 106 "Hammerklaviersonate" (Beethoven)

  • Dem Erzherzog Rudolph von Österreich gewidmet, ist die Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 in geistiger und technischer Hinsicht Beethovens schwierigstes Klavierwerk. „Nach Umfang und Anlage geht die Hammerklaviersonate weit über alles hinaus, was auf dem Gebiet der Sonatenkomposition jemals gewagt und bewältigt wurde.“ (Alfred Brendel). Die Große Sonate für das Hammerklavier galt als unspielbar und wurde erst Jahrzehnte nach Beethovens Tod von Franz Liszt zum ersten Mal öffentlich gespielt.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Die «Hammerklaviersonate» von Ludwig van Beethoven ist ein monumentales Werk: Mit rund 45 Minuten Spieldauer ist es seine längste Klaviersonate. Entstanden ist sie um 1717/1718 in einer Zeit der Krise, als Beethoven schon fast taub war. Mit ihren polyphonen Strukturen, ihrer technischen Komplexität aber auch ihrer poetischen Abgründigkeit galt die Hammerklaviersonate lange Zeit als unspielbar. Erst Franz Liszt hat sie Jahrzehnte nach Beethovens Tod zum ersten Mal öffentlich gespielt. Dem Publikum war sie aufgrund der teils dissonanten Harmonien allerdings viel zu modern. Noch heute zählt Beethovens Hammerklaviersonate zu den schwierigsten Werken der gesamten Klavierliteratur. Wie die technischen und musikalischen Hürden von heutigen Pianistinnen und Pianisten gemeistert werden, hören sie in der Diskothek. Gäste von Eva Oertle sind die Cembalistin Urte Lucht und der Pianist Manuel Bärtsch. (SRF Diskothek im Zwei 2015)
  • Interpretation von Wilhelm Kempff (Empfehlung Clavio Video der Woche)

QUELLEN

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Grundstock am 15.08.2010 erstellt

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