1827

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APRIL

0407D: Streichholz

  • Jahrhunderte lang war das tägliche Feueranmachen eine Qual für die Menschheit. Bis der englische Apotheker John Walker eine leichtentflammbare chemische Mischung entdeckte und damit die ersten Streichhölzer anfertigte. Am 7. April 1827 verkaufte er die "friction lights" zum ersten Mal in seinem Laden in Stockton-on-Tees. (dradio.de 2017)

0429D: Schlag mit dem Fliegenwedel

  • Der Schlag mit dem Fliegenwedel war 1827 ein Zwischenfall bei einem Empfang des algerischen Deys Hussein, der als Anlass für die französische Besetzung Algeriens diente.

JULI

0706D: Londoner Vertrag

  • Der Londoner Vertrag vom 6. Juli wurde von Großbritannien, Frankreich und Russland geschlossen. Die drei europäischen Großmächte verlangten darin, dass die Revolutionäre in Griechenland und das Osmanische Reich ihre Feindseligkeiten einstellen und trachteten nach einem binnen eines Monats zu schließenden Waffenstillstand. Die verbündeten Mächte wollten erreichen, dass Konstantinopel einen unabhängigen griechischen Staat schaffe und boten dazu ihre Vermittlung an. Der Vertrag zielte für den Fall der Bildung eines griechischen Staates darauf ab, dass das Land weiter dem Osmanischen Reich zugehörig und der Sultan oberster Herrscher eines unabhängigen Griechenlands bleiben sollte.

0709D: Zarafa (Giraffe)

OKTOBER

1020D: Schlacht von Navarino

  • Die Schlacht von Navarino (auch Schlacht bei Navarino) fand am 20. Oktober statt und war das entscheidende Ereignis, mit dem Griechenland nach einem jahrelangen Aufstand seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erlangte.

LEXIKON

Dreyse Zündnadelgewehr

  • Das Zündnadelgewehr wurde 1827 in Sömmerda von Johann Nikolaus von Dreyse entwickelt. Es war das erste für den mili­tärischen Einsatz taugliche Hinterlader­gewehr, das auf drei wesentlichen Neuerungen der damaligen Waffen­technik beruhte: Geschoss, Treib­ladung und Zünd­mittel sind bereits in der Patrone vereint. Zusammen­gehalten werden diese Komponenten durch eine starke Papier­hülle. Die Patrone wird von hinten in den Lauf geladen. Die Zündung erfolgt mit einer Zünd­nadel, die beim Abzug durch eine gespannte Spiral­feder in die Patrone hinein­getrieben wird. Die Massen­produktion begann nach langer Entwicklungs­zeit im Jahr 1840. Das Gewehr wurde in verschiedenen Varianten hauptsächlich von 1848 bis 1876 in der preußischen Armee verwendet. Der preußische Sieg im Deutschen Krieg 1866 führte zu einer Umstellung der Infanterie­bewaffung auch in anderen Staaten. Das Prinzip der Zündnadel­zündung wurde vor allem durch Frankreich als Chassepot­gewehr übernommen. Darüber hinaus prägte das Prinzip der Hinter­ladung, der Zylinder­verschluss, die Waffen­technik noch auf Jahrzehnte. (Artikel des Tages)

Gemäldegalerie

Impromptus D 899 (Schubert)

  • Eintrag im Klassikachiv (classicalarchives.com)
  • Im Sommer 1827 komponierte Franz Schubert einige seiner berühmtesten Klavierstücke, die Impromptus, op.90. Man spürt darin ganz klar den Meister des Liedes: Die Impromptus erscheinen fast wie instrumentale Liedszenen. In den bürgerlichen Salons waren sie äusserst beliebt, und bis heute gehören sie ins Repertoire der meisten Pianisten. So existieren denn auch unzählige Einspielungen dieser lyrischen Charakterstücke. In der Diskothek stehen verschiedene Aufnahmen von Schuberts Impromptus op.90 zur Diskussion. Gäste von Eva Oertle sind die Cembalistin Urte Lucht und der Pianist Manuel Bärtsch. (SRF Diskothek im Zwei)
  • Nr. 3: Interpretation von Alfred Brendel (Empfehlung von Clavio Video der Woche)

Königrufen

  • Königrufen ist das varianten­reichste Karten­spiel der Tarock-Familie und eines der verbrei­tetsten Karten­spiele Öster­reichs. In einem weiteren Sinne umfasst der Begriff auch verwandte Spiele, die in anderen Ländern der ehemaligen Habsburger­monarchie sowie in Texas gespielt werden. Der Name des Spiels mit 54 Karten für vier Personen beschreibt die Praxis bei den grund­legendsten Spiel­ansagen, durch das Nennen eines bestimmten Königs dessen Inhaber als Partner zu erwählen. Erstmals 1827 beschrieben, entwickelte sich König­rufen stark weiter und nahm dabei auch zahl­reiche Anregungen aus anderen Spielen auf. Es wird vor­nehmlich in bildungs­bürgerlichen Kreisen, auch von prominenten Politikern und Journalisten gespielt. Bekann­tester Spieler war Sigmund Freud, neben den öster­reichischen Bundes­kanzlern Julius Raab, Franz Vranitzky, Wolfgang Schüssel und Alfred Gusenbauer. Seit den 1990ern wird König­rufen in organi­sierten Turnier­reihen gespielt. Gestern fand das fünfte Österreich-Finale statt. (Artikel des Tages)

Roman "Die Verlobten" (Manzoni)

  • I Promessi Sposi (deutsch: Die Brautleute, früher Die Verlobten) heißt ein historischer Roman des italienischen Autors Alessandro Manzoni, dessen erste Fassung 1827 und dessen endgültige Fassung 1840-1842 in Mailand erschienen ist. Der Untertitel Storia milanese del secolo XVII, scoperta e rifatta da Alessandro Manzoni („Mailändische Geschichte aus dem 17. Jahrhundert, entdeckt und neu eingerichtet von Alessandro Manzoni“) weist ihn als bloße Nacherzählung einer vorgefundenen Quelle aus. In Wahrheit ist er das erste Beispiel des modernen italienischen Romans und gilt nach Dantes Göttlicher Komödie als das bedeutendste Werk der klassischen italienischen Literatur.
  • Als Alessandro Manzoni seinen Erfolgsroman Die Verlobten schrieb, waren die Grundübel der italienischen Gesellschaft offenbar schon die gleichen wie heute: Eine Hand wäscht die andere, einträgliche Posten werden nur unter Freunden vergeben, die Machthaber sind vor allem an der Wahrung ihrer Privilegien interessiert, und das Volk hat jeglichen Glauben an Staat und Gesetze verloren: Viva l’Italia! In dem um 1630 spielenden Werk wirft ein Landadliger sein lüsternes Auge auf ein keusches Bauernmädel. Die tugendhafte Schöne widersetzt sich dem Tyrannen durch ihren Glauben, doch sie und ihr Geliebter werden getrennt, und die beiden müssen einige Abenteuer überstehen, ehe sie endlich mehr als nur Verlobte sein können. Manzonis Klassiker geht über eine reine Liebesgeschichte weit hinaus; er malt das historische Panorama einer Zeit, die geprägt ist von Adelswillkür, Krieg und Pest, aber auch von christlicher Nächstenliebe und Solidarität der Armen. Der Roman ist in Italien Pflichtlektüre und als solche den meisten Schülern ein Gräuel. Dies, obwohl sich kaum ein Klassiker so geschmeidig und spannend liest. (getAbstract)

Schauspiel "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" (Grabbe)

  • Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung ist ein Theaterstück von Christian Dietrich Grabbe und eine der großen deutschen Komödien. Grabbe vollendete das Stück 1827 nach seiner düsteren, nihilistischen Tragödie Herzog Theodor von Gothland und bezeichnete es selbst als komödiantischen Widerpart des Gothland. Das Stück vermischt zahlreiche Elemente des klassischen Lustspiels: Posse, commedia dell'arte, ätzende Literatur- und Gesellschaftssatire und possenhafter Unsinn. Grabbe selbst erlebte eine Inszenierung des Stücks nicht; erst in seinem 40. Todesjahr 1876 fand eine erste Privatinszenierung am Akademietheater in Wien statt. 1907 folgte die offizielle Uraufführung in einer Bearbeitung von Max Halbe an dessen Bühne „Intimes Theater für dramatische Experimente“ in München.
  • Im Jahr 1822 schrieb Christian Dietrich Grabbe über sein Lustspiel, es werde „bei jedem lautes Lachen erregen, doch im Grunde nur ein Lachen der Verzweiflung“. Auf den ersten Blick handelt es sich um eine romantische Liebeskomödie: Baronin Liddy wendet sich von ihrem geldgierigen adligen Verlobten ab und entkommt auch den Fängen des Freiherrn, der es nur auf ihren Körper abgesehen hat. Stattdessen wählt sie einen hässlichen, aber geistreichen Bürgerlichen, der es ernst mit ihr meint. So weit, so konventionell. Doch die Präsenz des Teufels, der gerade zu Besuch auf Erden ist und sich einen Spaß daraus macht, die Menschheit und ihre nutzlosen Handlungen zu verspotten, gibt dem Stück eine anarchische Brechung. Grabbes Humor schwankt zwischen Ironie und grobem Sarkasmus, zwischen possenhafter Situationskomik und schwarzem Zynismus. Mit spürbarer Verachtung schimpft der literarische Außenseiter auf zeitgenössische Dichter und Kritiker. Die Hasstiraden auf den Literaturbetrieb seiner Zeit sind für heutige Zuschauer nicht mehr ganz nachvollziehbar, als pessimistische Satire über die Nichtigkeit des Menschen und all seines Treibens hat die Komödie aber immer noch Biss. (getAbstract)

Streichquartett op. 13 (Mendelssohn)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Kammermusik spielte im Leben von Felix Mendelssohn eine wichtige Rolle – schon als Kind musizierte er zusammen mit seiner Schwester und komponierte Fugen für Streichquartett. Als 18jähriger hat er wenige Monate nach Beethovens Tod ein eindrückliches Quartett geschrieben: sein a-Moll-Streichquartett. Anders als viele seiner Zeitgenossen empfand Mendelssohn Beethoven nicht als lähmenden Schatten, sondern als inspirierendes Vorbild. Und er verstand sein Quartett bewusst als Provokation im Stile des späten Beethoven: «Morgen wird mein a-Moll-Quartett öffentlich gespielt. Cherubini sagt von Beethovens neuer Musik: ça me fait éternuer, und so glaube ich, das ganze Publikum wird morgen niesen». Das Publikum reagierte denn auch teilweise irritiert auf Mendelssohns fortschrittliches Werk. Wo die Herausforderungen für die heutigen Spieler liegen, darüber diskutieren der Geiger Manuel Oswald und der Bratschist Markus Fleck zusammen mit Gastgeberin Eva Oertle anhand von fünf Interpretationen. (SRF Diskothek im Zwei 2018)

Winterreise D 911 (Schubert)

  • Winterreise ist ein Liederzyklus, bestehend aus 24 Liedern für Singstimme und Klavier, den Franz Schubert im Herbst 1827, ein Jahr vor seinem Tod, vollendete. Der vollständige Titel des Liederzyklus lautet: Winterreise. Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte komponiert von Franz Schubert. Op. 89. Erste Abtheilung (Lied I–XII). Februar 1827. Zweite Abtheilung (Lied XIII–XXIV). October 1827.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Kein zweiter Sänger hat den Liedgesang des 20. Jahrhunderts so geprägt wie Dietrich Fischer-Dieskau. Franz Schuberts «Winterreise» hat er rund ein halbes Dutzend Mal aufgenommen, über 30 Jahre hinweg und mit immer anderen Pianisten, die ihm eine neue Sichtweise auf die Musik geboten haben. Das Resultat analysieren die Sängerin Barbara Martig-Tüller und der Musikkritiker Peter Hagmann. (SRF Diskothek im Zwei 2012)
  • Mit der Liebe klappt's nicht und in der Folge mit allem anderen auch nicht mehr. Der Wanderer durch Schuberts Winterlandschaften begegnet Eis und Schnee und sozialer Kälte. Wenn noch etwas warm ist, dann sind es die eigenen Tränen. Der Liederzyklus «Winterreise» ist eine Reise ins eigene Ich. Da hat Schubert den Nerv auch unserer Zeit getroffen. Was nicht zuletzt die zahlreichen Neueinspielungen zeigen, die hier diskutiert werden. Gäste von Benjamin Herzog sind der Bassbariton René Perler und Tagesanzeiger-Musikredaktorin Susanne Kübler. (SRF Diskothek im Zwei 2015)

QUELLEN

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05.08.2010 Artikel eröffnet

07.08.2010 Grundstock erstellt

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