1830

Aus WikiReneKousz
Version vom 30. März 2019, 13:39 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (Symphonie fantastique (Berlioz) (SRF Diskothek im Zwei 2019))
1827 | 1828 | 1829 | 1830 | 1831 | 1832 | 1833

FEBRUAR

0202D: Dotationsvertrag

  • Im Jahre 1830 wurde der in Deutschland einmalige Dotationsvertrag zwischen der Freien Stadt Frankfurt und den christlichen Gemeinden Frankfurts geschlossen. Aufgrund dieses Vertrages ist die Stadt Frankfurt am Main zum Unterhalt der acht Innenstadtkirchen verpflichtet, die in ihrem Eigentum stehen. Die Dotation hat im Grundsatz bis heute Bestand. Die Dotation ist eine Folge der Säkularisierung, deshalb gibt es ähnliche Regelungen auch an anderen Orten wie z. B. Bern.

0215D: Pariser Akademiestreit

  • Der sogenannte Pariser Akademiestreit von 1830 war ein wissenschaftlicher Disput zwischen den beiden französischen Naturforschern Georges Cuvier und Étienne Geoffroy Saint-Hilaire vor der Pariser Académie des sciences. Der Streit begann am 15. Februar, als Saint-Hilaire die Arbeit zweier junger Forscher lobend vorlegte, in der die Anatomie der Wirbeltiere mit der der Weichtiere verglichen wurde. Cuvier erhob Einspruch und startete damit eine der berühmtesten Debatten in der Geschichte der Biologie. Sie zog sich in acht öffentlichen Disputen bis zum 15. April 1830 hin, wobei Cuvier als der Sieger des Streits gilt.

0225D: Schlacht um Hernani

  • Als Schlacht um Hernani (auch: Theaterschlacht, französisch: bataille d'Hernani) prägte ein Theaterskandal vom 25. Februar in Paris die Literatur- und Theatergeschichte. Die Uraufführung von Victor Hugos Schauspiel Hernani artete in lautstarke und handfeste Auseinandersetzungen des Publikums aus. Auf der Bühne der renommierten Comédie-Française wurde eine Art Melodram aufgeführt, das an die proletarischen Theater am Boulevard du Temple erinnerte. Anhänger des klassischen Theaters lieferten sich mit den Unterstützern einer moderneren Form, die später Romantiker genannt wurden, eine regelrechte Theaterschlacht. Das romantische Theater trug am Ende einen glanzvollen Sieg im Frankreich des 19. Jahrhunderts davon.
  • An der Uraufführung von Victor Hugos "Hernani oder die kastilische Ehre" schieden sich die Geister. Die Anhänger des Ancien Régime und die jungen Romantiker lieferten sich vor 180 Jahren eine Saalschlacht, die die Julirevolution von 1830 auf künstlerischem Gebiet vorwegnehmen sollte.(dradio.de 2010)

APRIL

0424D: Indian Removal Act

  • Der Indian Removal Act (englisch: Indianer-Umsiedlungsgesetz oder Indianer-Ausweisungs-Gesetz) wurde am 24. April in den USA erlassen, um eine gesetzliche Grundlage für die Indianer-Ausweisung (Indian Removal) aus den Bundesstaaten östlich des Mississippi River zu schaffen.

JULI

0705D: Franzosen erobern Algier

  • Unter den drei von Frankreich in Nordafrika eroberten Gebieten Tunesien, Algerien und Marokko hat Algerien immer eine Sonderrolle gespielt: Es wurde früher als die anderen Länder erobert und später als sie in die Unabhängigkeit entlassen. Vor allem aber war es nicht nur Kolonie, sondern Teil des französischen Mutterlandes. Am 5. Juli begann die französische Herrschaft über Algerien. (dradio.de 2005)

0727D: Juli-Revolution

  • Die Julirevolution von 1830 hatte den endgültigen Sturz der Bourbonen in Frankreich und die erneute Machtergreifung des Bürgertums in einem liberalen Königreich zur Folge. Ursache der Revolution war die reaktionäre Politik König Karls X. Er beabsichtigte die Vorherrschaft des Adels wiederherzustellen (siehe Restauration). Als der König versuchte, das Parlament aufzulösen, erhoben sich im Juli 1830 in Paris Handwerker, Arbeiter und Studenten und zwangen den König zur Abdankung. Er floh nach England.
  • Paris, 27. Juli: Der erste der "drei glorreichen Tage" der Juli-Revolution ist angebrochen. Wieder erklingt die Marseillaise. Arbeiter, Studenten, Kleinbürger kämpfen auf den Barrikaden, der neuen Erfindung dieses spontanen sehr blutigen Aufstands ohne führende Köpfe. (dradio.de 2005)

AUGUST

0825D: Belgische Revolution

  • In der belgischen Revolution von 1830 erhob sich die überwiegend katholische Bevölkerung der südlichen Provinzen des Vereinigten Königreichs der Niederlande gegen die Vorherrschaft der mehrheitlich protestantischen Nordprovinzen. Innerhalb weniger Wochen im August und September führte der Aufstand zur Abspaltung der flämischen und wallonischen Landesteile und zur Gründung des belgischen Staates. Nur Teile Luxemburgs blieben bis 1890 in Personalunion mit den Niederlanden verbunden. Vom 14. bis 16. Jahrhundert waren der Norden und Süden miteinander verbunden und hatten als burgundische Niederlande, später habsburgische Niederlande dieselbe Geschichte. Im Zuge der Glaubensspaltung und des Achtzigjährigen Krieges hatte sich aber der nun calvinistische Norden als Republik der Sieben Vereinigten Niederlande von den spanischen Niederlanden befreit. Erst nach dem Wiener Kongress 1815 wurden Nord und Süd, gemeinsam mit dem Bistum Lüttich und dem heutigen Großherzogtum Luxemburg, wieder vereinigt. Die religiöse, sprachliche und wirtschaftliche Kluft, die sich in den rund 250 Jahren getrennter Geschichte zwischen beiden Landesteilen entwickelt hatte, erwies sich aber bald als zu tiefgreifend. Die Folge war die bürgerliche, liberale Revolution, die auch im europäischen Kontext der französischen Julirevolution zu sehen ist. Der junge belgische Staat vermochte es bis 1839 die volle Unabhängigkeit zu erlangen und legte in dieser Zeit das politische System fest, das in den Grundzügen bis heute gültig geblieben ist.

0830D: Aachener Unruhen

  • Der Aachener Aufruhr vom 30. August war ein vorindustrieller Brotaufstand im Umfeld der Julirevolution, der regional für Aufsehen sorgte, weil die Aufständischen erst von der Bürgerwehr zurückgedrängt werden konnten. Ausgelöst wurde der soziale Protest durch die Zuspitzung einer vormodernen Konjunkturkrise.

0831D: Vertrag von Franklin

  • Der Vertrag von Franklin war ein zwischen den Chickasaw und den Vereinigten Staaten von Amerika geschlossener Landabtretungsvertrag. Er wurde am 31. August im Hiram Masonic Lodge No. 7 in Franklin, Tennessee unterschrieben. Die Verhandlungen wurden auf Seiten der Chicksaw von den indianischen Stammesführern des Rates, die Interessen der Vereinigten Staaten wurden durch Colonel John R. Coffee und den Kriegsminister John Henry Eaton vertreten.

SEPTEMBER

0927D: Vertrag von Dancing Rabbit Creek

  • Der Vertrag von Dancing Rabbit Creek war eine zwischen den Choctaw und den Vereinigten Staaten von Amerika geschlossener Landabtretungsvertrag. Er wurde am 27. September auf dem Stammesland der Choctaw in Chukfi Ahihla Bogueim (choctaw für Bach, an dem die Hasen tanzen) im Südwesten des Noxubee County in Mississippi geschlossen. Er wurde am 24. Februar 1831 vom Kongress der Vereinigten Staaten ratifiziert.

OKTOBER

1004D: Belgiens Regierung proklamiert die Unabhängigkeit

  • Seit Anfang des Jahres feiert Belgien 175 Jahre Unabhängigkeit. 1830 wurde auf dem Balkon des Brüsseler Rathauses die Flagge des neuen Staates gehisst und die neue Nationalhymne gespielt. So endeten 15 Jahre holländische Herrschaft und sechs Wochen kriegerische Auseinandersetzungen. (dradio.de 2005)

NOVEMBER

1122D: Ustertag

  • Am 22. November versammelten sich auf dem Zimiker-Hügel in Uster rund zehntausend Männer der zürcherischen Landschaft und verlangten eine neue Verfassung («Memorial von Uster»). Hauptanliegen war die Gleichstellung von Stadt und Land. Der Ustertag darf wegen seiner Wucht, seiner Zielgerichtetheit und der Schnelligkeit der Ereignisse wegen als Revolution bezeichnet werden. Er bedeutete die politische Wende zum modernen Kanton Zürich.

1129D: Novemberaufstand

  • Der Novemberaufstand von 1830 – auch Kadettenaufstand genannt – war der erste größere Aufstand der Polen nach dem Wiener Kongress, der die Unabhängigkeit Polens zum Ziel hatte.

DEZEMBER

1205D: Freiämtersturm

  • Der Freiämtersturm im Dezember 1830 war ein unblutiger Aufstand im Schweizer Kanton Aargau, der von der unzufriedenen Landbevölkerung im Freiamt ausging. Er ermöglichte die Regenerationszeit mit der Machtübernahme durch liberale Kräfte und löste eine Kette von Ereignissen aus, die letztlich zur Gründung des modernen schweizerischen Bundesstaates im Jahr 1848 führten.

1224D: Münchner Weihnachtstumulte

  • Im Jahr 1830 kam es in München während der Weihnachtszeit zu gewalttätigen Unruhen, die als Münchner Weihnachtstumulte oder Dezemberunruhen bezeichnet werden. In ohnehin angespannter gesellschaftlicher Lage nach den Juli-Unruhen von 1830 kam es vom 24. Dezember bis zum 29. Dezember 1830 zu mehreren Zusammenstößen zwischen Studenten und Handwerksburschen einerseits sowie Soldaten der Münchner Garnison und bürgerlicher Landwehr andererseits. Der Anlass der Auseinandersetzungen war die temporäre Verhaftung zweier Studenten. Als Folge der Unruhen ließ Ludwig I. die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) schließen und die Burschenschaft „Germania“ verbieten.

LEXIKON

Die 53 Stationen des Tōkaidō (Hoeidō-Ausgabe)

  • Die 53 Stationen des Tōkaidō (Hoeidō-Ausgabe) (Tōkaidō gojūsan tsugi no uchi Hoeidō-ban) ist eine Serie von Farbholz­schnitten, die in der ersten Hälfte der 1830er Jahre von dem japanischen Künstler Utagawa Hiroshige entworfen wurde. Mit den Entwürfen für diese Serie begründete Hiroshige seinen Ruf als bedeutendster Landschafts­künstler Japans im Bereich des Farbholz­schnitts während der letzten Jahrzehnte der Edo-Zeit. Vor dem Erscheinen der 53 Stationen des Tōkaidō war Hiroshige ein weitgehend unbekannter Farbholz­schnitt­künstler. Die Beliebtheit der Drucke und der damit verbundene Verkaufs­erfolg machten ihn hinter Kunisada und Kuniyoshi zum beliebtesten Farbholz­schnitt­künstler seiner Zeit. Mit der Entdeckung japanischer Kunst durch westliche Sammler, zunächst aus den USA, dann auch aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland, erlangten die Drucke Hiroshiges im Westen Bekanntheit. Die Serie enthält einige der besten Arbeiten des Künstlers, wie zum Beispiel die Stationen Mariko, Kambara, Shōno und Kameyama. Diese Drucke zählen neben Hokusais Großer Welle zu den bekanntesten japanischen Farbholz­schnitten außerhalb Japans.(Artikel des Tages)

Eisenbahn

  • Die Eisenbahn ist ein schienengebundenes Verkehrsmittel für den Personenverkehr und zum Transport von Gütern. Mit Eisenbahn wird übergeordnet auch das schienengebundene Verkehrssystem bezeichnet und vor allem mit Bahnbetrieb und Bahnanlagen verknüpft. Ursprünglich war der Begriff zur Kennzeichnung des seinerzeit neuartigen Fahrweges aus Eisen gebräuchlich. Er dehnte sich auf Eisenbahnfahrzeuge und das Verkehrsmittel und weiter auf das Verkehrssystem aus. Die Eisenbahn entstand zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Verknüpfung des bereits jahrhundertealten Rad-Schiene-Systems mit maschinellen Antrieben. Das Gewicht der Maschinenantriebe und die Anforderungen an einen glatten Fahrweg führten zunächst zu eisenbeschlagenen Bohlenspurwegen, später zum Einsatz von auf Steinblöcken montierten Schienen aus Eisen, die später aus Gründen der Spurstabilität auf quergelegten Schwellen aus Holz montiert wurden. Daraus leitet sich auch der Name „eiserne Bahn“ ab. Heutige Fahrzeuge der Eisenbahnen fahren mit zumeist stählernen Rädern auf stählernen Schienen und werden dabei durch das spezielle Profil der Räder sowie Spurkränze in der Spur gehalten. (Artikel des Tages)]

Erzählung "The Hollow of the Three Hills" (Hawthorne)

  • The Hollow of the Three Hills ist eine 1830 erschienene Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Nathaniel Hawthorne und gilt als seine erste veröffentlichte Kurzgeschichte. Es liegen zwei Übersetzungen ins Deutsche vor: Die Höhle der drei Hügel (von Franz Blei, 1922) und Die Mulde unter den drei Hügeln (von Hannelore Neves, 1977). Sie handelt von einer jungen Frau, die bei einer Wahrsagerin Auskunft über das Schicksal ihrer Familie erbittet. Bei ihrer abendlichen Zusammenkunft in einer Senke im Wald beschwört die Wahrsagerin (ob sie eine Hexe ist, bleibt offen) drei Erscheinungen herauf, die die Sünden der jungen Frau und deren Folgen offenbaren: Sie hat ihre Familie im Stich gelassen, ihre Eltern sind verbittert, ihr Mann im Irrenhaus, ihr Kind tot. Diese frühe Geschichte zeigt bereits viele der für Hawthorne typischen stilistischen Eigenarten und Sujets – komplexe Symbolik, verrätselte Uneindeutigkeit, finstere Atmosphäre, Fragen nach dem Wesen von Sünde, Schuld, Strafe und Verzweiflung – die ihn neben Poe und Melville zu einem herausragenden Vertreter der „dunklen“ amerikanischen Romantik machen. (Artikel des Tages)

Gedicht "The Kraken" (Tennyson)

  • The Kraken, deutsch Der Krake, ist ein Gedicht des englischen Dichters Alfred Tennyson (1809–1892), erstmals erschienen 1830 in seinen Poems, Chiefly Lyrical. Das nur 15 Verse zählende, formal einem Sonett ähnelnde Werk hat ausweis­lich seines Titels ein See­ungeheuer zum Thema, den sagen­umwobenen „Kraken“ des Nordmeeres. Die eigen­tümliche Wortwahl des Dichters und mehr oder minder explizite inter­textuelle Anspie­lungen etwa auf die Offen­barung des Johannes oder Percy Bysshe Shelleys Prometheus Unbound weisen jedoch über dieses märchen­haft-folklo­ristische, also typisch roman­tische Sujet hinaus und haben zu vielfäl­tigen Speku­lationen über die psycho­logischen, religiösen, politi­schen oder weltan­schaulichen Hinter­gedanken des Dichters Anlass gegeben. (Artikel des Tages)

Gemäldegalerie

Großherzog Leopold (Baden)

  • Leopold (1790-1852) war von 1830 bis zu seinem Tod Großherzog von Baden.

Großherzog Ludwig II. (Hessen-Darmstadt)

  • Ludwig II. (1777-1848) war von 1830 bis 1848 Großherzog von Hessen und bei Rhein.

Herzog Wilhelm (Braunschweig)

  • Wilhelm (1806-1884), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg war von 1830 bis zu seinem Tode Herzog von Braunschweig.

Kaiser Iyasu IV. (Äthiopien)

  • Iyasu IV. war vom 18. Juni 1830 bis zum 18. März 1832 Negus Negest (Kaiser) von Äthiopien sowie ein Mitglied der Solomonischen-Dynastie. Er war der Sohn von Salomon III.

Klavierkonzert op. 11 (Chopin)

  • Frédéric Chopin komponierte das 1. Klavierkonzert op. 11 in e-Moll im Alter von 20 Jahren. Er widmete es Friedrich Kalkbrenner und brachte es am 11. Oktober 1830 – am Vorabend des Novemberaufstands – in Warschau zur Uraufführung. Er berichtete von „lebhaften Bravorufen“.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Das e-Moll Klavierkonzert von Frédéric Chopin ist bis heute eines der beliebtesten seiner Gattung. Komponiert hat es Chopin am Ende seines Studiums in Warschau - er war knapp zwanzig jährig und gerade über beide Ohren in eine Opernsängerin verliebt. Das Konzert ist ein typisches Virtuosenstück, bei dem der Solist so richtig brillieren kann - in den schnellen Sätzen mit seiner Technik, im langsamen Satz mit dem Ausdruck. Obwohl es ein Jugendwerk ist, zeigt sich bereits Chopins Begabung für perlende Läufe und dramatische Entwicklungen, vor allem aber auch für innige, poetische Melodien, die das Publikum berühren. Gewidmet hat Chopin das Konzert dem ersten Klaviervirtuosen seiner Zeit, Friedrich Kalkbrenner. Die Uraufführung fand 1830 in Warschau statt. Von den unzähligen Aufnahmen, die es heute auf dem Markt gibt, stehen in der Diskothek sechs Interpretationen zur Diskussion. Gäste von Eva Oertle sind die Dirigentin Graziella Contratto und der Pianist Manuel Bärtsch. (SRF Diskothek im Zwei 2017)
  • Interpretation von Evgeny Kissin (Empfehlung von Clavio Video der Woche)

Klavierkonzert op. 21 (Chopin)

  • Das 2. Klavierkonzert f-Moll op. 21 von Frédéric Chopin entstand zwischen 1829 und 1830. Der Komponist war bei der Fertigstellung erst 19 Jahre. Die Opuszahl 21 wurde dem Werk lange nach der Veröffentlichung gegeben. Chopins sogenanntes 1. Klavierkonzert e-Moll op. 11 entstand trotz der niedrigeren Opuszahl drei Jahre nach diesem f-Moll-Konzert. Das heute als 2. Klavierkonzert bezeichnete Werk ist also das älteste. Chopin komponierte das Konzert unter dem Eindruck seiner ersten großen Liebe zur Opernsängerin Konstancja Gladkowska. Nach Fertigstellung widmete er das Konzert jedoch seiner späteren Liebe Delfina Potocka. Das Konzert ist von tiefen Gefühlen und einer Chopin eigenen Poesie durchzogen und gehört zu den brillanten und Virtuosität erfordernden Konzerten der Romantik. Osteuropäisch geprägte Lyrik mit spannungsgeladenen Dramatikmomenten prägen das Konzert. Die typische Klaviertechnik Chopins kommt in dem Konzert zur Anwendung: Arabesken, brillante Chromatik und ein eleganter, frischer Solopart. Das Konzert lebt von edler Melodiebildung und ausgeprägter Figurationen des Klaviers. Es gehört heute in das Repertoire jedes großen Pianisten und wird in allen Konzertsälen der Welt gespielt.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)

König Ferdinand II. (Sizilien)

  • Ferdinand II. (1810-1859) war König beider Sizilien.

König Louis-Philippe I. (Frankreich)

  • Louis-Philippe I. (1773-1850) auch Roi Citoyen („Bürgerkönig“) genannt, war in der so genannten Julimonarchie von 1830 bis 1848 der letzte König von Frankreich mit dem offiziellen Titel „König der Franzosen“. Sein französischer Name Louis-Philippe wird auch im deutschen Sprachraum benutzt, im Gegensatz zu den französischen Königen aus der Zeit vor der Französischen Revolution und zu seinem Vor-Vorgänger Ludwig XVIII.

König Wilhelm IV. (Großbritannien)

  • Wilhelm IV. (1765-1837), Duke of Clarence, war von 1830 bis zu seinem Tod 1837 König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und König von Hannover.

Kurzgeschichte "An Old Woman’s Tale" (Hawthorne)

  • An Old Woman’s Tale, deutsch Erzählung einer alten Frau, ist der Titel einer erstmals 1830 erschienenen Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Nathaniel Hawthorne. Sie handelt von einem jungen Liebespaar, das Zeuge einer Geisterprozession wird. Eingebettet ist diese äußerliche, märchenhafte Handlung in eine Rahmenerzählung über eine alte Frau, von der der Erzähler diese Geschichte erfahren haben will. Die Erzählung einer alten Frau ist die erste gerahmte Kurzgeschichte Hawthornes und für die Literaturgeschichte insbesondere als eine seiner frühesten Übungen in romantischer Ironie von Interesse. (Artikel des Tages)

Roman "Rot und Schwarz" (Stendhal)

  • Rot und Schwarz ist ein Roman des französischen Schriftstellers Stendhal. Held des Romans ist der intelligente, als Sohn eines Sägemühlenbesitzers in der Provinz geborene Julien Sorel, der in der Zeit der französischen Restauration seinen gesellschaftlichen Aufstieg erzwingen will. Der Roman wurde 1830 in Paris beim Verleger Levavasseur publiziert. Rot und Schwarz war nach Armance der zweite Roman Stendhals.
  • In Rot und Schwarz (1830) tritt dem Leser ein romantischer Erzähler entgegen, der eigentlich schon ein verkappter Realist ist: Henri Beyle, der sein literarisches Schaffen stets mit dem Pseudonym Stendhal versah, schildert in knappen, fast schon nüchternen Sätzen den sozialen Aufstieg eines geschickten Emporkömmlings zur Zeit der französischen Restauration nach der Abdankung Napoleons. Stendhals Held Julien Sorel ist ein glühender Bewunderer des großen Feldherrn, darf aber seine Meinung öffentlich nicht äußern. So entwickelt er sich zum perfekten Heuchler und macht die Verstellung und den Schein zu seinen Kardinaltugenden. Er hat Erfolg: In einer Gesellschaft, die auf Oberflächlichkeiten baut, legt er eine steile Karriere hin. Vom Lehrer im Haus des Bürgermeisters über das Priesterseminar bis in den Palast eines einflussreichen Marquis in Paris dient er sich hoch. Auf dem Gipfel seiner Macht, geadelt und mit der Tochter des Marquis verheiratet, holt ihn der Verrat seiner ersten Liebe zurück auf den Boden der Tatsachen. Der vermeintlich kühle Realist rastet aus, schießt auf die Verräterin und besiegelt damit sein Schicksal, das sich unter dem blanken Stahl der Guillotine erfüllt. Stendhal, der zu Lebzeiten als Schriftsteller beim Publikum durchfiel, sicherte sich mit der psychologisch und zeitgeschichtlich gleichermaßen hervorragenden Milieustudie einen Platz auf dem Olymp der französischen Klassiker. getAbstract)

Sinfonie op. 107 (Mendelssohn)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • 23jährig war Felix Mendelssohn, als er seine «Symphonie zur Feier der Kirchen-Revolution» komponierte. Das Werk sollte im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 300. Geburtstag der Augsburger Konfession uraufgeführt werden. Aufgrund der Wirren der französischen Revolution fand die Uraufführung aber nicht wie geplant statt, sondern erst 1832 in Berlin. Veröffentlicht wurde die Reformationssinfonie sogar erst nach Mendelssohns Tod - daher auch die hohe Opuszahl. Das radikale Werk, in dem Mendelssohn eine neue musikalische Sprache einsetzt, hatte keinen Erfolg, und bis heute wird die Reformationssinfonie selten aufgeführt. Dieses Jahr jedoch steht sie anlässlich des 500. Jubiläums der Reformation oft auf Konzertprogrammen, und es sind auch einige neue Aufnahmen entstanden. Fünf Interpretationen stehen sich in der Diskothek gegenüber. Gäste von Eva Oertle sind die Musikjournalistin Verena Naegele und der Dirigent Jan Schultsz. (SRF Diskothek im Zwei 2017)

Symphonie fantastique (Berlioz)

  • Die Symphonie fantastique – Episode de la vie d’un artiste („Episoden aus dem Leben eines Künstlers“) (op. 14) ist ein programmatisches musikalisches Werk von Hector Berlioz. Sie gilt als wichtiger Vorläufer der Sinfonischen Dichtung und als eines der bedeutendsten Werke der Romantischen Musik überhaupt. Das Zar Nikolaus I. von Russland gewidmete Werk wurde am 5. Dezember 1830 unter der Leitung von François-Antoine Habeneck im Conservatoire de Paris uraufgeführt. Mit der 1830 entstandenen Symphonie fantastique betrat Berlioz Neuland, wobei er an Beethovens 6. Sinfonie anknüpfte. Berlioz bezeichnete sein Werk auch ausdrücklich als drame musical („musikalisches Drama“) und gliedert es folgerichtig in fünf Sätze analog zu den fünf Akten des klassischen Dramas. Das Leitmotiv (idée fixe), das Motiv der Geliebten, wird in den Sätzen, die einzelnen Szenen zugeordnet sind, verarbeitet
  • eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Als 26-Jähriger komponierte Hector Berlioz seine erste Sinfonie, die «Symphonie fantastique» - ein musikalisches Drama, wie Berlioz selbst sagt. Denn Sie trägt den Untertitel: Episoden aus dem Leben eines Künstlers. Berlioz hat dem Werk ein Programm beigefügt, das stark autobiographische Züge trägt. Einzelne Sequenzen aus dem Leben eines jungen Musikers werden dargestellt und das Leitmotiv, das Motiv der Geliebten, taucht als Idée fixe immer wieder auf. In der «Diskothek im Zwei» stehen nun unterschiedliche Interpretationen der Symphonie fantastique, die eine der berühmtesten Programmusiken des 19. Jahrhunderts ist, zur Diskussion. Gäste sind der Musikjournalist Peter Hagmann und der Oboist Matthias Arter.(DRS2 Diskothek im Zwei 2010)
  • «Vom Liebesrausch zum Höllenritt» – das ist Hector Berlioz «Symphonie fantastique». Gerade einmal 26 Jahre alt ist er, als er mitten in den Revolutionswirren um 1830 eine Sinfonie über sich selbst und seine heimliche Geliebte schreibt. Aufgrund der politischen Umwälzungen war dem Publikum damals noch nicht klar, dass es sich bei der «Symphonie fantastique» um einen Geniestreich handelt – doch heute ist das Werk mit der idée fixe, der immer wiederkehrenden Melodie für die Geliebte, mit dem rauschenden Ball-Satz, mit dem Hexensabbat und den Mordphantasien ein äusserst beliebtes Instrumentaltheater – im Konzertleben wie bei den unzähligen CD-Aufnahmen. Anlässlich seines 150. Todestages am 8. März 2019 diskutiert Jenny Berg gemeinsam mit ihren beiden Gästen, dem Musikkritiker Peter Hagmann und der Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer, fünf Aufnahmen der «Symphonie fantastique». (SRF Diskothek im Zwei 2019)

Westpfälzer Wandermusikantentum

  • Das Westpfälzer Wandermusikantentum war ein Wander­gewerbe, das sich etwa ab 1830 in einem Teil­gebiet der West­pfalz, das heute Musi­kanten­land genannt wird, ent­wickelte. Die Blüte­zeit lag zwischen 1850 und dem Ersten Welt­krieg. In dieser Zeit zogen mehrere tau­send Musi­kanten durch die gesamte Welt und ver­dienten den Lebens­unterhalt für sich und ihre Familien. Die West­pfalz gehörte von jeher zu den land­wirt­schaftlich benach­teiligten Regionen, Verkehrs­anbindungen zu den Industrie­zentren waren im beginnenden 19. Jahr­hundert nicht vor­handen, Miss­ernten lösten regel­mäßig Hungers­nöte aus. Aus­weg aus dieser Not war für viele Familien, ent­weder aus­zuwandern oder sich als Wander­arbeiter in den besser gestellten Regionen Europas zu ver­dingen. Gleich­zeitig ent­wickelten sich Wander­gewerbe ver­schie­dener Berufs­zweige. (Artikel des Tages)

QUELLEN

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.

09.01.2009 Artikel eröffnet

10.08.2010 Grundstock erstellt

1827 | 1828 | 1829 | 1830 | 1831 | 1832 | 1833