1872

Aus WikiReneKousz
Version vom 17. Juni 2022, 20:12 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0522D: Grundsteinlegung für das Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth)
1869 | 1870 | 1871 | 1872 | 1873 | 1874 | 1875

JANUAR

0101D: Strafgesetzbuch (Deutsches Reich)

  • Im Deutschen Reich tritt in einheitliches Strafgesetzbuch für alle deutschen Bundesstaaten in Kraft.

0101D: § 175 Strafgesetzbuch (Deutsches Reich)

  • Der § 175 des deutschen Strafgesetzbuches existierte vom 1. Januar 1872 bis zum 11. Juni 1994. Er stellte sexuelle Hand­lungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe. Insgesamt wurden etwa 140.000 Männer nach den verschie­denen Fassungen des § 175 verurteilt. Am 1. September 1935 verschärf­ten die National­sozia­listen den § 175, durch Anhe­bung der Höchst­strafe auf fünf Jahre Gefäng­nis, mit dem § 175a für „erschwerte Fälle“ bis zu zehn Jahren Zucht­haus. Die DDR kehrte 1950 zur alten Fassung § 175 zurück; der § 175a wurde weiter­hin ange­wendet. Ab Ende der 1950er-Jahre wurden homo­sexuelle Hand­lungen unter Erwach­senen nicht mehr geahndet. Ab 1968 wurde in § 151 sexuelle gleich­geschlecht­liche Hand­lungen mit Jugend­lichen sowohl für Frauen als auch für Männer unter Strafe gestellt. Seit 1973 waren nur noch sexuelle Hand­lungen mit männ­lichen Jugend­lichen unter 18 Jahren strafbar, wogegen das Schutz­alter bei les­bischen und hetero­sexuellen Hand­lungen bei 14 Jahren lag. Erst nach der Wieder­vereini­gung wurde 1994 § 175 für das Gebiet der alten Bundes­republik ersatz­los aufge­hoben. Man nannte den 17. Mai (17.5.) zahlen­spiele­risch den „Feiertag der Schwulen“. Heute finden am selben Tag Aktionen zum International Day Against Homophobia statt. (Artikel des Tages)

0101D: Brandstiftung (Deutsches Reich)

  • In Deutsch­land ist die Brandstiftung Gegen­stand mehrerer Tat­bestän­de des Straf­rechts. Die Brand­stif­tungs­delikte zählen zu den gemein­gefähr­lichen Straf­taten und sind im 28. Ab­schnitt des Beson­deren Teils des Straf­gesetz­buchs in § 306 bis § 306f StGB nor­miert. Im Mittel­punkt der Brand­stiftungs­delikte stehen zwei Tat­hand­lungen: das Inbrand­setzen einer Sache sowie deren Zer­störung durch Brand­legung. Eine Sache wird in Brand ge­setzt, wenn wesent­liche Teile der­art vom Feuer er­fasst werden, dass sie aus eigener Kraft, also ohne das Fort­wirken eines Zünd­stoffes, weiter­brennen können. Die Be­gehungs­form des ganzen oder teil­weisen Zer­störens durch Brand­legung schuf der Gesetz­geber im Rah­men des sechs­ten Straf­rechts­reform­gesetzes von 1998. Aus­gangs­punkt hierfür war der Um­stand, dass viele Bau­materi­alien mittler­weile feuer­resis­tent waren, was ein selbst­ständiges Weiter­brennen von Ge­bäude­teilen oft ver­hinder­te. Diese Hand­lungen werden mit höherer Straf­andro­hung ver­sehen, wenn die Tat sich gegen be­stimmte Objekte rich­tet, mit schwer­wiegen­den Folgen für Dritte ver­bunden ist oder aus be­sonders ver­werf­lichen Moti­ven heraus erfolgt. (Artikel des Tages)

0701D: Das metrische System wird im ganzen Deutschen Reich eingeführt

0102D: John D. Rockefeller gründet den Standard Oil Trust

0115D: Le roi Carotte (Oper)

  • Die Uraufführung der komischen Oper Le roi Carotte von Jacques Offenbach mit einem Libretto von Victorien Sardou nach dem Märchen Klein Zaches genannt Zinnober und der Erzählung Die Königsbraut von E. T. A. Hoffmann erfolgt im Théâtre de la Gaîté in Paris.

0118D: Vincenz Grimm

  • Vincenz Grimm (* um 1800 in Wien; † 15. oder 16. Januar 1872 in Pest; ungarisch Grimm Vince) war ein österreichisch-ungarischer Kunsthändler, Lithograf, Kartograf, Kunstmaler und Schachspieler. Als Geburtsjahr wird zum Teil abweichend 1810 angegeben. Der Vorname wird in den Quellen manchmal auch mit Vinzenz oder Vincze wiedergegeben, die englische Umschrift lautet Vincent. Im Verlauf der Revolution von 1848/49 übernahm Grimm eine Leitungsfunktion bei der ungarischen Banknotendruckerei. Als die Unabhängigkeit des Landes gewaltsam niedergeschlagen wurde, musste er fliehen und lebte daraufhin als Emigrant in der Türkei. (Artikel des Tages)

FEBRUAR

0220D: Metropolitan Museum of Art (New York)

  • Das Metropolitan Museum of Art wird in New York City eröffnet.

0223D: Mauser Modell 71 (Gewehr)

  • Das in der Königlich Württembergischen Gewehrfabrik in Oberndorf am Neckar produzierte Gewehr Mauser Modell 71 wird als erstes deutsches Reichsgewehr eingeführt.

MÄRZ

0301D: Yellowstone-Nationalpark

  • Durch die Unterschrift von US-Präsident Ulysses S. Grant wird der Yellowstone-Nationalpark in den USA kraft Gesetz als erster Nationalpark der Welt geschaffen.

0311D: Leipziger Hochverratsprozess

  • Vor dem Schwurgericht in Leipzig beginnt der Hochverratsprozess gegen August Bebel und Wilhelm Liebknecht, weil sie im Jahr 1870 in der Reichstagsdebatte über die Gewährung weiterer Gelder für den Deutsch-Französischen Krieg einen Friedensvorschlag vorgetragen haben.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2022

0324D: Illustrirtes Wiener Extrablatt (Zeitung)

  • Die erste Ausgabe des bis 1928 erscheinenden Illustrirtes Wiener Extrablatts – zeitweise eine der auflagenstärksten österreichischen Zeitungen – erscheint in Wien.

APRIL

0409D: Patent für die Herstellung von Milchpulver

MAI

0505D: Slaget på Fælleden

  • Slaget på Fælleden (deutsch: „die Schlacht auf der Allmende“) ist die Bezeichnung für einen gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Arbeitern, Militär und Polizei am 5. Mai 1872 auf dem Nørrefælled in Kopenhagen. In der Geschichte Dänemarks war es der erste größere Aufstand der neuen Arbeiterbewegung.

0510D: Victoria Woodhull will US-Präsidentin werden

0519D: Straßenbahn Frankfurt am Main

  • Die Straßenbahn Frankfurt am Main nimmt als Pferdebahnlinie ihren Betrieb auf. Die Strecke führt vom Schönhof in der nordwestlichen Nachbarstadt Bockenheim über die Bockenheimer Warte und die Bockenheimer Landstraße zur Hauptwache in Frankfurt. Betreibergesellschaft ist die private belgische Frankfurter Trambahn-Gesellschaft.
  • Die Straßenbahn Frankfurt am Main ist Teil des öffentlichen Personennahverkehrs in Frankfurt am Main. Das Schienennetz besteht aus zehn regulären Straßenbahnlinien und zwei Sonderlinien. Der Straßenbahnverkehr begann am 19. Mai 1872 mit der Eröffnung der ersten Pferdebahnlinie. 1884 folgte die elektrisch betriebene Schmalspur-Linie der FOTG, die erste kommerziell betriebene elektrische Straßenbahn Deutschlands. 1888/89 eröffneten zwei private Unternehmen Dampfstraßenbahnlinien. 1891 experimentierten zwei weitere Unternehmen mit dem elektrischen Antrieb. 1899 fuhren die ersten elektrischen Straßenbahnen mit der bis heute verwendeten Oberleitung. Ab 1898 beteiligte sich die Stadt Frankfurt am Straßenbahnverkehr, ab 1906 auch die Nachbarstadt Offenbach. Das letzte private Straßenbahnunternehmen ging 1955 in städtischen Besitz über. Nachdem man in Frankfurt jahrzehntelang auf eine Abschaffung der Straßenbahn hinarbeitete, vollzog sich Anfang der 1990er Jahre eine Wende in der Verkehrspolitik. Seitdem wird wieder in neue Fahrzeuge und Strecken investiert. (Artikel des Tages)

0522D: Grundsteinlegung für das Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth

JULI

0701D: Lebensversicherungsanstalt für die Armee und Marine

  • Die Lebensversicherungsanstalt für die Armee und Marine wurde am 1. Juli 1872 eröffnet. Ihre Statuten waren durch eine Allerhöchste Kabinettsorder (kurz A.K.O.) bereits am 26. Dezember 1871 genehmigt.

0725D: Blumenstraßenkrawalle

  • Als Blumenstraßenkrawalle ist ein mehrtägiger Volksaufstand in die Stadtgeschichte eingegangen, der in der Berliner Blumenstraße seinen Anfang genommen hat.

AUGUST

0825D: Ludwigsmedaille

  • Die Ludwigsmedaille für Wissenschaft und Kunst wurde am 25. August 1872 von König Ludwig II. von Bayern für Verdienste um die Wissenschaft, Kunst und Industrie in zwei Ausführungen gestiftet. Die Medaille ist aus Gold und zeigt auf der Vorderseite das Bildnis des Stifters mit dem Schriftzug LUDWIG II KÖNIG VON BAYERN und auf der Rückseite einen schwebenden Engel mit einem Lorbeerkranz in der linken Hand sowie dem Schriftzug FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST. In der Ausfertigung für die Industrie lautet der Schriftzug DEM VERDIENSTE.

NOVEMBER

1112D: Dresdner Bank

  • Die Dresdner Bank AG war bis zum 10. Mai 2009 eine Großbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Unternehmen war, gemessen an Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl, die drittgrößte Bank Deutschlands. Am 11. Mai 2009 wurde die Dresdner Bank AG mit der Commerzbank AG verschmolzen und ist damit als Rechtsträger erloschen. Der Name „Dresdner Bank“ bestand – ohne den Rechtsformzusatz „AG“ – noch als Marke der Commerzbank und wurde bis zur vollendeten Umstellung Ende August 2010 für einige Filialen der ehemaligen Dresdner Bank AG noch genutzt, zugleich aber auch darüber hinaus für eine Filiale in Dresden, um den Markennamen nicht zu verlieren. Die Filialen, Technik und Verwaltung werden in der „neuen Commerzbank“ aufgehen, was voraussichtlich einen Abbau von 9.000 Stellen, davon 6.500 im Inland, zur Folge haben wird.

1112D: Ostseesturmhochwasser

  • Das Ostseesturmhochwasser 1872, oft auch als Sturmflut bezeichnet, suchte die Ostseeküste von Dänemark bis Pommern in der Nacht vom 12. auf den 13. November 1872 heim und gilt als bisher schwerstes Sturmhochwasser der Ostsee. Der höchste gemessene Scheitelwasserstand betrug etwa 3,3 m über Normalnull.

DEZEMBER

1204D: Geisterschiff "Mary Celeste" entdeckt

  • "Verlasse nie dein Schiff, es sei denn, es verlässt dich." Diese überlebenswichtige Seefahrerregel wird gelegentlich von ganzen Schiffsbesatzungen gebrochen. Und so kommt es, dass immer mal wieder völlig unversehrte Schiffe ohne Mannschaft herrenlos auf den Wellen treibend gefunden werden. (WDR ZeitZeichen 2017)

LEXIKON

Bahnhof Leutkirch

  • Der Bahnhof Leutkirch ist der Bahnhof der baden-württembergischen Stadt Leutkirch im Allgäu. Er gehört der Bahnhofs­kategorie 5 der Deutschen Bahn an und besitzt zwei Bahnsteig­gleise. Der Bahnhof wurde am 1. September 1872 als Endbahnhof der Württem­bergischen Allgäu­bahn eröffnet. 1874, mit Eröffnung der Bahnstrecke von Leutkirch nach Isny, wurde er Durchgangs­bahnhof. Vor der Eröffnung der Bahnstrecke nach Memmingen am 2. Oktober 1889 entstand das heutige Empfangs­gebäude; die Anlage wurde zum Keil­bahnhof. Seit der Stilllegung der Isnyer Strecke am 31. Dezember 2001 ist Leutkirch wieder reiner Durchgangs­bahnhof. Das Empfangs­gebäude steht unter Denkmal­schutz und wurde in den Jahren 2011 und 2012 saniert. An den Kosten beteiligte sich neben der Stadt auch eine Genossenschaft aus 600 Bürgern mit einer Million Euro. Die Denkmal­stiftung Baden-Württemberg ernannte den „Bürger­bahnhof“ zum „Denkmal des Monats April 2012“. (Artikel des Tages)

Bilder zur Jobsiade (Busch)

  • "Bilder zur Jobsiade" ist eine 1872 veröffentliche Bildergeschichte des humoristischen Dichters und Zeichners Wilhelm Busch. Sie erschien 1872 im Bassermann Verlag, der von Wilhelm Buschs langjährigem Freund Otto Friedrich Bassermann geleitet wurde. Nach dem großen Erfolg der antiklerikalen Bildergeschichten Der Heilige Antonius von Padua und Die Fromme Helene war auch diese Bildergeschichte ein großer Erfolg. Wilhelm Busch war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum ein Skandalautor. Der Verleger Moritz Schauenburg war nach der Veröffentlichung des Heiligen Antonius angeklagt worden. Dies blieb zwar bei der Frommen Helene aus, die Bildergeschichte erregte aber trotzdem sehr großen Anstoß.

Briefmarken-Jahrgang 1872 der Deutschen Reichspost

  • Der Briefmarken-Jahrgang 1872 der Deutschen Reichspost ist der erste Briefmarkenjahrgang des im Januar 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreich. Im April 1871 wurde die Ausgabe von gemeinschaftlichen Briefmarken in Gestaltung nachstehender Brustschilde zum 1. Januar 1872 verfügt. Er umfasste 28 Dauermarken. Davon waren zwei Marken nur für den Innendienst. Die 26 Brustschildausgeben können untergliedert werden in sieben Werte Groschen, kleines Brustschild, sechs Werte Kreuzer, kleines Brustschild, sieben Werte Groschen, großes Brustschild und sechs Werte Kreuzer, großes Brustschild.

Die Fromme Helene (Busch)

  • "Die Fromme Helene" ist eine Bildergeschichte des satirischen Zeichners und Dichters Wilhelm Busch. Die Geschichte erschien 1872 im Bassermann Verlag, der von Wilhelm Buschs langjährigem Bekannten Otto Friedrich Bassermann geleitet wurde. Die Geschichte ist ähnlich wie Buschs Bildergeschichte Der Heilige Antonius von Padua von Buschs antiklerikaler Haltung geprägt. Vor dem Hintergrund des Kulturkampfes in Deutschland fand die Bildergeschichte schnell eine große Leserschaft. Sie zählt auch noch heute zu den populärsten Geschichten Wilhelm Buschs.

Die Kinderstube (Mussorgski)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Mussorgski mied die Gattungen Sinfonie und Streichquartett - stattdessen erprobte er seine bildhafte Klangsprache insbesondere in Liedern und Opern. So etwa im Zyklus «Die Kinderstube», der zwischen 1868 und 1872 entstand. «Ein Bettler kann meine Musik singen, ohne Gewissensbisse haben zu müssen», schrieb Mussorgski unter dem Eindruck der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahr 1863. Der Zyklus «Die Kinderstube» (1868-72) hat sich dank seines angeblich heiteren Grundtons durchgesetzt und wird von Frauen und Männern gesungen. Corinne Holtz lädt die Operndramaturgin Beate Breidenbach und den Sänger René Perler zur Diskussion. (DRS2 Diskothek im Zwei 2010)

Gemälde "Berthe Morisot mit Veilchenstrauß" (Manet)

  • Berthe Morisot mit Veilchenstrauß (französisch Berthe Morisot au bouquet de violettes) ist ein in Öl auf Leinwand gemal­tes Bild des Malers Édouard Manet. Es hat eine Höhe von 55,5 cm und eine Breite von 40,5 cm. Dar­ge­stellt ist die mit Manet be­freun­dete Malerin Berthe Morisot, die zwischen 1868 und 1874 sein bevor­zugtes Modell war. Morisot ist als Brust­stück aus­geführt – zu sehen sind der Kopf und der Ober­körper mit Schul­tern und Ober­armen. In der Brust­mitte schmückt ein kleiner Veil­chen­strauß das untere Ende des Aus­schnitts. Vor einem hellen Hinter­grund hebt sich kontrast­reich die dunkel geklei­dete Por­trä­tierte ab. Kunst­kritiker zählen das Bildnis zu den bedeu­tend­sten Porträts im Gesamt­werk des Künst­lers. Nach dem Gemälde schuf Manet eine Radie­rung und zwei Litho­grafien, in denen er das Motiv vari­ierte. Das Ölbild be­findet sich in der Sammlung des Musée d’Orsay in Paris. Anläss­lich des Ankaufs des Ge­mäldes zitierte die Zeitung Libé­ration den Histo­riker Marc Fumaroli, der das Bild als die Mona Lisa des 19. Jahr­hun­derts be­zeich­nete. (Artikel des Tages)

Gemälde "Lorenzo Pagans und Auguste de Gas" (Degas)

  • Lorenzo Pagans und Auguste de Gas ist der Titel eines Gemäldes von Edgar Degas. Es ist in Öl auf Leinwand gemalt und hat eine Höhe von 54,5 cm und eine Breite von 39,5 cm. Das um 1871–1872 entstandene Doppelporträt zeigt als zentrale Figur in der Bildmitte den aus Katalonien stammenden Tenor Lorenzo Pagans bei einem Gesangs- und Gitarrenvortrag. Rechts hinter ihm hat Auguste de Gas, der Vater von Edgar Degas, Platz genommen. Beide Personen befinden sich in einem Innenraum. Edgar Degas hat in diesem Gemälde mit vortragenden Sänger und Gitarrist sowie seinem Zuhörer das Thema Musik bildnerisch umgesetzt. Die Autorin Melissa MacQuillan merkt hierzu an: „… selten wurde die Beziehung zwischen dem musikalischen Interpreten und seinem Zuhörer bildlich so deutlich dargestellt.“ Das Gemälde gehört zu einer Reihe von Musikerporträts, die Degas ab Ende der 1860er Jahre malte. Es befindet sich in der Sammlung des Musée d’Orsay in Paris. (Artikel des Tages)

Krankenhaus Moabit

  • Das Krankenhaus Moabit ist ein ehemaliges Krankenhaus in Berlin-Moabit. Es entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Seuchenstation für Berlin, entwickelte sich dann aber bald zum Schwerpunktkrankenhaus. In den 1920er Jahren war es ein Zentrum jüdischer Ärzte und das wichtigste Krankenhaus Berlins nach der Charité. Nach der Übernahme des Krankenhauses durch nationalsozialistische Ärzte und den starken Zerstörungen der Gebäude im Zweiten Weltkrieg verlor das Krankenhaus seinen medizinischen Ruf. Es folgten zwar umfangreiche Auf- und Umbauten, dennoch wurde das Krankenhaus Moabit im Zuge von Einsparungen am 31. Oktober 2001 geschlossen. Heute betreibt die Berliner Immobilienmanagement GmbH dort das Gesundheits- und Sozialzentrum Moabit.

Nationalparks in den Vereinigten Staaten

  • Es gibt 62 offizielle National­parks in den Ver­einig­ten Staaten mit einer Fläche von zusammen 211.273 km². Sie haben vom Kongress der Ver­einig­ten Staaten den Schutz­status Natio­nal Park zuer­kannt bekom­men. Weitere Schutz­gebiete sind natio­nale Denk­mäler (Natio­nal Monu­ments), histori­sche Parks, Gedenk­stätten, Erho­lungs­gebiete, Flüsse und Küsten­abschnitte. Alle Natio­nal­parks und ein Teil der ande­ren Schutz­gebiete werden vom Natio­nal Park Service verwal­tet, einer Behörde unter dem Dach des US-Innen­ministe­riums. In den Natio­nal­parks wird in der Regel eine große Viel­falt an kultu­rellen, geo­logi­schen oder bio­logi­schen Res­sour­cen unter Schutz ge­stellt. Jagd und Berg­bau-Maß­nah­men sind nor­maler­weise nicht erlaubt. Der Charak­ter der ein­zel­nen Parks unter­scheidet sich stark. (Artikel des Tages)

Pater Filuzius

  • "Pater Filuzius" ist eine Bildergeschichte des humoristischen Dichters und Zeichners Wilhelm Busch. Sie erschien 1872 im Bassermann Verlag.

Raub (Deutschland)

  • Der Raub ist ein Tatbe­stand des deutschen Straf­rechts. Er ist im 20. Abschnitt des Beson­deren Teils des Straf­gesetz­buchs in § 249 normiert. Der Tatbe­stand kombi­niert die Tat­hand­lungen von Dieb­stahl und Nöti­gung und ver­sieht sie mit einer gegen­über beiden Delik­ten erhöh­ten Strafan­drohung. Die Tathand­lungen eines Raubs erfüllt, wer eine fremde beweg­liche Sache mittels Gewalt gegen eine Person oder unter Androh­ung einer gegen­wärtigen Gefahr für Leib und Leben weg­nimmt. Für den Raub kann eine Freiheits­strafe von einem bis zu fünfzehn Jahren ver­hängt werden. Wegen der hohen Mindest­strafe handelt es sich beim Raub um ein Verbrechen. Der in § 250 StGB geregelte schwere Raub ver­sieht als Quali­fika­tion des Raubs be­stimmte Begehungs­weisen dieses Delikts mit verschärf­ter Strafan­drohung. Die Erfolgs­quali­fika­tion § 251 erfasst den Fall, dass der Täter durch seine Raub­tat den Tod eines ande­ren Men­schen verur­sacht. (Artikel des Tages)

Schauspiel "Ein Bruderzwist in Habsburg" (Grillparzer)

  • Ein Bruderzwist in Habsburg ist ein Theaterstück von Franz Grillparzer in fünf Akten. Das Drama entstand 1848 und basiert auf tatsächlichen Ereignissen. Nach der Ablehnung seines einzigen Lustspiels Weh dem, der lügt vergingen 10 Jahre, bis Grillparzer wieder ein Drama schuf. Das realistische Schauspiel um den Bruderzwist im Haus Habsburg gilt im dramatischen Aufbau als nicht gelungen. Es ist handlungsarm und eher ein Charaktergemälde des Kaisers Rudolf II. Dennoch wurde der „Bruderzwist“ als „bedeutendste historisch-politische Tragödie der Deutschen“ (Hugo von Hofmannsthal) bzw. „bedeutendste deutsche Geschichtstragödie seit Wallenstein“ bezeichnet.
  • Franz Grillparzer hat mit seinem vielschichtigen Drama Ein Bruderzwist in Habsburg einer ganzen Dynastie ein Denkmal gesetzt – im Guten wie im Schlechten. Was sich heutzutage an Eindrücken, Ahnungen oder Urteilen über die österreichischen Herrscher aus dem Hause Habsburg im Umlauf befindet, trifft der Leser auch in Grillparzers Drama an. Die Nachwelt hat ihr Bild einer so kunstsinnigen wie hinterhältigen, skrupellosen wie unglücklichen Herrscherfamilie zu einem großen Teil ihm zu verdanken. Der Handlungsverlauf ist eine geniale Komposition historischer Fakten. Meisterhaft versteht es Grillparzer, ganz unterschiedliche Facetten der Geschichte Österreichs zu einem gewaltigen Stück Weltliteratur zusammenzufügen. Die Rolle des Autors war ebenfalls nicht frei von Tragik: Die bürgerliche Revolution von 1848/49, in deren Wirren Grillparzer sein wichtigstes Drama vollendete, war für ihn als Konservativen eine echte Zumutung. So nahm er die aufrührerische Lage zum Anlass, den Zuschauer in seinem Stück über Aufstieg und Niedergang eines Kaisers nicht nur in menschliche, sondern auch in geschichtliche Abgründe blicken zu lassen. (getAbstract)

QUELLEN

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.

Grundstock am 20.03.2011 erstellt

1869 | 1870 | 1871 | 1872 | 1873 | 1874 | 1875