1911

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1908 | 1909 | 1910 | 1911 | 1912 | 1913 | 1914

JANUAR

0102D: Belagerung der Sidney Street

0105D: Bioparco Rom

  • Der Bioparco Rom wird eröffnet. Der Zoo für die italienische Hauptstadt ist vom Tierhändler Carl Hagenbeck nach Hamburger Vorbild konzipiert.

0111D: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften

  • Auf Vorschlag des Theologen Adolf von Harnack wird in Berlin die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die Vorläuferin der Max-Planck-Gesellschaft, als Trägerin zahlreicher Forschungsinstitute gegründet.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2011

0113D: Die Ratten (Schauspiel)

  • Am Berliner Lessingtheater wird die Tragikomödie Die Ratten von Gerhart Hauptmann uraufgeführt.
  • getAbstract 2014

0118D: Fanghaken für Flugzeuge

  • Dem Flugpionier Eugene Burton Ely gelingt – zwei Monate nach dem ersten erfolgreichen Start – erstmals auch die Landung auf einem Schiff, auf einer Plattform des schweren Kreuzers USS Pennsylvania. Dabei kommt das bis heute verwendete Fanghakensystem von Hugh Robinson zur Anwendung.

0121D: Framheim (Basislager)

  • Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen errichtet im Ross-Schelfeis in der Nähe des 80. Breitengrades das Camp Framheim als Basislager für seine Antarktisexpedition.

0121D: The March of Women (Lied)

  • The March of Women von Ethel Smyth, das später zur Hymne der englischen Suffragettenbewegung wird, wird in der Pall Mall in London uraufgeführt.

0121D: Rallye Monte Carlo

  • Die erste Rallye Monte Carlo, initiiert von Albert I., beginnt. In Genf, Paris, Boulogne-sur-Mer, Berlin, Wien und Brüssel starten insgesamt 20 Teilnehmer in Richtung Monaco.

0123D: Siemens-Schuckert I (Luftschiff)

  • Von der Luftschiffhalle in Biesdorf startet das halbstarre Luftschiff Siemens-Schuckert I zu seinem ersten Probeflug.

0124D: In Japan werden zwölf oppositionelle Anarchisten hingerichtet

0126D: Wasserflugzeug

  • Dem US-amerikanischen Luftfahrtpionier Glenn Curtiss gelingt erstmals ein Start mit einem Wasserflugzeug.

0126D: Der Rosenkavalier (Oper)

  • Am Königlichen Opernhaus in Dresden findet die Uraufführung der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss unter der Leitung von Ernst von Schuch statt. Das Libretto stammt von Hugo von Hofmannsthal, der dieses seinem Freund Harry Graf Kessler widmet.
  • Klassikarchiv
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2011

FEBRUAR

0215D: Die Hose (Sternheim)

0218D: Luftpost

  • Der französische Pilot Henri Pequet führt die erste Postbeförderung mittels Flugzeug durch. Er transportiert in Indien mit seinem Doppeldecker 6.000 Briefe und Postkarten von Allahabad ins acht Kilometer entfernte Naini.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2021

0220D: Die Aktion (Zeitschrift)

  • Die erste Ausgabe der Zeitschrift Die Aktion, Zeitschrift für freiheitliche Politik und Literatur von Franz Pfemfert erscheint. Sie wird dem Expressionismus zum Durchbruch verhelfen.

MÄRZ

0301D: Sächsischer Bergsteigerbund

  • Der Sächsische Bergsteigerbund, der größte sächsische Sportverband, wird in Dresden gegründet.

0305D: Haus der Industrie (Wien)

  • Kaiser Franz Joseph I. eröffnet in Wien das Haus der Industrie.

0318D: Die Dämmerung (Gedicht)

  • In der expressionistischen Zeitschrift Der Sturm erscheint Alfred Lichtensteins Gedicht Die Dämmerung.

0319D: Internationaler Frauentag

0320D: Beilis-Affäre

0322D: SMS Kaiser (Schiff)

  • In Kiel läuft mit der SMS Kaiser das erste mit Turbinen angetriebene deutsche Linienschiff vom Stapel.

0325D: Dům umění (Brünn)

  • Mit einer Ausstellung der Vereinigung deutsch-mährischer bildender Künstler wird in Brünn das Kaiser-Franz-Josephs-Jubiläums-Künstlerhaus eröffnet.

0325D: Brand der Triangle Shirtwaist Factory

  • Beim Brand der Triangle Shirtwaist Factory in New York City kommen 146 großteils minderjährige Arbeiterinnen ums Leben. Die Leichen werden zum Teil am Arbeitsplatz sitzend vorgefunden, den sie sich nicht zu verlassen getraut haben.

0328D: SMS Goeben (Schiff)

  • In der Schiffswerft Blohm & Voss in Hamburg wird der Schlachtkreuzer SMS Goeben vom Stapel gelassen. Ab August 1914 läuft sie als Yavuz Sultan Selim unter türkischer Flagge.

APRIL

0407D: Isaac de Camondo

  • Comte Isaac de Camondo (* 3. Juli 1851 in Konstantinopel; † 7. April 1911 in Paris) war ein Bankier, Musiker, Kunstsammler und Mäzen. Er entstammte einer jüdischen Bankiersfamilie und lebte ab Ende der 1860er Jahre in Frankreich, wo er ab 1874 in der Pariser Filiale des Familienunternehmens arbeitete. Später engagierte er sich auch in anderen Unternehmen. Als Diplomat vertrat er einige Jahre das Osmanische Reich als Generalkonsul in Paris. Camondo bewunderte die Musik von Richard Wagner und komponierte selber, darunter die Oper Le Clown, die in Frankreich und im Ausland zur Aufführung kam. Über mehrere Jahrzehnte trug er eine bedeutende Sammlung von Kunstwerken verschiedener Epochen und Kulturen zusammen. Herausragend ist seine Bedeutung als Sammler impressionistischer Werke, zu deren frühesten Förderern er gehörte. Seine umfangreichen Kunstsammlungen stiftete Camondo, teilweise schon zu Lebzeiten, dem Louvre. Seine Sammlung impressionistischer Gemälde ist heute im Musée d’Orsay zu sehen. (Artikel des Tages)

0408D: Supraleiter

  • Der Niederländer Heike Kamerlingh Onnes beobachtet als Erster den Effekt der Supraleitung.

0419D: Der Panthersprung nach Agadir

0427D: Huanghuagang-Aufstand

MAI

0506D: Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden

  • Auf Anregung des Odol-Fabrikanten Karl August Lingner wird im Städtischen Ausstellungspalast in Dresden die Internationale Hygiene-Ausstellung eröffnet. Sie dauert bis zum 31. Oktober und ist bis heute die am stärksten besuchte Ausstellung in Dresden.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2011

0509D: Schwarze Hand

  • In Belgrad gründen serbische Offiziere den Geheimbund Ujedinjenje ili Smrt („Vereinigung oder Tod“, besser bekannt als „Schwarze Hand“) mit dem Ziel der Errichtung eines Großserbien. Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand, an dem die Organisation 1914 beteiligt ist, wird zum Ersten Weltkrieg führen.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2011

0519D: Die spanische Stunde (Oper)

  • An der Opéra-Comique in Paris erfolgt die Uraufführung des Einakters Die spanische Stunde von Maurice Ravel auf ein Libretto von Franc-Nohain. Die „musikalische Komödie“ wird von Publikum und Kritik mit Ablehnung quittiert.

0521D: Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München)

  • Im Rahmen eines Leichtathletik-Städtekampfs zwischen München und Berlin wird das Stadion an der Grünwalder Straße in München eröffnet.

0522D: Fédération Cynologique Internationale

  • In Paris wird die Fédération Cynologique Internationale (FCI), ein internationaler Dachverband für das Hundewesen, gegründet.

0522D: Der brave Soldat Schwejk (Hašek)

0524D: Iamdudum in Lusitania (Enzyklika)

0525D: Mexikanische Revolutionäre stürzen den Diktator Porfirio Díaz

0530D: Indianapolis 500

  • Auf der Rundstrecke in Speedway (Indiana) wird das erste 500-Meilen-Rennen von Indianapolis für Automobile ausgetragen. Ray Harroun gewinnt auf einem Marmon Wasp.

0531D: RMS Titanic (Schiff)

  • Der Stapellauf der RMS Titanic findet statt.

JUNI

0602D: Isabeau (Oper)

  • Die Oper Isabeau von Pietro Mascagni wird unter der Leitung des Komponisten am Teatro Colón in Buenos Aires uraufgeführt. Das Libretto der leggenda drammatica in drei Akten stammt von Luigi Illica. Als Inspiration diente die Geschichte von Lady Godiva. Die Oper wird schnell populär und inspiriert eine Reihe anderer Opern nach Legenden.

0611D: Schweizer Fussballmeisterschaft

  • Die Young Boys Bern gewinnen zum dritten Mal in Folge die Schweizer Meisterschaft.

0613D: Petruschka (Ballett)

  • Mit Vaslav Nijinsky in der Titelrolle wird in Paris Igor Strawinskys Ballett Petruschka uraufgeführt. Die pantomimische Choreografie stammt von Michel Fokine, die Kostüme und das Bühnenbild von Alexander Benois.

0616D: IBM (Firma)

  • Die Unternehmen International Time Recording Company und Computing Scale Corporation verschmelzen mit der Tabulating Machine Company zur neuen Computing Tabulating and Recording Company (C-T-R) Incorporated in Endicott, NY, USA, der heutigen IBM.

JULI

0701D: Zweite Marokkokrise

  • Das nach Agadir beorderte deutsche Kriegsschiff SMS Panther löst die Zweite Marokkokrise mit Frankreich aus.

0719D: Reichsversicherungsordnung (Deutsches Reich)

0724D: Entdeckung der Inkastadt Machu Picchu

August

0810D: Parliament Act (Vereinigtes Königreich)

  • Der Parliament Act ist ein Gesetz des britischen Parlaments vom 10. August 1911 (abgeändert 1949). Es beschneidet die Rechte des Oberhauses (engl. House of Lords) im Parlament, indem es festlegt, dass das Oberhaus Gesetze, die vom Unterhaus (engl. House of Commons) beschlossen wurden, nicht mehr aufheben oder beliebig lang hinauszögern kann. Damit bestätigt es das Unterhaus als die oberste gesetzgebende Gewalt. Am 16. Dezember 1949 wurden die Rechte des Oberhauses durch einige Änderungen im Parliament Act weiter eingeschränkt, indem die Zeitspanne des aufschiebenden Vetos gegen Gesetzesentwürfe von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt wurde. Vor der Verabschiedung des Parliament Act schwelte ein Machtkampf zwischen Ober- und Unterhaus, der durch Verabschiedung des Gesetzes eindeutig zugunsten des Unterhauses entschieden wurde. Die Mitglieder des Oberhauses sind – im Gegensatz zum Unterhaus – nicht vom Volk gewählt; der Parliament Act war deshalb ein wichtiger Schritt zu einer demokratischeren Gesetzgebungsstruktur. Großbritannien hat keine geschriebene Verfassung, der Parliament Act kann jedoch als Teil des britischen Verfassungsrechts angesehen werden.

0821D: In Paris wird das berühmte Gemälde aus dem Pariser Louvre gestohlen

  • Zeitungen vermuteten ein Komplott des Deutschen Kaiserreiches, Pablo Picasso wurde von der Polizei verhört: 1911 erschütterte der Diebstahl der Mona Lisa Frankreich. Bis sie hinter einem italienischen Ofen wieder auftauchte. (dradio.de 2011)

September

0907D: St. Pauli Elbtunnel

  • Der 1911 eröffnete St. Pauli Elbtunnel – in Abgrenzung zum seit 1975 bestehenden Neuen Elbtunnel auch Alter Elbtunnel genannt – unterquert die Norderelbe auf einer Länge von 426,5 Metern und verbindet mit zwei Tunnelröhren die nördliche Hafenkante bei den St. Pauli-Landungsbrücken (Nordeingang) mit der Elbinsel Steinwerder (Südeingang). Er wird als öffentlicher Verkehrsweg, sowohl von Fußgängern und Radfahrern sowie eingeschränkt von Kraftfahrzeugen, genutzt. Er galt bei seiner Eröffnung als technische Sensation, steht seit 2003 unter Denkmalschutz und wurde 2007 für die Auszeichnung Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.
  • Er galt als Meisterwerk des Tunnelbaus, als er am 7. September 1911 mit Glanz und Gloria eingeweiht wurde. "Seine einem Mausoleum nicht unähnliche Gestalt ist wohl geeignet, beim Beschauer ein Grübeln über dessen Bestimmung zu wecken", kommentierte damals die Presse. Heute hat der "alte Elbtunnel" Kultstatus. (dradio.de 2011)

0914D: Pjotr Arkadjewitsch Stolypin

  • Pjotr Arkadjewitsch Stolypin (1862-1911) war ein russischer Staatsmann, der im Amt des Premierministers von 1906 bis 1911 tiefgreifende Reformen im russischen Kaiserreich durchsetzte.
  • Lenin bezeichnete ihn als Henker und Mörder, liberale Politiker sahen in ihm einen Reformer, der der russischen Geschichte einen anderen Lauf hätte geben können. Ein Attentat auf Pjotr Stolypin, den tatkräftigen Ministerpräsidenten des letzten russischen Zaren, beendete am 14. September 1911 die Laufbahn des umstrittenen Politikers. (dradio.de 2011)

0917D: Teuerungsrevolte

  • Die Teuerungsrevolte, auch Teuerungs- oder Septemberunruhen genannt, waren Ausschreitungen nach einer Arbeiterdemonstration und deren gewaltsame Niederschlagung in Wien am 17. September 1911. Zum ersten Mal nach dem Oktoberaufstand 1848 wurde in Wien wieder das Feuer auf Demonstranten eröffnet.

0929D: Italienisch-Türkischer Krieg

  • Der Italienisch-Türkische Krieg war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich Italien und dem Osmanischen Reich, der vor allem im Mittelmeer und in Nordafrika ausgetragen wurde. Er begann mit der italienischen Kriegserklärung am 29. September 1911 und endete mit dem Frieden von Ouchy am 18. Oktober 1912. In ihm trat das Osmanische Reich Tripolitanien, die Cyrenaika und den Dodekanes an Italien ab.

Oktober

1002D: in Preußen wird die Schulstunde auf 45 Minuten festgesetzt

  • Frankreich, die Niederlande oder die USA kennen Schulstunden mit 50, 60 oder 90 Minuten. In Deutschland wurde die 45-Minuten-Unterrichtsstunde zu Zeiten des deutschen Kaiserreichs eingeführt - aus Spargründen. Heute verabschieden sich immer mehr Schulen davon. (dradio.de 2011)

1010D: Xinhai-Revolution

  • Die Xinhai-Revolution, benannt nach dem chinesischen Jahr Xinhai (~ 1911), bedeutete das Ende der Qing-Dynastie unter Pu Yi, dem letzten der Mandschu-Kaiser. Sie begann am 10. Oktober 1911 und endete in der Gründung der Republik China am 12. Februar 1912.

1010D: Wuchang-Aufstand

  • Der Wuchang-Aufstand begann am 10. Okto­ber 1911 in Wuchang, der Haupt­stadt der chi­nesi­schen Pro­vinz Hubei. Nach einer langen Reihe erfolg­loser Auf­stände in ver­schiede­nen Städten des Landes gelang es den Auf­ständi­schen von Wuchang die lokale Regie­rung zu stürzen. Im Ergeb­nis des Auf­standes wurde mit der Militär­regie­rung von Hubei das erste moderne Regime auf chi­nesi­schem Boden einge­setzt, die Republik China aus­geru­fen und mit dem chi­nesi­schen Kaiser­reich das lang­lebigste politi­sche System der Mensch­heit been­det. In der Folge erklär­ten binnen kurzer Zeit zahl­reiche Provin­zen ihre Unab­hängig­keit, was den Beginn der nach dem chi­nesi­schen Jahr Xinhai (~ 1911) benann­ten Xinhai-Revo­lution markierte. Somit bildet der Wu­chang-Auf­stand den Beginn der repu­blikani­schen Ära Chinas. (Artikel des Tages)
  • Die Revolution in China begann mit einem Unfall in der Provinz: In der Stadt Wuchang am Yangtse-Fluss flog ein Munitionslager in die Luft und löste am 10. Oktober 1911 einen Aufstand aus. Die Rebellen setzten eine Militärregierung ein und proklamierten im Namen ganz Chinas die Republik. (dradio.de 2011)

1014D: Das weite Land (Schnitzler)

  • "Das weite Land" ist eine Tragikomödie in fünf Akten von Arthur Schnitzler, die am 14. Oktober 1911 am Volkstheater in Wien uraufgeführt wurde. Der Text erschien im selben Jahr bei S. Fischer in Berlin. Der Wiener Fabrikant Friedrich Hofreiter bricht mehrfach die Ehe, kann aber die darauf folgende Untreue seiner Gattin Genia nicht verzeihen. Der gemeinsame halbwüchsige Sohn Percy kann die zerbrochene Ehe nicht kitten.
  • Mein "bestgebautes Stück" nannte der Dramatiker Arthur Schnitzler seine Tragikomödie "Das weite Land", die am 14. Oktober 1911 in Wien und an sieben weiteren deutschsprachigen Bühnen uraufgeführt wurde. Die Geschichte einer problematischen Ehe avancierte zu einem Klassiker des 20. Jahrhunderts. (dradio.de 2011)

November

1101D: im italienisch-türkischen Krieg wird erstmals in der Geschichte eine Bombe aus einem Flugzeug abgeworfen

  • Im italienisch-türkische Krieg wurde erstmals eine Bombe aus einem Flugzeug abgeworfen. Das Königreich Italien und das Osmanischen Reich führten um die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeer Krieg. Das nationalistische Italien propagierte die Idee, durch koloniale Expansion die sozialen Probleme zu lösen. (dradio.de 2011)

1104D: Marokko-Kongo-Vertrag

  • Mit dem sogenannten Marokko-Kongo-Abkommen erkannte das Deutsche Reich die französische Vorherrschaft über Marokko an. Die Unterzeichnung des Marokko-Kongo-Vertrags am 4. November 1911 in Berlin beendete die Zweite Marokkokrise. Im Gegenzug trat Frankreich Teile des französischen Kongo und Französisch-Äquatorialafrikas, das so genannte Neukamerun, an das Deutsche Reich ab. Ein kleineres Gebiet im Nordosten Kameruns, auch Entenschnabel genannt, ging an Frankreich.

Dezember

1201D: Jedermann (Hofmannsthal)

  • "Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" ist ein Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal, das am 1. Dezember 1911 im Berliner Zirkus Schumann unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführt wurde. Das Bühnenbild der Uraufführung entwarf Ernst Stern. Seit 1920 wird das Stück jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen aufgeführt, die Hofmannsthal mitbegründete. Nach dem Vorbild spätmittelalterlicher Mysterienspiele und dramatischer Bearbeitungen aus der frühen Neuzeit (Elckerlijc/Everyman, Homulus, Hecastus) treten im Jedermann neben den Figuren von Gott und Teufel auch der Tod, der Mammon, der Glaube und andere abstrakte Begriffe als Personifikationen auf. Der wohlhabende Jedermann sieht sich mit dem unerwarteten Tod konfrontiert, der ihn vor seinen Schöpfer führen will. Weder sein treuer Knecht, noch seine Freunde, noch sein Geld wollen ihn ins Grab begleiten; erst der Auftritt seiner Werke und des Glaubens bringen ihn dazu, sich zum Christentum zu bekennen und als reuiger Bekehrter ins Grab zu steigen.
  • Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" gehört zu Salzburg wie die Nockerln, der Schnürlregen und Wolfgang Amadeus Mozart. Dabei hat das "Spiel vom Sterben des reichen Mannes" seine Wurzeln im Berlin der Kaiserzeit. Dort wurde es vor 100 Jahren uraufgeführt. (dradio.de 2011)
  • Der Jedermann ist bei den Salzburger Festspielen eine echte Institution: Alle Jahre wieder eröffnet das „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ vor der barocken Kulisse des Salzburger Doms das Theater- und Musikfestival. Besucher reißen sich um die Karten und die berühmtesten deutschsprachigen Schauspieler um die Rollen – und das, obwohl das Stück von der Kritik immer wieder als volkstümlich und rührselig, verlogen und naiv verspottet wurde. In der Tat, subtile Aussagen sucht man darin vergeblich, dafür hat es pfundweise Moral: Der reiche Jedermann führt ein frevelhaftes Leben und soll vor Gottes Gericht geführt werden. In seiner Todesstunde verlassen ihn Geliebte, Freunde und Verwandte und er erkennt, dass alle materiellen Güter vergänglich sind. In letzter Minute findet er zum Glauben, bereut seine Sünden und wird durch die Gnade Gottes gerettet. Man sieht der Handlung an, dass aus dem Mittelalter überlieferte Formen des religiösen Mysterienspiels als Vorlage dienten. Hofmannsthal wollte diese wieder zum Leben erwecken, weil er in der Geschichte von Jedermann eine allgemeingültige, zeitlose Wahrheit vermutete. Tatsächlich ist es den Theaterregisseuren in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, das Stück zu entstauben und seine Botschaft einem breiten Publikum zugänglich zu machen. (getAbstract)

1214D: Roald Amundsen erreicht den Südpol

  • Ursprünglich war der Nordpol sein Ziel, doch der Amerikaner Robert Peary kam ihm zuvor. Also disponierte der Norweger Roald Amundsen um. Nach einem 1500 Kilometer langen Marsch war es am 14. Dezember 1911 so weit: Am Südpol flatterte die norwegische Fahne. (dradio.de 2011)
  • "All die Mühsal, all die Entbehrungen, all die Qual. Wofür? Für nichts als Träume, die jetzt zerbrochen sind." Robert Falcon Scott sinkt erschöpft und verzweifelt in die Knie. Der britische Marineoffizier hatte den Wettlauf zum Südpol verloren - und eine dunkle Vorahnung erfüllte ihn: "Mir graut vor dem Rückweg." Er behielt Recht: Seine ganze Mannschaft erfror in der Eishölle. Nur wenige Meilen vom rettenden Depot entfernt, verließen auch Scott die Kräfte. Sein letztes Tagebuchgekritzel: "Bitte sorgt für unsere Hinterbliebenen." Als Erster hatte der Forscher Roald Amundsen den Südpol erreicht - am 14. Dezember 1911 hisste er dort Norwegens Flagge. Und war begeistert: "Eine endlose Ebene, die kein menschliches Auge je geschaut, kein menschlicher Fuß je betreten hatte." Die Welt respektierte diesen Erfolg - doch die Sympathien galten Scott. Ein Symbol für die bewahrte Menschlichkeit unserer Zeit: Vor der Geschichte gewannen im 20. Jahrhundert oft die, die verloren hatten. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

1218D: erste Ausstellung der Künstlergruppe "Blauer Reiter" eröffnet

  • Als Gegenveranstaltung zur Jahresschau der "Neuen Münchner Künstlervereinigung" gründen Wassily Kandinsky, Franz Marc, Alexej von Jawlensky und Paul Klee die Künstlergruppe "Der Blaue Reiter". Dazu entstand ein sehr erfolgreicher Kunstalmanach. (dradio.de)

1221D: Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis (Moskau)

  • Die Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria ist eine neugotische Kirche im Zentrum Moskaus und die Kathedrale des Erzbistums Mutter Gottes von Moskau. Sie ist eine von zurzeit nur zwei geöffneten katholischen Kirchen in Moskau und die größte katholische Kathedrale in ganz Russland. Erbaut 1911 nach einem Entwurf von Tomasz Bohdanowicz-Dworzecki als Filialkirche der polnischen Gemeinde, wurde die Kirche 1938 von der kommunistischen Regierung geschlossen, umgebaut und fast 60 Jahre lang für profane Zwecke genutzt. Erst 1996 wurde sie nach jahrelangen Verhandlungen wieder ihrer religiösen Bestimmung als Kirche übergeben und nach einer umfassenden Renovierung 2001 neu geweiht. Den Status einer Kathedrale erhielt sie 2002. In der Kathedrale finden regelmäßige Gottesdienste auf Russisch, Polnisch, Koreanisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Armenisch und Latein sowie Wohltätigkeitskonzerte der Orgel- und Kirchenmusik statt. Der Kathedrale angeschlossen ist eine Bibliothek, die Hauptredaktion der russischen katholischen Zeitschrift „Der katholische Bote – das Licht des Evangeliums“ (russ. „Католический вестник — Свет Евангелия“) sowie das Büro des örtlichen Caritasverbandes. Die Kathedrale ist in die Liste des Kulturerbes der Russischen Föderation eingetragen und steht unter Denkmalschutz.
  • Um 1890 war die polnische katholische Gemeinde in Moskau stark angewachsen. Deshalb beschloss der polnische Gemeinderat, die Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria zu errichten. Seit der Weihe 1911 ist sie die größte katholische Kirche in Russland. (dradio.de 2011)

Lexikon

Auf verwachsenem Pfade (Janacek)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • «Ich will in jedem Ton spüren, dass er durch die Feuer-Esse des Herzens ging», sagt Leos Janácek über seine kleinen Kompositionen für Klavier «Auf verwachsenem Pfade». Was nicht ganz einfach ist, handelt es sich doch bei diesen Klavier-Miniaturen um seine ganz persönlichen Erinnerungen und Stimmungsbilder. «Kommt mit!» oder «Es stockt das Wort» oder «So namenlos bange» heissen sie. Wie stark muss da die Herzens-Esse eingeheizt werden? Gäste sind Michael Kaufmann, Leiter der Hochschule für Musik in Luzern, und die Dirigentin Olga Machonova Pavlu. (DRS1 Diskothek im Zwei 2011)

Bahn­strecke Lamperts­mühle-Otter­bach–Otter­berg

  • Die Bahn­strecke Lamperts­mühle-Otter­bach–Otter­berg war eine 3,9 Kilo­meter lange Stich­bahn, die 1911 von den König­lich Bayer­ischen Staats­eisen­bahnen zu­nächst aus­schließ­lich für den Güter­verkehr eröff­net wurde. Ihr Haupt­zweck be­stand darin, die nörd­lich von Kaisers­lautern liegende Stadt Otter­berg an das Eisen­bahn­netz anzu­schließen, was letztere seit Jahr­zehn­ten gefor­dert hatte. Personen­verkehr gab es von 1919 bis 1954. An­schließend führte die Deut­sche Bundes­bahn bis 1969 Güter­ver­kehr auf der Strecke durch. Ab diesem Zeit­punkt diente die Strecke noch als An­schluss­gleis für zwei Unter­neh­men, bis am 1. Februar 1980 der Betrieb einge­stellt und die Gleise abge­baut wurden. Heute ver­läuft auf einem Teil der Strecke ein Wander- und Radweg. (Artikel des Tages)

Das Lied von der Erde (Mahler)

  • Das Lied von der Erde ist ein großer sinfonischer Liederzyklus, den Gustav Mahler 1908-1909 auf Nachdichtungen altchinesischer Lyrik von Hans Bethge komponierte. Als Besetzung sind großes Sinfonieorchester und zwei Solisten (Alt oder Bariton sowie Tenor) vorgesehen. Die Uraufführung fand postum am 20. November 1911 in München unter Bruno Walter statt.

Erzählung "Peter Pan" (Barrie)

  • Wendys Abenteuer mit Peter Pan in Nimmerland begeistern seit über 100 Jahren junge wie alte Leser. Was macht den ungeheuren Erfolg dieser Geschichte aus? Ein Grund ist bestimmt die Offenheit der Idee von der fantastischen Insel Nimmerland: Jedes Kind darf hier seine eigene Welt erschaffen und ist eingeladen, das Bestehende weiterzudenken. Freie Adaptionen wie der Kinofilm Hook zeigen, dass sich die Grundzüge der Geschichte auf neue Umstände und Zeiten übertragen lassen, ohne dass die Handlung ihre große Anziehungskraft verliert. Die Figur des Peter Pan ist Sinnbild kindlicher Fantasie und Autonomie – ein frecher Junge mit unbändiger Abenteuerlust, der sich in eine Reihe mit beliebten Figuren wie Pippi Langstrumpf oder Tom Sawyer stellen lässt. Erwachsene fühlen sich diesen Figuren auf besondere Art verbunden. An manchen Tagen kommt man nicht umhin, sich zu fragen: Ja, genau, warum sind wir eigentlich erwachsen geworden? Zum Glück ist ein kleiner Ausflug in die Kindheit jederzeit möglich. Wer sich einen Rest Fantasie bewahrt hat (und es zudem verschmerzen kann, dass die Elfe Tinker Bell in dieser Übersetzung zu „Gypsy Bell“ verunstaltet wird), der sollte zwischendurch einmal wieder sein Boot an den Zauberküsten Nimmerlands festmachen und Peter Pan erneut zur Hand nehmen. (getAbstract)

Fluoreszenzmikroskopie

  • Fluoreszenzmikroskopie ist eine spezielle Form der Licht­mikro­skopie. Sie beruht auf dem physikali­schen Effekt der Fluoreszenz. Wenn fluoreszierende Stoffe mit Licht bestimmter Wellen­längen ange­regt werden, strahlen sie Licht anderer, längerer Wellen­längen ab (Stokes-Verschiebung). Das Abstrah­len wird als Emission bezeich­net. Bei der Fluo­reszenz­mikro­skopie wird das erzeugte, ver­größerte Bild des unter­suchten Objekts nur durch abge­strahltes (emittiertes) Licht erzeugt. Durch Farb­filter wird sicher­gestellt, dass das Anregungs­licht blockiert wird. Fluo­reszenz­mikrosko­pische Bilder sind dann informa­tiv, wenn nicht das ganze mikrosko­pische Präparat gleich­mäßig fluores­ziert, sondern wenn nur einige Struk­turen leuchten. Diese Struk­turen erzeu­gen helle Signale vor dunklem Hinter­grund. Jedes fluores­zierende Mole­kül im Präpa­rat kann dabei als neue Licht­quelle ange­sehen werden. Liegt die Inten­sität der von diesen Mole­külen abge­strahlten Fluores­zenz über der Nachweis­grenze, können mit der Fluo­reszenz­mikro­skopie auch Struk­turen nachge­wiesen werden, die weit kleiner sind als die Auf­lösungs­grenze des Mikroskops. (Artikel des Tages)

Gemälde "Die gelbe Kuh" (Marc)

  • Die gelbe Kuh ist ein Gemälde des deut­schen Malers Franz Marc aus dem Jahr 1911. Es ist eines der bekann­testen Werke des Künst­lers und zeigt eine seiner zahl­reichen Tier­darstel­lungen im Stile des Expres­sionis­mus. Die Ausfüh­rung erfolgte in Öl auf Lein­wand. Als zentra­les Motiv domi­niert eine sprin­gende gelbe Kuh das Ge­mälde. Sie ist von einer bun­ten, struk­turier­ten Land­schaft umge­ben. Die Konzep­tion des Bildes be­stimmt maß­geb­lich der Kon­trast zwi­schen dynami­schem Motiv und ruhigem Hinter­grund. Die gelbe Kuh fällt in die prägende Phase von Marcs Werk. Die zu dieser Zeit von ihm mitentwickelte Farb­symbolik durch­dringt das Bild. Bei ihr steht nicht eine natura­listi­sche Farb­wieder­gabe, son­dern die Ver­mitt­lung der zuge­schriebe­nen Gefühls­welt des Motivs im Vorder­grund. So erhält die Dar­stel­lung bewusst eine sub­jektive Bot­schaft des Malers und ver­mittelt seine Sicht­weise der Welt. (Artikel des Tages)

Gemälde "La strada entra nella casa" (Boccioni)

  • La strada entra nella casa (Die Straße dringt in das Haus) ist ein Gemälde von Umberto Boccioni. Das Werk entstand nach seinem Parisaufenthalt im November des Jahres 1911, einer sehr intensiven Schaffensperiode Boccionis. Anfangs schlicht mit Balkon betitelt, wurde es bereits ein Jahr später erstmals und unter dem Titel La rue entre dans la maison gezeigt, und zwar anlässlich der ersten im Ausland organisierten Futuristen-Ausstellung in der Pariser Galerie Bernheim-Jeune vom 5. bis 24. Februar 1912. Die Wanderausstellung ging im darauffolgenden April nach Berlin in Herwarth Waldens Sturm-Galerie, wo sie 35 Gemälde umfasste, anschließend nach London in die Sackville Gallery. In Berlin erwarb, neben anderen Gemälden, der Bankier und Sammler Albert Borchardt ebendieses Gemälde. Heute befindet es sich im Sprengel Museum in Hannover. (Artikel des Tages)

Goyescas (Granados)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Es wird geflirtet, verführt und auch gelitten in dieser Musik. In seiner Klaviersuite «Goyescas», angeregt von Bildern des Malers Francisco de Goya, breitet Enrique Granados in knapper Form ein ganzes Liebesdrama aus. Angefangen bei der ersten Verführung bis zum Tod des Geliebten. Wie viel Phantasie braucht es für diese Musik? Welche Klangfarben? Und welche rhythmische Prägnanz? Der Pianist Tomas Dratva und der Musikjournalist Thomas Meyer diskutieren verschiedene Aufnahmen dieses zentralen Werks der spanischen Klaviermusik. (SRF Diskothek im Zwei)

Haber-Bosch-Verfahren

  • Das Haber-Bosch-Verfahren ist ein großindustrielles chemisches Verfahren zur Synthese von Ammoniak. Es ist nach den deutschen Chemikern Fritz Haber und Carl Bosch benannt, die das Verfahren am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten. Als bedeutendes Chemieverfahren mit einem Produktionsausstoß von mehr als 100 Millionen Tonnen jährlich deckt es den überwiegenden Teil des weltweiten Bedarfs an Ammoniak. Ammoniak ist eine chemische Substanz, die überwiegend für die Herstellung von Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphaten sowie Harnstoff genutzt wird. Diese Stoffe werden als Düngemittel verwendet und tragen zur Ernährung eines Großteils der Weltbevölkerung bei. Im Zusammenhang mit dem Haber-Bosch-Verfahren vergab die Nobelstiftung 1918 den Nobelpreis für Chemie an Fritz Haber, 1931 an Carl Bosch sowie 2007 an Gerhard Ertl, unter anderem für die vollständige theoretische Erklärung des Mechanismus der Ammoniakbildung. (Artikel des Tages)

Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften

  • Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (KWG) war bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Trägerin der Kaiser-Wilhelm-Institute (KWI), führender Forschungsinstitute, die vor allem der Grundlagenforschung in Deutschland dienten. Die KWG hatte ihren Sitz in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ihre Institute nach und nach von der neu gegründeten Max-Planck-Gesellschaft übernommen, die sich als Nachfolgerin und Erbin der KWG versteht. Die endgültige Auflösung der KWG erfolgte erst am 21. Juni 1960. Alle „Wissenschaftlichen Mitglieder“ der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft sind in der Liste der Wissenschaftlichen Mitglieder der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft aufgeführt.

Ma Mère l'oye (Ravel)

Oper "Herzog Blaubarts Burg" (Bartók)

  • Herzog Blaubarts Burg (ungarischer Originaltitel A kékszakállú herceg vára) ist eine 1911 von Béla Bartók komponierte Oper in einem Akt mit einem Libretto von Béla Balázs. Die Uraufführung fand am 24. Mai 1918 im Königlichen Opernhaus in Budapest statt. Die Oper beruht auf dem Märchen Blaubart. Musikalische Motive der Oper klingen später in Bartóks Konzert für Orchester wieder an.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Was ist nur in diese Judit gefahren? Sie verlässt ihren Verlobten, sie verlässt ihre Familie, magisch ist sie angezogen von Herzog Blaubart und seiner dunklen kalten Burg. Da ist offenbar ihre «Mission». Mit ihrer bedingungslosen Liebe bringt sie Blaubart in der Tat dazu, dass er ihr all seine verborgenen Räume aufsperrt: die Folterkammer, die Waffenkammer, der Zaubergarten, die Schatzkammer, der Tränensee. Und auch die letzte der sieben Türen geht auf: Dort leben Blaubarts Frauen, tot, aber in ewiger Schönheit und Judit wird auch eine von ihnen. Entlang der ungarischen Sprache vertont der junge Béla Bartók das Libretto von Béla Balacz. Noch steht er unter dem Eindruck von Richard Strauss, aber seine intesnive Beschäftigung mit der ungarischen Volks- und Bauernmusik ist nicht zu überhören, genau so wenig wie ein Dur-Moll-System, das sich aufzulösen beginnt. Gäste von Gabriela Kaegi sind der Dirigent Kevin John Edusei und die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz. (SRF Diskothek im Zwei 2015)

Roman "Wellen" (Keyserling)

  • Eduard von Keyserlings impressionistischer Roman Wellen zeichnet ein Psychogramm der Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg. Das Selbstverständnis des Adels erodiert. Nervös und erregt taumelt man einer ungewissen Zukunft entgegen. Diese atemberaubende weite Perspektive entwickelt Keyserling in einer auf den ersten Blick eher beschaulichen Geschichte: Unter greller Sommersonne mietet sich in einem Fischerdorf an der Ostsee eine Offiziersfamilie ein. Auch eine schöne Gräfin, die mit einem Maler durchgebrannt ist, hat auf ihrer Flucht vor den Zwängen der Gesellschaft hierhergefunden. Schnell richten sich alle Blicke auf sie – lüsterne Männerblicke, erschrockene Frauenblicke (nicht selten durch ein Opernglas), sehnsüchtige Mädchenblicke. Wer sich – durchaus aus ganz gegenwärtigen Motiven – für die emotionalen Lagen einer Gesellschaft im Umbruch interessiert, für all ihre unstillbaren Sehnsüchte, ihre Melancholie, ihre Ängste und ihre teils groteske Komik, für den ist Keyserlings mitreißend poetischer Roman augenöffnend. (getAbstract 2018)

Sinfonie op. 63 (Sibelius)

  • Die Sinfonie Nr. 4 in a-Moll op. 63 schrieb Jean Sibelius zwischen 1910 und 1911. Die Uraufführung erlebte sie am 3. April 1911 in Helsinki mit dem Sinfonischen Orchester Helsinki unter Leitung des Komponisten, wie schon bei den Sinfonien zuvor.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Vor 100 Jahren schrieb Jean Sibelius seine Vierte Sinfonie - ein eigentliches Bekenntniswerk. Betroffen von inneren und äusseren Krisen, setzte Sibelius mit der Sinfonie in a-Moll op. 63 ein Zeichen der Selbstbehauptung. Um 1911 durchlebte Sibelius persönlich eine Zeit der Krise. Die Entwicklungen der neuen Musik machten ihm zu schaffen, und die Politik steuerte auf den Ersten Weltkrieg zu. Als Antwort darauf schrieb Sibelius mit der Vierten Sinfonie seine modernste Musik. Matthias Arter und Patrick Müller diskutieren mit Roland Wächter einige der zahlreichen Aufnahmen. (DRS2 Diskothek im Zwei 2011)

Soo Line High Bridge

  • Die Soo Line High Bridge (auch Arcola High Bridge) ist eine ein­gleisige Eisen­bahn­brücke über den Saint Croix River. Die Fluss­querung befin­det sich auf einem über 200 Kilo­meter langen Fluss­abschnitt, der die Grenze zwischen den Bundes­staaten Wiscon­sin und Minne­sota bildet. Sie liegt etwa zwei Kilo­meter öst­lich der kleinen Ge­mein­de Arcola (Minne­sota) und fünf Kilo­meter west­lich der Stadt Somer­set (Wiscon­sin). Die Fach­werk-Bogen­brücke wurde bis 1911 von der Minnea­polis, St. Paul and Sault Ste. Marie Railway (Soo Line) errich­tet und ersetzte eine Brücke der Wiscon­sin Central Rail­way aus dem Jahre 1884. Die Brücke ist nach wie vor Teil einer Eisen­bahn­verbin­dung zwi­schen den Twin-Cities und Chicago, die nach mehre­ren Fusio­nen und Über­nah­men seit 2001 Bestand­teil des Netzes der Cana­dian Natio­nal Rail­way ist. Im Jahr 1977 wurde die 817 Meter lange und bis zu 55 Meter hohe Stahl­brücke durch Auf­nahme ins Natio­nal Regis­ter of Historic Places unter Denk­mal­schutz gestellt. (Artikel des Tages)

Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München)

  • Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße (kurz: Grünwalder Stadion oder nur Grünwalder, im Volksmund immer noch Sechzger-Stadion oder nur Sechzger, früher auch Sechzgerplatz) ist das drittgrößte Fußballstadion Münchens. Es liegt im Bezirk Untergiesing, unmittelbar am Mittleren Ring. 1911 wurde es durch den damaligen TV 1860 München errichtet und in den 1920ern ausgebaut. 1937 musste 1860 München das Stadion an die Stadt verkaufen, die es später nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen ließ. Bis zur Einweihung des Olympiastadions 1972 war es die bedeutendste Sportstätte der Stadt. Heute wird das Stadion, das in seiner gegenwärtigen Form seit 1979 besteht, nur mehr von den Zweitvertretungen und den A-Jugend-Mannschaften des TSV 1860 München und des FC Bayern München genutzt. 1948 wurde mit rund 58.200 Personen im Stadion der Zuschauerrekord aufgestellt, mittlerweile ist die Kapazität offiziell auf 10.240 Zuschauer beschränkt.

Wieslauterbahn

  • Die Wieslauterbahn – seltener auch Wasgaubahn, Wieslautertalbahn oder Lauterbahn genannt – ist eine Nebenbahn in Rheinland-Pfalz. Sie zweigt im Bahnhof Hinterweidenthal Ost von der Hauptbahn Landau–Pirmasens ab und führt über Dahn nach Bundenthal-Rumbach. Ihre größte Bedeutung erlangte sie im Ausflugsverkehr. Auf der 1911 eröffneten Strecke wurde 1966 der Personenverkehr mit Ausnahme des Ausflugszugs „Der Bundenthaler“ von und nach Mannheim eingestellt. Im Jahr 1976 wurde auch dieser Zug eingestellt. Bis 1995 gab es noch Güterverkehr. Seit 1997 wurde an Sonn- und Feiertagen wieder Personenverkehr eingeführt, dessen Fortführung nach der Jahrtausendwende zeitweise gefährdet war, aber inzwischen mittelfristig gesichert ist. Jahrzehntelangen Stilllegungsplänen begegnete die regionale Bevölkerung wiederholt mit Widerstand und trug so zum Erhalt der Bahnstrecke bei.

Zeitschrift "Die Aktion"

  • "Die Aktion" war eine von Franz Pfemfert von 1911 bis 1932 herausgegebene literarische und politische Zeitschrift, die dem Expressionismus zum Durchbruch verhalf und für eine undogmatische linke Politik stand. Anfangs erschien Die Aktion wöchentlich, ab 1919 vierzehntäglich, ab 1926 schließlich nur noch unregelmäßig. Seit 1981 erscheint eine neue Die Aktion im Verlag Edition Nautilus.

Zwillingsparadoxon

  • Das Zwillings­para­doxon ist ein Ge­danken­experi­ment, das einen schein­baren Wider­spruch in der speziel­len Rela­tivitäts­theorie be­schreibt. Im Ge­danken­experi­ment fliegt ein Zwilling mit nahe­zu Licht­geschwindig­keit zu einem fernen Stern, wäh­rend der andere Zwilling auf der Erde zurück­bleibt. An­schließend kehrt der reisende Zwilling mit dersel­ben Ge­schwindig­keit wieder zurück. Nach der Rück­kehr auf die Erde stellt sich heraus, dass der dort zurück­geblie­bene Zwilling älter gewor­den ist als der gereiste. Dies ist eine Folge der Zeit­dilata­tion. Die Para­doxie besteht darin, dass bei linea­rer Betrach­tung jeder Zwilling anneh­men kann, dass der jeweils andere lang­samer altert. Die Höhe des Alters­unter­schieds zwi­schen den Zwillingen bei der Rück­kehr wird durch die Ge­schwindig­keit der Reise und durch die zurück­gelegte Entfer­nung be­stimmt. Die An­nahme einer Reise­geschwindig­keit nahe bei Licht­geschwindig­keit bewirkt zusam­men mit den astro­nomi­schen Entfer­nungen zum Stern einen Alters­unter­schied in Höhe von Jahren. (Artikel des Tages)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.