1931: Unterschied zwischen den Versionen

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(Violinkonzert Nr. 3 op. 46 (Schoeck))
(0114D: Elly Beinhorns erster Alleinflug nach Afrika)
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==Januar==
==JANUAR==
 
0114D: '''Elly Beinhorns erster Alleinflug nach Afrika'''
*[http://www.deutschlandfunk.de/vor-90-jahren-elly-beinhorns-erster-alleinflug-nach-afrika.871.de.html?dram:article_id=490177 Kalenderblatt von Deutschlandradio 2021]


0115D: '''Tarifstreit im Ruhrgebiet'''
0115D: '''Tarifstreit im Ruhrgebiet'''
*Der Kohlebergbau im Ruhrgebiet wird durch die Weltwirtschaftskrise schwer getroffen. Am 15. Januar 1931 sollen 295.000 Arbeiter entlassen werden. Als die Lage zu eskalieren droht, erlässt Reichskanzler Heinrich Brüning eine Notverordnung, die zwar die Massenkündigungen zurücknimmt, aber die Löhne pauschal senkt. Der Eingriff in die Tarifautonomie fördert die politische Radikalisierung.  [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/456235/ (dradio.de)]
*[http://www.deutschlandfunkkultur.de/verlierer-waren-die-arbeiter.932.de.html?dram:article_id=129224 Kalenderblatt von Deutschlandradio 2006]


==Februar==
==Februar==

Version vom 16. Januar 2021, 11:20 Uhr

1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934

JANUAR

0114D: Elly Beinhorns erster Alleinflug nach Afrika

0115D: Tarifstreit im Ruhrgebiet

Februar

0212D: Radio Vatikan

  • Radio Vatikan (italienisch: Radio Vaticana, RV) ist ein internationaler Hörfunksender des Heiligen Stuhles und hat die Aufgabe, über die Tätigkeiten des Vatikans, der römisch-katholischen Kirche und allgemein über andere Kirchen zu berichten sowie die katholische Lehre weiterzutragen
  • Es ist eine der ältesten Hörfunkstationen der Welt: Radio Vatikan. 210 Redakteure senden neben Ansprachen und Gottesdiensten auch Nachrichten und Reportagen in 47 Sprachen. Vor 75 Jahren war Radio Vatikan, die Stimme des Papstes, erstmals zu hören. (dradio.de)
  • The Founding of Vatican Radio (youtube.com)

0214D: Dracula (Spielfilm)

  • "Dracula" ist ein in schwarz-weiß gedrehter Horrorfilm der Universal Studios aus dem Jahr 1931. Der Film gilt als erste offiziell zugelassene Verfilmung von Bram Stokers gleichnamigen Schauerroman obgleich er inhaltlich vielmehr als Adaption des Bühnenstücks Dracula von Hamilton Deane und John L. Balderston angesehen werden kann. Regie führte Tod Browning, und die Titelrolle des untoten Grafen spielte Bela Lugosi. Der Film wurde im Jahr 2000 in das National Film Registry aufgenommen.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Der Vampir im Allgemeinen ist lästig, weil er Blut saugt und die Lebensplanung seiner Opfer durcheinanderbringt. Der berühmteste Vampir ist Dracula. Am 14.02.1931 reüssierte er zum ersten Mal als Filmstar. Seitdem sind auch die zahlreichen Allergien der Vampire besser bekannt. (BR2 Kalenderblatt)

0217D: Kenjiro Takanayagi gelingt die Live-Revolution

  • Zwar noch in wackeligem Schwarz-Weiß, aber dafür live: Am 17. Februar 1931 glückte dem Japaner Kenjiro Takayanagi erstmals die Übertragung eines Sportereignisses in Echtzeit. (dradio.de)

März

0303D: US-Kongress einigt sich auf eine Nationalhymne

  • Die USA sind eine sehr patriotische Nation. Der Schulunterricht beginnt in der Regel mit einem Schwur auf die Verfassung, auch die Nationalhymne wird viel häufiger gespielt als in Deutschland. Dabei haben die USA lange gebraucht, um sich überhaupt auf ein Lied zu einigen. Erst vor 75 Jahren erklärte der US-Kongress den Song "The Star Spangled Banner" zur amerikanischen Hymne. (dradio.de)

0305D: Uraufführung von Carl Zuckmayers Tragikomödie "Der Hauptmann von Köpenick"

  • "Ein deutsches Märchen in drei Akten" nannte Carl Zuckmayer sein Stück über den arbeitslosen Schuster Wilhelm Voigt, der als Hauptmann verkleidet in der garnisonsfreien Stadt Köpenick die preußischen Beamten strammstehen ließ. Die Köpenickiade ereignete sich im Herbst 1906 und wirbelte viel Staub auf. Als Zuckmayers Stück am 5. März 1931 am Deutschen Theater uraufgeführt wurde, war bereits eine neue Phase von Uniformhörigkeit im Anzug, entsprechend empfindlich reagierten die Nationalsozialisten auf Zuckmayers Militarismus-Satire. (dradio.de)

0309D: Elektronenmikroskop

  • Ein Elektronenmikroskop ist ein Mikroskop, welches das Innere oder die Oberfläche einer Probe mit Elektronen abbilden kann. Da schnelle Elektronen eine sehr viel kleinere Wellenlänge als sichtbares Licht haben (→Materiewelle) und die Auflösung eines Mikroskops durch die Wellenlänge begrenzt ist, kann mit einem Elektronenmikroskop eine deutlich höhere Auflösung (derzeit etwa 0,1 nm) erreicht werden als mit einem Lichtmikroskop (etwa 200 nm). Während bei optischen Mikroskopen die Auflösung tatsächlich nahezu die von der Lichtwellenlänge gesetzte physikalische Grenze erreicht, verschlechtern bei Elektronenmikroskopen die Aberrationen der elektronenoptischen Bauteile die nutzbare Auflösung um etwa zwei Größenordnungen gegenüber der Elektronenwellenlänge, die für 100 keV Elektronenenergie etwa 0,0037 nm beträgt. Bei der Interpretation der mit Elektronenmikroskopen erhaltenen Daten, besonders von Abbildungen, muss immer berücksichtigt werden, wie die Signale entstehen, um keine fehlerhaften Schlüsse zu ziehen.
  • Sein Vater hielt nichts von seiner Berufswahl. Der Sohn wurde trotzdem Ingenieur und entwickelte schon mit 24 Jahren ein Gerät, das neue Einblicke in die Welt der kleinsten Dinge gewährte. Das Elektronenmikroskop war eine der wichtigsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts, wie das schwedische Nobelkomitee später urteilen sollte. Heute vor 75 Jahren, am 9. März 1931, brachte der deutsche Ernst Ruska seine Idee das erste Mal zu Papier. (dradio.de)

April

0414D: Zweite Spanische Republik

  • Die Zweite Spanische Republik (span. Segunda República Española) existierte nur insgesamt acht Jahre, zwischen 1931 und 1939, wobei die letzten drei Jahre schon vom Bürgerkrieg geprägt waren. In der Welt­wirtschafts­krise ab 1929 hatten die Republikaner bei den Gemeinde­wahlen im April 1931 einen deutlichen Wahl­sieg erzielt, insbesondere in den großen Städten. Daraufhin kam es zur Proklamation der Republik, die vom überwiegenden Teil der Bevölkerung begrüßt wurde, und der spanische König Alfons XIII. ging ins Exil, allerdings ohne offiziell den Thron­anspruch aufzugeben. Die neu entstandene Republik stand von Anbeginn vor schweren innen­politischen Problemen. Dazu zählten die soziale Frage und Radikali­sierung der Arbeiter­schaft, das ungeklärte Verhältnis zwischen Staat und katholischer Kirche sowie Autonomie­bestrebungen in vielen Landes­teilen, insbesondere im Basken­land und in Katalonien. Nachdem am 16. Februar 1936 die links­gerichtete Volks­front die Parlaments­wahlen sehr knapp gewonnen hatte, kam es zu bürgerkriegs­ähnlichen Zuständen. Am 17. Juli 1936 (heute vor 80 Jahren) erhoben sich rechts­gerichtete Militärs gegen die gewählte Regierung. Der sich daraus entwickelnde Spanische Bürger­krieg führte zum Ende der Republik, die durch das Regime des Generalissimus Franco abgelöst wurde. (Artikel des Tages)
  • Als Spanien am 14. April die zweite Republik proklamierte, war die Begeisterung groß. Doch was hoffnungsvoll begann, scheiterte am Widerstand der konservativen Eliten in Kirche und Militär und mündete im Bürgerkrieg. An dessen Ende errang General Francisco Franco die Macht. (dradio.de)

Mai

0501D: Empire State Building

  • Das Empire State Building ist ein bekannter Wolkenkratzer in New York, der am 1. Mai eröffnet wird. Das Gebäude ist eines der Wahrzeichen der Metropole am Hudson River und derzeit ihr höchstes Bauwerk. Das Gebäude befindet sich in der Fifth Avenue, zwischen der 33. und 34. Straße im Stadtteil Manhattan (Adresse 350 Fifth Avenue, New York, NY 10118). Es wurde von 1930 bis 1931 in nur 18 Monaten errichtet. Seit dem war es bei einer Höhe von 381 Metern bis zur Fertigstellung des ersten Turmes des World Trade Centers (417 Meter) im Jahr 1972 das höchste Gebäude der Erde. Nach der Zerstörung des World Trade Centers durch die Terroranschläge am 11. September 2001 ist das Empire State Building erneut das höchste Gebäude New Yorks, bis das One World Trade Center (Nachfolgebau des zerstörten World Trade Centers) fertiggestellt sein wird (541 Meter). Die Höhe zum bis zum Dach, welches gleichzeitig den höchsten architektonischen Punkt des Gebäudes darstellt, beträgt 381 m. Mit der im Jahr 1950 montierten Antenne misst das Empire State Building eine Gesamthöhe von 448,7 Meter.[1] Derzeit ist es das dritthöchste Gebäude der USA, nach dem Willis Tower (442 Meter) in Chicago und dem ebenfalls in Chicago befindlichen Trump International Hotel & Tower (423 Meter). Das Empire State Building ist eines von derzeit sieben Gebäuden auf der Erde, die über 100 Etagen haben. Es war auch das weltweit erste Gebäude mit über 100 Stockwerken. Der Name ist von The Empire State abgeleitet, einem Spitznamen des US-Bundesstaates New York. Das Gebäude wurde von dem New Yorker Architekturbüro Shreve, Lamb and Harmon entworfen. Seit dem Jahr 1986 gehört das Empire State Building zu den Nationalen Denkmälern der Vereinigten Staaten.
  • Das Empire State Building ist nicht mehr der höchste, aber immer noch einer der populärsten Wolkenkratzer der Welt. Die Eröffnung am 1. Mai 1931 war ein Zeichen unverdrossener Zuversicht. Denn in den harten Zeiten der großen Depression ging New York nicht in die Knie, sondern errichtete wie aus Trotz eine Kathedrale des Kapitalismus. (dradio.de)
  • Im Stadtteil Manhattan (an der 5th Avenue zwischen der 33. und 34. Straße) eröffnet US-Präsident Herbert Hoover das Empire State Building. Mit seinen 381 m Höhe überragt es alles, auch das bis dahin höchste Chrysler-Building (aref.de 2016)

0511D: M – Eine Stadt sucht einen Mörder

  • M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) von Fritz Lang mit Peter Lorre in der Hauptrolle zählt zu den bedeutendsten Werken des deutschen Films. Im geschichtlichen Rückblick erweist er sich als treffendes Abbild der vom erstarkenden Nationalsozialismus in Frage gestellten Weimarer Republik. Als eine der ersten deutschen Tonfilmproduktionen schöpfte er die Möglichkeiten dieses neuen Mediums aus.
  • Er war Fritz Langs erster Tonfilm und sein bedeutendster. "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" zählt zu den wichtigsten Werken der deutschen Filmgeschichte. Lang wagte darin einen Blick in die seelischen Abgründe eines Massenmörders. Heute vor 75 Jahren feierte der Filmklassiker in Berlin Premiere. (dradio.de)
  • Eintrag in der Filmdatenbank: (imdb.com)
  • Vollständiger Film: (youtube.com)

0514D: Schüsse von Ådalen

  • Die Schüsse von Ådalen (schwedisch: Skotten i Ådalen; auch unter Ådalshändelserna, deutsch: die Vorfälle von Ådalen, oder Ådalen 31 bekannt) fielen am 14. Mai 1931 bei einer Demonstration streikender Arbeiter im gleichnamigen nordschwedischen Tal in der Gemeinde Kramfors. Fünf Personen wurden vom Militär getötet. Der Vorfall hatte zunächst polarisierende Wirkung, spielte letztlich aber eine große Rolle für die friedliche Entwicklung der schwedischen Gesellschaft in den 1930er-Jahren. Der Vorfall wurde 1969 durch Bo Widerberg unter dem Titel Ådalen 31 (englisch: Adalen Riots) verfilmt.

0516D: Wunderteam

  • Wunderteam ist eine Bezeichnung für die österreichische Fußballnationalmannschaft der Jahre 1931 bis 1933, die vor allem mit hohen Siegen über europäische Spitzenmannschaften für Aufsehen sorgte. Das Wunderteam blieb in 12 Spielen in Folge ungeschlagen; wenn man die beiden Spiele vor der ‘Geburtsstunde’ des Wunderteams gegen die Tschechoslowakei und Ungarn noch dazu rechnet, blieb das österreichische Nationalteam sogar 14 Spiele in Folge ungeschlagen. Der Name taucht erstmals in den Schlagzeilen der deutschen Presse 1931 auf, die über die 0:6-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft in Berlin gegen Österreich berichtete.
  • Noch ist ungewiss, ob sich Österreich für die Fußball-EM 2012 qualifizieren kann. Das war einmal anders. Österreichs National-Elf wurde einst als "Wunderteam" bezeichnet. Alles soll angefangen haben mit zwei Sportreportern in einem Caféhaus. (dradio.de)

0527D: Auguste Piccard der erste Flug in die Stratosphäre

  • Der Physiker Auguste Piccard war seiner Zeit weit voraus. Die Liste seiner spektakulären Forschererfolge ist lang, ein Meilenstein war 1931 ein Ballonflug auf eine Höhe von 15.781 Meter. Als erste Menschen stiegen Piccard und sein Assistent in die Stratosphäre auf. (dradio.de)

Juni

0611D: KPD ruft zu Massenprotesten auf

  • Zur Sanierung der Reichsfinanzen in Zeiten der Weltwirtschaftskrise setzte die deutsche Regierung unter Kanzler Heinrich Brüning auf drastische Einsparungen. Im Juni 1931 erließ sie eine Notverordnung, die tiefe Einschnitte ins soziale Netz vorsah. Dagegen rief die KPD am 11. Juni 1931 zu Massenprotesten auf. (dradio.de)

0620D: Hoover-Moratorium

  • Als Hoover-Moratorium wird die Erklärung des US-Präsidenten Herbert C. Hoover vom 20. Juni 1931 bezeichnet, die internationalen Zahlungsverpflichtungen aufgrund der Weltwirtschaftskrise für ein Jahr auszusetzen. Damit waren nicht nur die deutschen Reparationszahlungen an die europäischen Siegermächte des Ersten Weltkriegs gemeint, sondern auch die interalliierten Kriegsschulden, die Großbritannien, Frankreich und ihre Verbündeten während des Weltkriegs bei den USA aufgenommen hatten und die sie mit ihren Reparationseinnahmen zurückzahlten.
  • Als die Weltwirtschaftskrise im Sommer 1931 auf ihren Höhepunkt zutrieb, schlug der US-Präsident vor, sowohl die deutschen Reparationszahlungen, als auch den Schuldendienst für die alliierten Kriegsanleihen ein Jahr lang auszusetzen. Am 6. Juli 1931 wurde in Paris, nach einem zähen diplomatischen Ringen, eine Einigung über das "Hoover-Moratorium" erzielt. (dradio.de)

0621D: Schienenzeppelin stellt einen Geschwindigkeitsrekord auf

  • Der deutsche Ingenieur Franz Kruckenberg konstruierte nach dem Ersten Weltkrieg eine futuristisch aussehende Schnellbahn, die als Schienenzeppelin weltberühmt wurde. Vor 75 Jahren stellte er auf der Strecke Hamburg-Berlin einen Geschwindigkeitsrekord von 230 Stundenkilometern auf. Doch im Dauerbetrieb bewährte sich der Zug nicht. (dradio.de)

0622D: Frau Werner, der Hund von Ringelnatz, stirbt

  • Ein bürgerliches Leben brauchte er nicht, der Matrose, Alkoholenthusiast und vieles mehr Hanns Bötticher, alias Ringelnatz. Er dichtete über das Liebesleben von Seepferdchen, Blindschleichen oder Hunden. Sein eigener Hund, Frau Werner, starb am 22. Juni 1931. Da bekam er auch ein Gedicht. (BR2 Kalenderblatt)

Juli

0703D: Cilly Aussem gewinnt als erste Deutsche in Wimbledon

  • Tennis, das war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine elitäre Angelegenheit. "Höhere Töchter" schwangen die sogenannte "Verlobungskelle" meist nur, um eine gute Partie zu machen und unter die Haube zu kommen. Doch das Talent und der Ehrgeiz der Mutter trieben die Kölnerin Cilly Aussem von Erfolg zu Erfolg - mit tragischem Ende. (dradio.de)

August

0804D: Soldaten sind Mörder

  • Die Aussage „Soldaten sind Mörder“ stammt ursprünglich aus der Glosse Der bewachte Kriegsschauplatz, die Kurt Tucholsky 1931 in der Zeitschrift Die Weltbühne publizierte. Unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel schrieb er: „Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder.“ Der verantwortliche Redakteur Carl von Ossietzky wurde 1932 wegen „Beleidigung der Reichswehr“ angeklagt, jedoch freigesprochen, da keine konkreten Personen gemeint seien und eine unbestimmte Gesamtheit nicht beleidigt werden könne. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde der Satz zur Parole von Pazifisten und Gegnern von Reichswehr und Bundeswehr und beschäftigte bis hoch zum Bundesverfassungsgericht viele deutsche Gerichte.
  • "Soldaten sind Mörder", schrieb Kurt Tucholsky in einer Glosse für die Zeitschrift "Weltbühne" vom 4. August 1931. Mehrfach wurde das Zitieren dieses Ausspruchs wegen Beleidigung der Bundeswehr bestraft. 1995 urteilte das Bundesverfassungsgericht: Der Satz stellt eine vom Grundgesetz geschützte Meinungsäußerung dar. (dradio.de)
  • Es gibt Sätze, die entwickeln ein Eigenleben, zum Beispiel der Satz "Soldaten sind Mörder". Am 4. August 1931 hatte ihn Kurt Tucholskys veröffentlicht und spielte damit auf eine Situation im Ersten Weltkrieg an. Bis ins Atomzeitalter beschäftigt der Satz seitdem Emotionen und Gerichte. (BR2 Kalenderblatt)

0827D: die Do X, das größte Flugzeug seiner Zeit, erreicht New York

  • Flugboote von Claude Dornier hatten schon jahrelang ihre Praxistauglichkeit bewiesen. Dann beschloss der Fabrikant, das Konzept auf die Spitze zu treiben und für den kommerziellen Transatlantikverkehr eine Art fliegendes Schiff zu bauen. (dradio.de)

September

0929D: Der Kongreß tanzt (Spielfilm)

  • Der Kongreß tanzt ist ein deutscher UFA-Film aus dem Jahre 1931.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Ausschnitt (youtube.com)

Oktober

1011D: Harzburger Front

  • Die Harzburger Front war ein Bündnis antidemokratischer Nationalisten gegen das zweite Kabinett Brüning. Das Bündnis zwischen NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Reichslandbund und dem Alldeutschen Verband trat nur bei einer Tagung in Erscheinung, die am 11. Oktober 1931 in Bad Harzburg stattfand. Der Tagungsort war gewählt worden, weil die NSDAP an der Regierung des Landes Braunschweig beteiligt war und Störungen durch Kommunisten, die vor allem in den Großstädten stark waren, nicht zu befürchten waren. Nachdem erste Spannungen bereits in Harzburg selbst spürbar geworden waren, bekämpften sich die beteiligten Gruppierungen kurze Zeit später wieder und traten bei der Reichspräsidentenwahl im März 1932 mit verschiedenen Kandidaten an.
  • Am 11. Oktober 1931 veranstaltete die "nationale Opposition" ein Großtreffen in Bad Harzburg. An dieser Heerschau waren fast alle Parteien und Verbände der antirepublikanischen deutschen Rechten beteiligt. Es ging der "Harzburger Front" vor allem darum, der Regierung des Zentrumskanzlers Heinrich Brüning den Kampf anzusagen. (dradio.de)

1012D: in Rio wird die Christus-Statue eingeweiht

  • Fast jede Metropole in der Welt hat ein besonderes Wahrzeichen, das man sofort mit dieser Stadt verbindet. In Rio de Janeiro konkurrieren gleich zwei Symbole darum: einmal der Berg an Rios Bucht, der "Zuckerhut" genannt wird, und zum anderen die mächtige Christus-Statue auf dem Corcovado. Sie feiert ihren 75. Geburtstag. (dradio.de)

1012D: Corelli-Variationen op.42 (Rachmaninow)

1018D: Thomas Alva Edison

  • Thomas Alva Edison (* 11. Februar 1847 in Milan, Ohio; † 18. Oktober 1931 in West Orange, New Jersey) war ein US-amerikanischer Erfinder und Unternehmer mit dem Schwerpunkt auf dem Gebiet der Elektrizität und Elektrotechnik. Seine Verdienste gründen in erster Linie auf der Marktfähigkeit seiner Erfindungen, die er mit Geschick zu einem ganzen System von Stromerzeugung, Stromverteilung und innovativen elektrischen Konsumprodukten verbinden konnte. Edisons grundlegende Erfindungen und Entwicklungen in den Bereichen elektrisches Licht, Telekommunikation sowie Medien für Ton und Bild hatten einen großen Einfluss auf die allgemeine technische und kulturelle Entwicklung. In späteren Jahren gelangen ihm wichtige Entwicklungen der Verfahrenstechnik für die Bereiche Chemie und Zement. Seine Organisation der industriellen Forschung prägte die Entwicklungsarbeit späterer Unternehmen.

1024D: Al Capone wird in Chicago zu elf Jahren Gefängnis verurteilt

  • Genau vor 75 Jahren wurde der berüchtigte amerikanische Gangsterboss und ungekrönte König Chicagos, Al Capone, wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Geldwäsche zu einer Geldbuße von 60.000 Dollar und elf Jahren Gefängnis verurteilt. Damit war der Kopf eines Verbrechersyndikats hinter Schloss und Riegel, das mit Mord, Totschlag und Bandenkriegen Chicago fest im Griff zu haben schien. (dradio.de)

1028D: Sinfonie Nr. 1 (William Grant Still)

November

1102D: Geschichten aus dem Wiener Wald (Horváth)

  • "Geschichten aus dem Wiener Wald" ist das bekannteste Theaterstück des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth (1901–1938). Es wurde 1931 in Berlin uraufgeführt und mehrfach verfilmt. Noch vor der Uraufführung erhielt Horváth auf Vorschlag Carl Zuckmayers 1931 für das Stück den Kleist-Preis. Der Titel ist eine Anlehnung an den Walzer Geschichten aus dem Wienerwald von Johann Strauß. Horváths Stück, geschrieben Ende der 20er Jahre in der Zeit katastrophaler Arbeitslosigkeit und der Weltwirtschaftskrise, ist ein Schlüsselwerk des modernen Dramas und wurde von Erich Kästner „ein Wiener Volksstück gegen das Wiener Volksstück“ genannt. Knapp und lakonisch demaskiert Horváth das Klischee von der „Wiener Gemütlichkeit“ und stellt unter Verwendung ihrer bekannten Klischees auf grausame Weise deren Verlogenheit zur Schau.
  • Sie hätten doch so gemütvoll sein können, "Die Geschichten aus dem Wiener Wald", die Ödön von Horváth am 2. November 1931 in Berlin zur Uraufführung brachte. Doch präsentiert bekam das Publikum "ein Wiener Volksstück gegen das Wiener Volksstück", wie Erich Kästner schwärmte. (BR2 kalenderblatt)

1110D: Oscarverleihung

  • Die Oscarverleihung fand am 10. November 1931 im Biltmore Hotel in Los Angeles statt. Es waren die 4th Annual Academy Awards. Ausgezeichnet wurden Filme aus der Zeit zwischen dem 1. August 1930 und dem 31. Juli 1931.

Dezember

1207D: Islamischer Weltkongress

  • Der Islamische Weltkongress trat von 7. Dezember 1931 bis 13:30 Uhr des 17. Dezember 1931 in Jerusalem zusammen. Es nahmen 130 Abgeordnete aus 22 muslimischen Staaten teil. Der Kongress rief die muslimischen Staaten dazu auf, den Handel mit der jüdischen Gemeinde in Palästina zu vermeiden.

1216D: Eiserne Front (Deutschland)

  • Die Eiserne Front war ein Zusammenschluss des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), des Allgemeinen freien Angestelltenbundes (Afa-Bund), der SPD und des Arbeiter Turn- und Sportbundes (ATSB) im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
  • Mit der untergehenden Weimarer Republik wird das Bild der nationalsozialistischen Aufmärsche assoziiert. Doch auch die demokratischen Kräfte mobilisierten ihre Anhänger mit neuen Propagandaformen. Vor 75 Jahren wurde die Eiserne Font gebildet. (dradio.de)

Lexikon

Bucciali TAV 12

  • Der Bucciali TAV 12 ist das letzte Modell des franzö­sischen Auto­mobil­herstellers Bucciali. Der 1931 vorge­stellte TAV 12, dessen Entstehungs­geschichte und Besonder­heiten nicht voll­ständig geklärt sind, gilt als sagen­umwoben. Er war, für die damalige Zeit außer­gewöhnlich, front­getrieben. Ob es zu einer Serien­produk­tion kam, ist zweifelhaft; sicher belegt ist nur ein einzelnes Exemplar, das nach­einander zwei unterschied­liche, Auf­sehen erregende Auf­bauten hatte. Die flache und lange Limousinen­version, die als la flèche d’or (der goldene Pfeil) bezeichnet wird, war das niedrigste Auto ihrer Zeit. Sie wurde noch vor Aus­bruch des Zweiten Welt­kriegs in Einzel­teile zerlegt. 40 Jahre später ließ ein Sammler sie wieder auf­bauen. Seit den frühen 1990er Jahren ist der TAV 12 wieder fahr­bereit und wird von Zeit zu Zeit auf Ausstellungen öffent­lich gezeigt. (Artikel des Tages)

Die geistige Situation der Zeit (Jaspers)

  • Mit dem Rücken zur Wand, die Massen vor sich, der moderne Mensch in arger Bedrängnis – so beschreibt Karl Jaspers die Lage und lässt keinen Zweifel daran, dass sie katastrophal ist. Längst hat sich der Mensch dem blinden Fortschrittsglauben verschrieben. Anstatt zu prüfen und zu bewerten, herrscht weltweit der Nützlichkeitsgedanke vor. Ein Leben im Apparat, angenehm, da materiell abgesichert, aber entmündigt und auf blanke Triebbefriedigung optimiert. Das Selbstsein, so Jaspers, geht darüber unwiederbringlich verloren, denn eigenständiges Denken und Handeln stellt für große Teile der Gesellschaft eine Zumutung dar. Leben wird entwertet, das urmenschliche Bedürfnis nach Verständnis frustriert. Mit aller Kraft stemmt Jaspers sich dem entgegen und fordert vor dem Hintergrund der anonymen Massengesellschaft eine Philosophie, die beim Einzelnen ansetzt und zum Wir übergeht. Obwohl 1930 entstanden, kurz vor den Erfolgen des Nationalsozialismus in Deutschland, ist das Buch nicht hoffnungslos veraltet, sondern hat auch zur geistigen Situation zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch einiges zu sagen. (getAbstract)

Frankenstein (Spielfilm)

  • "Frankenstein" aus dem Jahr 1931 ist die erste Tonverfilmung des Romans von Mary Shelley. Der Schwarzweißfilm verwendet nur einige Motive und Personen aus Shelleys Roman und beruht eigentlich auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Peggy Webling. Der englische Regisseur James Whale schuf mit Frankenstein einen Klassiker des Horrorfilms, dem zahlreiche weitere Verfilmungen folgten. Boris Karloff, der das Monster spielte, gelang mit Frankenstein der Durchbruch als Schauspieler. Der Film erzählt, wie Henry Frankenstein Ende des 19. Jahrhunderts abseits der anerkannten Wissenschaft versucht, Leben aus toter Materie zu erschaffen. Nachdem es ihm gelungen ist, ein vormals totes Herz drei Wochen lang schlagen zu lassen, beginnt er damit, aus Leichenteilen einen Körper zu erschaffen. Diesem Körper will er mit den von ihm entdeckten, aber nicht näher bezeichneten Strahlen Leben einhauchen, was ihm mit Hilfe eines Blitzes auch gelingt. Jedoch hat sein Assistent Fritz einen Fehler gemacht, und das von Frankenstein erschaffene Wesen verhält sich anders als vorgesehen.

Klavierkonzert G-Dur (Ravel)

  • Das Klavierkonzert in G-Dur wurde zwischen 1929 und 1931 von Maurice Ravel komponiert. Das Werk besteht aus drei Sätzen: Allegramente, Adagio assai, und Presto. Nach seiner erfolgreichen Konzerttournee durch Amerika wollte Ravel das Werk ursprünglich selber uraufführen. Gesundheitsbeschwerden hinderten ihn jedoch daran – durch vorbereitende Übungen der Etüden Franz Liszts und Frédéric Chopins litten seine Hände unter Ermüdungserscheinungen. Stattdessen wurde das Konzert am 14. Januar 1932 durch Ravel am Dirigentenpult des Orchestre Lamoureux und Marguerite Long am Flügel uraufgeführt. Long war eine für ihre Interpretationen der Werke Gabriel Faurés und Claude Debussys bekannte Pianistin und hatte Ravel bereits vorher um ein neu aufzuführendes Werk gebeten – letzten Endes widmete er ihr sogar die Partitur des Klavierkonzerts. Die Uraufführung auf dem Nordamerikanischen Kontinent fand am Abend des 22. April 1932 gleichzeitig durch das Boston Symphony Orchestra und das Philadelphia Orchestra in ihren jeweiligen Stammhäusern statt. Ravel wurde während seiner Amerikatournee mit dem zu dieser Zeit in Paris und den Vereinigten Staaten hochmodernen Jazz vertraut und zeigte sich in höchstem Maße beeindruckt. Dieser Einfluss übte sich auch auf das Konzert aus, das durch Jazzharmonien und -eigenheiten geprägt ist.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Interpretation von Jean-Yves Thibaudet (Empfehlung Clavio Video der Woche)

Violinkonzert Nr. 3 op. 46 (Schoeck)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Bekannt ist Othmar Schoeck für seine Lieder oder die grosse Oper «Penthesilea». Lyrisches findet sich aber auch in seiner eher raren Kammermusik. In der 3. Sonate für Violine und Klavier etwa aus dem Jahr 1931. Selten gespielte Musik, die mit ihrer reichen Harmonik eine Herausforderung ist, aber auch ein Gewinn. Für Spieler wie für Hörer. Gäste von Benjamin Herzog sind der Komponist David Philip Hefti und die Geigerin Isabelle Ladewig. (SRF Diskothek im Zwei 2018)

Roman "Die Wellen" (Woolf)

  • Mit Die Wellen, dem letzten ihrer großen experimentellen Romane, lässt Virginia Woolf noch radikaler als zuvor alles hinter sich, was traditionelles Erzählen ausmacht. Vor allem gibt es keinen Plot mehr, ja das äußere Leben tritt nahezu vollständig in den Hintergrund zugunsten der Innenansicht der sechs Figuren. Und obwohl deren innere Monologe in einem gleichbleibend hohen Ton geschrieben sind – hochgradig poetisch, in traumartiger Nebeneinanderstellung von Empfundenem, Gedachtem, Vorgestelltem –, schälen sich die Eigenheiten der drei Frauen und drei Männer heraus, die Unterschiede in ihrem Zugang zum Leben, die zugleich von etwas Verbindendem, Überindividuellem überbrückt werden. Das Ergebnis ist ein höherer Realismus, eine viel größere Genauigkeit im Abbilden menschlichen Bewusstseins, als die meisten Storys es vermögen. Die Wellen ist daher nicht, wie mancher zeitgenössische Kritiker unkte, ein unbefriedigendes formales Experiment, sondern belohnt den Leser mit außergewöhnlich subtilen Einsichten in die Seele des modernen Menschen. (getAbstract 2016)

Weltbühne-Prozess

  • Der Weltbühne-Prozess (häufig auch Weltbühnenprozess) war eines der spekta­kulärsten Straf­verfahren gegen militärkritische Presseorgane und Journalisten in der Weimarer Republik. In dem Prozess wurden der Herausgeber der Wochenzeitschrift Die Weltbühne, Carl von Ossietzky, sowie der Journalist Walter Kreiser wegen Landesverrats und Verrats militärischer Geheim­nisse angeklagt und im November 1931 vom IV. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig zu je 18 Monaten Freiheitsstrafe verur­teilt. Wegen des brisanten Themas, des heimlichen Aufbaus einer deutschen Luft­waffe, und des mit Anklage und Urteil intendierten Angriffs auf die Pressefreiheit erregte der Prozess im In- und Ausland großes Aufsehen. Eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor bundesdeutschen Gerichten scheiterte 1992. Der Prozess gilt als Musterbeispiel politischer Justiz in der Weimarer Republik (Artikel des Tages)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.