1934: Unterschied zwischen den Versionen

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(Flötenkonzert (Ibert))
(Max Emden und die Brissago-Inseln)
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*[http://www.classicalarchives.com/work/271382.html Klassikarchiv]
*[http://www.classicalarchives.com/work/271382.html Klassikarchiv]
*[http://www.srf.ch/audio/diskothek/jacques-ibert-floetenkonzert?id=11920861 SRF Diskothek im Zwei 2021]
*[http://www.srf.ch/audio/diskothek/jacques-ibert-floetenkonzert?id=11920861 SRF Diskothek im Zwei 2021]
'''Max Emden und die Brissago-Inseln'''
*[http://www.srf.ch/audio/zeitblende/max-emden-und-die-brissago-inseln?id=12194583 SRF Zeitblende 2022]


[http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_108 '''Messerschmitt Bf 108''']
[http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_108 '''Messerschmitt Bf 108''']

Version vom 22. Mai 2022, 08:19 Uhr

1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937

Januar

0119D: Hammond-Orgel

  • Die Hammond-Orgel (kurz Hammond) ist eine nach ihrem Er­finder Laurens Hammond be­nannte elektro­mecha­nische Orgel, deren Patent am 19. Januar einge­reicht wurde. Sie war ur­sprüng­lich als Ersatz für Pfeifen­orgeln ge­dacht, ent­wickelte sich aber zu einem stil­gebenden Instru­ment vieler Musik­rich­tungen wie Jazz, Gospel, Rock, R&B, Soul und Funk. Die Ton­erzeu­gung der Hammond-Orgel be­ginnt im Genera­tor. Dabei rotieren stählerne Ton­räder mit einem gewell­ten Rand vor elektro­magne­tischen Ton­ab­nehmern (Perma­nent-Stab­magnete in Spulen). Ein Ton der Orgel setzt sich aus neun ver­schie­denen Frequenzen zu­sammen, deren Laut­stärke­pegel über Zug­riegel ein­ge­stellt werden kann. Auch der Klang wird dadurch be­einflusst. In den 1960er und 1970er Jahren er­langte die Hammond-Orgel den Höhe­punkt ihrer Populari­tät, bevor sie von anderen Tasten­instru­menten, speziell den Synthe­sizern, ver­drängt wurde. Der Klang von Gruppen wie Deep Purple und Emerson, Lake & Palmer im Rock­bereich, im Jazz von Musikern wie Brian Auger, Freddie Roach und Jimmy Smith ist ohne Hammond-Orgel nicht denkbar. Noch heute behauptet sie sich trotz Kon­kurrenz vieler anderer Tasten­instru­mente. (Artikel des Tages)

0126D: Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt

  • Die deutsch-polnische Erklärung, gelegentlich auch als Piłsudski-Hitler-Pakt bezeichnet, wurde am 26. Januar von Außenminister Konstantin Freiherr von Neurath im Namen der Regierung des Deutschen Reiches unter Hitler und dem Botschafter in Berlin, Józef Lipski, im Namen der Regierung der Republik Polen unter Marschall Piłsudski in Berlin unterzeichnet. In dem auf zehn Jahre befristeten Nichtangriffspakt wurde vereinbart, zukünftige Streitfragen zwischen den Staaten friedlich zu lösen. Insbesondere die schwierige Situation der Gebiete, die Deutschland aufgrund der Regelungen des Versailler Vertrages abtreten musste, sollte auf diese Weise geregelt werden. Deutschland erhob Ansprüche auf Danzig, den Polnischen Korridor und forderte eine Korrektur der Grenze in Oberschlesien. Der Vertrag wurde am 28. April 1939 einseitig von Deutschland gekündigt.
  • Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann der Zweite Weltkrieg. Das Verhältnis zu Polen war schon zu Zeiten der Weimarer Republik angespannt, eine Folge des Versailler Vertrages: Seine Grenzziehung empörte deutsche Politiker aller Parteien. Umso überraschender war es, dass Hitler, ein Jahr nach der Machtübernahme, mit Polen einen Nichtangriffspakt schloss - am 26. Januar. (dradio.de 2009)

0130D: Landesparlamente werden aufgelöst

  • Bereits kurz nach ihrer Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten, die föderalen Strukturen der Weimarer Republik zu zerschlagen. Die bundesstaatliche Ordnung mit Landesregierungen und Landesparlamenten war mit den Prinzipien des Führerstaates unvereinbar. Endgültig verloren die Länder ihre Souveränität mit dem Gesetz zum Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934. (dradio.de 2009)

Februar

0206D: in Paris kommt es zu blutigen Protesten Rechtsextremer

  • 19 Tote und Hunderte Verletzte - das war die Bilanz der Proteste rechtsextremer Gruppen gegen die Regierung Edouard Daladier vom 6. Februar 1934. Wie im Jahr zuvor in Deutschland schien nun auch in Frankreich die Demokratie durch totalitäre Kräfte bedroht. (dradio.de 2014)

März

0302D: Ha! Ha! Ha! (Trickfilm)

0306D: Dreifacher Weltrekord für Hans Stuck

  • In einem von Porsche konstruierten Wagen fuhr der Rennfahrer Hans Stuck auf der Berliner AVUS gleich drei Weltrekorde ein: Auf der 100 und 200 Meilen-Strecke war er der bis dahin schnellste Fahrer - auch den Stundenweltrekord konnte er verbessern. (DW Kalenderblatt)

0316D: Oscarverleihung

  • Die Oscarverleihung 1934 fand am 16. März 1934 im Ambassador Hotel in Los Angeles statt. Es waren die 6th Annual Academy Awards. Ausgezeichnet wurden Filme aus der Zeit zwischen dem 1. August 1932 und dem 31. Dezember 1933. Im Vorjahr fand keine Oscarverleihung statt, da man zukünftig die Filme aus dem vergangenen Kalenderjahr auszeichnen wollte. Die neue Kategorie Beste Regieassistenz hielt sich nur 5 Jahre lang. Katharine Hepburn gewann ihren ersten von später insgesamt vier Oscars als Beste Hauptdarstellerin.

0320D: Erster Spatenstich für den Bau der A1

  • Sie ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen für Menschen und Güter. Die Autobahn A1 verläuft über 732 Kilometer: von Heiligenhafen kurz hinter der Fehmarnsund-Brücke bis nach Saarbrücken - nur in der Eifel für ein paar Dutzend Kilometer unterbrochen. (WDR ZeitZeichen 2019)

0326D: Galápagos-Affäre

  • Der von Journalisten geprägte Begriff Galapagos-Affäre bezeichnet Ereignisse, die sich zwischen März und November 1934 hauptsächlich unter deutschen Ansiedlern auf der zum Galápagos-Archipel gehörenden Insel Floreana ereigneten und im Zuge derer drei Menschen unter teilweise ungeklärten Umständen zu Tode kamen, drei weitere spurlos verschwanden. Die Ereignisse, die niemals restlos aufgeklärt wurden, beschäftigten weltweit die Massenmedien und regten bis in die jüngere Vergangenheit auch literarische, neuerdings filmische Verarbeitungen an.

0331D: "Vossischen Zeitung" erscheint zum letzten Mal

  • Sie war Berlins älteste Zeitung, deren Gründungsgeschichte bis in das frühe 17. Jahrhundert zurückreichte: die "Vossische Zeitung". Für ihr bekanntes Feuilleton hatten schon Lessing und Fontane geschrieben. In den Jahren der Weimarer Republik gab es kaum einen bekannten deutschen Autor, der nicht in der "Vossischen" zu Worte kam. Vor 75 Jahren stellte die Zeitung ihr Erscheinen ein. (dradio.de)

April

0401D: Die Bornholmer Eisenbahnen (Dänemark)

  • Die Bornholmer Eisenbahnen (dän. De Bornholmske Jernbaner, kurz DBJ) waren der Zusammenschluss dreier Eisenbahngesellschaften auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm am 1. April 1934. Die Züge liefen auf Meterspur und wurden auf Grund der Insellage nie umgespurt. 1968 wurde die letzte Strecke stillgelegt. Auf allen Strecken fand Personen- und Güterverkehr statt. Durch die Gesetzesänderung vom 8. Mai 1894, mit der die dänische Regierung ermächtigt wurde, 29 Privatbahnen zu konzessionieren, kam der Bau von Eisenbahnen auch auf Bornholm in Schwung. Der Bau der Strecken trug zur Entwicklung der Insel bei, etwa in Aakirkeby, der einzigen Bornholmer Stadt im Landesinneren.

Mai

0510D: in Paris wird die "Deutsche Freiheitsbibliothek" eröffnet

  • Genau ein Jahr nach den Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten gründeten mehrere aus Deutschland geflohene Schriftsteller mit der Unterstützung französischer und britischer Intellektueller in Paris die "Deutsche Freiheitsbibliothek". Dort wurden die im Reichsgebiet verbotenen Schriften zugänglich gemacht. Am 10. Mai 1934 wurde sie eröffnet. (dradio.de)

0528D: Glyndebourne Festival Opera

  • Die Oper von Glyndebourne [ˈglaɪndbɔːn] (Glyndebourne Festival Opera) wurde 1934 von John Christie (1882 - 1962) gegründet und auf dem Grundstück eines ehemaligen Landhauses in Sussex (England) etabliert. Der Gründer des Festivals, John Christie, war ein wohlhabender Landbesitzer und Musikfreund, der schon vorher in seinem aus dem 16.Jahrhundert stammenden Landhaus private musikalische Abende gegeben hatte. 1931 heiratete er die kanadische Sopranistin Audrey Mildmay, mit der er die Festspiele in Salzburg und Bayreuth besuchte, wo der Plan für ein eigenes Festival auf dem Landsitz mit Schwerpunkt im Mozart-Repertoire reifte. Schon 1920 hatte er sein Haus um einen großen Orgelraum erweitert, den er nun um ein kleines Opernhaus mit 300 Sitzplätzen erweiterte. Das erste Festival wurde am 28. Mai 1934 mit Mozarts Hochzeit des Figaro, gefolgt von Cosi fan tutte eröffnet. Es dauerte sechs Wochen. Die künstlerische Leitung hatten Emigranten aus Hitler-Deutschland: Fritz Busch als Dirigent, Carl Ebert hatte die dramaturgische Leitung (er war ehemaliger Intendant der Städtischen Oper in Berlin) und Rudolf Bing die General-Intendanz, die er bis 1949 behielt. Mozart blieb auch weiterhin das bevorzugte Repertoire in Glyndebourne. Ab den 1960er Jahren war einer der Schwerpunkte die Barockoper (Raymond Leppard). Während des Zweiten Weltkriegs wurde nicht gespielt, das Haus beherbergte damals aus London evakuierte Kinder. 1952 wurde die Glyndebourne Festival Society gegründet, die das Management von John Christie übernahm. Nach dessen Tod 1962 übernahm sein Sohn, der spätere Sir George Christie, und ab 2000 dessen Sohn Gus Christie die Leitung. Glyndebourne liegt zwei Autostunden von London, östlich von Brighton. Im Sommer ist das Festival ein beliebter Anziehungspunkt für Opernfreunde, die die langen Aufführungspausen (die längste anderthalb Stunden) traditionell dazu nutzen, ein Picknick im Park zu veranstalten. Gepicknickt wird allerdings auf hohem Niveau in Abendgarderobe (Smoking/Dinner-Jacket) und ausgesuchtem Menu.
  • Das Opernfestival im englischen Glyndebourne gehört zu den exklusivsten Adressen weltweit. Unverzichtbarer Bestandteil der Aufführungen ist das Picknick während der Pause, das traditionell in bester Abendgarderobe zelebriert wird. Vor 75 Jahren fand mit Mozarts "Hochzeit des Figaro" die erste Aufführung der Glyndebourne Festival Opera statt. (dradio.de)
  • Glyndebourne Festival Opera Company with Fritz Busch Conducting plays Mozart's La Nozze Di Figaro Overture, Recorded for Victor in 1934. This is an except from a 1939 album set called "Victor Record Series of Musical Appreciation". A Japanese Victor Pressing. Played on my Victor J1-50 with Fidelitone Needle.(youtube.com)

0529D: Bekennende Kirche

  • Die Bekennende Kirche (BK) war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen Versuche einer Gleichschaltung von Lehre und Organisation der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) in der Zeit des Nationalsozialismus. Solche Versuche unternahmen bis 1934 die „Deutschen Christen“, dann staatlich eingesetzte Kirchenausschüsse und teilweise direkte Staatskommissare, die die Kirchenvertreter absetzten. Die BK reagierte darauf mit einer Abgrenzung ihrer Lehre, Organisation und Ausbildung, später auch mit politischen Protesten. Sie beanspruchte seit ihrer Gründung im Mai 1934, die einzige rechtmäßige Kirche zu sein, und schuf sich mit einem kirchlichen „Notrecht“ seit Oktober 1934 eigene Leitungs- und Verwaltungsstrukturen (Kirchenkampf). Ihre Pastoren blieben aber in vielen Landeskirchen offizielle Beamte der DEK. Eine einheitliche Opposition gegen das NS-Regime bildete die BK nicht.
  • Als Hitler 1933 zum Reichskanzler gewählt wurde, führte dies zu einer Spaltung unter den evangelischen Christen. Unter dem Namen "Deutsche Christen" versammelten sich Kirchenmitglieder, die die völkisch-rassische Ideologie in die evangelische Kirche einführen wollten. Aus Protest dagegen gründete sich 1934 die "Bekennende Kirche". (dradio.de)
  • In Barmen bei Wuppertal konstituiert sich die "Bekennende Kirche" und verfasst die Barmer Erklärung, um der inzwischen national-sozialistisch unterwanderten Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) entgegenzutreten. Die Bekennende Kirche ging aus dem 1933 von Pfarrer Martin Niemöller gegründeten Pfarrernotbund hervor. Er unterstützte vom NS-Regime verfolgte Pfarrer und bekämpfte den national-sozialistischen Arierparagrafen. (aref.de)

0528D: Dionne-Fünflinge

  • Die Dionne-Fünflinge waren die ersten bekannten überlebenden Fünflinge. Die fünf eineiigen Mädchen Yvonne (Edouila Marie), Annette (Lillianne Marie), Cécile (Marie Emilda), Emilie (Marie Jeanne) und Marie (Reina Alma) wurden am 28. Mai 1934 mit Hilfe des Landarztes Dr. Allan Roy Dafoe und zwei Hebammen in einer Hütte ohne Wasser und Stromversorgung in dem Ort Corbeil im Norden der kanadischen Provinz Ontario geboren. Ihr Geburtsgewicht betrug jeweils unter 1000 Gramm. Über den tatsächlichen Geburtsort gibt es unterschiedliche Ansichten, da die Farm der Familie zwischen zwei Städten lag. Ihre Geburt wurde jedoch in Corbeil registriert, welche die Eltern als ihre Heimatstadt betrachteten. Da die etwas größere Nachbarstadt Callander jedoch mehr Einnahmen aus der Vermarktung der Kinder erhielt, wird des Öfteren behauptet, sie seien dort geboren.
  • Die "Dionne-Fünflinge" sind in die Annalen ihres Heimatlandes Kanada eingegangen. Bis zum 28. Mai 1934, als die fünf eineiigen Mädchen auf die Welt kamen, hatte es keine vergleichbare Geburt gegeben. Doch ihr weiteres Leben war von einigen tragischen Ereignissen geprägt - und von der Vermarktung ihrer Kindheit. (dradio.de 2014)

0530D: Röhm-Putsch

  • Als Röhm-Putsch bezeichnete die nationalsozialistische Propaganda die Ereignisse von Ende Juni/Anfang Juli 1934 um die Ermordung Ernst Röhms, des Stabschefs der SA, und weiterer SA-Funktionäre sowie anderer von der nationalsozialistischen Führung als feindlich eingeschätzter Personen. Unter den vermutlich etwa 200 Toten waren auch bekannte Persönlichkeiten wie z. B. Kurt von Schleicher, Hitlers Amtsvorgänger als Reichskanzler, und seine Ehefrau Elisabeth von Schleicher. Daneben gab es aufgrund von Verwechslungen auch Zufallsopfer, die zu Hitler und seinem Regime keine nennenswerte Beziehung hatten. Die vor allem auf Betreiben von Hitler und Hermann Göring lange vorbereitete Säuberungswelle wurde durch Kommandos der SS mit Unterstützung durch Gestapo und Reichswehr durchgeführt. Zu Grunde lagen dem Blutbad NS-interne ideologische Differenzen und machtpolitische Spannungen zwischen der SA und Teilen der NSDAP, auf deren Seite Hitler stand.
  • SA-Chef Ernst Röhm und die in einem Hotel am Tegernsee einberufene SA-Führungsspitze wurden am 30. Juni 1934 inhaftiert und anschließend erschossen. Die blutige Abrechnung mit der Sturmabteilung (SA), von den Verantwortlichen um Hitler, Göring und Himmler als sogenannter Röhm-Putsch verschleiert, forderte zahlreiche Opfer im Nachgang. (dradio.de 2014)

Juli

0704D: Marie Curie

  • Marie Curie (* 7. November 1867 in Warschau, Russisches Kaiser­reich; † 4. Juli 1934 bei Passy, geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physi­kerin und Chemi­kerin polnischer Her­kunft, die in Frank­reich lebte und wirkte. Sie unter­suchte die 1896 von Henri Becquerel beobach­tete Strah­lung von Uran­verbin­dungen und prägte für diese das Wort „radio­aktiv“. Im Rah­men ihrer Forschungen, für die ihr 1903 ein an­teiliger Nobel­preis für Physik und 1911 der Nobel­preis für Chemie zuge­sprochen wurde, ent­deckte sie gemein­sam mit ihrem Ehe­mann Pierre Curie die chemi­schen Ele­mente Polo­nium und Ra­dium. Marie Curie ist die einzige Frau unter den vier Personen, denen bisher mehrfach ein Nobel­preis verliehen wurde, und neben Linus Pauling die einzige Person, die Nobel­­preise auf zwei unter­schied­lichen Ge­bieten er­hielt. (Artikel des Tages)

0630D: Erich Klausener

  • Erich Klausener (* 25. Januar 1885 in Düsseldorf; † 30. Juni 1934 in Berlin) war zu Zeiten des Deutschen Reiches ein führender Vertreter des politischen Katholizismus. 1906 wurde er Staats­beamter im Preußischen Handels­ministerium und zum Regierungs­assessor ernannt. Nach seiner Teilnahme am Ersten Welt­krieg wurde er 1917 Landrat im Landkreis Adenau und 1919 in Kreis Reckling­hausen. Im Jahre 1924 wurde er Ministerial­direktor im Ministerium für Volks­wohl­fahrt (Preußen). 1926 wechselte er zum preußischen Innen­ministerium und übernahm dort die Leitung der Polizei­abteilung. Nach der Macht­ergreifung der NSDAP bzw. Hitlers 1933 wurde er ins Reichsverkehrsministerium versetzt. Als Leiter der Berliner Katholischen Aktion seit 1928 organisierte er Kundgebungen von Katholiken und kritisierte öffentlich die Politik der jeweiligen Regierung, im Besonderen wandte er sich 1933 gegen die antikirchliche Politik der National­sozialisten. In einer Rede auf dem 32. Märkischen Katholikentag am 24. Juni 1934 kritisierte er öffentlich die Kirchen­politik der Macht­haber und deren Aus­grenzung von welt­anschaulichen Kontrahenten. Klausener wurde im Zuge der unter der Propaganda­bezeichnung Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungs­welle in seinem Dienst­zimmer ermordet. (Artikel des Tages)

Juli

0725D: Kanzler Engelbert Dollfuß wird ermordet

  • Engelbert Dollfuß, seit 1931 Kanzler Österreichs, errichtete im Land ein autoritäres Regime mit faschistischen Einschlägen. Am 25. Juli 1934 versuchten österreichische Nationalsozialisten, ihn zu stürzen. Dollfuß starb. Die Täter wurden gefasst. (dradio)

August

0801D: erster Prozess am Berliner Volksgerichtshof

  • Seit dem 1. August 1934 war der Volksgerichtshof zuständig für die Aburteilung politischer Straftaten. Nachdem Roland Freisler 1942 Präsident wurde, diente das Gericht nur noch als Terrorinstrument der Nazis, das Gegner des NS-Regimes ausschalten sollte. Ungefähr jeder Dritte, der hier vor Gericht stand, wurde zum Tode verurteilt. Insgesamt waren das mehr als 5.000 Menschen. (dradio.de)

Oktober

1005D: Der Aufstand der Fischer (Spielfilm)

  • Der Aufstand der Fischer (russisch: Восстание рыбаков) ist ein Spiel- und früher Tonfilm nach der Novelle Aufstand der Fischer von St. Barbara von Anna Seghers, der zwischen 1931 und 1934 im Auftrag der deutsch-russischen Meschrabpom-Film Aktien­gesellschaft in der Sowjet­union entstand. Ursprünglich sollten eine gegen die erstarkende NS-Bewegung gerichtete deutsche und eine russische Fassung produziert werden. Aufgrund erheblicher organisato­rischer Defizite und Differenzen zwischen Film­gesellschaft und Regisseur konnte nur die russische Fassung vollendet werden. Es handelt sich um das Spielfilm­debüt des deutschen Regisseurs Erwin Piscator. Der Film behandelt einen Streik unter den verarmten Matrosen des Küstenorts Port Sebastian, der durch verschlechterte Arbeits­bedingungen auf den Schiffen des Reeders Bredel ausgelöst wird. Der Aufstand der Fischer hatte am 5. Oktober 1934 Premiere in der Sowjetunion. Während der 6. Westdeutschen Kurzfilm­tage wurde der Film im März 1960 erstmals in Deutschland vorgestellt und seitdem in Filmklubs, Programmkinos und auf Film­festivals wie der Berlinale 2012 präsentiert. (Artikel des Tages)
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)

1009D: Attentat auf König Alexander I. von Jugoslawien

1020D: Protest gegen national-sozialistische Einheitskirche

  • Auf ihrer 2.Reichsbekenntnissynode protestiert die "Bekennenden Kirche" gegen die Gleichschaltung von NS-Diktatur und Evangelischer Kirche mit Ludwig Müller als neuen"Reichsbischof". Anders als viele Mitläufer und Mittäter hielt die Bekennende Kirche Christensein und NS-Rassenlehre für unvereinbar und lehnte Führerprinzip und Arierparagraphen ab. Der NS-Staat reagierte mit Amtsenthebungen von Pfarrern und Professoren, mit Inhaftierung von Pastoren und Laien sowie mit Bücherverboten. (aref.de)

1027D: Langer Marsch (China)

  • Der Lange Marsch (chin. 長征 / 长征, Chángzhēng) ist der zentrale Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas und war ein militärischer Rückzug der Streitkräfte der Kommunistischen Partei Chinas 1934/35, um sich aus der Einkreisung durch die Armee Chiang Kai-sheks zu befreien. Beim Langen Marsch waren mehrere Abteilungen der Roten Armee auf dem Weg nach Westen und Norden. Am bekanntesten ist der Marsch der Armeegruppe mit der Führungsspitze der Kommunistischen Partei Chinas, die innerhalb von 370 Tagen 12.500[1][A 1] km zurücklegte und dabei einige der unwegsamsten Regionen Chinas durchquerte. Während des Langen Marsches gelang es Mao Zedong, seine Macht innerhalb der Partei zu festigen und auszubauen. Nur 10 % der 90.000, die sich aus dem Jiangxi-Sowjet auf den Langen Marsch begaben, erreichten ihr Ziel.
  • Der legendäre "Lange Marsch" gilt als Geburtsstunde des kommunistischen Chinas. Mao Zedong führte 1934 die Rote Armee auf einem 10.000 Kilometer langen Weg über Berge und Flüsse von Südchina in den Norden und entkam so den regierenden Nationalisten unter Chiang Kaishek. Bis heute wird in China der "Lange Marsch" als gelungene Militäroperation gefeiert. Doch von den knapp 100.000 Rotarmisten erreichte nach einem Jahr nur etwa ein Zehntel das Ziel. (dradio.de)
  • Vom Berg schreit eine Stimme in den Wind: "Durchhalten heißt siegen!" Die rote Fahne weht auf dem Gipfel, daneben steht Mao Tse-tung. "Seht her, sogar der Schneesturm verneigt sich vor unserem Banner." Monatelang schleppen sich 100.000 kommunistische Bauern-Kämpfer über Chinas unwirtliche Gebirge. Zu Fuß und auf Pferden folgen sie Mao - 12.000 Kilometer. Die Flucht vor der militärisch weit überlegenen nationalistischen Armee wird zum Siegeszug: Mao zieht die Massen in seinen Bann, schließlich auch die gegnerischen Soldaten. Der leuchtende Führer der KP steht für die Scheinheiligkeit der Diktatur: Mao selbst lebte bis zum Tode in Saus und Braus. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

Dezember

1213D: Vater und Sohn (Plauen)

  • Vater und Sohn sind die bekanntesten Figuren des deutschen Zeichners Erich Ohser alias e.o.plauen (1903–1944). Die textlosen Geschichten handeln von den Erlebnissen eines rundlichen, kahlköpfigen Vaters und seines struwwelpetrigen Sohnes, die sich mit diversen Alltagssituationen herumschlagen.
  • Die "Vater und Sohn"-Comics von E.O. Plauen waren in Deutschland noch in den 70er-Jahren äußerst populär. Allerdings wusste kaum ein Leser, dass sich der Schöpfer der Bildgeschichten aus Angst vor den Nationalsozialisten erhängt hatte. (dradio.de 2014)

Lexikon

Deutsche Nanga-Parbat-Expedition

  • Die Deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1934, oder auch Deutsche Himalaya-Expedition 1934 (DHE) genannt, war nach der im Jahr 1932 erfolglos beendeten Deutsch-Amerikanischen Himalaya-Expedition (DAHE) der zweite Versuch eines deutschen Expeditionsteams, den Nanga Parbat (8125 m) zu besteigen. Der bergsteigerische Misserfolg dieser Expedition verfestigte für den Nanga Parbat den pathetischen Begriff des „Schicksalsberges der Deutschen“. Die parallel durchgeführte wissenschaftliche Erkundung des Nanga-Parbat-Gebiets brachte hingegen wichtige Erkenntnisse. (Artikel des Tages)]

Flötenkonzert (Ibert)

Max Emden und die Brissago-Inseln

Messerschmitt Bf 108

  • Die Messerschmitt Bf 108 ist ein vier­sitziges, ein­motoriges Leicht­flugzeug des deutschen Herstellers Bayerische Flugzeug­werke (BFW) bzw. der Messer­schmitt AG. Es wurde zunächst als Wettbewerbs­flugzeug konzipiert und später zu einem luxuriösen Schnellreise­flugzeug weiterentwickelt. In der Planung des Flugzeugs hat Willy Messerschmitt seine Vorstellung eines idealen Flugzeugs verwirklicht und das Reichs­luftfahrt­ministerium sah darin eine Chance, den Europa­rundflug 1934 zu gewinnen. Nachdem am 13. Juni 1934 die erste Bf 108 fertig­gestellt worden war, wurden bis 1945 etwa 885 Exemplare hergestellt. Die meisten waren für die Luftwaffe der Wehrmacht bestimmt und wurden für Umschulungs­zwecke oder als Kurier­flugzeuge eingesetzt. Die Produktion wurde während des Zweiten Welt­krieges nach Frankreich verlagert, wo nach 1945 noch etwa 300 Exemplare der Nachfolge­modelle Nord 1001 und 1002 gebaut wurden. Mit der Bf 108 wurden zwischen 1934 und 1971 zahlreiche Rekorde und sportliche Erfolge erflogen. Die deutsche Sport­fliegerin Elly Beinhorn gab dem Flugzeug nach der Überquerung von drei Kontinenten an einem Tag im Jahre 1936 den Beinamen „Taifun“. Heute sind in Europa noch vier flugfähige Bf 108 erhalten. (Artikel des Tages)

Oper "Lady Macbeth von Mzensk" (Schostakowitsch)

  • Lady Macbeth von Mzensk ist eine Oper in 4 Akten (9 Bildern) von Dmitri Schostakowitsch und Alexander Preis nach Nikolai Leskows gleichnamiger Erzählung. Die von Schostakowitsch überarbeitete zweite Fassung der Oper trägt den Titel Katerina Ismailowa (russ. Катерина Измайлова).
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Keine Oper zum Gernhaben - was der junge Dimitri Schostakowitsch da vertonte, ist eine wüste Geschichte über eine russische Familie im 19. Jahrhundert: ein herrischer Patriarch, ein schwacher Sohn, ein charmant-zwielichtiger Knecht. Und mitten drin Katerina, eine junge Frau. Von Gewalt, Mord und Sex erzählt Schostakowitschs Musik in grellen Tönen. Gäste in der Diskothek sind Andreas Homoki, Intendant des Opernhauses Zürich und Peter Hagmann, Musikkritiker der NZZ. (DRS2 Diskothek im Zwei)

Roman "Mord im Orient-Express" (Christie)

  • Mord im Orient-Express ist der 14. Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien zuerst unter dem Titel Murder on the Orient Express am 1. Januar 1934 im Vereinigten Königreich. Die amerikanische Erstausgabe erschien später im Jahr unter dem Titel Murder in the Calais Coach. Die Wahl dieses Titels wurde notwendig, weil 1933 in den USA der Roman von Graham Greene Stamboul Train unter dem Titel The Orient Express veröffentlicht worden war. Die deutsche Erstausgabe erschien 1934 im Goldmann Verlag Leipzig unter dem Titel Die Frau im Kimono in der Übersetzung von Elisabeth van Bebber. 1951 wurde der Titel in Der rote Kimono von Goldmann München verändert. Mit dem Start des Kinofilms wurde auch der Titel des Romans in Mord im Orient-Expreß geändert. 1999 gab der Scherz Verlag eine grundlegende Neuübersetzung von Otto Bayer heraus.
  • Man muss sich das mal vorstellen: Im eingeschneiten Orientexpress mit einem berühmten Detektiv an Bord wird ein weltweit bekannter Kindesentführer brutal erstochen, ohne dass ihn jemand erkannt haben will. Am Ende schließt der Detektiv einfach die Augen und fabuliert eine so abenteuerliche Erklärung zusammen, dass sich jedem Krimiautor unserer Zeit der Magen umdrehen dürfte. „Eh bien“, so könnte Hercule Poirot einwerfen und sich den prächtigen Schnurrbart zwirbeln, „das ist der springende Punkt.“ Seine Schöpferin hat das Unmögliche möglich gemacht. Eine Autorin, die sich selbst als „Wurstmaschine“ bezeichnete, ihre besten Einfälle beim Geschirrspülen hatte und zugleich Bertolt Brecht, Thomas Mann und Konrad Adenauer in ihren Bann zog, der man vorwarf, Typen von der psychologischen Tiefenschärfe einer Spielkarte zu entwerfen, und die doch mehr Bücher verkaufte als Shakespeare. Man braucht keinen detektivischen Spürsinn, um zu erraten, wie ihr das gelang – das Meisterwerk Mord im Orientexpress liefert Indizien genug. (getAbstract)

Roman "Sein eigener Herr" (Laxness)

  • Sein eigener Herr ist ein Roman des isländischen Schriftstellers Halldór Laxness. Das Werk erschien ursprünglich in zwei Teilen 1934 und 1935 in isländischer Sprache unter dem Titel Sjálfstætt fólk (wörtlich „Selbständige Leute“). Die isländische Erstausgabe trägt den Titelzusatz Hetjusaga („Heldengeschichte“). Ältere deutsche Übersetzungen sind unter den Titeln Der Freisasse (nur erster Teil) und Unabhängige Menschen erschienen. Die Hauptfigur des Romans ist ein isländischer Schafzüchter, der sein Ideal einer autarken Existenz auf so starrsinnige Weise lebt, dass er damit sich und seine Familie ins Verderben stürzt. Sein eigener Herr ironisiert die Tradition des Bauernromans, womit Laxness insbesondere der verklärten Darstellung des bäuerlichen Lebens in Knut Hamsuns Roman Segen der Erde entgegentreten wollte. (Artikel des Tages)

Symphonie Mathis der Maler (Hindemith)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Die Begleitumstände rund um Paul Hindemiths «Mathis der Maler» sind eine eigene, längere Geschichte, bekannt geworden unter dem Schlagwort «Der Fall Hindemith». 1933, die Nationalsozialisten sind gerade in Deutschland an die Macht gekommen, ist Paul Hindemith mit dem Stoff zu «Mathis der Maler» beschäftigt, woraus eine Oper entstehen soll. Schon ganz früh ist Hindemith mit seiner modernen Musiksprache eine Zielscheibe der Nazis, gebrandmarkt als sogenannter «Kulturbolschewist». Wilhelm Furtwängler setzt sich für Hindemith ein, bestellt beim Komponisten eine Sinfonie. Und Hindemith schreibt sie ihm aus Material der Oper, wie die Oper genannt «Mathis der Maler». Aus der politischen Verstrickung entsteht «Der Fall Hindemith» (der dann auch zu einem «Fall Furtwängler» wird). Doch neben den politischen Implikationen ist diese Sinfonie vor allem auch eine wunderbare Musik. Sehr sinnlich im Klang, wie man das bei Hindemith nicht unbedingt erwarten würde, vielleicht ja auch wegen der Wahl des Sujets. Denn mit «Mathis der Maler» ist Matthias Grünewald gemeint, den Erschaffer des bekannten Isenheimer Altars, den man heute im Museum in Colmar bestaunen kann. Ungewöhnlich ausdrucksstark mit kräftigen Farben werden hier drei Szenen gezeigt, die Hindemith auch die Anregung gegeben haben für die drei Sätze der Sinfonie: Ein Konzert gespielt von Engeln, die Grablegung Christi und die Versuchungen des heiligen Antonius. In der Sendung kommen fünf bzw. sechs Interpretationen dieses gewichtigen Werkes von Paul Hindemith zur Sprache. Gäste von Norbert Graf sind die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz und der Musikwissenschaftler Silvan Moosmüller. (SRF Diskothek im Zwei 2020)

Streichquartett Nr. 5 (Béla Bartók)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Ein Streichquartett in Brückenform? Ja! Vier Sätze legen sich symmetrisch um den zentralen Mittelsatz herum, und bilden so eine Brücke, sind musikalisch, motivisch und strukturell aufeinander bezogen. So ist Béla Bartóks fünftes Streichquartett konzipiert – doch es ist alles andere als Kopfmusik. Der Groove dieses Werks geht direkt in den Bauch – was nicht nur an den aus der Volksmusik entlehnten Melodien und Rhythmen liegt, sondern auch an den vielen verschiedenen Artikulationsarten, die Bartók den vier Streichern in die Partitur geschrieben hat. Und weil dieses Werk so eine Wucht ist und besonders im Konzert beim Publikum eine grosse Wirkung erzielt, gibt es zahlreiche Aufnahmen davon. Fünf von den neueren Aufnahmen hat Jenny Berg ausgewählt, und diskutiert sie mit ihren beiden Gästen, der Geigerin Helena Winkelman und dem Musikpublizisten Thomas Meyer. (SRF Diskothek im Zwei 2018)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.