1955

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1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958

Januar

0116D: Alexander Cartellieri

  • Alexander Cartellieri (* 19. Juni 1867 in Odessa; † 16. Januar 1955 in Jena) war ein deut­scher Histori­ker, der die Ge­schichte des hohen Mittel­alters er­forsch­te. In Jena baute er eine große Privat­biblio­thek mit zeit­weise mehr als 18.000 Bänden auf und lehrte von 1904 bis 1934 als ordent­licher Profes­sor für mitt­lere und neuere Ge­schichte an der Uni­versi­tät Jena. Cartellieri war Experte für die franzö­sische Ge­schichte des Mittel­alters. Durch seine in den Jahren 1899 bis 1922 erschie­nene vier­bändige Bio­grafie des franzö­sischen Königs Philipp II. August ver­schaffte er sich auch inter­natio­nal Anse­hen. Neben dem französi­schen König war Weltge­schichte als Machtge­schichte sein zweites großes For­schungs­thema. Sein von 1878 bis 1954 geführ­tes, 12.000 Seiten um­fassen­des Tage­buch gilt als bedeu­tende Quelle für die Menta­lität des deut­schen Gelehr­ten­tums zwischen Gründer­zeit und begin­nender deut­scher Zweistaatlichkeit. (Artikel des Tages)

0119D: Goggomobil (Automobil)

  • In den Dingolfinger Hans-Glas-Werken läuft das erste Goggomobil vom Band.
  • Es wurde zum erfolgreichsten Kleinstauto weltweit: das Goggomobil aus Dingolfing. Mit 13,6 PS, vier Gängen und einem erschwinglichen Grundpreis ermöglichte das sogenannte Hustendrops auf Rädern in den Zeiten des Wirtschaftswunders für viele den Traum vom ersten Auto. (dradio.de 2020)

0129D: „Deutsches Manifest“ gegen die Wiederbewaffnung

  • Vor 65 Jahren trat die Bundesrepublik der NATO bei. Angesichts des sich anbahnenden Ost-West-Konflikts formulierten oppositionelle Kräfte am 29. Januar 1955 in einem „Deutschen Manifest“ ihre Bedenken gegen die Wiederbewaffnung – die Schrecken des Zweiten Weltkrieges waren noch allgegenwärtig. (dradio.de 2020)

Februar

0202D: Interview mit Fritz Kreisler

  • Quite a rare material. Fritz Kreisler is interviewed by Abraham Chasens, the musical manager of WQXR Radio station, on his 80th birthday, February 2nd, 1955. This was special tribute program broadcasted on that day. And as far as I know, this is the only recording of Kreisler's voice which was commercially available. (except for few other radio transcriptions and newsreel soundtracks). Before the interview, we can hear "transcribed greetings" of his collegues, Mischa Elman, Yehudi Menuhin, Nathan Milstein, Erica Morini, Joseph Szigeti, Ruggiero Ricci, Isaac Stern. While the actual interview recordings are playing, you can see the photos of Kreisler and cellist Pablo Casals' having conversation in 1958 (Courtesy of the LIFE magazine) (youtube.com)

0217D: Düsseldorfer Abkommen

  • Das Düsseldorfer Abkommen, auch Abkommen zwischen den Ländern der Bundesrepublik zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete des Schulwesens genannt, wurde von der Kultusministerkonferenz am 17. Februar 1955 in Düsseldorf beschlossen und trat am 1. April 1957 in Kraft. Es betraf vor allem Gymnasien und Mittel- bzw. Realschulen, weniger dagegen Volksschulen (Grund- und Hauptschulen). Grundlage waren die von der Kultusministerkonferenz im Sommer 1954 in Feldafing erarbeiteten Vorschläge.

0223D: Des Teufels General (Spielfilm)

  • Schon das Theaterstück „Des Teufels General“ von Carl Zuckmayer ist ein großer Erfolg geworden. Im Kino sind Militärthemen lange tabu gewesen, doch Helmut Käutner ist der richtige Regisseur, um die Stimmungslage des deutschen Publikums genau zu treffen, nun wird sein Film uraufgeführt. (dradio.de 2020)

0227D: Pariser Verträge

  • Die Pariser Verträge sind ein Vertragswerk, welches das Besatzungsstatut in Westdeutschland beendete und der Bundesrepublik die Souveränität verlieh, die allerdings noch über die Wiedervereinigung 1990 hinaus bis zum Inkrafttreten des Zwei-plus-Vier-Vertrages am 15. März 1991 durch alliierte Vorbehaltsrechte eingeschränkt war.

März

0302D: Dassault Super Mystère (Flugzeug)

  • Die Dassault Super Mystère war ein französisches Strahl-Kampfflugzeug. Sie stellt den Endpunkt der Mystère-Baureihe dar und war das erste Überschallflugzeug aus westeuropäischer Produktion, das umfassend zum Einsatz kam. Geplant als Jagdflugzeug wurde sie jedoch von der technischen Entwicklung überholt und schließlich bei Jagdbomber-Einheiten verwendet.

0312D: Charlie Parker

  • Charlie Parker (* 29. August 1920 in Kansas City; † 12. März 1955 in New York) war ein US-ame­rikani­scher Musiker (Alt­saxopho­nist und Kompo­nist), der als einer der Schöp­fer und heraus­ragen­den Inter­preten des Bebop zu einem der wichtigs­ten und einfluss­reichs­ten Musiker in der Ge­schich­te des Jazz wurde. Ab 1942 wirkte er an den legen­dären Jam­sessions im Monroe’s und im Minton’s Play­house in Harlem mit, wo er gemein­sam mit Dizzy Gillespie und Thelonious Monk ent­schei­dende Grund­lagen für den Modern Jazz legte. Er spielte dabei für die Zeit kühne Dis­sonan­zen und rhyth­mische Ver­schiebun­gen, die jedoch alle­samt von seinem Gefühl für melodi­sche Schlüssig­keit ge­prägt waren. Auch in sehr schnel­len Stücken ver­mochte er präg­nant und stim­mig mit hoher Inten­sität zu impro­visieren. Anfang der 1950er Jahre ver­schlech­terte sich der gesund­heit­liche Zustand des Alt­saxo­phonis­ten, der seit seiner Jugend drogen­süch­tig war. Seinen letzten Auf­tritt hatte er am 5. März 1955 in dem nach ihm benann­ten New Yorker Jazz­club Birdland. (Artikel des Tages)

0319D: Die Saat der Gewalt (Spielfilm)

  • "Die Saat der Gewalt" (Originaltitel: Blackboard Jungle) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 1955. Regie führte Richard Brooks. Die Hauptrolle wurde von Glenn Ford gespielt. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Evan Hunter, der darin seine eigenen Erfahrungen als Lehrer in der Bronx verarbeitete.

0319D: Loccumer Vertrag

  • Als Loccumer Vertrag wird der zwischen dem Land Niedersachsen und den evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen am 19. März 1955 geschlossene Vertrag bezeichnet. Die Bezeichnung bezieht sich auf den Unterzeichnungsort, das Kloster Loccum. Der Loccumer Vertrag wurde 1965 durch einen Ergänzungsvertrag modifiziert. Er gehört zur Gattung der Staatskirchenverträge.

April

0403D: Jack Benny vs. Groucho

  • On his TV show, Jack Benny plays a contestant on Groucho's "You Bet Your Life" Program. That's Irene Tedrow in between the two masters. This is just a treasure I have to share. (youtube.com)

0405D: Herbert von Karajan

  • Der Maestro und das Meisterensemble: Am 5. April 1955 wird Herbert von Karajan Chefdirigent der Berliner Philharmoniker (BR3 Was heute geschah)

0409D: Jenseits von Eden (Spielfilm)

  • "Jenseits von Eden" (Originaltitel: East of Eden) ist ein Film des Regisseurs Elia Kazan aus dem Jahr 1955. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman des Schriftstellers John Steinbeck, wobei sich der Film auf den dritten und vierten Teil des Buches konzentriert.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Cal ist der ungeliebte von zwei Söhnen in John Steinbecks Familiensaga "Jenseits von Eden", ein wildes Fohlen, ein Schlaks, ders niemanden recht macht. Am 9. April 1955 wurde die Verfilmung uraufgeführt. Für James Dean wurde die Figur des Cal zur Lebensrolle. (BR2 Kalenderblatt)

0418D: Albert Einstein

  • Albert Einstein (* 14. März 1879 in Ulm, Württem­berg, Deut­sches Reich; † 18. April 1955 in Prince­ton, New Jersey, Verei­nigte Staa­ten) war ein theore­tischer Physi­ker. Seine For­schungen zur Struk­tur von Mate­rie, Raum und Zeit sowie dem Wesen der Gravi­tation ver­änder­ten maß­geb­lich das physi­kali­sche Welt­bild. Er gilt daher als einer der bedeu­tends­ten Physi­ker der Mensch­heit. Ein­steins Haupt­werk, die Rela­tivi­täts­theorie, machte ihn welt­berühmt. Im Jahr 1905 er­schien seine Arbeit mit dem Titel Zur Elektro­dyna­mik beweg­ter Kör­per, deren Inhalt heute als spe­zielle Rela­tivi­täts­theorie bezeich­net wird. 1915 publi­zierte er die allge­meine Rela­tivi­täts­theorie. Auch zur Quanten­physik leis­tete er wesent­liche Bei­träge. „Für seine Ver­dienste um die theore­tische Physik, beson­ders für seine Ent­deckung des Geset­zes des photo­elektri­schen Effekts“, erhielt er den Nobel­preis des Jahres 1921, der ihm 1922 über­reicht wurde. Seine theo­reti­schen Arbei­ten spiel­ten – im Gegen­satz zur verbrei­teten Mei­nung – beim Bau der Atom­bombe und der Entwick­lung der Kern­ener­gie nur eine indi­rekte Rolle. (Artikel des Tages)
  • E=mc² - Die berühmte Energieformel aus der "Speziellen Relativitätstheorie" kann man sich wenigstens merken, aber was Einstein in der "Allgemeinen Relativitätstheorie" aufstellt, ist selbst für Spezialisten eine harte Nuss. Am 18. April 1955 ist Einstein gestorben. (BR2 Kalenderblatt)

Mai

0503D: Republik Freies Wendland

  • Die Republik Freies Wendland (auch Freie Republik Wendland) wurde am 3. Mai 1980 durch eine Initiative der Anti-Atomkraft-Bewegung in der Nähe von Gorleben im Wendland (in Niedersachsen) ausgerufen. Sie bestand als Hüttendorf auf dem Gelände der Tiefbohrstelle 1004, einer Waldlichtung, einen Monat lang und wurde am 4. Juni 1980 von Polizei und Bundesgrenzschutz geräumt.

0514D: Warschauer Pakt

  • Der Warschauer Pakt – eine im Westen gebräuchliche Bezeichnung, im offiziellen Sprachgebrauch der Teilnehmerstaaten Warschauer Vertragsorganisation genannt – war ein von 1955 bis 1991 bestehender militärischer Beistandspakt des Ostblocks unter der Führung der Sowjetunion, der mit dem Warschauer Vertrag gegründet wurde und im Kalten Krieg das Pendant zum westlichen Militärbündnis, der NATO unter Führung der USA, war.
  • Um dem zunehmenden sowjetischen Einfluss in Osteuropa entgegenzuwirken, gründeten die westlichen Alliierten 1949 die NATO. Als mit den Pariser Verträgen auch die Bundesrepublik Deutschland 1955 ins westliche Verteidigungsbündnis integriert wurde, reagierten die sowjetischen Machthaber mit der Gründung des Warschauer Pakts. Das Zeitalter des Kalten Krieges hatte begonnen. (dradio.de)

0526D: UdSSR akzeptiert offiziell Titos Sozialismus

  • Am 26. Mai 1955 statte der sowjetische KP-Generalsekretär Nikita Chruschtschow Belgrad einen spektakulären Versöhnungsbesuch ab. Dabei erkannte er, dass es verschiedene Wege zum Sozialismus geben könne. Eine Chance, auch den kalten Krieg zu entschärfen - die damals aber vertan wurde. (dradio.de)

Juni

0604D: Ende der Republik Freies Wendland

  • Aus Holz, Feldsteinen, Lehm und Stroh entstand 1980 bei Gorleben das Hüttendorf der Republik Freies Wendland. Es war ein Protest gegen die Testbohrungen für ein mögliches Atommüll-Endlager dort. Nach nur 33 Tagen, am 4. Juni, war alles vorbei. (dradio.de 2015)

0607D: Aus der "Dienststelle Blank" wird das Bundesministerium für Verteidigung

  • Zehn Jahre nach Kriegsende sollte die Bundesrepublik ihren Beitrag zur Verteidigung des Westens leisten. Auch wenn das Projekt bis zum Schluss politisch höchst umstritten war, ließ Adenauer schon 1950 den Aufbau der westdeutschen Armee planen. Am 7. Juni 1955 wurde aus der Behörde das neue westdeutsche Verteidigungsministerium. (dradio.de)

0610D: Grundsteinlegung des Forschungszentrums CERN

  • Herauszufinden, was die Welt im Innersten zusammenhält – nichts Geringeres ist das Bestreben des CERN. Es ist das weltweit größte Forschungszentrum für Teilchenphysik. Die Europäische Organisation für Kernforschung CERN mit Sitz in der Schweiz ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt, das lange vor Gründung der Europäischen Union aus der Taufe gehoben wird. (WDR ZeitZeichen 2020)

0611D: Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans

  • Der Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1955 am 11. Juni 1955 gilt als bislang schwerste Katastrophe im Motorsport. In Folge einer Kollision der Boliden des Franzosen Pierre Levegh und des Briten Lance Macklin starben insgesamt 84 Menschen.
  • Im Juni 1955 startete im französischen Le Mans das berühmte 24-Stunden-Rennen, einer der Höhepunkte des Rennsports - und eine seiner schlimmsten Katastrophen. 82 Zuschauer und ein Fahrer kommen ums Leben, als ein Wagen in eine Zuschauertribune hinein donnert. Was als spannendes Spektakel begann, endete als Tragödie. (dradio.de)

0616D: Bombardierung der Plaza de Mayo

  • Die Bombardierung der Plaza de Mayo war ein durch putschende argentinische Soldaten am 16. Juni 1955 in Buenos Aires (Argentinien) größtenteils an Zivilisten begangenes Massaker.
  • Viele Jahre regierte Juan Domingo Perón Argentinien mit starker Hand. Der Widerstand gegen ihn mündete vor 60 Jahren in ein Massaker: Kampfflieger der Marine bombardierten den Platz vor dem Regierungssitz. Doch statt Perón starben Hunderte Passanten. (dradio.de 2015)

0623D: The Seven Little Foys (Spielfilm)

  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Bob Hope plays the role of Eddie Foy. James Cagney plays the role of George M. Cohan. (youtube)

0626D: Freiheitscharta

  • Die Freiheitscharta (englisch Freedom Charter, afrikaans Vryheidsmanifes) ist ein Dokument, das während der als Apartheid bezeichneten Zeit der Rassentrennung in Südafrika am 26. Juni 1955 in Kliptown, einer Siedlung im Umland von Soweto bei Johannesburg, vom sogenannten Congress of the People (Volkskongress) beschlossen wurde. Diesem gehörten rund 3000 Menschen an, die den African National Congress (ANC) der schwarzafrikanischen Bevölkerungsmehrheit, den South African Indian Congress als Vertreter der südafrikanischen Einwohner indischer beziehungsweise asiatischer Abstammung, die South African Coloured Peoples Organization der Bevölkerungsgruppe der Coloured (Mischlinge) sowie den von progressiven Weißen gegründeten Congress of Democrats repräsentierten. Die Charta war mit Forderungen nach Demokratie, nach Gleichberechtigung sowie nach Respektierung der Menschenrechte ein wichtiges Instrument der Anti-Apartheid-Bewegung und gehört bis in die Gegenwart zu den politischen Grundlagendokumenten des ANC.

Juli

0702D: Tierpark Berlin

  • Der Tierpark Berlin ist einer der beiden Zoolo­gischen Gärten in Berlin. Er liegt im Orts­teil Berlin-Friedrichs­felde des Bezirks Lichten­berg und ist mit 160 Hektar Fläche der größte Land­schafts­tier­garten in Europa. Garten­anlagen verstär­ken den Charakter eines Parks. Es werden 9018 Tiere in 790 Arten präsentiert. Über Berlin hinaus ist der Tierpark insbesondere durch die Zucht von Afrikanischen Elefanten bekannt geworden. Seit der Eröffnung hatte er mehr als 90 Millio­nen Besucher (Stand 2010). Alleinige Gesell­schafterin der heutigen Tier­park Berlin-Friedrichs­felde GmbH ist die Zoolo­gischer Garten Berlin AG. Bei der Eröffnung des Tier­parks durch den Ost-Berliner Ober­bürger­meister Friedrich Ebert und den Präsiden­ten der DDR, Wilhelm Pieck, am 2. Juli 1955 konnten etwa 400 Tiere aus 120 Arten besichtigt werden. In den Folge­jahren wurde der Tier­park konti­nuierlich erweitert. In jenen Anfangs­jahren prägte sich der Charak­ter des Tier­parks als weit­läufige Park­anlage mit zoolo­gischem Anspruch. Der Tier­bestand des Tier­parks erreichte im Laufe seiner Geschichte bis zu 10.000 Lebe­wesen mit über 1000 Arten. (Artikel des Tages)

0703D: Only You (The Platters)

  • Only You (And You Alone) ist ein von der US-amerikanischen Doo-Wop-Gruppe The Platters stammender Evergreen, der im Jahre 1956 Millionensellerstatus erlangte.
  • This was recorded live in 1955 (youtube.com)

0709D: Russell-Einstein-Manifest

  • Für den Mathematiker Bertrand Russel ist die Sache recht simpel: Die Atompolitik der Großmächte im Kalten Krieg führe fast unvermeidlich in die völlige Vernichtung der Menschheit, sagt der Nobelpreisträger am 9. Juli 1955, und fügt mit englischem Understatement hinzu: "Einige von uns fänden das doch sehr schade." An diesem Tag veröffentlicht Russel in London einen Aufruf gegen den Einsatz von Atomwaffen, das Russel-Einstein-Manifest. (WDR ZeitZeichen 2020)

0715D: Documenta

  • Die documenta ist die weltweit bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Sie findet alle fünf Jahre in Kassel statt (ursprünglich alle vier Jahre) und dauert jeweils 100 Tage. Die erste documenta wurde 1955 veranstaltet und geht auf die Initiative von Arnold Bode zurück. Die dOCUMENTA (13) begann am 9. Juni 2012 und endete am 16. September 2012. Die documenta wird auch als Museum der 100 Tage bezeichnet. Die nächste Documenta findet vom 10. Juni bis zum 17. September 2017 statt.
  • Deutschland 1955: Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehren Tausende Kriegsgefangene aus der Sowjetunion zurück, der Fernsehkoch Clemens Wilmenrod erfindet den Toast Hawaii und in Kassel schreibt Arnold Bode Kunstgeschichte. Er konzipiert die erste documenta. (WDR ZeitZeichen 2020)
  • Die nächste Documenta, die XII., findet in zwei Jahren statt. Und der künstlerische Leiter, Roger M. Buergel, will sich in seinem Konzept auf die Inszenierungstechnik der ersten Documenta aus dem Jahre 1955 beziehen. Diese nun schon legendäre Documenta I wurde heute vor 50 Jahren eröffnet. (dradio.de 2005)
  • Sie gilt als die wichtigste Ausstellung für zeitgenössische Kunst: Die documenta in Kassel. Vor 60 Jahren wurde die erste Weltkunstausstellung eröffnet - ein Überblick über die Anfänge und eine Bilanz der Erfolgsgeschichte mit ständig steigenden Publikumszahlen. (dradio.de 2015)

0715D: Der junge Holländer Anne van der Bijl reist nach Polen

  • Der Holländer Anne van der Bijl (27) reist mit einer Gruppe junger Leute mit dem Zug von Amsterdam nach Warschau und nimmt an einem sozialistischen Jugendfestival teil. Er will herausfinden, warum junge Menschen hinter dem Eisernen Vorhang mit Begeisterung den sozialistischen Ideen folgen und wie es den Christen im Land geht. (aref.de 2015)

August

0808D: Die "Organisation Gehlen" wird dem Bundeskanzleramt unterstellt

  • Wie kaum ein anderer Geheimdienst des Westens ist der Bundesnachrichtendienst ein Produkt des Kalten Krieges. Sein Vorläufer war die von Reinhard Gehlen gegründete und von der amerikanischen Besatzungsmacht finanzierte "Organisation Gehlen". Grundlage für deren Arbeit bildete ein Archiv mit Informationen über die Sowjetunion, das der General während des Zweiten Weltkriegs zusammengetragen hatte. Heute vor 50 Jahren wurde die "Organisation Gehlen" auf Dienstanweisung des Kabinetts Adenauer eine deutsche Dienststelle. (dradio.de)

0812D: Thomas Mann

  • Thomas Mann (* 6. Juni 1875 in Lübeck; † 12. August 1955 in Zürich) war ein deutscher Schrift­steller, der unter der national­sozialis­tischen Herrschaft 1933 in die Schweiz emigrierte und 1939 in die USA zog. 1944 wurde er amerika­nischer Staats­bürger, kehrte aber 1952 in die Schweiz zurück. Er zählt zu den bedeu­tendsten Erzählern deutscher Sprache im 20. Jahr­hundert. Er war mit Katia Mann (geborene Prings­heim) verhei­ratet, die ihn zu mehre­ren seiner litera­rischen Figu­ren und Werke inspirierte. Sein älterer Bruder Hein­rich und drei seiner sechs Kinder, Erika, Klaus und Golo, waren eben­falls Schrift­steller. Für seinen ersten Roman Budden­brooks erhielt er 1929 den Nobel­preis für Literatur. Es folg­ten Novellen und Erzäh­lungen wie Tonio Kröger, Tristan und Der Tod in Venedig. 1924 wurde der monu­mentale Roman Der Zauber­berg veröffent­licht, mit dem Mann die Tradi­tion des euro­päischen Bil­dungs­romans fort­führte. Die Eigen­arten von Manns Gestal­tungs­kunst sind besonders in diesem Roman voll ausge­prägt und bestimm­ten auch seine folgen­den Arbei­ten, bei denen die Novelle Mario und der Zau­berer, die Roman­tetra­logie Joseph und seine Brüder sowie das Spät­werk Doktor Faustus her­vor­zu­heben sind. (Artikel des Tages)

0817D: Gesetz über das Kassenarztrecht

  • Als Bundespräsident Theodor Heuss am 17. August 1955 das Gesetz über das Kassenarztrecht unterzeichnete, war das der vorläufige Schlusspunkt einer langjährigen Auseinandersetzung um die Regelung der Beziehungen zwischen Ärzten und Krankenkassen. (WDR ZeitZeichen 2020)

0821D: die bundesdeutsche Nationalmannschaft trifft auf die Sowjetunion

  • Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Welt noch weit davon entfernt, in Frieden zu leben. Es herrscht immer noch Krieg. Kalter Krieg. Deutschland ist geteilt. Zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion gibt es nur eisiges Schweigen. Dabei müsste geredet werden, über die Millionen Toten und das Leid. Noch immer werden Tausende Deutsche in sowjetischen Lagern festgehalten. Da brechen die deutschen Fußballer, die Helden von Bern, zu einer umstrittenen Reise nach Moskau auf. (dradio.de 2005)
  • Im Sommer 1955, zehn Jahre nach Kriegsende, sorgte in der jungen Bundesrepublik eine Sportbegegnung für große Aufregung. Die Fußball-Nationalmannschaft reiste am 21. August zu einem Freundschaftsspiel nach Moskau. Ein sportpolitisch brisantes Ereignis im feindlich-frostigen Klima des Kalten Krieges. (dradio.de 2015)

0826D: Die Nacht des Jägers (Spielfilm)

  • Die Nacht des Jägers (Ori­ginal­titel: The Night of the Hunter) ist ein US-ame­rikani­scher Spiel­film, basie­rend auf dem Roman The Night of the Hunter des Autors Davis Grubb von 1953, der am 26. August 1955 seinen ame­rikani­schen Kino­start hatte. Der Thriller, der oft dem Film noir zuge­rech­net wird, ist die einzige Regie­arbeit des Schau­spielers Charles Laughton bei einem Film. Das Werk spielt in der ame­rikani­schen Great Depres­sion der 1930er-Jahre und erzählt vom psycho­pathi­schen „Wander­prediger“ Harry Powell, gespielt von Robert Mitchum. Als er von einem zum Tode verur­teil­ten Zellen­genos­sen erfährt, dass dieser bei einem Raub 10.000 US-Dollar erbeu­tet und das gestoh­lene Geld bei seiner Fami­lie ver­steckt hat, macht er sich an die Witwe und deren Kinder heran, um an das Geld zu gelangen. Nach­dem der Film zu­nächst bei seiner Ver­öffent­lichung von Kriti­kern skep­tisch beur­teilt und vom Publi­kum abge­lehnt wurde, gilt er heute als stilis­tisch einzig­arti­ges Meister­werk. 1992 wurde er in die Natio­nal Film Regis­try aufge­nom­men. (Artikel des Tages)

0827D: Guinness-Buch der Rekorde

  • Das Guinness-Buch der Rekorde ist die bedeutendste Sammlung von Rekorden.
  • Die meisten kennen die dunkle Biersorte "Guinness" und fast jedes Kind weiß wohl, was es mit dem "Guinness-Buch der Rekorde" auf sich hat. Aber die wenigsten wissen, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. (dradio.de)

September

0904D: Staatsoper Unter den Linden wiedereröffnet

  • Am 3. Februar 1945 wurde die Berliner Staatsoper Unter den Linden durch einen Bombe völlig zerstört. Zehn Jahre später wurde die neue "Deutsche Staaatsoper" mit einem feierlichen Staatsakt eröffnet. Der Wiederaufbau war eine Kulturtat und ein Prestigeobjekt der DDR. (dradio.de 2005)

0907D: Ludwig Erhard hält eine Rede über das "Maßhalten als wirtschaftliches Gebot"

  • Der erste Wirtschaftsminister der Bundesrepublik zeigte sich 1955 besorgt über die sich abzeichnende "Übersteigerung der Forderungen" an die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die Bürger sollten ihre Forderungen mäßigen und darüber hinaus den Konsum nicht vergessen. Die freie Konsumwahl gehörte für Erhard zu den unantastbaren Freiheiten der Menschen. (dradio.de 2005)

0908D: Konrad Adenauer reist in die Sowjetunion

0913D: I’m Just a Lonely Guy

  • I’m Just a Lonely Guy, auch mit Klammer­zusatz I’m Just a Lonely Guy (All Alone) (deutsch etwa: Ich bin einfach ein einsamer Junge (Ganz allein)), ist ein von Dorothy La Bostrie für Little Richard geschrie­bener Rhythm-and-Blues-Song aus dem Jahr 1955. Bumps Blackwell arrangierte den Song und produ­zierte die Aufnahme im Rahmen einer zwei­tägigen Aufnahme­session am 13. und 14. September 1955 in Cosimo Matassas J&M-Studio in New Orleans mit dessen Studioband. Bezüglich des Aufbaus ist I’m Just a Lonely Guy ein in der Form freier achttaktiger 12/8-Blues in G-Dur, der die Ver­zweiflung eines verlas­senen Liebhabers thema­tisiert. Das Stück erschien auf Little Richards Debüt-Single bei Specialty Records unter der Nummer 561 hinter dem erfolg­reichen Rock-’n’-Roll-Hit Tutti Frutti. Der Song selbst blieb ohne Chart­notierung und findet in der Literatur nur im Zusammen­hang mit dieser genreprägenden A-Seite Erwähnung. (Artikel des Tages)
  • Youtube

0921D: Rocky Marcianos letzter Boxkampf

  • Als Sohn armer, italienischer Einwanderer boxte sich Rocky Marciano in den 50er-Jahren bis ganz nach oben und gilt inzwischen als Verkörperung des amerikanischen Traums. Vor 60 Jahren bestritt Rocky in New York den letzten Kampf seiner Karriere. (dradio.de 2015)

0922D: Konrad Adenauer verkündet die Hallstein-Doktrin

  • Der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow bezeichnete sie spöttisch als Versuch, "die Sonne mit einer Bratpfanne zu verdecken". Trotzdem galt die so genannte Hallstein-Doktrin 15 Jahre lang als unumstößliche Leitlinie der deutschen Außenpolitik. Die Bundesregierung drohte allen Staaten, die diplomatische Beziehungen zur DDR aufnehmen wollten, mit wirtschaftlichen Sanktionen oder mit dem Abbruch der politischen Beziehungen. Am 22. September 1955 verkündete Bundeskanzler Konrad Adenauer die Hallstein-Doktrin im Bundestag. (dradio.de 2005)

0930D: Gründung Leipziger Literaturinstitut

  • Vor 50 Jahren begann in Leipzig das von der SED gegründete Literaturinstitut als Kaderschmiede für junge Literaten. Die damaligen politischen und ästhetischen Zielsetzungen sind ferne Zeitgeschichte geworden, nicht ohne kuriose Eigenheiten. In den Umbruchzeiten der 90er Jahre reichte die Kraft zu einer Neugründung. (dradio.de 2005)

Oktober

1007D: Heimkehr der letzten Kriegsgefangenen in Friedland

  • Die elfjährige Roswitha kennt den Mann nicht. Der Fremde vor ihr in der Winterjacke ist ihr Vater, Karl Wawrzinek. Zögerlich, nur auf Zureden des Großvaters wagt es das Mädchen, den Fremden zu berühren, der immer die Worte "Endlich frei" murmelt. Über ein Jahrzehnt hat ihr Vater als russischer Kriegsgefangener gelitten: ausgemergelt vom ständigen Hunger, erschöpft von der Schinderei in den sibirischen Kohleminen bei eisigen Temperaturen. Nach der Moskaumission des deutschen Kanzlers Konrad Adenauer im Juni rollen Anfang Oktober Züge mit den letzten 10.000 Kriegsgefangenen in die Bundesrepublik. Die Spätheimkehrer werden mit riesigem Jubel empfangen. Doch es gibt nicht nur Tränen des Glücks: Viele deutsche Familien warten vergebens auf ihre Verwandten - sie kehren nie nach Hause zurück. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

1019D: der Deutsche Bundestag hält erstmals eine Plenarsitzung in Westberlin ab

  • Seit 1999 ist der Berliner Reichstag Sitz des Bundestags. Davor tagten Parlament und Regierung fünf Jahrzehnte lang in Bonn, der provisorischen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Nur sporadisch kamen die Abgeordneten seit den 50er Jahren zu Sitzungswochen in West-Berlin zusammen, um ihre Verbundenheit mit der geteilten Stadt zu demonstrieren. Am 19. Oktober 1955, vor 50 Jahren, fand die erste Sitzung des Deutschen Bundestags in Berlin statt, in einem Hörsaal der Technischen Universität. (dradio.de)

1023D: Europäischer Status für das Saarland

  • Die völkerrechtlich ungeklärte Zukunft des Saarlands belastete nach dem Krieg das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland. Die beiden Regierungen vereinbarten daher einen europäischen Status für das Land. Doch im Oktober 1955 kam es anders. (dradio.de 2015)

1026D: Österreichs Nationalrat die "immerwährende Neutralität" des Landes

  • "Der dritte Mann" - so heißt ein Filmklassiker aus dem Jahr 1949. Er spielt in Wien, mit Verfolgungsjagden im unterirdischen Kanalsystem. Wien war damals wie Berlin in Sektoren aufgeteilt, Österreich besetzt. Erst 1955 zogen die Besatzungsmächte ab, das Land wurde neutral, das war mit Moskau so ausgehandelt worden. Das Gesetz, das die "immerwährende Neutralität" festlegte, wurde heute vor 50 Jahren, am 26. Oktober 1955, im österreichischen Nationalrat beschlossen. (dradio.de)

November

1112D: die ersten Freiwilligen der Bundeswehr erhalten ihre Ernennungsurkunden

  • Dass es kurze Zeit nach der totalen militärischen Niederlage des NS-Regimes wieder bewaffnete deutsche Streitkräfte geben sollte, erschien vielen Bürgern und Politikern der Bundesrepublik Deutschland Anfang der 50er Jahre unvorstellbar. Nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs lehnten sie es ab, erneut eine Waffe in die Hand zu nehmen. Aber der Koreakrieg und der sich zuspitzende Ost-West-Konflikt veränderten die Debatte. (dradio.de)

1116D: Ehrenmal Marienfeld

  • Das Ehrenmal Marienfeld ist ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege im Harsewinkeler Ortsteil Marienfeld im Kreis Gütersloh, Nordrhein-Westfalen. Das ehemalige Brunnenhäuschen des Klosters Marienfeld aus dem frühen 18. Jahrhundert wurde auf Initiative des örtlichen Heimatvereins zu Beginn der 1950er Jahre an seinen heutigen Standort vor der Pforte der ehemaligen Klosteranlage versetzt. Darin stand eine 1954 von einem Schüler Kurt Schwipperts geschaffene Georgsfigur, die der Marienfelder Bevölkerung nicht gefiel und zu Protesten führte. Deshalb schuf Hubert Hartmann ein Jahr später eine weitere Figur, so dass das Ehrenmal am 16. November 1955 eingeweiht werden konnte. Jährlich zum Volkstrauertag und zum Heimat- und Schützenfest gedenkt der Heimatverein Marienfeld der Gefallenen bei einer Kranzniederlegung. (Artikel des Tages)

Dezember

1201D: Beginn des Busstreiks in Montgomery

  • In Montgomery im US-Bundesstaat Alabama wird eine Afroamerikanerin verhaftet, weil sie sich weigert, ihren Sitzplatz in einem Linienbus für einen Weißen zu räumen. Für den Gerichtstermin vier Tage später (05.12.1955) wird zum Boykott aller öffentlichen Busse aufgerufen, Fahrgemeinschaften zu bilden, Taxis zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. (aref.de)

1203D: Rolf Liebermanns "Die Schule der Frauen" wird in den USA uraufgeführt

  • Rolf Liebermanns "Die Schule der Frauen", zeigt, dass die Oper immer noch lebendig ist. Nach ihrer Premiere vor 50 Jahren in den USA wurde sie zu einer der meistgespielten zeitgenössischen musikalische Komödien. Dabei war es vielmehr die Aufführung bei den Salzburger Festspielen, die die Oper so berühmt machte. Ihr europäisches Debüt wäre fast nicht zustande gekommen. Herbert von Karajan, damals neuer Chef der Festspiele, schien die Oper nicht ganz das Richtige für sein Publikum zu sein. (dradio.de)

1205D: AFL-CIO

  • Die American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations (AFL-CIO) ist der mitgliederstärkste Gewerkschaftsdachverband der USA und Kanada. Er hat 54 nationale und internationale Mitgliedsorganisationen der USA und Kanada, welche zusammen 10 Millionen Organisierte vertreten. Er ist Mitglied im Internationalen Bund Freier Gewerkschaften.
  • Seit es in den USA Gewerkschaften gibt, müssen sie mit dem Ruf leben, ihrem Wesen nach eine eigentlich unamerikanische Einrichtung zu sein. Schließlich gilt dort der "Selfmademan" als das Ideal. Da wundert es nicht, dass US-Gewerkschaften untereinander heillos zerstritten sind. Umso erstaunlicher: Vor einem halben Jahrhundert schlossen sich die beiden großen Gewerkschaftsverbände zusammen. (dradio.de)

1213D: Otto John kehrt aus der DDR nach Westberlin zurück

  • "Jetzt haben wir den Schreck, der lange John ist weg," sang Mitte der 50er Jahre die Kabarettgruppe "Stachelschweine". Gemeint war der erste Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto John, dessen Verschwinden weltweit für Schlagzeilen sorgte. (dradio.de)

1215D: Otto Braun

  • Otto Braun war ein sozialdemokratischer deutscher Politiker in der Weimarer Republik. Von 1921 bis 1932 war er mit nur einer kurzen Unterbrechung Ministerpräsident des Freistaats Preußen. Durch diese personelle Kontinuität ergaben sich in Preußen im Gegensatz zur Reichspolitik weitgehend stabile Regierungverhältnisse. Braun versuchte, Preußen zu einem republikanischen Bollwerk in der Weimarer Republik aufzubauen. Der gelegentlich als „Roter Zar von Preußen“ titulierte Braun war sowohl überzeugter sozialer Demokrat als auch Preuße. Er betrieb eine entschlossene Reformpolitik, die umstritten war, sich aber stets im Rahmen der Legalität bewegte. Mit dem sogenannten „Preußenschlag“ heute vor 80 Jahren wurde die Regierung Braun entmachtet. In Verkennung der neuen machtpolitischen Realitäten versuchte Braun, mit legalen Maßnahmen dem illegalen Vorgehen entgegenzutreten, was aber ohne Erfolg blieb. Mit der Machtergreifung Hitlers wurde Brauns Reformpolitik schnell und gründlich revidiert und dieser musste ins Exil flüchten. (Artikel des Tages)

1220D: Abkommen über die Beschäftigung von italienischen Gastarbeitern in der Bundesrepublik unterzeichnet

  • Nach dem 2. Weltkrieg verließen zahlreiche Deutsche ihre Heimat, wo es viele Trümmer und wenig Jobs gab. 350.000 versuchten bis 1951 einen Neuanfang in der Fremde. Das war ein Grund für die sinkenden Arbeitslosenzahlen bei steigender Industrieproduktion hierzulande. Deutsche Bosse begannen, sich im Ausland nach Arbeitskräften umzuschauen. Die Bundesrepublik vereinbarte am 20. Dezember 1955 mit Italien ein Abkommen, um den Zustrom von Arbeitern aus dem Süden zu regulieren. (dradio.de)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Die Bundesrepublik macht weitere Schritte in Richtung völkerrechtliche Eigenständigkeit. Seit Jahresanfang dürfen die Deutschen wieder eine eigene Fluglinie betreiben – die Lufthansa startet ihren ersten Flug seit Kriegsende. Im Mai treten die Pariser Verträge in Kraft: Das Besatzungsstatut endet, die Bundesrepublik erhält die volle Souveränität und tritt dem westlichen Militärbündnis, der NATO, bei. Gegen die damit verbundene Wiederbewaffnung regt sich weiterhin Protest. Der Osten reagiert mit dem Aufbau der Nationalen Volksarmee in der DDR und der Gründung des Warschauer Paktes. Die aggressive Werbung für die Armee veranlasst immer mehr Menschen, vor 1955 allem junge Männer, die DDR zu verlassen. Viele hundert Flüchtlinge treffen täglich in westdeutschen Flüchtlingslagern ein. Der innerdeutsche Kalte Krieg verschärft sich. Im Winter werden Weihnachtspakete aus dem Westen mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Auf diese Weise sollen Waffen oder Propagandamaterial aufgespürt werden. Das schönste Weihnachtsgeschenk ist für viele Deutsche die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion. Adenauer hatte die Freilassung der knapp 10.000 Männer bei einem Besuch in Moskau erwirkt. (bpb.de/mediathek)

Cellokonzert Nr. 1 (Martinu)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Ein farbenfrohes Allegro, ein expressives Andante und ein leichtfüssiges Finale – das ist das erste Cellokonzert von Bohuslav Martinu. 1930 hat er es als neoklassizistisches Concerto Grosso angelegt, 1955 in seiner dritten Bearbeitung zum symphonischen Solistenkonzert ausgebaut. Das umfangreiche Œuvre des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu gilt noch immer als Geheimtipp, obwohl er in seiner Heimat in einem Atemzug mit Smetana, Dvorak und Janácek genannt wird. In seinem ersten Cellokonzert treffen tschechische Folklore und neoklassizistische Elemente auf höchste Virtuosität – Widmungsträger ist kein geringerer als Pierre Fournier. Wie jüngere Cellistinnen und Cellisten dieses Werk in seiner dritten Fassung von 1955 meistern, das diskutiert Jenny Berg mit ihren beiden Gästen, dem Cellisten Christoph Dangel und dem Dirigenten Bernhard Dittmann. (SRF Diskothek im Zwei 2017)

Citroën DS (Automarke)

  • Die DS ist ein zwischen 1955 und 1975 (letzte Krankenwagen bis 1976) produziertes Automobil von Citroën. Die ausschließlich mit Vierzylinder-Reihenmotoren versehenen Wagen waren mit ihrer stromlinienförmigen Karosserie und der damals neuen hydropneumatischen Federung ihrer Zeit voraus. Zwei Jahre nach der Markteinführung kam 1957 zusätzlich eine einfacher ausgestattete Version unter dem Namen ID heraus. Vom 4. Oktober 1955 bis zum 24. April 1975 wurden insgesamt 1.456.115 Fahrzeuge der Modellreihe „D“ gebaut.

Der talentierte Mr. Ripley (Patricia Highsmith)

  • Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley) ist der Titel eines Romans von Patricia Highsmith aus dem Jahr 1955. Der Roman wurde 1999 unter gleichem Titel von Anthony Minghella (Drehbuch und Regie) verfilmt (Näheres dazu siehe Abschnitt "Verfilmungen").

Das Ehrenmal Marienfeld

  • Das Ehrenmal Marienfeld ist ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege im Harsewinkeler Ortsteil Marienfeld im Kreis Gütersloh, Nordrhein-Westfalen. Das ehemalige Brunnenhäuschen des Klosters Marienfeld aus dem frühen 18. Jahrhundert wurde auf Initiative des örtlichen Heimatvereins zu Beginn der 1950er Jahre an seinen heutigen Standort vor der Pforte der ehemaligen Klosteranlage versetzt. Darin stand eine 1954 von einem Schüler Kurt Schwipperts geschaffene Georgsfigur, die der Marienfelder Bevölkerung nicht gefiel und zu Protesten führte. Deshalb schuf Hubert Hartmann ein Jahr später eine weitere Figur, so dass das Ehrenmal am 16. November 1955 eingeweiht werden konnte. Jährlich zum Volkstrauertag und zum Heimat- und Schützenfest gedenkt der Heimatverein Marienfeld der Gefallenen bei einer Kranzniederlegung.

Hits Archive

Karneval in Rio

  • A tour of Rio de Janeiro and the annual carnival in the 1950s. Good POV aerial PANs over Rio De Janeiro. Pan American four engine clipper landing at airport, people deplaning, President Vargas exits limo. Various, crowded streets filled with people dancing and sing to Samba bands, some people in costumes and masks. Various MSs, CUs, dancing groups, individuals, ornately costumed people. Children watching. Transferred from 35mm Technicolor print. Footage from this film is available for licensing from www.globalimageworks.com (youtube.com)

Roman "Der stille Amerikaner" (Greene)

  • Der stille Amerikaner ist ein 1955 erschienener Roman von Graham Greene. Er beschreibt, wie der britische Zeitungskorrespondent Fowler seine journalistische Neutralität aufgibt und sich in den Indochinakrieg einmischt, indem er sich an einem Mordkomplott gegen den amerikanischen CIA-Agenten Pyle beteiligt. Dieser hatte in bester Absicht eine fatale politische Entwicklung vorangetrieben, die Fowler verhindern will – gleichzeitig hat Fowler aber auch ein privates Interesse an Pyles Tod, da die beiden um dieselbe Frau konkurrieren. Die erste deutschsprachige Übertragung stammt von Walther Puchwein und erschien 1956 im Zsolnay-Verlag. Diese Fassung wurde später durch Käthe Springer überarbeitet und ergänzt. Im Zuge seiner Neu-Edition der Werke Greenes veröffentlichte der Zsolnay-Verlag 1995 eine vollständige Neuübersetzung von Dietlind Kaiser. Das Buch gilt weithin als hellsichtige Beschreibung der damaligen Situation in Indochina, insbesondere des durch Pyle personifizierten beginnenden amerikanischen Engagements, das etwa ein Jahrzehnt nach Erscheinen des Buchs im Desaster des Vietnamkriegs mündete. Das in den USA weithin als antiamerikanisch kritisierte Buch war der Anlass dafür, dass Greene von den 1950er Jahren bis zu seinem Tod 1991 unter ständiger Überwachung durch US-Geheimdienste stand. Dies fand die britische Zeitung The Guardian im Jahr 2002 anhand von Regierungsdokumenten heraus, die sie unter dem Freedom of Information Act erhalten hatte.
  • Saigon, Anfang der 50er-Jahre: Frankreich klammert sich mit aller Macht an seine Kolonie Indochina, doch der Krieg gegen die kommunistische Unabhängigkeitsbewegung der Vietminh ist so gut wie verloren. Die USA stehen bereit, um die Stelle Frankreichs einzunehmen und eine geostrategische Schlüsselposition zu besetzen. Vor diesem Hintergrund entfaltet Graham Greene in Der stille Amerikaner die seltsam kühle Dreiecksgeschichte um den ernüchterten britischen Journalisten Fowler, die schöne Phuong und den realitätsblinden Idealisten Pyle. Greene vermengt seine persönlichen Erfahrungen als Kriegsreporter mit dem historischen Kontext und zeitlosen Themen wie Schuld, Treue und Verrat. Obendrein gibt es einen Krimiplot, packend erzählt in der für Greene typischen filmischen Schreibweise. Das Buch hat seinerzeit die Gemüter erhitzt, dem Autor wurden antiamerikanische Tendenzen vorgeworfen, vielleicht nicht einmal zu Unrecht: Greene sah die Einmischungspolitik der USA äußerst kritisch. Angesichts der späteren Entwicklungen in Vietnam wirkt Der stille Amerikaner aber schon fast prophetisch. (getAbstract)

Trümmerfrau-Denkmal (Berlin)

  • Das Trümmerfrau-Denkmal im Volks­park Hasen­heide in Berlin-Neukölln ist eine Skulptur zur Er­innerung an die Leis­tungen der Berliner Trümmer­frauen, die den Schutt des Zweiten Welt­kriegs viel­fach mit bloßen Händen beiseite geräumt hatten. Im Krieg waren etwa vier Millionen Wohnungen in Deutschland zerstört worden; Schätzungen zufolge gab es in Deutschland nach Kriegs­ende mehr als 400 Millionen Kubikmeter Schutt. Die alli­ierten Besatzungs­mächte hatten Befehle heraus­gegeben, wonach alle Frauen zwischen 15 und 50 Jahren sich zu dieser Arbeit zu melden hatten. Das Kontroll­rats­gesetz Nr. 32 hob im Juli 1946 dafür frühere Arbeits­schutz­bestim­mungen für Frauen teilweise auf. Ab 1952 ließen die Verwal­tungen in vielen deutschen Städten Denk­mäler zur Er­innerung an die Leis­tungen der Trümmer­frauen anfer­tigen und auf­stellen. Bundes­präsident Theodor Heuss verlieh am 2. Mai 1952 das Bundes­verdienst­kreuz am Bande an 32 Trümmer­frauen und 17 Enttrümmerungs­arbeiter. (Artikel des Tages)