1957

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Version vom 3. Oktober 2022, 16:37 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0809D: Strafbefehl gegen "Weltbürger Nr. 1" Garry Davis)
1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960

Januar

0101D: das Saarland kommt zur Bundesrepublik

  • Vor 50 Jahren wurde das Saarland Teil der Bundesrepublik. Vorausgegangen waren langwierige Verhandlungen mit Frankreich, das die kohlereiche Saar gerne annektiert oder unter französischem Protektorat behalten hätte. Aber die meisten Saarländer wollten keine Franzosen werden. (dradio.de)

0105D: Eisenhower-Doktrin

  • Die Eisenhower-Doktrin ist eine am 5. Januar 1957 vom damaligen US-amerikanischen Präsidenten erlassene Ermächtigung. Die USA werde überall und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (also auch der Verwendung von Atomwaffen), prowestliche Regimes vor kommunistischer Unterwanderung oder einer Bedrohung durch die Sowjetunion schützen.
  • Mit militärischen Drohungen und Wirtschaftshilfe wollten die USA in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die Ausbreitung des Kommunismus stoppen. Die Eisenhower-Doktrin sollte den Einfluss der Sowjetunion auf den Nahen Osten begrenzen. Vor 50 Jahren stellte US-Präsident Dwight D. Eisenhower sein Konzept im Kongress vor. (dradio.de)

0121D: die Renten werden an das Lohnniveau angepasst

  • Die Rentenpolitik ist ein Dauerbrenner in der bundesdeutschen Reformdebatte. Vor 50 Jahren beschloss der Bundestag ein Gesetz, das einen Meilenstein bei der Altersversorgung markiert. Die dynamische Rente wurde eingeführt. (dradio.de)

0121D: Erste Radarkontrolle in der Bundesrepublik

Februar

0201D: Friedrich Paulus

  • Friedrich Paulus (* 23. September 1890 in Breitenau, Hessen-Nassau; † 1. Februar 1957 in Dresden) war ein deutscher Heeres­offizier. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Paulus als Offizier an den Fronten gegen Frankreich, Italien, Serbien und Rumänien. Seit 1919 gehörte er der Reichswehr an. Anfang 1939 zum Generalmajor befördert, nahm er ab September am Polenfeldzug des Zweiten Weltkriegs, 1940 am Westfeldzug und ab 1941 am Krieg gegen die Sowjetunion teil. Ab 1942 war er Oberbefehlshaber der 6. Armee, die er in der Schlacht von Stalingrad führte. Bis zum Ende der Kesselschlacht am 2. Februar 1943 waren rund 80.000 Soldaten der 6. Armee gefallen. Durch seine Festnahme geriet er, mittlerweile zum Generalfeldmarschall befördert, in sowjetische Gefangenschaft. Nach Kriegsende trat er als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen auf. Seinen Lebensabend verbrachte er ab 1953 in der DDR.

März

0306D: Ghana

  • Ghana ist ein sicheres Reiseland in Afrika. Auf der weltweiten "Rangliste der Pressefreiheit" der Reporter ohne Grenzen stand Ghana 2011 auf Platz neun. Und seit der letzten Präsidentschaftswahl im Dezember lautet in Afrika die Antwort auf die Frage, wer kann möglichst kurz und knapp Demokratie erklären? Ghana! (WDR ZeitZeichen 2017)

0316D: Constantin Brâncuși

  • Constantin Brâncuși [konstanˈtin brɨŋˈkuʃʲ] (1876-1957) war ein rumänisch-französischer Bildhauer der Moderne und Fotograf seiner Werke im Umfeld seines Ateliers. Brâncuși, der nach dem Besuch der Kunstakademie Bukarest ab 1904 in Paris lebte und arbeitete, zählt zu den prägenden Bildhauern des 20. Jahrhunderts, der neben Auguste Rodin, den der Künstler kannte und bewunderte, die Skulptur nachhaltig beeinflusste, indem er mit der wirklichkeitsgetreuen Wiedergabe von Objekten durch Reduktion brach. Nach einem traditionell-akademischen Werkbeginn bildete sich ab 1907 sein individueller Stil heraus, der von afrikanischer und rumänischer Volkskunst beeinflusst war. Brâncușis plastische Arbeiten in Bronze, Marmor, Holz und Gips zeigen häufig abstrakte eiförmige Köpfe und fliegende Vögel; sie werden der Avantgarde in der Bildenden Kunst zugeschrieben. Er realisierte nur wenige Themen, die er in der Tendenz des Kubismus, mit dem er ab 1910 in Berührung kam, variierte. Mit dem dreiteiligen Kriegsdenkmal in Târgu Jiu aus dem Jahr 1938 erreichte er die Verschmelzung von Architektur und Skulptur.

0325D: Römische Verträge

  • Die Römischen Verträge (in Österreich Vertrag von Rom genannt) wurden am 25. März 1957 von Belgien, Westdeutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden in Rom unterzeichnet.
  • Die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Italien, der Bundesrepublik Deutschland und den Benelux-Staaten (Belgien, Niederlande u. Luxemburg) unterzeichnen die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM). (aref.de)

Send Me Some Lovin’ (Single)

  • Send Me Some Lovin’ ist eine Rock-’n’-Roll-Ballade, die auf eine Kompo­sition von Leo Price zurück­geht und die John Marascalco im Jahr 1956 für den Rock-’n’-Roll-Sänger Little Richard über­arbei­tete. Das getragene, in einem ternären Rhythmus gespielte Stück besteht aus einer zwei­akkor­digen Strophen­folge, die zwei­mal von einer Bridge unter­brochen wird. Das Lied handelt von der Sehn­sucht nach einer abwesen­den, gelieb­ten Person. Der Song wurde im März 1957 zusam­men mit Lucillevon Specialty Records mit der Single-Nummer 598 erst­veröffent­licht. Send Me Some Lovin’ erreichte den dritten Platz der amerika­nischen R&B-Charts und als Cross­over Platz 54 der genre­unab­hängi­gen Pop-Charts des Bill­board-Magazins. Im Lauf seiner Karriere hat Little Richard den Song weitere fünf Mal auf­genom­men und zur Ver­öffent­lichung bei Vee-Jay Records, Modern Records, Okeh Records, K-tel und beim East­world-Label gebracht. Von den über 60 Cover­inter­preten konnte nur Sam Cooke im Jahr 1963 dem Origi­nal in die Pop-Charts folgen. 1972 kam die Country-Version von Hank Williams, Jr. im Duett mit Lois Johnson in die ameri­kani­schen Country-Charts. (Artikel des Tages)

April

0403D: Endspiel (Beckett)

  • Endspiel (frz. Fin de partie, engl. Endgame) ist ein absurdes Theaterstück von Samuel Beckett aus dem Jahr 1956. Das französische Original wurde anschließend vom Autor selbst ins Englische übertragen. Die Uraufführung des Einakters fand am 3. April 1957 im Royal Court Theatre in London statt, da sich in Paris zunächst kein Theater an das Stück heranwagte, obwohl Beckett nach dem Erfolg seines ersten Bühnenwerks Warten auf Godot als Dramatiker bereits etabliert war. Die deutsche Premiere unter der Regie von Hans Bauer am 30. September 1957 im Schlossparktheater, Berlin, stieß dann auf so großes Unverständnis, dass das Stück bereits nach acht Vorstellungen abgesetzt wurde. Erst Becketts eigene Inszenierung, zehn Jahre später in der Werkstatt des Schiller-Theaters in Berlin, brachte es auf 150 Vorstellungen und wurde von der Kritik gefeiert.
  • Samuel Beckett schätzte sein zweites Bühnenstück "Endspiel" höher als "Warten auf Godot", dessen Pariser Bühnenerfolg ihn 1953 berühmt gemacht hatte. Vor 50 Jahren wurde "Endspiel" in London uraufgeführt. (dradio.de)

0412D: Göttinger Achtzehn

  • 18 führende Atomwissenschaftler der Bundesrepublik Deutschland wenden sich in der Göttinger Erklärung gegen die atomare Bewaffnung der Bundesrepublik. Es handelt sich um die Professoren Fritz Bopp, Max Born, Rudolf Fleischmann, Walther Gerlach, Otto Hahn, Otto Haxel, Werner Heisenberg, Hans Kopfermann, Max von Laue, Heinz Maier-Leibnitz, Josef Mattauch, Fritz Paneth, Wolfgang Paul, Wolfgang Riezler, Fritz Straßmann, Wilhelm Walcher, Carl Friedrich von Weizsäcker und Karl Wirtz.
  • WDR ZeitZeichen 2022
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2017

Mai

0503D: Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau verabschiedet

  • "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" - so steht es im deutschen Grundgesetz von 1949. Bis Frauen den Männern in Deutschland tatsächlich rechtlich gleichgestellt waren, dauerte es allerdings noch ein paar Jahrzehnte. Die Verabschiedung des Gleichberechtigungsgesetzes war 1957 ein Meilenstein auf diesem Weg. [WDR ZeitZeichen 2017)
  • "Männer und Frauen sind gleichberechtigt." Erst nach langen Verhandlungen und massivem Druck der Frauenverbände kam diese Bestimmung ins Grundgesetz. Doch weite Teile des Ehe- und Familienrechts widersprachen dem Gleichheitsgebot. Erst am 3. Mai 1957 verabschiedete der Bundestag das Gleichberechtigungsgesetz. (dradio.de)

0512D: Glenn Gould gastiert in der Sowjetunion

  • Es war eine kuriose Idee, angesichts zunehmend verhärteter ideologischer Grenzen an so etwas wie kulturellen Austausch zu denken. Und dennoch kam es gerade im Fall des scheuen Klaviervirtuosen Glenn Gould vor 50 Jahren zu einer solchen Grenzüberschreitung: die erste Tournee eines nordamerikanischen Pianisten in der Sowjetunion. (dradio.de)

0515D: Großbritanniens Griff zur Wasserstoffbombe

  • Mit dem Atombombenabwurf auf Hiroshima begann das Zeitalter der nuklearen Rüstung. Treibende Kräfte waren die Supermächte USA und Sowjetunion. Doch auch Großbritannien wurde schnell zur Atommacht. Bereits 1952 hatte das Land die Atombombe. Und vor 50 Jahren zündete Großbritannien eine Wasserstoffbombe. (dradio.de)

0521D: das Bundesverfassungsgericht hat über den Status Berlins zu entscheiden

  • Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde immer wieder der ungeklärte Status von Westberlin diskutiert. War es Teil der Bundesrepublik? Durfte es von Bonn aus regiert werden? Wieweit galten noch die Hoheitsrechte der drei Westalliierten? Am 21. Mai 1957 fällte das Bundesverfassungsgericht dazu ein höchstrichterliches Urteil. (dradio.de)

0524D: Schwetzinger Festspiele

  • Am 24.Mai 1952 wurden die Musikfestspiele im badischen Schwetzingen aus der Taufe gehoben - fast zeitgleich mit der Gründung von Baden-Württemberg. Das Musikfestival unter dem Dach des Südwestrundfunks gehört zu den inhaltlich umfangreichsten und modernsten Festspielen Deutschlands.
  • Am 24.Mai 1952 wurden die Musikfestspiele im badischen Schwetzingen aus der Taufe gehoben - fast zeitgleich mit der Gründung von Baden-Württemberg. Das Musikfestival unter dem Dach des Südwestrundfunks gehört zu den inhaltlich umfangreichsten und modernsten Festspielen Deutschlands. (dradio.de)

Juni

0606D: Schönbergs Oper "Moses und Aaron" wird uraufgeführt

  • Es ist des Komponisten Meisterwerk, sein opus summum. Und dennoch blieb es unvollendet. Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" wurde am 6. Juni 1957 in Zürich uraufgeführt. (dradio.de)

0627D: Kampagne in Großbritannien warnt vor Lungenkrebs durch Rauchen

Juli

0705D: Militärseelsorge-Gesetz wird verabschiedet

  • Im Zweiten Weltkrieg hatten evangelische und katholische Militärseelsorger mit an der Front gestanden. Als Seelsorger für Soldaten. Sie hielten, so war lange die Ansicht der Nationalsozialisten, aber auch die Kampfmoral hoch und wurden so, gewollt oder ungewollt, zum Teil des deutschen Angriffskrieges. (WDR ZeitZeichen 2017)

0706D: Interbau

  • Seit 1901 wurden in Deutschland Bauausstellungen zur besseren Stadtplanung veranstaltet. Mit der Weißenhof-Siedlung in Stuttgart endete 1927 diese Tradition vorerst. Am 6. Juli 1957 eröffnete schließlich im Hansaviertel in West-Berlin die Interbau. (dradio.de 2017)

0706D: Wimbledon Championships 1957/Dameneinzel

0725D: Stiftung Preußischer Kulturbesitz

  • Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist eine dem Kulturstaatsminister unterstehende Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Berlin. Die vom Bund und den Ländern getragene Stiftung zählt zu den größten Kultureinrichtungen weltweit.
  • Berliner Museen, Bibliotheken und Institute sind unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zusammengefasst. Mit ihrem Etat von über 200 Millionen Euro pro Jahr ist sie die größte Einrichtung dieser Art in Europa. Dabei hat sie sich in 50 Jahren von einer reinen Verwalterin versprengten Kulturgutes zu einer kulturpolitischen Entscheidungsträgerin gewandelt. (dradio.de)

0725D: Tunesien wird Republik

  • Nicht erst der "arabische Frühling" weckte in Tunesien Hoffnungen auf mehr Freiheit. Schon 1957, kurz nach der Vertreibung der französischen Kolonialmacht, kippte Volksheld Habib Bourguiba die Monarchie und ließ die Demokraten träumen. (WDR ZeitZeichen 2017)
  • Volksheld Habib Bourguiba hatte Tunesien von den Franzosen befreit und als Premierminister mit einschneidenden Reformen in die Moderne geführt. Am 20. Juli 1957 kippte er auch noch den Monarchen vom Thron und rief die Republik aus. Die Zeichen standen auf Demokratie und Freiheit. Doch es kam anders. (dradio.de 2017)

0729D: Internationale Atomenergie-Organisation

  • Die Internationale Atom-Energie-Organisation, eine Organisation der Vereinten Nationen, ist ein Kind der Atom-Euphorie der 50er-Jahre. Ihre Situation ist widersprüchlich: Sie soll sowohl den internationalen Transfer der Atomtechnologie unterstützen und propagieren als auch die militärische Nutzung kontrollieren. (dradio.de 2017)

0729D: Berliner Erklärung zu deutschen Wiedervereinigung

  • Die politischen Leistungen Konrad Adenauers sind heute weitgehend anerkannt. Die Verdienste des ersten Kanzlers der Bundesrepublik um die deutsche Einheit blieben jedoch immer umstritten. Die Berliner Erklärung zur Wiedervereinigung, die heute vor 50 Jahren unterzeichnet wurde, sollte die Westintegrationspolitik legitimieren. Sie zeigte aber zugleich die Grenzen der Deutschland- und Ostpolitik Adenauers auf. (dradio.de)

August

0801D: Deutsche Bundesbank

  • Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland mit Hauptsitz in Frankfurt am Main und Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken. Sie ist eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts und eine mittelbare öffentliche Verwaltung.
  • Die Bundesbank ist unter den verschiedenen Institutionen und Behörden der Bundesrepublik ein Nachzügler. Grund dafür waren Streitigkeiten zwischen Föderalisten und Zentralisten. Am 1. August 1957 setzen sich die Zentralisten mit der Errichtung einer mit allen geldpolitischen Kompetenzen ausgestatteten Bundesbank durch. (dradio.de)

0809D: Strafbefehl gegen "Weltbürger Nr. 1" Garry Davis

0830D: Berlin – Ecke Schönhauser… (Spielfilm)

  • Die Fünfzigerjahre waren die Zeit von Petticoat und Rock 'n' Roll, von James Dean und anderen "Halbstarken" wie Horst Buchholz im gleichnamigen Film. Auch in der DDR fand das Lebensgefühl der jungen Nachkriegsgeneration den Weg auf die Leinwand: In dem Film "Berlin - Ecke Schönhauser", der heute vor 60 Jahren uraufgeführt wurde. (dradio.de 2017)

September

0902D: Beginn des Rassenkonflikts in Little Rock

  • Der rassistische Mob tobte, die Nationalgarde marschierte auf und schließlich schaltete sich sogar Präsident Eisenhower ein. All das nur, weil neun afroamerikanische Jugendliche eine Schule besuchen wollten, die bis dahin Weißen vorbehalten war - die Central Highschool von Little Rock in Arkansas. (WDR ZeitZeichen 2017)
  • In Little Rock, Arkansas, sollte am 2. September 1957 die Rassentrennung an Schulen aufgehoben werden. Doch die weiße Bevölkerung rebellierte und wurde von den Soldaten der Nationalgarde unterstützt. Erst drei Wochen später verbrachten neun schwarze Schüler ihren ersten Schultag an der Central High School. (dradio.de 2017)

0906D: Imipramin

  • Als die gewünschte Wirkung bei an Schizophrenie Erkrankten ausbleibt, probiert der Schweizer Psychiater Roland Kuhn weiter. In seiner Funktion als stellvertretender Leiter der Irrenheilanstalt Münsterlingen am Bodensee stellt er bei zweien seiner Patienten eine antidepressive Wirkung der Chemikalie "Iminodibenzylderivat“ fest. Der Geigy-Konzern soll ihn daraufhin mit einer Studie an 300 depressiven Patienten beauftragt haben. (WDR ZeitZeichen 2017)

0907D: Erster abendfüllender Fernsehfilm

  • Fünf Jahre jung war das Medium Fernsehen in der Bundesrepublik, als es sich zum ersten Mal nach draußen wagte. Bis dahin wurden Filme im Studio produziert und meist direkt gesendet. Außenaufnahmen waren vorproduziert und eingespielt. (WDR ZeitZeichen 2017)

0909D: Civil Rights Act (USA)

  • Gegen den Widerstand der Demokraten unterzeichnete der republikanische US-Präsident Dwight D. Eisenhower am 9. September 1957 das erste US-Bürgerrechtsgesetz des 20. Jahrhunderts. Es war zwar ein Kompromiss, wurde aber von Bürgerrechtsführern wie Martin Luther King begrüßt und als Sprungbrett zur faktischen Gleichberechtigung von Weißen und Schwarzen betrachtet. (dradio.de)

0915D: Bundestagswahl

  • Die Bundestagswahl 1957 fand am 15. September 1957 statt. Infolge der Wahl zum 3. Deutschen Bundestag wurde Konrad Adenauer als Bundeskanzler bestätigt, nachdem die Unionsparteien die absolute Mehrheit erringen konnten. Bei der Bundestagswahl 1957 konnte erstmals in der Bundesrepublik Deutschland per Briefwahl gewählt werden, was etwa fünf Prozent der Bevölkerung taten.
  • Am 15. September 1957 wurde der dritte deutsche Bundestag gewählt - mit einem denkwürdigen Ergebnis: Die Unionsparteien CDU und CSU erhielten mehr als 50 Prozent der Stimmen. Es war die hohe Zeit der Adenauer-Ära. Die Bundesbürger schwelgten im Wirtschaftswunder und wollten ansonsten ihre Ruhe haben. Das bekam die Opposition zu spüren. (dradio.de)

0919D: Kongresshalle (Berlin)

  • Die Kongresshalle ist ein Gebäude im Großen Tiergarten in Berlin. Seit 1989 ist sie Sitz des Veranstalters Haus der Kulturen der Welt. Straßenseitig befindet sich eine Anlage aus mehreren Wasserbecken mit Springbrunnen und die Plastik Large Butterfly von Henry Moore, wasserseitig liegt ein Garten-Café am Ufer der Spree.
  • Frühjahr 1957 in Berlin: Im Tiergarten gegenüber der Reichstagsruine wächst eine seltsame Form aus der Erde, zwei mächtige aufragende Betonbügel, zwischen denen ein Hängedach gespannt ist. (dradio.de)

0919D: Mordfall Stadelmann

0921D: das deutsche Segelschulschiff "Pamir" sinkt

  • 1957 ereignete sich eine der größten Schiffskatastrophen der deutschen Nachkriegsgschichte. Ein tropischer Orkan brachte die "Pamir" in Seenot, durch menschliches Versagen kenterte der Viermaster. Von den 86 Mann an Bord überlebten nur 6 Seeleute das Unglück. (dradio.de 2007)
  • Der Untergang des Segelschulschiffes "Pamir" war für die junge Bundesrepublik Deutschland ein aufwühlendes Ereignis. Als Ursache des Unglücks galten technische Mängel und eine schlechte Schiffsführung. Der Untergang der "Pamir" am 21. September 1957 kostete 80 Seeleute das Leben. [http://www.deutschlandfunk.de/untergang-vor-60-jahren-segelschulschiff-pamir-marode-und.871.de.html?dram:article_id=396284 (dradio.de 2017)

0924D: Camp Nou (Barcelona)

  • Das Stadion Camp Nou [kam nɔu̯, auch Nou Camp (jeweils katalanisch für Neues (Spiel-)Feld) ist ein reines Fußballstadion in Barcelona, das überwiegend von seinem Eigentümer, dem Fußball-Klub FC Barcelona genutzt wird. Bis zur Saison 2000/2001 war der offizielle Name des Stadions Estadi del Futbol Club Barcelona (Stadion des FC Barcelona). Es bietet 98.787 Zuschauern Platz und ist damit das größte Stadion Europas. Das Stadion ist 48 Meter hoch, 250 Meter lang und 220 Meter breit und wurde als Elitestadion von der UEFA ausgezeichnet. Nach dem geplanten Umbau soll die Kapazität auf 116.000 Plätze steigen. Es würde damit vom 5. Rang der größten Fußballstadien auf den dritten Rang nach dem Stadion Erster Mai (Nordkorea) und dem Yuba Bharati Krirangan (Indien) aufsteigen. Das Camp Nou ist das größte Vereinsstadion der Welt.

0924D: Jailhouse Rock (Elvis Presley)

  • "Jailhouse Rock" is a song written by Jerry Leiber and Mike Stoller that first became a hit for Elvis Presley. The song was released as a 45rpm single on September 24, 1957, to coincide with the release of Presley's motion picture, Jailhouse Rock. Composer Mike Stoller can be seen playing piano in the film presentation of the song. The song as sung by Elvis Presley is #67 on Rolling Stone's list of The 500 Greatest Songs of All Time and was named one of The Rock and Roll Hall of Fame's 500 Songs that Shaped Rock and Roll.
  • Elvis Presley Jailhouse Rock 1957 colour (youtube.com)

0924D: US-Soldaten sichern Schulweg für neun farbige Kinder

  • US-Präsident Eisenhower schickt 1.000 Soldaten nach Little Rock, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Arkansas, damit neun afroamerikanische Kinder die High School betreten können. (aref.de)

0926D: West Side Story (Musical)

  • Wer sich als Zuschauer ernsthaft der West Side Story aussetzt, wird heute dieselbe Irritation spüren wie das Publikum der ersten Aufführungen in New York: In einem durchschnittlichen Broadway-Musical sterben die Protagonisten nicht am Schluss. In diesem Stück sterben gleich drei. Und dann basiert es auch noch auf einer klassischen Literaturvorlage: Shakespeares Romeo und Julia. (WDR ZeitZeichen 2016)
  • Musicals am Broadway waren bis Mitte der 1950er-Jahre vor allem leichte Unterhaltung. Mit der "West Side Story" änderte sich das: Leonard Bernstein brachte erstmals ein gesellschaftliches Problem auf die Bühne. Vor 60 Jahren wurde das musikalische Drama in New York uraufgeführt. (dradio.de 2017)

Oktober

1003D: Willy Brandt wird Regierender Bürgermeister von Berlin

  • Willy Brandt begann seine politische Karriere in Berlin. Er war Bundestagsabgeordneter und Präsident des Abgeordnetenhauses, bevor er am 3. Oktober 1957 zum Regierenden Bürgermeister gewählt wurde. (dradio.de)

1004D: Sputnik 1

  • Sputnik 1 war der erste künstliche Erdsatellit. Mit ihm begann am 4. Oktober 1957 das Zeitalter der Raumfahrt. Der Satellit war zwar von der Sowjetunion für den Verlauf des Internationalen Geophysikalischen Jahres (IGY 1957–58) angekündigt worden, doch rechnete die westliche Fachwelt erst Mitte 1958 mit der Fertigstellung der sowjetischen Entwicklungen und wurde durch den Start überrascht. Auch in der westlichen Öffentlichkeit löste der Start Besorgnisse aus; diese wurden mit dem Begriff Sputnik-Schock benannt.

1004D: Sputnikschock

  • Sputnikschock nennt man die politisch-gesellschaftliche Reaktion in den USA und Westeuropa auf den Start des ersten künstlichen Erdsatelliten Sputnik 1 am 4. Oktober 1957 (Ortszeit: 0:50 Uhr, 5. Oktober) durch die Sowjetunion. Sputnik machte im Zeichen des Kalten Krieges schlagartig deutlich, dass die Sowjetunion im Hinblick auf die weitere Entwicklung ihrer Raumfahrt technologisch den USA überlegen oder mindestens ebenbürtig war. Mit der Rakete R-7 – dem Trägersystem des Sputnik – war die Sowjetunion nunmehr in der Lage, das Territorium der USA mit nuklear bestückten Interkontinentalraketen zu erreichen.
  • Für die USA war es eine schwere Niederlage: Die technologisch vermeintlich rückständige Sowjetunion schoss mit der Sputnik den ersten Satelliten ins All und musste deshalb über eine extrem starke Rakete verfügen. Allen war damit klar, dass so eine Rakete auch Bomben in die USA tragen könnte. (dradio.de)
  • Der erste künstliche Satellit umkreist die Erde und sendet Funksignale. Aber es ist kein Satellit der hochtechnisierten USA, sondern der Sowjets. Sie haben im Rennen um die Kontrolle des Weltraums kräftig vorgelegt: "Sputnik 1 umkreist in einer Entfernung zwischen 200 und 900 Kilometern in 90 Minuten die Erde", verkünden die Russen stolz.(aref.de 2017)

1007D: Windscale-Brand

  • Am 10. Oktober 1957 kam es in einem britischen Kernreaktor in Windscale (heute Sellafield, Großbritannien) zu einem Brand. Dieser setzte eine Wolke mit erheblichen Mengen radioaktiven Materials frei, die sich über Großbritannien und über das europäische Festland verteilte. Auf der heute gültigen siebenstufigen Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) wird dieser Unfall als Ernster Unfall (Stufe 5) eingestuft, also als Unfall mit Auswirkungen außerhalb des Betriebsgeländes und schweren Schäden am Reaktorkern (wie beispielsweise der von Three Mile Island). Die Strahlung ist bis 2005 im Reaktor auf etwa ein Prozent des sehr hohen Wertes nach dem Brand abgeklungen. Der Reaktor wird zurzeit (2010) rückgebaut.
  • Vor 50 Jahren wurde deutlich, wie risikoreich Atomtechnik sein kann. Aus Routinearbeiten am Windscale-Reaktor in der englischen Grafschaft Cumbria entwickelt sich die bis dahin größte Kernkraft-Katastrophe des Westens. Laut offiziellen Schätzungen starben bis zu 40 Menschen an den unmittelbaren Folgen der Havarie. (dradio.de)

1019D: Mordfall Stadelmann

1022D: Präsident François Duvalier (Haiti)

  • Als François Duvalier im September 1957 zum Präsidenten Haitis gewählt wurde, war dies ein Moment der Hoffnung für den bitterarmen Karibikstaat. Doch der Landarzt und Voodoo-Anhänger etablierte bald eine beispiellose Schreckensherrschaft. Bis heute hat sich das Land vom Aderlass der Diktatur nicht erholt. (dradio.de 2017)

1031D: Forschungsreaktor München

  • Der Forschungsreaktor München (FRM) in Garching bei München wurde am 31. Oktober 1957 als erster Forschungsreaktor in Deutschland in Betrieb genommen. Er gehört zur Technischen Universität München (TUM). Der Reaktor wurde am 28. Juli 2000 um 10:30 Uhr abgeschaltet. Er wurde durch die benachbart liegende Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (Forschungsreaktor München II) ersetzt. Wegen seiner eiförmigen Kuppel, die Bestandteil des Stadtwappens von Garching ist, wird er auch als Atomei bezeichnet und steht unter Denkmalschutz.
  • In den 50er Jahren galt die Atomkraft als unerschöpfliche Energiequelle der Zukunft. Entsprechend schnell trieb man die Kernforschung voran. Deutschlands Start in das Atomzeitalter markierte ein kleiner Forschungsreaktor nördlich von München. (dradio.de)

November

1101D: Rosemarie Nitribitt wird ermordet

  • Die Ermordung Rosemarie Nitribitts gehört zu den spektakulärsten Kriminalfällen der Bundesrepublik. In dem nie aufgeklärten Fall ließ sich alles hineinlesen, von der biedermeierlichen Prüderie und Heuchelei der 50er Jahre bis zu wirtschaftlich-militärischen Verwicklungen im Zeichen der Wiederaufrüstung. (dradio.de)

1103D: Laika (Hündin)

  • Die Hündin Laika war das erste Lebe­wesen, das vom Menschen gezielt in eine Umlauf­bahn um die Erde beför­dert wurde. Im Rahmen der Mission Sputnik 2 wurde sie am 3. November 1957 an Bord eines sowjeti­schen Raum­flug­körpers in den Welt­raum geschickt. Ihre Rück­kehr zur Erde war zwar nicht vorge­sehen, dennoch über­raschte ihr früher Tod. Über den Zeit­punkt ihres Todes und die Todes­ursache herrschte jahr­zehnte­lang Un­klar­heit. 2002 wurde der Öffent­lich­keit bekannt, dass Laika einige Stun­den nach dem Start der Rakete starb, ver­mutlich an Über­hitzung und Stress. Die Mission gilt dennoch als Erfolg; die Erkennt­nisse aus Sputnik 2 ermög­lich­ten letztlich erst die mit Juri Gagarins Flug beginnende bemannte Raum­fahrt. (Artikel des Tages)

1114D: Apalachin-Meeting

  • Das Apalachin-Meeting war eine Zusammenkunft fast aller Bosse der amerikanischen La Cosa Nostra (LCN) am 14. November 1957 in der Gemeinde Apalachin in New York. Das Treffen endete vorzeitig, als beim Erscheinen der Polizei die Mehrzahl der Mafiosi zu flüchten versuchte. Dennoch gelang es der Polizei die Personalien von 62 Mafiosi festzustellen. Das Apalachin-Meeting markiert einen Wendepunkt in der Innenpolitik der USA. Erstmals lagen Beweise vor, dass ein nationales Verbrecher-Syndikat existiert, was zuvor vor allem vom FBI unter J. Edgar Hoover geleugnet worden war. Erst am 27. November 1957 verkündete Hoover das „Top Hoodlum Program“, mit dem das FBI den Kampf gegen die Cosa Nostra aufnahm.

1124D: Diego Rivera

  • Diego Rivera (* 8. Dezember oder 13. Dezember 1886 in Guanajuato; † 24. November 1957 in Mexiko-Stadt) war ein mexikanischer Maler, der auch für seine linke politische Einstellung und seine Ehe mit Frida Kahlo bekannt war. Er gilt neben David Alfaro Siqueiros und José Clemente Orozco als bedeutendster Maler der Moderne in Mexiko. Von 1907 bis 1921 arbeitete Rivera in Europa, zu Beginn und Ende der 1930er-Jahre in den Vereinigten Staaten. In seinen Tafelbildern adaptierte Rivera in schneller Folge viele verschiedene Stilrichtungen und beschäftigte sich längere Zeit mit dem Kubismus. Nach seiner Rückkehr nach Mexiko arbeitete Diego Rivera vor allem an seinen großen Wandbildprojekten, die er etwa im Palacio Nacional, dem Palacio de Bellas Artes, dem Secretaría de Educación Pública und in verschiedenen Institutionen in den Vereinigten Staaten malte. Diese von ihm als Beitrag zur Volksbildung verstandenen Murales trugen einen Großteil zur Bekanntheit und zum Erfolg Riveras bei. Hinter ihnen traten die weiteren Facetten seines Gesamtwerkes zurück.

Dezember

1205D: Lenin (Schiff)

  • In der Sowjetunion findet der Stapellauf des Atomeisbrechers Lenin statt.

1211D: Albert-Schweitzer-Kinderdorf

  • Albert-Schweitzer-Kinderdörfer oder -Wohngruppen betreuen heute in neun Bundesländern 13.000 Kinder und Jugendliche. Angefangen hat alles am 11. Dezember 1957 in Waldenburg, nahe Schwäbisch-Hall, als die Holocaust-Überlebende Margarete Gutöhrlein den ersten Albert-Schweitzer-Kinderdorf-Verein ins Leben rief. (dradio.de 2017)

1219D: Pariser Nato-Gipfel zur atomaren Aufrüstung Europas

  • Im Rüstungswettlauf des Kalten Kriegs hatten die USA zunächst die Nase vorn. Doch bald schmolz der technologische Vorsprung dahin. Im Dezember 1957 sollte ein Nato-Gipfel das Bündnis an die neue Situation anpassen. Das Ende des Gipfels vor 60 Jahren wurde zum Auftakt einer der schärfsten Debatten in der Geschichte der Bundesrepublik. (dradio.de 2017)

1226D: Wilde Erdbeeren

  • Als 1957 Ingmar Bergmans "Wilde Erdbeeren" die Kinosäle Schwedens erhellte, sahen die Zuschauer eine neue Art von Film. Er revolutionierte das Erzählkino in Europa und ließ seine Charaktere nicht begehren, sondern schickte sie auf die Suche nach etwas Seltenem und Kostbarem. (dradio.de 2007)
  • Beinahe ein halbes Jahrhundert hat Ingmar Bergman das Kino beeinflusst. Er hat das Kino zu einem Instrument gemacht, die menschlichen Beziehungen auszuloten, manchmal mit quälender Genauigkeit, manchmal auch mit einem komödiantischen Ton. Nun, im hundertsten Jahr seines Geburtstages, wird der Meister des Seelenkinos noch einmal entdeckt. (dradio.de 2017)

Lexikon

Bertha Lou

  • "Bertha Lou" ist ein Rockabilly-Song, der 1957 erstmals in der Aufnahme von Johnny Faire veröffentlicht wurde. Eine zuerst eingespielte Version von Dorsey Burnette musste aus vertragsrechtlichen Gründen zurückgehalten werden. Die Autorenschaft des Stücks beanspruchen gleichermaßen Johnny Burnette und der Songwriter und Verleger John Marascalco für sich. Der inhaltlich sowohl anzügliche als auch parodistische Song basiert auf einem schnell und hart gespielten Blues und ist aufgrund seines markanten Gitarren-Riffs leicht wiederzuerkennen. Nach einigen zeitnahen Coverversionen, von denen jene Clint Millers 1958 die amerikanischen Billboard-Charts erreichte, sowie Umarbeitungen zu Twinkie Lee, Snacky Poound schließlich Bob Dylans Adaption Rita Maywurde der Titel ab etwa 1980 ein viel gespielter Standard der Neo-Rockabilly- und Psychobilly-Szene.

Boeing 707

  • Die Boeing 707 ist ein vierstrahliger Tiefdecker mit Standardrumpf des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing. Im Oktober 1958 waren die 707 und die De Havilland Comet 4 die ersten mit Strahltriebwerken ausgestatteten Langstreckenpassagierflugzeuge. Sie revolutionierte zusammen mit der vergleichbaren Douglas DC-8 und anderen wirtschaftlich weit weniger erfolgreichen Flugzeugtypen der gleichen Zeit die zivile Luftfahrt. Insgesamt wurden 1.010 Boeing 707 in verschiedenen zivilen und militärischen Versionen ausgeliefert; heute spielt die Boeing 707 im zivilen Luftverkehr keine große Rolle mehr. (Artikel des Tages)

Christmas Broadcast

  • The first televised Christmas Broadcast or 'Queen's Speech', filmed at Sandringham House in Norfolk. (youtube.com)

Dialogues des Carmelites (Poulenc)

  • 17 Ordensschwestern sterben den Märtyrertod in Poulencs «Dialogues des Carmelites». Sie verweigerten sich der Säkularisierung durch die französische Revolution. Poulencs Oper basiert auf dem Drama von Georges Bernanos und wurde 1957 in Mailand uraufgeführt. Gleich zwei «direkt betroffene» Gäste hat Gabriela Kaegi zur «Diskothek im Zwei» eingeladen: Die Sängerin Barbara Martig-Tüller und der Dirigent Cornelius Meister. Sie sang vor über 30 Jahren die Partie der Blanche im Stadttheater Bern, er dirigiert zur Zeit die Aufführungen von «Dialogues des Carmelites» im Theater Basel. (DRS2 Diskothek im Zwei 2009)

Irisches Tagebuch (Böll)

  • Schon mit dem Motto, das Böll seinem Irischen Tagebuch voranstellt – wenn man selber nach Irland fahre und ein anderes Land vorfinde, als in dem Buch beschrieben, habe man keine Ersatzansprüche an den Autor –, macht der Autor sich von den traditionellen Erwartungen an das Format des Reiseberichts los. Wo es also schon 1957 mindestens zweifelhaft gewesen wäre, das Buch als Reiseführer zu gebrauchen, wäre es heute zu diesem Zweck komplett sinnlos: Das Irland des Irischen Tagebuchs gibt es ganz sicher nicht mehr. Was das Werk jedoch auch heute noch lesenswert macht, ist der hochsensible Blick eines begnadeten Stilisten, von dem man die Kunst der Wahrnehmung lernen kann. Das Irland, wie Böll es gesehen hat, ersteht dem Leser ungemein plastisch, schillernd, widersprüchlich vor dem inneren Auge. „Lass dich ein auf das Fremde! Und sieh genau hin!“, ruft Böll ihm zu – auch heute noch – gerade heute – eine wichtige Empfehlung. (getAbstract 2017)

Klavierkonzert op. 102 (Schostakowitsch)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Dmitri Schostakowitsch hat seinem Sohn Maxim zum 19. Geburtstag eine Komposition geschenkt: sein zweites Klavierkonzert. Das Werk sprüht denn auch vor jugendlichem Elan. Der zweite Satz, ein lyrisches Andante, ist in seinem romantischen Schmelz so eingängig, dass er immer wieder auch auf Klassik-Kuschel-CDs einen Platz einnimmt. Maxim hat das 2. Klavierkonzert seines Vaters am Moskauer Konservatorium zu seiner Graduierung uraufgeführt. Und obwohl Dmitri Schostakowitsch selbst dem Werk eher kritisch gegenüberstand, zählt es bis heute beim Publikum zu seinen beliebtesten Werken. Fünf Aufnahmen von Schostakowitschs 2. Klavierkonzert stehen sich in der Diskothek gegenüber. Gäste von Eva Oertle sind der Pianist Manuel Bärtsch und der Tonmeister Andreas Werner. (SRF Diskothek im Zwei 2014)

Konfokalmikroskop

  • Ein Konfokalmikroskop ist ein spezielles Lichtmikroskop. Im Gegensatz zur konventionellen Lichtmikroskopie wird nicht das gesamte Präparat beleuchtet, sondern zu jedem Zeitpunkt nur ein Bruchteil davon, in vielen Fällen nur ein kleiner Lichtfleck. Im Strahlengang des detektierten Lichts ist eine Lochblende angebracht, die Licht aus dem scharf abgebildeten Bereich durchlässt und Licht aus anderen Ebenen blockiert. Dadurch gelangt nur Licht aus einem kleinen Volumen um den Fokuspunkt zum Detektor, so dass optische Schnittbilder mit hohem Kontrast erzeugt werden, die fast nur Licht aus einer schmalen Schicht um die jeweilige Fokusebene enthalten. Heutige Konfokalmikroskope gibt es in verschiedenen Bauformen. Weit verbreitet sind Punktscanner, bei denen ein fokussierter Laserstrahl das Präparat abrastert (konfokales Laser-Scanning-Mikroskop, engl. confocal laser scanning microscope, CLSM). Eine weitere Variante benutzt eine Nipkow-Scheibe, auf der mehrere Lochblenden spiralförmig angeordnet sind. (Artikel des Tages)

Kreuzbau (Hamburg)

  • Der Kreuzbau ist ein Typen­bau für Schul­gebäude in Ham­burg. Zwischen 1957 und 1963 wurden dort an gut 60 Stand­orten staat­licher Schulen Kreuz­bauten errich­tet. Diese Bauten haben vier Flügel auf kreuz­förmi­gem Grund­riss, woraus sich der Name ablei­tet. Der Kreuz­bau hat drei Ge­schosse und ein Flach­dach. Jedes Stock­werk zählt vier Klas­sen­zimmer und zuge­hörige kleine Gruppen­räume, womit der Kreuz­bau Platz für zwölf Schul­klas­sen bietet. Die Klassen­zimmer werden durch ein zentra­les Treppen­haus direkt erschlos­sen – ohne Korri­dor und nach Art des Schuster­typs. Der Ent­wurf für den Kreuz­bau stammte vom Hambur­ger Bau­direk­tor Paul Seitz. Haupt­vorteil dieses Typen­baus war die schnelle Montage, nach­teilig ist aus heuti­ger Sicht die mangelnde Wärme­dämmung. Mehr als 80 % der in Ham­burg auf­gestell­ten Kreuz­bauten stehen noch und dienen meist Grund­schulen als Klassen­haus. Die meisten Kreuz­bauten wurden inzwi­schen saniert, einige sind Teil eines denk­mal­geschütz­ten Ensembles. (Artikel des Tages)

Laika

  • Die Hündin Laika (russ. Лайка) war das erste Lebewesen, das vom Menschen gezielt in einen Orbit um die Erde befördert wurde. Im Rahmen der Mission Sputnik 2 wurde sie am 3. November 1957 an Bord des sowjetischen Raumflug­körpers ins All geschickt. Ihre Rückkehr zur Erde war zwar nicht vorgesehen, dennoch überraschte ihr früher Tod. Über den Zeitpunkt ihres Todes und die Todes­ursache herrschte jahrzehnte­lang Unklarheit. Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass Laika einige Stunden nach dem Start der Rakete starb, vermutlich an Über­hitzung und Stress. Die Mission gilt dennoch als Erfolg. Die Erkenntnisse aus Sputnik 2 ermöglichten letztlich erst die bemannte Raumfahrt mit Juri Gagarin. Bis zu Laikas Flug war nicht bekannt, ob Lebewesen unter Schwere­losigkeit überhaupt überleben können. (Artikel des Tages)

Nissan Skyline (Automodell)

  • Der Nissan Skyline, anfangs Prince Skyline, ist ein Fahrzeug der Mittelklasse von Nissan und wird seit 1957 produziert. In Deutschland war der Skyline ab 1973 zunächst in den Karosserievarianten Limousine und Coupé (bis 1975) als Datsun 240K-GT erhältlich. Ab dem Modellwechsel 1978 wurde er ausschließlich als Coupé unter der Bezeichnung Datsun Skyline bis 1981 verkauft.

Roman "Homo faber" (Frisch)

  • Homo faber. Ein Bericht ist ein Roman des Schweizer Schriftstellers Max Frisch. Nach seiner Veröffentlichung im Oktober 1957 entwickelte er sich zum Bestseller und gilt als eines der bekanntesten Prosawerke Max Frischs. Der Roman wurde vielfach übersetzt und sowohl in literaturwissenschaftlichen Untersuchungen als auch im Schulunterricht häufig behandelt. Eine Verfilmung Volker Schlöndorffs kam 1991 in die Kinos. Der Titel des Romans setzt die Hauptfigur namens Walter Faber in Bezug zum anthropologischen Begriff des homo faber, des schaffenden Menschen. Walter Faber ist ein Ingenieur mit streng rationaler, technisch orientierter Weltanschauung, in dessen geordnetes Leben der Zufall und die verdrängte Vergangenheit einbrechen. Neben autobiografischen Elementen verarbeitete Max Frisch in Homo faber zentrale Kernthemen seines Werks: den Konflikt zwischen persönlicher Identität und sozialer Rolle, die Bestimmung des Daseins durch Zufall oder Schicksal, den Gegensatz von Technik zu Natur und Mythos, die misslungene Beziehung zwischen den Geschlechtern und das verfehlte Leben. (Artikel des Tages)
  • Homo faber ist der Lebensbericht des erfolgreichen Ingenieurs Walter Faber, der ein mobiles Leben zwischen New York, Paris und seinen Einsatzorten in der Dritten Welt führt. Faber hat eine gefühlsarme Beziehung mit einer Frau, die er eigentlich kaum kennt. Emotionen irritieren ihn; er versucht das Leben auf Messbares zu reduzieren. Durch Zufall wird er mit seiner lange vergessenen Vergangenheit konfrontiert: In den 30er Jahren war er in Zürich mit der Halbjüdin Hanna liiert. Er hatte mit ihr ein Kind gezeugt, verließ sie jedoch aus beruflichen Gründen, im Glauben, sie würde das Kind abtreiben. Nun erfährt er, dass sie noch lebt. Ein zweiter Zufall: Faber lernt die Studentin Sabeth kennen und beginnt ein Verhältnis mit ihr - nicht wissend, dass sie Hannas und seine leibliche Tochter ist. Sabeth stirbt an den Folgen eines Unfalls, und Faber selbst steht am Ende vor einer lebensbedrohlichen Operation und sieht damit dem Tod ins Auge. Der Text belegt eindrucksvoll, wie emotionale Kälte zu fatalen Missverständnissen zwischen den Geschlechtern, zu Leid und Tod führt, und zeigt auf, dass die rein technische Ratio keine menschliche Lebensgrundlage sein kann. (getAbstract)

Spielfilm "Das siebente Siegel"

  • Das siebente Siegel (Originaltitel: Det sjunde inseglet) ist ein in Schwarzweiß gedrehtes schwedisches Filmdrama des Regisseurs Ingmar Bergman aus dem Jahr 1957. Das im Spätmittelalter angesiedelte Mysterienspiel, ausgezeichnet unter anderem auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, war nach Das Lächeln einer Sommernacht (1955) Bergmans zweiter großer künstlerischer und kommerzieller Erfolg und machte den Regisseur international bekannt. Ein von den Kreuzzügen heimkehrender, mit seinem Glauben ringender Ritter trifft auf den Tod, der ihm das Ende seiner Lebensspanne eröffnet. Der Ritter erwirkt einen Aufschub: Solange der Tod ihn nicht im Schachspiel geschlagen hat, darf er weiterleben. (Spielfilm)

Vietnamkrieg

  • Der Vietnamkrieg (oder Zweiter Indochinakrieg) im engeren Sinne war ein Teil eines über dreißig Jahre andauernden Konflikts in Indochina. Dieser begann 1945 mit dem Widerstand der vietnamesischen Kommunisten und anderer Gruppierungen gegen die damalige französische Kolonial­macht und setzte sich als Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südvietnam ab 1957 fort. Ab den 1960er Jahren begannen die Vereinigten Staaten das westlich orientierte Südvietnam gegen die kommunistische Unterwanderung zu unterstützen, anfangs nur mit Militär­beratern, ab 1965 auch mit dem massiven Einsatz von schließlich fast einer halben Million Soldaten. Sie konnten ihr Ziel – Stabilisierung des Südens – allerdings nicht erreichen, sodass ab 1969 bis zum 29. März 1973 die US-Truppen wieder aus Südvietnam abgezogen wurden. Der Krieg endete mit der Einnahme der südvietnamesischen Hauptstadt Sàigòn am 30. April 1975 durch nordvietnamesische Truppen und hatte die Wieder­vereinigung des Landes unter Führung der nordvietnamesischen Kommunisten zur Folge. (Artikel des Tages)

Quellen

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