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==Lexikon==
==LEXIKON==


[http://de.wikipedia.org/wiki/Themistios '''Themistios''']
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*Themistios (* um 317; † nach 388) war ein spätantiker Rhetor, Philosoph und Politiker. Obwohl er kein Christ war, erfreute er sich der Gunst christ­licher Kaiser, die ihn mit wichtigen Auf­gaben betrauten. Seine Reden sind wertvolle Quellen für die Politik und Geistes­geschichte seiner Zeit. Seine Philo­sophie ist sowohl vom Aristo­telismus als auch vom Platonismus geprägt; sie zeigt eine zeit­typische Tendenz zur Harmoni­sierung der Schul­richtungen. In seinen philoso­phischen Schriften gibt er den Inhalt einzelner Werke des Aristoteles wieder, wobei er ihn didaktisch aufbe­reitet. Die Epoche, in der Themistios lebte, war innen­politisch von heftigen religiösen Kon­flikten geprägt; Christen und Nicht­christen sowie verfein­dete Vertreter verschie­dener christ­licher Bekennt­nisse bekämpften einander mit wechselndem Erfolg. Außen­politisch wurde das Römische Reich durch die beginnende Völker­wanderung heraus­gefordert. Themistios sah seine Auf­gabe als Philosoph und Redner darin, sich mit diesen Problemen aus­einan­derzu­setzen und seine Position im Diskurs der Ent­scheidungs­träger zur Geltung zu bringen. Sein Konzept religiöser Toleranz hat bis in die Gegen­wart viel Beachtung gefunden. Hinsicht­lich des Umgangs mit den andrän­genden fremden Völker­schaf­ten war er der Meinung, dass es mög­lich und wünschens­wert sei, sie zu romani­sieren und zu inte­grieren. Eine solche Politik hielt er für zukunfts­trächtiger als die Beschrän­kung auf militä­rische Abwehr.
*Themistios (* um 317; † nach 388) war ein spätantiker Rhetor, Philosoph und Politiker. Obwohl er kein Christ war, erfreute er sich der Gunst christ­licher Kaiser, die ihn mit wichtigen Auf­gaben betrauten. Seine Reden sind wertvolle Quellen für die Politik und Geistes­geschichte seiner Zeit. Seine Philo­sophie ist sowohl vom Aristo­telismus als auch vom Platonismus geprägt; sie zeigt eine zeit­typische Tendenz zur Harmoni­sierung der Schul­richtungen. In seinen philoso­phischen Schriften gibt er den Inhalt einzelner Werke des Aristoteles wieder, wobei er ihn didaktisch aufbe­reitet. Die Epoche, in der Themistios lebte, war innen­politisch von heftigen religiösen Kon­flikten geprägt; Christen und Nicht­christen sowie verfein­dete Vertreter verschie­dener christ­licher Bekennt­nisse bekämpften einander mit wechselndem Erfolg. Außen­politisch wurde das Römische Reich durch die beginnende Völker­wanderung heraus­gefordert. Themistios sah seine Auf­gabe als Philosoph und Redner darin, sich mit diesen Problemen aus­einan­derzu­setzen und seine Position im Diskurs der Ent­scheidungs­träger zur Geltung zu bringen. Sein Konzept religiöser Toleranz hat bis in die Gegen­wart viel Beachtung gefunden. Hinsicht­lich des Umgangs mit den andrän­genden fremden Völker­schaf­ten war er der Meinung, dass es mög­lich und wünschens­wert sei, sie zu romani­sieren und zu inte­grieren. Eine solche Politik hielt er für zukunfts­trächtiger als die Beschrän­kung auf militä­rische Abwehr.


==Quellen==
==QUELLEN==


Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt oder aus der Chronik des Jahres 388 zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
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20.06.2015 Artikel erstellt
20.06.2015 Artikel erstellt

Version vom 16. April 2016, 13:42 Uhr

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LEXIKON

Themistios

  • Themistios (* um 317; † nach 388) war ein spätantiker Rhetor, Philosoph und Politiker. Obwohl er kein Christ war, erfreute er sich der Gunst christ­licher Kaiser, die ihn mit wichtigen Auf­gaben betrauten. Seine Reden sind wertvolle Quellen für die Politik und Geistes­geschichte seiner Zeit. Seine Philo­sophie ist sowohl vom Aristo­telismus als auch vom Platonismus geprägt; sie zeigt eine zeit­typische Tendenz zur Harmoni­sierung der Schul­richtungen. In seinen philoso­phischen Schriften gibt er den Inhalt einzelner Werke des Aristoteles wieder, wobei er ihn didaktisch aufbe­reitet. Die Epoche, in der Themistios lebte, war innen­politisch von heftigen religiösen Kon­flikten geprägt; Christen und Nicht­christen sowie verfein­dete Vertreter verschie­dener christ­licher Bekennt­nisse bekämpften einander mit wechselndem Erfolg. Außen­politisch wurde das Römische Reich durch die beginnende Völker­wanderung heraus­gefordert. Themistios sah seine Auf­gabe als Philosoph und Redner darin, sich mit diesen Problemen aus­einan­derzu­setzen und seine Position im Diskurs der Ent­scheidungs­träger zur Geltung zu bringen. Sein Konzept religiöser Toleranz hat bis in die Gegen­wart viel Beachtung gefunden. Hinsicht­lich des Umgangs mit den andrän­genden fremden Völker­schaf­ten war er der Meinung, dass es mög­lich und wünschens­wert sei, sie zu romani­sieren und zu inte­grieren. Eine solche Politik hielt er für zukunfts­trächtiger als die Beschrän­kung auf militä­rische Abwehr.

QUELLEN

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.

20.06.2015 Artikel erstellt