1987
September
0912D: Deutschlands größter Politskandal - Für Uwe Barschel endet er tödlich
- Unter dem Titel "Watergate in Kiel - Barschels schmutzige Tricks" meldet das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL, CDU-Ministerpräsident Uwe Barschel habe seinen Medienreferenten Reiner Pfeiffer zu einer Verleumdungskampagne gegen den SPD-Herausforderer Björn Engholm angestiftet. Barschel weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück und erklärt (am 18.09.1987): „Über die (…) Eidesstattliche Versicherung hinaus gebe ich Ihnen mein Ehrenwort, ich wiederhole: mein Ehrenwort, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind“. Nachdem DER SPIEGEL weitere Details veröffentlicht, die die Zweifel an Barschels Unschuld verstärken und der parteiinterne Druck zunimmt, tritt Barschel zum 2. Oktober vom Amt des Ministerpräsidenten zurück. Als die Staatsanwaltschaft während seines Urlaubs auch noch die Aufhebung seiner Immunität beantragt und die CDU ihm nahe legt, auch sein Landtagsmandat niederzulegen, kündigt Barschel seine Rückkehr nach Kiel an. Dabei macht er einen Umweg über Genf, um dort einen Informanten zu treffen, der angeblich entlastendes Material für ihn hat. Am Tag darauf, am 11.10.1987, findet ein Stern-Reporter Uwe Barschel (*13.05.1944) in einem Hotelzimmer tot auf. Alles sieht nach Selbsttötung durch Medikamente und damit nach einem Schuldeingeständnis aus. (aref.de)
- 11. Oktober, Genf, Hotel "Beau Rivage", Zimmer 317: Die Tür ist nicht versperrt, auf dem Bett liegen Notizzettel. Im Bad: CDU-Politiker Uwe Barschel - in der mit Wasser gefüllten Badewanne, bekleidet, tot. Wenige Wochen nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident Schleswig-Holsteins. Im Körper Barschels finden sich Giftstoffe. War es Selbstmord? Mord? Immer neue Enthüllungen über Wahlkampf-Manipulationen, Stasi-Machenschaften und Waffenschiebereien belasten Barschel schwer. Doch die Wahrheit bleibt auf der Strecke. 1998 werden die Ermittlungen eingestellt. Bis heute sind die Umstände des mysteriösen Todes nicht geklärt. (youtube.com: 100 Jahre)
November
1108D: Hitparade
- Das Neue wird im Schmerz geboren. Hätte sich seine Frau nicht Mitte der 80er Jahre von Black getrennt, gäbe es wohl den Welthit «Wonderful Life» nicht. Mit dem morbiden Charme eines Lebensmüden schrieb er sich Schmerz und Frust über die gescheiterte Ehe von der Seele. Damit landete er weltweit in den Hitparaden. In der Schweiz stand er mit diesem Titel am 8.11.1987 auf Platz 2. Vor ihm die Bee Gees, hinter ihm Rick Astley, Michael Jackson oder Sabrina. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)
Lexikon
Kafka-Fragmente op.24 (Kurtag)
- Die Kafka-Fragmente op.24, ein vierzigteiliger Zyklus für Sopran und Violine, sind noch vor dem Mauerfall (1985/87) entstanden. Wie so oft bei Kurtag sind sie autobiografisch geprägt. «Wir krochen durch den Staub, ein Schlangenpaar», meint das Künstlerpaar Marta und György Kurtag. (DRS2 Diskothek im Zwei)
Zeitreise
- 1. Teil: Die Schweiz wurde 1987 von Bundesrat Pierre Aubert präsidiert. Amerikas höchster Mann war Ronald Reagen, der sich in seiner Neujahrsrede auch an die sowjetische Bevölkerung richtete, und die von Radio Moskau übertragen wurde. Was die ARD zum Jahresbeginn bot, war jedoch eher peinlich. Sie strahlte versehentlich die letztjährige Neujahrsansprache des damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl aus. In der Schweiz war die Bahn 2000 ebenso ein Thema wie die Rothenturm-Intiative. Und in der Region Zürich, machten zwei Jugendliche auf sich aufmerksam, die einen etwas besonderen Schulweg hatten. Ein anderer Jugendlicher, ein 18-jähriger Deutscher hingegen, schockierte mit einer eher aussergewöhnlichen Aktion nicht nur Moskaus Bevölkerung. Auch in der Musikwelt tat sich einiges im Jahr 1987, nicht zuletzt machte auch eine besondere künstlerische Zusammenarbeit Furore. (DRS1 Zeitreise)
- Deutschland: 60 X Deutschland (youtube.com)
- Deutschland: Airbus-A320-Familie (Flugzeug)
- Deutschland: Nirvana (Musikband)
- Deutschland: PorNO-Kampagne (Kampagne von Alice Schwarzer)
- Italien: Saipem 7000 (Schwimmkran)
- Palästinenser: Hamas