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LEXIKON

Zypern in der späten Bronzezeit

  • Das Zypern der späten Bronzezeit (ca. 1650–1050 v. Chr.) war eine wichtige politische und wirtschaftliche Macht im östlichen Mittelmeerraum. Es gab bedeutende Städte und eine eigene Schrift. Die Insel ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das in zeitgenössischen Quellen beschriebene mächtige Alašija. Zu Beginn der späten Bronzezeit zeichneten sich auf Zypern Umwälzungen in nahezu allen Bereichen ab. Ein starkes Anwachsen der Bevölkerung kann beobachtet werden, was mit sozialen Veränderungen einherging. Auf der ganzen Insel wurden Festungsanlagen erbaut, die auf unruhige Zeiten und militärische Konflikte hindeuten. Viele Dörfer der Mittleren Bronzezeit wurden augenscheinlich gewaltsam vernichtet. Es fanden sich Brandhorizonte und Massenbestattungen. Es gibt in der späten Bronzezeit vermehrte Anzeichen für internationalen Handel und die Gründung erster Städte; von anderen Hochkulturen wurde die Schrift übernommen. Die späte Bronzezeit auf Zypern wird von Archäologen anhand der Keramik in drei verschiedene Phasen unterteilt, wobei bisher keine Einigkeit zu den unterschiedlichen Einordnungen im Detail zustande gekommen ist. (Artikel des Tages)

QUELLEN

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.

Datierungen: Die Daten vor der Antike variieren stark, je nachdem, welcher Chronologie der jeweilige Autor folgt (es gibt grundsätzlich eine sog. lange, mittlere, kurze und ultrakurze Chronologie, darüber mehr bei folgendem Wikipedia-Artikel). Allerdings tauchen in derselben Wikipedia Mischungen zwischen den verschiedenen Chronologien auf, die Frage der Datierungen ist stark in Bewegung, seit ich die Wikipedia kenne. Daher habe ich mich dazu entschlossen, dies transparent offenzulegen, d.h. keine "Harmonisierungsbemühungen" zu unternehmen sondern die Datierungen der jeweiligen Quellen zu belassen. So können die selben Ereignisse unter verschiedenen Daten auftauchen.

Mesopotamien: Wie die Datierungen weist auch dieser geografische Begriff eine hohe Unschärfe auf: Während Ploetz unter Mesopotamien im Wesentlichen nur das Land um Euphrat und Tigris versteht und davon Syrien, Palästina und Iran abgrenzt, subsumiert die "Grosse Chronik Weltgeschichte" unter Mesopotamien offenbar das gesamte Gebiet zwischen Anatolien und Ägypten. Auch wenn das Wort "Mesopotamien" tatsächlich "zwischen den Flüssen" heisst, habe ich mich dennoch entschlossen, der letzteren Grenzung zu folgen, da die von Ploetz in separaten Strängen behandelten Gebiete geschichtlich oft nicht wirklich sinnvoll zu trennen sind, überschneiden die Kulturen und Reiche diese Gebiete oft. Hingegen bleiben Anatolien (in etwa die heutige Türkei), Indien und Ägypten kulturell und "politisch" meist recht gut grenzbare "Einheiten" und umschliessen somit "mein" Mesopotamien.

04.01.2009 Artikel eröffnet