Artikel des Tages
Hierhin stelle ich alle "Artikel des Tages", deren Themen sich gar nicht oder nicht hinreichend genau in die Chronik einordnen lassen; so geht der Einleitungstext zu den Artikeln, welcher jeweils auf der Hauptseite der Wikipedia zum Teil extra dafür verfasst wird und nur wenige Tage zur Verfügung steht, nicht verloren.
LEXIKON
- Gerd Althoff (* 9. Juli 1943 in Hamburg) ist ein deutscher Historiker, der die Geschichte des frühen und hohen Mittelalters erforscht. Nach Helmut Beumann wurde die Ottonenzeit von keinem anderen Historiker so intensiv erforscht wie von Althoff. Eine besonders fruchtbare Zusammenarbeit ergab sich mit seinem Münsteraner Kollegen Hagen Keller. Althoff und Keller haben mit ihren Arbeiten entscheidend zum Ansehen Münsters in der internationalen Mediävistik beigetragen. Althoffs Forschungen über die Funktionsweisen („politische Spielregeln“) mittelalterlicher Staatlichkeit, zu den Formen öffentlicher Kommunikation, den Gruppenbindungen sowie der Konfliktbewältigung im Mittelalter üben seit den 1980er Jahren erheblichen Einfluss auf die deutsche und internationale Mediävistik aus und führten zu einer Neubeurteilung der früh- und hochmittelalterlichen Königsherrschaft. Althoffs Spielregel-Begriff wurde in der deutschen Mittelalterforschung nicht nur disziplinübergreifend aufgegriffen, sondern er wird auch in der angelsächsischen und französischen Mediävistik verwendet und diskutiert.
- Ein Blitz ist in der Natur eine Funkenentladung oder ein kurzzeitiger Lichtbogen zwischen Wolken oder zwischen Wolken und der Erde. In aller Regel tritt ein Blitz während eines Gewitters infolge einer elektrostatischen Aufladung der wolkenbildenden Wassertröpfchen oder der Regentropfen auf. Er wird dabei vom Donner begleitet und gehört zu den Elektrometeoren. Dabei werden elektrische Ladungen (Elektronen oder Gas-Ionen) ausgetauscht, d. h. es fließen elektrische Ströme. Blitze können, je nach Polarität der elektrostatischen Aufladung, auch von der Erde ausgehen. Künstlich im Labor mit Hochspannungsimpulsen erzeugte Blitze dienen deren Studium oder der Überprüfung von Einrichtungen des Stromnetzes hinsichtlich der Effekte von Blitzeinschlägen und der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen. Eine Blitzentladung ist deutlich komplexer als eine reine Funkenentladung. Die der natürlichen Blitzentstehung zugrunde liegenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten sind bis heute nicht abschließend erforscht.
- Der Bluthänfling (Linaria cannabina), auch Hänfling oder Flachsfink genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Finken (Fringillidae). Er besiedelt Europa, Nordafrika, Vorderasien und das westliche Zentralasien. Als typischer Kulturlandvogel bevorzugt er Busch- und Heckenlandschaften im Tiefland. Er ist seltener in Talregionen von Berggebieten und im Gebirge in der Übergangszone vom geschlossenen Wald zum Zwergstrauchgürtel zu finden. Seine Nahrung setzt sich aus Sämereien von Wildkräutern, aber auch Baumsamen zusammen. Der Bluthänfling ist wie alle Vertreter der Gattung von schlanker Gestalt mit kurzem Hals und dünnen Füßen. Kennzeichnend sind die kastanienbraune Oberseite und der graubraune Kopf. Die Schwingen und der tief gegabelte Schwanz sind dunkelbraun und weiß gebändert. Bluthänflinge haben eine Körperlänge von etwa 13 bis 14 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt etwa 23 Zentimeter, und das Körpergewicht liegt meist bei 15 bis 20 Gramm. Die Art gilt international derzeit als nicht gefährdet, ist in Deutschland jedoch als gefährdet und in Bayern als stark gefährdet eingestuft.
- Die Halbinsel Coney Island (englisch: Kanincheninsel) ist der äußerste südliche Zipfel von Brooklyn, der direkt an der Atlantikküste liegt und vor allem durch seine großen Vergnügungsparks und die angrenzende Hochhaussiedlung russischer Einwanderer bekannt ist. Reste früherer Vergnügungsparks kann man heute noch besichtigen. Ursprünglich war Coney Island tatsächlich eine Insel, die sich rund acht Kilometer in Ost-West-Richtung erstreckte und einen knappen Kilometer breit war. Sie war von Brooklyn durch die Meerenge Coney Island Creek getrennt, die in den 1940er Jahren gut zur Hälfte zugeschüttet wurde, um an dieser Stelle die Shore-Parkway-Stadtautobahn zu errichten. Die gleichnamige New Yorker Gemeinde (Neighbourhood) bezeichnet nur den Teil dieser Insel, der zwischen dem Ocean Parkway und 37. Straße West liegt und zum 13. Brooklyner Stadtbezirk (Community Board) gehört. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Vergnügungsparks einen Niedergang, was Coney Island den Ruf einer etwas heruntergekommenen New Yorker Vorstadt einbrachte. In neuerer Zeit wird versucht, die Gegend wieder an Attraktivität gewinnen zu lassen und Coney Island zu einer Art Szeneviertel zu entwickeln. (Artikel des Tages)
- Die Erasmuskapelle an der St.-Mang-Kirche in der schwäbischen Stadt Kempten (Allgäu) wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Sie war eine zeitweise als Doppelkapelle eingerichtete katholische Friedhofskapelle. Das Erdgeschoss der 1857 abgebrochenen Kapelle war dem Erzengel Michael, das Untergeschoss als ehemaliges Beinhaus dem heiligen Erasmus geweiht. Die erhaltenen Teile des Bodendenkmals wurden im Jahr 2010 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und gelten seither als Sehenswürdigkeit der Stadt. In diesem Schauraum werden die Geschichte des früheren Sakralbaus und die der Stadt in multimedialen Präsentationen erläutert. Bei den archäologischen Untersuchungen wurden etwa 500 Grabstellen eines ehemaligen Friedhofs freigelegt und die Funde teilweise im neu eingerichteten Beinhaus des Schauraums untergebracht. (Artikel des Tages)
- Der Gorgias (griechisch Γοργίας Gorgías) ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon, zu dessen umfangreichsten Schriften er zählt. Den Inhalt bildet ein fiktives, literarisch gestaltetes Gespräch. Platons Lehrer Sokrates diskutiert mit dem berühmten Redner Gorgias von Leontinoi, nach dem der Dialog benannt ist, sowie dessen Schüler Polos und dem vornehmen Athener Kallikles. Gorgias steht, nachdem er einen Vortrag gehalten hat, für beliebige Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Sokrates nutzt die Gelegenheit, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Das Hauptthema ist die Diskussion über die Frage nach der richtigen Lebensweise. Darüber klaffen die Auffassungen schroff auseinander. Für Kallikles ist das Gute der Lustgewinn, der daher mit allen geeigneten Mitteln anzustreben ist; ethische und juristische Bedenken sind dabei belanglos. Sokrates stellt dem seine philosophische Überzeugung entgegen, wonach es besser ist Unrecht zu erleiden als Unrecht zu tun, da begangenes Unrecht dem Täter seelisch den größten Schaden zufügt. Eine Einigung wird nicht erzielt. Weder kann Sokrates seine Gesprächspartner überzeugen, noch gelingt es denen, ihn zu widerlegen. Gorgias, Polos und Kallikles machen zwar einige Zugeständnisse, doch im Wesentlichen bleibt jeder bei seiner Ansicht.
- Als Hemerochorie (von griech. ἥμερος, hemeros: zahm, veredelt, bebaut, kultiviert, gesittet und griech. χωρίς choris: getrennt, gesondert) wird – vor allem auf dem europäischen Kontinent – die Ausbreitung von Pflanzen durch „die Kultur“ bezeichnet. Der Begriff Anthropochorie wird oft synonym gebraucht, bedeutet aber nicht genau dasselbe. Streng genommen bezeichnet Anthropochorie die Ausbreitung durch den Menschen als Transportmedium. Demnach zählt die Ausbreitung durch Haustiere nicht zur Anthropochorie, wohl aber zur Hemerochorie, weil Haustiere zur Kultur des Menschen gehören. Hemerochore Pflanzen oder deren Samen wurden bewusst (Einführung) oder unbewusst (Einschleppung) von Menschen in ein Gebiet transportiert, das sie nicht (oder wesentlich langsamer) durch ihre natürlichen Ausbreitungsmechanismen hätten besiedeln können, oder es wurde ihnen durch die Kultur, die standörtliche Veränderungen verursachte, die Besiedlung dieses Gebiets durch Ausbreitung aus eigener Kraft ermöglicht. In ihrem neuen Lebensraum sind sie in der Lage, sich ohne gezielte menschliche Hilfe zu halten. Hemerochore Pflanzen können die biologische Vielfalt eines Lebensraums sowohl erweitern als auch verringern.
- Das Humane Immundefizienz-Virus (englisch human immunodeficiency virus), zumeist abgekürzt als HIV oder auch bezeichnet als Menschliches Immunschwäche-Virus oder Menschliches Immundefekt-Virus, ist ein behülltes Virus, das zur Familie der Retroviren und zur Gattung der Lentiviren gehört. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen symptomfreien Latenzphase in der Regel zu AIDS. Die Verbreitung von HIV hat sich seit Anfang der 1980er Jahre zu einer Pandemie entwickelt, die nach Schätzungen der Organisation UNAIDS bisher etwa 39 Millionen Leben gefordert hat. Ende 2014 waren geschätzt 36,9 Millionen Menschen weltweit mit HIV infiziert, wobei die Verteilung auf beide Geschlechter in etwa gleich ist. Im Jahr 2014 starben ungefähr 1,2 Millionen Menschen weltweit an den Folgen einer HIV-Infektion. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt seit 1997 stetig und lag 2014 bei 2 Millionen Menschen.
- Die italienische populäre Musik umfasst populärmusikalische Strömungen auf der italienischen Halbinsel seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Nachdem die strenge Trennung zwischen gehobener klassischer Musik und der dialektalen Volksmusik lange die Entstehung einer nationalen populären Musik verhindert hatte, war es die neapolitanische Volksmusik, die als erste die regionalen Grenzen überschreiten konnte. Eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Weiterentwicklung der italienischen populären Musik brachte das 1951 erstmals abgehaltene Festival von Sanremo. Die 1960er-Jahre brachten neue Stilrichtungen, neue Musikwettbewerbe und eine Vielzahl neuer „Stars“ hervor. Nach den politisch und musikalisch turbulenten 1970er-Jahren setzte sich in den 1980ern besonders durch das Debüt von Eros Ramazzotti eine moderne Popmusik durch.
- Der Kaiserwald ist ein Waldgebiet im österreichischen Bundesland Steiermark wenige Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Graz. Der Wald ist namensgebend für seinen geologischen Standort, die Kaiserwaldterrasse, ein lehmbedecktes eiszeitliches Schotterplateau über dem Grazer Feld. Die Lehmhaube, die in der Vergangenheit eine örtliche Ziegelindustrie ermöglichte, sorgt für eine charakteristische Grundwasserhydrologie. Botanisch gesehen handelt es sich um einen Mischwald mit Föhren und Stieleichen als bestimmenden Bäumen, der verschiedensten Tierarten Lebensraum bietet und dadurch für Jahrhunderte als landesfürstlicher Forst diente. Bedeutsam ist das Gebiet zudem durch die zahlreichen römerzeitlichen Hügelgräber. Im Zweiten Weltkrieg war der Kaiserwald Schauplatz von Rüstungstätigkeiten der Wehrmacht. Heute dienen weite Teile des gut 30 km² großen Waldes als Erholungsraum und Wirtschaftswald. Teile sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Durch seine ökologische und klimawirksame Relevanz ist der Wald als Grünzone in den örtlichen Entwicklungskonzepten der umliegenden Gemeinden verankert. Mit der Graz-Köflacher Bahn (GKB) und der Süd Autobahn A 2 durchqueren zwei wichtige Verkehrswege den Kaiserwald.
- Kanji (jap. 漢字; in Hiragana かんじ) ist die japanische Bezeichnung für chinesische Schriftzeichen, wie sie unter anderem in der japanischen Schrift verwendet werden. Der Name Kanji ist abgeleitet von der chinesischen Han-Dynastie, zu deren Zeit das erste Zeichenlexikon (das Shuowen Jiezi) erstellt wurde, während bereits in der vorherigen Qin-Dynastie die Vereinheitlichung der chinesischen Schrift stattfand. Auch die Schriftzeichen des Chinesischen selbst beziehen sich namentlich darauf: sie heißen analog auf chinesisch Hànzì „Zeichen der Han“. Obwohl die japanischen Kanji aus diesen Schriftzeichen entstanden sind, sind beide nicht völlig identisch. Der älteste Beleg für die Verwendung chinesischer Schriftzeichen in Japan sind Gravierungen auf Bronzeschwertern, die in Hügelgräbern (Kofun) aus dem 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr. gefunden wurden. Japan wird auch in chinesischen Quellen aus dem 3. Jahrhundert erwähnt. Die ältesten gefundenen chinesischen Schriftzeichen in Japan sind aus dem Jahr 57 auf dem goldenen Siegel von Na.
- Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO2, ein unbrennbares, saures, farbloses und gut wasserlösliches Gas. Mit basischen Metalloxiden oder -hydroxiden bildet es zwei Arten von Salzen, die Carbonate und Hydrogencarbonate genannt werden. CO2 ist ein wichtiger Bestandteil des globalen Kohlenstoffzyklus und als natürlicher Bestandteil der Luft ein wichtiges Treibhausgas in der Erdatmosphäre. Die Verbrennung fossiler Energieträger bewirkt unter anderem eine Verstärkung des Treibhauseffektes, die wiederum eine Ursache für die aktuelle globale Erwärmung ist. Unter ausreichender Sauerstoffzufuhr entsteht CO2 sowohl bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen als auch im Organismus von Lebewesen als Produkt der Zellatmung. CO2 kann giftig wirken, jedoch reichen die Konzentrationen und Mengen in der Luft oder durch die Aufnahme von beispielsweise Limonade hierfür bei weitem nicht aus.
- Der Kratylos (altgriechisch Κρατύλος Kratýlos, lateinisch Cratylus) ist eine Schrift des griechischen Philosophen Platon. Das in Dialogform verfasste Werk bildet den Ausgangspunkt der europäischen Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft. An dem fiktiven, literarisch gestalteten Gespräch sind drei Personen beteiligt: Platons Lehrer Sokrates, der Philosoph Kratylos, nach dem der Dialog benannt ist, und dessen Freund Hermogenes. Erörtert wird die Stichhaltigkeit der Behauptung, dass nicht nur Aussagen richtig oder falsch sind, sondern es auch eine Richtigkeit von Namen und Bezeichnungen gibt. Dies ist dann der Fall, wenn Bezeichnungen ihren Gegenständen nicht willkürlich, sondern von Natur aus zugeordnet sind und die Beschaffenheit der Gegenstände wahrheitsgemäß ausdrücken. Kratylos ist von der natürlichen Richtigkeit der Wörter überzeugt (semantischer Naturalismus), während Hermogenes von der Hypothese einer willkürlichen Vereinbarung der Wortbedeutungen ausgeht (Konventionalismus). In der neueren Forschung wird seine wegweisende Bedeutung für die europäische Sprachphilosophie gewürdigt, die schließlich zur modernen Zeichentheorie der Sprache geführt habe.
- Kriegselefanten waren eine starke, wenn auch nicht weit verbreitete Waffe in der Militärgeschichte. Es handelte sich in erster Linie um asiatische Elefanten, seltener um afrikanische Elefanten (Ptolemäisches Ägypten, Karthago, Rom), die zu Kriegszwecken bemannt und gerüstet wurden. Dabei wurden fast ausschließlich männliche Tiere verwendet, da sie schneller und aggressiver als die weiblichen Tiere sind. Erste Elefantenzähmungen fanden in der frühen Indus-Kultur vor etwa 4000 Jahren statt. Dabei wurden Elefanten bis auf wenige Ausnahmen nicht gezüchtet, sondern stets in freier Wildbahn eingefangen und gezähmt. Der erste Einsatz von Elefanten zu Kriegszwecken fand etwa um 1100 v. Chr. statt und wurde erstmals in alten Sanskrit-Hymnen erwähnt. Von Indien aus wurden die Elefanten ins Perserreich importiert und von den Achämeniden in mehreren Feldzügen eingesetzt. (Artikel des Tages)
- Der Ladakh-Pfeifhase (Ochotona ladacensis) ist eine Art der Pfeifhasen (Ochotonidae) innerhalb der Hasenartigen (Lagomorpha). Er kommt im Bereich des Himalaya in Teilen der südwestlichen Volksrepublik China bis in die Region Kaschmir im Nordwesten Pakistans und den indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir vor. Mit einer Körpergröße von bis zu 24 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 320 Gramm gehört er zu den größeren Arten der Pfeifhasen. Als Lebensraum nutzen die Tiere trockene Täler und felsige Gebirgsregionen mit geringer Vegetation in Höhen von 4200 bis 5400 Metern. Sie graben Baue in Wiesen, in Kiesflächen oder in der Nähe von Gebüschen und ernähren sich wie andere Pfeifhasen von verschiedenen Pflanzen; im Winter fressen sie wahrscheinlich vor allem unterirdisch die Wurzeln von Primeln. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Albert Günther aus dem Jahr 1875, die taxonomische Einordnung der Pfeifhasen ist schwierig und veränderte sich über die Zeit mehrfach, was auf die große Ähnlichkeit der einzelnen Arten untereinander zurückgeführt werden kann. Aufgrund des vergleichsweise großen Verbreitungsgebietes und des Fehlens bestandsgefährdender Risiken wird die Art als nicht gefährdet betrachtet.
- Die Schabrackenhyäne (Parahyaena brunnea oder Hyaena brunnea), auch Braune Hyäne oder Strandwolf genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Hyänen (Hyaenidae). Sie wiegt rund 40 Kilogramm und ist die einzige Hyänenart, deren Fell nicht gemustert oder gestreift ist. Sie ist nachtaktiv und hat ein komplexes Sozialverhalten: Sie lebt in „Clans“ genannten Gruppen, deren Mitglieder aber allein auf Nahrungssuche gehen. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus dem Aas größerer Tiere, daneben jagt sie auch selbst kleinere Tiere. Die Schabrackenhyäne ist von der Größe her die mittlere der drei Eigentlichen Hyänen (Hyaeninae), sie ist größer als die Streifenhyäne, aber kleiner als die Tüpfelhyäne. Die Kopfrumpflänge beträgt 110 bis 136 Zentimeter, wozu noch ein 19 bis 27 Zentimeter langer Schwanz kommt. Schabrackenhyänen leben ausschließlich in trockenen Gebieten im südlichen Afrika und haben somit das kleinste Verbreitungsgebiet aller Hyänenarten.
- Das Vulkankaninchen (Romerolagus diazi), in Mexiko bekannt als Zacatuche oder Teporingo, ist eine Säugetierart aus der Familie der Hasen (Leporidae). Es gehört zu den kleinsten Arten der Familie und kommt endemisch ausschließlich in der Gebirgsregion im zentralen Teil Mexikos vor. Dabei lebt es vorwiegend im Gebiet der Vulkane Popocatépetl und Iztaccíhuatl, woher auch sein deutscher und englischer Trivialname stammt. Die Tiere sind einheitlich gelbbraun bis schwarz gefärbt, sie haben vergleichsweise kurze Ohren und der Schwanz ist äußerlich nicht sichtbar. Sie leben im Unterwuchs von Kiefern- und Erlenwäldern in Höhen von 2800 bis 4250 Metern, wobei die Lebensräume stark von dicht wachsenden Büschelgräsern und von steinigem bis felsigem Untergrund geprägt sind. Die Tiere bilden Gruppen von zwei bis fünf Individuen und ernähren sich von Gräsern und Kräutern. Sie graben Baue in den Waldboden oder nutzen die verlassenen Höhlen anderer Tierarten. Vor allem in der Zeit zwischen April und September gebären die Weibchen durchschnittlich zwei Jungtiere. Die Art steht unter strengem Schutz und wird aufgrund des sehr kleinen Verbreitungsgebietes als bedroht eingestuft.
20.05.2018 Artikel eröffnet