388
RÖMISCHES REICH
- Kaiser im Westen: Valentinian II. (375–392)
Arbogast der Ältere wird Heermeister (magister militum) und Berater Kaiser Valentinians II. - Kaiser im Westen (als Usurpator): Magnus Maximus (383–388)
- Kaiser im Osten: Theodosius I. (379–395)
Schlacht bei Poetovio
Juli: Theodosius I. besiegt den Gegenkaiser Magnus Maximus in der Schlacht bei Poetovio und setzt Valentinian II. wieder als Kaiser im Westen des Reichs ein. Magnus Maximus wird am 28. August hingerichtet. - Konsul Maternus Cynegius
- Papst Siricius (384–399)
- Erzbischof Ambrosius von Mailand (374–397)
Eine Gruppe fanatisierter Christen stürmt die Synagoge der Stadt Callinicum am Euphrat und zerstört sie. Ambrosius von Mailand schützt die Täter vor römischer Bestrafung.
Lugdunensis Tertia
Konstantinopel
- Erzbischof Nektarius von Konstantinopel (381–397)
- Themistios
Artikel des Tages: Themistios (* um 317; † nach 388) war ein spätantiker Rhetor, Philosoph und Politiker. Obwohl er kein Christ war, erfreute er sich der Gunst christlicher Kaiser, die ihn mit wichtigen Aufgaben betrauten. Seine Reden sind wertvolle Quellen für die Politik und Geistesgeschichte seiner Zeit. Seine Philosophie ist sowohl vom Aristotelismus als auch vom Platonismus geprägt; sie zeigt eine zeittypische Tendenz zur Harmonisierung der Schulrichtungen. In seinen philosophischen Schriften gibt er den Inhalt einzelner Werke des Aristoteles wieder, wobei er ihn didaktisch aufbereitet. Die Epoche, in der Themistios lebte, war innenpolitisch von heftigen religiösen Konflikten geprägt; Christen und Nichtchristen sowie verfeindete Vertreter verschiedener christlicher Bekenntnisse bekämpften einander mit wechselndem Erfolg. Außenpolitisch wurde das Römische Reich durch die beginnende Völkerwanderung herausgefordert. Themistios sah seine Aufgabe als Philosoph und Redner darin, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen und seine Position im Diskurs der Entscheidungsträger zur Geltung zu bringen. Sein Konzept religiöser Toleranz hat bis in die Gegenwart viel Beachtung gefunden. Hinsichtlich des Umgangs mit den andrängenden fremden Völkerschaften war er der Meinung, dass es möglich und wünschenswert sei, sie zu romanisieren und zu integrieren. Eine solche Politik hielt er für zukunftsträchtiger als die Beschränkung auf militärische Abwehr.
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20.06.2015 Artikel erstellt
13.11.2024 Grundstock erstellt