-325
Erscheinungsbild
RÖMISCHE REPUBLIK
(ab urbe condita CDXXIX = 429)
- Diktator Lucius Papirius Cursor (1. Amtszeit)
Der Konsul Lucius Furius Camillus ernennt Cursor zum Diktator, da dieser erkrankt ist. Sein Stellvertreter wird Quintus Fabius Maximus Rullianus. Als Rullianus eigenmächtig kämpft und siegt, verurteilt ihn Cursor fast zum Tod, begnadigt ihn aber nach Bitten des Senats. Nach Beendigung seines Amtes gelobt Cursor den Bau des Tempels des Quirinus auf dem Quirinal, den später sein Sohn im Jahr 293 weiht. - Zweiter Samnitenkrieg (326-321)
Die Römer unter dem Magister equitum Quintus Fabius Maximus Rullianus besiegen im Zweiten Samnitenkrieg die Samniten bei Imbrinium; Rullianus gerät mit seinem eigenmächtigen Feldzug aber in einen schweren, teils konstruierten Konflikt mit Cursor. - Fortsetzung 322
ILLYRER
GRIECHEN
(3./4. Jahr der 113. Olympiade)
Massilia
- Pytheas
Um 320 bricht Pytheas – als Händler und Forscher – von Massilia zu einer großen Entdeckungsreise auf, die ihn ins unbekannte Nordwesteuropa führt. Er reist wahrscheinlich über die Straße von Gibraltar und gelangt in den Atlantik. Alternativ reisen manche Forscher davon ausgehend, dass er auch einen Teil des Wegs über Land zurücklegt und anschließend an der gallischen Atlantikküste auf einheimischen Schiffen weiterfährt. Pytheas erforscht die Küsten Europas "von Gades bis zum Tanais", wobei dies auch metaphorisch für "von einem Ende Europas zum anderen" gemeint sein könnte. Er erreicht die Küste von Britannien und durchquert das Land – vermutlich nicht per Schiff, sondern zu Fuß. Er beobachtet auf den Britischen Inseln erstmalig für die Griechen das Phänomen der Gezeiten und erkennt deren Zusammenhang zu den Mondphasen. Auf der Insel Ictis (wahrscheinlich St Michael’s Mount oder Mount Batten bei Cornwall) erlebt er die Gewinnung und den Export von Zinn, das an fremde Händler verkauft wird. Pytheas vermisst von der See aus die Küstenlänge Albions und berechnet sie mit 42'500 Stadien (etwa 7800 km). Mithilfe seiner Sonnenuhr bestimmt er die Entfernung von der Nordspitze Schottlands zu seinem Heimathafen Massalia auf ca. 1700 km. Auf seinem weiteren Weg segelt Pytheas in nördlicher Richtung und stellt fest, dass die Sommertage immer länger werden. Er berichtet von Polarlicht und Mitternachtssonne sowie von Treibeis und dem Phänomen des "träge und geronnenen Meeres". Als am weitesten nördlich gelegenes Ziel nennt Pytheas die Insel Thule, die sechs Tagesreisen nördlich von Britannien liegt. Die Identifikation dieses Ortes ist umstritten; manche sehen ihn in Norwegen, andere auf Saaremaa (Estland) oder in Island bzw. auf den Shetlandinseln. Von Thule fährt Pytheas eine Tagesreise weiter nach Norden und stößt auf das "träge und geronnene Meer", vermutlich Treibeis. Nach seinem Aufenthalt auf Thule segelt er südwärts und erreicht das Ästuar Metuonis (möglicherweise das Gebiet von Skagerrak, Kattegat und den dänischen Meerengen), das sich über 6000 Stadien (ca. 1100 km) erstreckt und vom Stamm der Guiones bewohnt wird. Unweit davon liegt die Insel Abalon/Abalus, wo Bernstein angespült wird, das Pytheas als fossiles Baumharz erkennt. Die sogenannte "Baltische Theorie" nimmt an, dass Pytheas auch den baltischen Raum und insbesondere die Bernsteininseln Basilia und Abalus erreicht. Von Basilia nach Thule sind es etwa drei Tagesreisen, was nach experimentalarchäologischen Untersuchungen plausibel ist. Während seiner Forschung berichtet Pytheas von der Lebensweise der Nordvölker: Sie ernähren sich von Früchten und Milch, dreschen ihr Getreide in Speicherhäusern, trinken Hydromeli (Met, Honigwein) und trocknen Getreide im Brennofen.
Epirus
Alexanderreich
- König Alexander der Große (336-323)
Im Januar retten Peukestas und Leonnatos bei der Erstürmung der Stadt Multan Alexander dem Großen (31) das Leben, indem sie ihn mit dessen Schild schützt und zusammen mit Leonnatos aus der Gefahrenzone tragen. Der Schild stammt angeblich von Achilles und gelangt aus dem Tempel der Athene in Troja in den Besitz Alexanders. Durch diese Heldentat steigt Peukestas in den engsten Freundeskreis Alexanders auf und wird Somatophylax. Leonnatos unterwirft anschliessend den Stamm der Oreiten in Gedrosien.
Im Frühjahr befindet sich Alexander mit seinem Heer nach dem Marsch durch das punjabische Tiefland bereits tief in Indien, wo er an der Mündung des Indus die Stadt Xylenopolis (später Bahmanabad) gründet, und beschließt, den Rückweg nach Westen einzuleiten. Er teilt dabei seine Streitkräfte: Während der makedonische Feldherr Krateros mit einem großen Teil des Heeres auf dem Landweg nach Arachosien zieht, führt Alexander selbst den direkten Marsch südwestwärts entlang des Indus nach Patala (heute Thatta), das er zur makedonischen Kolonie ausbaut. Alexander entscheidet sich, einen spektakulären Rückzug zu wagen und nimmt den Seeweg entlang der Küste des Indischen Ozeans. Dazu soll Nearchos, ein erfahrener Admiral, mit einem Teil der Flotte die Erforschung und Überquerung der unbekannten Küstenregionen beginnen. Nearchos' Reise entwickelt sich zur ersten dokumentierten Seefahrt von Indien nach Mesopotamien und wird später als bedeutende Entdeckungsfahrt der Antike angesehen.
Das Heer Alexanders marschiert durch das karge und lebensfeindliche Gedrosien (heute Belutschistan), wobei Alexander die Route bewusst wählt, um die Unbezwingbarkeit der Region und die Widerstandskraft seiner Truppen zu demonstrieren. Die Strapazen des Marsches durch die Wüste führen zu hohen Verlusten im makedonischen Heer; zahlreiche Soldaten sterben an Wassermangel, Hitze und Erschöpfung. Alexander hält sich an die Strategie, Gegenden zu durchqueren, die zuvor kein Eroberer bewältigt hatte, um in die Geschichte einzugehen.
Im Herbst erreichen Alexander und die Überlebenden der Gedrosien-Expedition die Oasenregion Karmanien im Südiran. Hier treffen Alexander, Krateros und Nearchos mit ihren jeweiligen Verbänden wieder zusammen. Die gegenseitige Freude und Erleichterung ist groß, da viele bis dahin davon ausgehen, die anderen Gruppen seien aufgerieben worden. Nach monatelangem Marsch lässt Alexander in Karmanien Feste ausrichten und die Siege, Überlebenden und Errungenschaften der gesamten Feldzüge überschäumen in demonstrative Feierlichkeiten.
Alexander beginnt, seine Verwaltung zu reorganisieren, und entsendet Boten mit Anweisungen in die eroberten Gebiete. Die strategische Kontrolle über die Flottenbewegungen und Seewege wird ein zentraler Aspekt der folgenden Monate, da Alexander überlegt, eine makedonische Handelsflotte aufzubauen, um den indischen Ozean und den persischen Golf zu kontrollieren. Infolge der Strapazen und der langen Abwesenheit werden Verfehlungen und Missstände in den Provinzen des Alexanderreiches offenbar. Alexander nimmt im Spätherbst Ermittlungen und Säuberungen vor: Einige Satrapen werden abgesetzt oder verurteilt, da sie Bestechungen, Amtsmissbrauch oder Untreue bei der Verwaltung begangen haben. Er bestätigt jedoch auch loyale Statthalter und hebt ihre Verdienste hervor.
Söldnerdekret
Dezember: Alexander erlässt von Karmanien aus das so genannte „Söldnerdekret“ und befiehlt damit seinen Satrapen und Generälen die Auflösung aller privat aufgestellten Söldnertruppen, um Quantität und Qualität egoistischer oder gar separatistisch motivierter Machenschaften seiner Untergebenen zu unterbinden.
Das Jahr schließt damit, dass Alexander plant, im kommenden Jahr von Persepolis aus weitere militärische und administrative Reformen im gesamten Reich vorzunehmen und die Integration zwischen makedonischen und persischen Eliten weiter voranzutreiben. - Regent Patraos (Paionien, 335–315)
- Satrap Antipatros (Makedonien und Illyien, 334-319)
- Aristoteles (59)
Aristoteles lebt in Athen und leitet das Lykeion, eine eigene Schule, nachdem er 335/334 dorthin zurückgekehrt ist. Er unterrichtet und forscht gemeinsam mit seinen Schülern, organisiert umfassende Studien und sammelt Material, beispielsweise zu den Verfassungen von 158 griechischen Stadtstaaten. Aristoteles verfügt über zahlreiche Mitarbeiter, die nicht nur in Athen, sondern auch außerhalb Informationen zusammentragen. Er selbst besitzt Wohlstand und eine große Bibliothek, was seine wissenschaftliche Tätigkeit unterstützt. insbesondere forscht er in den Bereichen Ethik, Politik, Naturwissenschaft, Logik und Metaphysik. Die Organisation des Lehrbetriebs und der Forschung läuft systematisch, wobei Aristoteles großen Wert auf empirische Untersuchungen, etwa in der Zoologie, legt. Er pflegt gute Beziehungen zu Antipatros, dem makedonischen Statthalter in Athen, und tritt in keinen direkten politischen Konflikt. Die politische Lage bleibt angespannt, doch bleibt Aristoteles von direkten Folgen makedonienfeindlicher Stimmung zunächst verschont.
Messier 39
Charles Messier katalogisiert den offenen Sternhaufen am 24. Oktober 1764, aber es wird vermutet, dass M39 eventuell bereits viel früher, um 325, von Aristoteles als kometenhaftes Objekt beschrieben worden ist, was jedoch nicht als offizielle Entdeckung im modernen Sinne gilt. - Satrap Menandros (Lydien, 331-320)
- Satrap Asandros (Lydien 334-323)
- Satrap Antigonos (Phrygien 333-311)
- Satrap Balakros (Kilikien, 333-324)
- Satrap Mithrenes (Armenien, (331–323)
- Satrap Abulites (Susiana 331-324)
- Satrap Orxines (Persis, 327/326-324)
- Satrap Astaspes (Karmanien, 330-324)
- Satrap Amyntas (Baktrien, 328-325)
Die meisten seiner Krieger, die er 327 erhalten hat, revoltierten, nachdem eine Falschmeldung vom Tod Alexanders in Indien die Provinz erreichte. Amyntas wird vermutlich bei diesem Aufstand getötet. - Satrap Philippos (Sogdien und Baktrien, 327/323-320)
- Satrap Stasanor (Aria und Drangiane 328-320)
- Satrap Apollophanes (Gedrosien, 325)
Apollophanes, ein Offizier Alexanders, wird zum Satrapen über die Region Gedrosien ernannt, die im Südosten des persischen Reiches liegt (späteres südliches Pakistan), und übernimmt Verantwortung für die Ordnung und Versorgung der Truppen in Gedrosien. Während dieses strapaziösen Rückzugs sterben viele Menschen an Erschöpfung und Hunger, auch Apollophanes stirbt noch in diesem Jahr. - Satrap Sibyrtios (Arachosien und Gedrosien, 325-303)
- Satrap Atropates (Medien, 328/327-321/320?)
- Klientelkönig Poros (Punjab 326-317)
- Satrap Peithon, Sohn des Agenor (Indusdelta, 325–316)
Peithon, Sohn des Agenor, dient als Offizier im Heer Alexanders des Großen und nimmt am Indienfeldzug teil. Im Januar ist er als Kommandant eines Phalanx-Bataillons während des Mallian-Feldzugs (im südlichen Punjab) aktiv. Nach seinen militärischen Erfolgen ernennt Alexander Peithon zum Vizekönig des Indus-Gebietes, das sich vom Zusammenfluss des Indus und Acesines bis zum Meer und entlang der gesamten Küste Indiens erstreckt. Kurz darauf bricht im Herrschaftsgebiet von König Musikanos am oberen Indus ein Aufstand aus. Alexander informiert sich über die Revolte und entsendet Peithon mit ausreichend Truppen gegen Musikanos, während er selbst gegen andere Städte, die Musikanos unterstellt sind, vorgeht. Einige Städte zerstört Alexander und versklavt die Bewohner; andere werden mit Garnisonen und befestigten Zitadellen versehen. Nachdem Alexander zurückkehrt, hat Peithon Musikanos bereits gefangen genommen und bringt diesen zu Alexander. - Satrap Taxiles (Punjab, 326-317)
- Satrap Oxyartes (Paropamisadai 325-316)
Oxyartes begleitet Alexander nach Indien. Wahrscheinlich mit Unterstützung seiner Tochter wird er zum Satrapen von Paropamisadai ernannt und ersetzt den bisherigen Statthalter Tyriespes. Sein Herrschaftsgebiet umfasst große Teile Ostbaktriens zwischen dem Hissar im Norden und dem Hindukusch im Süden. Alexander vertraut ihm sogar die Prägung eigener Münzen an – in Paropamisadai entsteht die erste Münzstätte Baktriens, wo Oxiart zwei Typen von Goldstatere prägen lässt. Einer seiner Söhne, Itanus, tritt in die königliche Leibgarde ein. - Satrap Kleomenes von Naukratis (Ägypten, 331-323)
- Fortsetzung 324
Sparta
Bosporanisches Reich
Bithynien
ACHÄMENIDENREICH
KUSCH
INDIEN
Magadha
Anuradhapura
CHINA
Zeit der Streitenden Reiche
(39./40. Zyklus - Jahr des Feuer-Affen; am Beginn des Jahres Holz-Schaf )
Qin
- König Huiwen (338–311)
- Xuans Ahnenname lautet Mǐ, derselbe wie der des Königshauses von Chu. Sie trägt in König Huiwens Harem den Rang bazi, weshalb sie auch Mi Bazi heißt. Im Jahr 325 bringt sie Prinz Ji zur Welt und hat mit König Huiwen zwei weitere Söhne.
- Fortsetzung 316
Zhou
Zhao
- Markgraf Wuling (325-323)
Zhao Yong ist der Sohn des Markgrafen Su von Zhao und wird unter dem Namen Wuling Herrscher über den Staat Zhao. - Fortsetzung 323
Han
- Markgraf Wei (332-323)
Wei trifft König Hui von Wei, der ihn als "König" würdigt. - Fortsetzung 323
Wei
Qi
Yan
Chu
JAPAN
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Links sind nach der jeweiligen Quelle benannt.
15.08.2023 Artikel eröffnet und Grundstock erstellt
21.11.2025 Grundstock ergänzt