107
LEXIKON
- Ummidia Quadratilla (* um 28; † 107 wahrscheinlich in Rom) war Angehörige der gens Ummidia, eines römischen Adelsgeschlechtes aus Casinum, das im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. einige Senatoren und Konsuln stellte. Sie selbst ist vor allem für ihre private Theatergruppe in Rom bekannt, durch deren öffentliche Auftritte sie große Beliebtheit bei der Bevölkerung erlangte. Daneben engagierte sie sich in der Heimatstadt ihrer Familie, wo sie mit einem Tempel, einem Amphitheater sowie der Restauration eines Theaters mehrere umfangreiche Bauvorhaben finanzierte und möglicherweise ihr Mausoleum errichten ließ. Früh verwitwet, übernahm sie die Erziehung ihres Enkels Gaius Ummidius Quadratus; die weiteren Details ihres Stammbaumes sind aber noch sehr unklar. In einem Brief Plinius’ des Jüngeren erscheint Ummidia Quadratilla als resolute Witwe und Matriarchin und wird mit dem nahezu majestätischen Titel „princeps femina“ bedacht. Gleichzeitig übt der Autor jedoch einige Kritik, besonders an ihrem mondänen Lebensstil und ihren nicht standesgemäßen Interessen. Insgesamt zeichnete sich Ummidia durch enormen Reichtum und „gesellschaftliche Prominenz“ aus; Mauriz Schuster nennt sie in der Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft ein „Weib von Eigenart und überdurchschnittlicher Bedeutung“. (Artikel des Tages)
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
15.12.2015 Artikel eröffnet