712
MAYA
Palenque
Calakmul
Tikal
Naranjo
Copan
PIKTEN
KELTEN
Uí Néill
Ulaid
- König Áed Róin (708-735)
Zu Beginn seiner Herrschaft muss Áed den Widerstand der verschiedenen Zweige der Dál nAraidi überwinden. In diesem Jahr werden die Ulaid (Dál Fiatach) gestürzt, und Áeds Bruder Dubthach mac Bécce fällt. - Fortsetzung 714
Connacht
Leinster
Uí Mháine
Dalriada
Gwynedd
Königreich Powys
ANGELSACHSEN
Northumbria:
- König Osred I. (706–716)
- Bischof Acca von Hexham (709–732)
- Bischof John von Beverley (York 705-718)
- Bischof Eadfrith von Lindisfarne (698–721)
Mercia
- König Ceolred (709–716)
- Bischof Edgar (Lindsey 693-724)
- Bischof Headda (Lichfield um 691–721, Leicester um 706-721)
- Bischof Ecgwine (Worcester, 693–717)
- Bischof Tyrhtel (Hereford, um 688–710)
East Anglia
Königreich Wessex
Königreich Essex
Königreich Kent
- König Wihtred (690/691–725)
- Erzbischof Behrtwald (Canterbury, 693–731)
- Bischof Tobias (Rochester, 699–726)
WESTGOTEN
FRÄNKISCHES REICH
- König Dagobert III. (711–715/716)
- Hausmeier in Austrasien: Pippin der Mittlere (680–714, Herzog der Franken, 687–714)
- Hausmeier in Neustrien-Burgund: Grimoald der Jüngere (695-714)
- Bischof Rigobert von Reims (689–717)
- Bischof Hubertus von Lüttich (Maastricht 705–716)
- Bischof Liutwin (Trier, 705–715)
- Bischof Rigibertus (Mainz, 708–724)
- Bischof Aptatus (Metz, 707–715)
Herzogtum Aquitanien
Herzogtum Elsass
Herzogtum Thüringen
Herzogtum Alemannien
Herzogtum Baiern
- Herzog Theodo II. (680–717)
Theodo II. teilt das Herzogtum Bayern unter sich und seinen Söhnen: Theudebert erhält Salzburg, Grimoald erhält Freising, Theudebald erhält Regensburg, und Tassilo II. bekommt vermutlich Passau. - Herzog Grimoald II. (Baiern-Freising 712-725)
Grimoald II. wird zum Mitregenten des Teil-Stammesherzogtums Baiern-Freising ernannt, - Herzog Theudebert (Baiern-Salzburg 712-716)
Theudebert erhält Salzburg als Regierungssitz nach der Landesteilung. Er hilft im Jahr 711/12 dem Langobardenkönig Ansprand bei der Rückeroberung des Herrschaftsgebiets. - Herzog Theudebald (Baiern-Passau 712-719)
Theudebald übernimmt als Mitregent die Herrschaft über ein Teilherzogtum Baiern, entweder Passau oder Salzburg. Theudebald ist zuerst mit Waltrat und dann mit Pilitrud verheiratet. - Bischof Rupert von Salzburg (696–718)
- Fortsetzung 714
FRIESEN
LANGOBARDENREICH
- König Aripert II., (701–712)
Ansprand zieht gegen Aripert II. in den Krieg; bei Pavia kommt es zur Schlacht, das Heer von Aripert läuft über. Aripert flieht mit seinen Schätzen aus Pavia, versucht, den Ticino-Fluss zu durchschwimmen, und ertrinkt noch im Jahr 712. Mit seinem Tod endet die Dynastie der Agilolfinger im Langobardenreich. - König Ansprand (712)
Ansprand wird für drei Monate König der Langobarden, stirbt jedoch noch im selben Jahr. - König Liutprand (712–744)
0613D: Liutprand wird nach dem Tod seines Vaters Ansprand König der Langobarden. Er ist der Sohn von Ansprand und Theodorada und ist zunächst im Exil aufgewachsen, nachdem seine Familie von König Aripert II. verfolgt wurde. Zusammen mit seinem Vater hat er bis 712 im baierischen Exil gelebt. Der Herzog Theudebert von Baiern hat schließlich ihre Rückkehr nach Italien unterstützt. Als König fördert Liutprand die innere Festigung des Reiches. Er tritt als Gesetzgeber hervor, stärkt die zentrale Verwaltung und baut die königliche Macht aus. Er bemüht sich demonstrativ um Katholizität und Gottgnadentum, was ihn zu einem Förderer der Kirche macht. Liutprand versucht, die weitgehend unabhängigen Herzogtümer Spoleto und Benevent unter lombardische Kontrolle zu bringen. Er erreicht zumindest zeitweise die Einbindung dieser Herzogtümer in sein Reich. Er hebt das Verbot von Mischehen zwischen Langobarden und Italienern auf und ermöglicht damit eine stärkere Verschmelzung der Bevölkerungen.
Herzogtum Friaul
Herzogtum Spoleto
Herzogtum Benevent
REPUBLIK VENEDIG
ERSTES BULGARISCHES REICH
BYZANTINISCHES REICH
- Kaiser Philippikos Bardanes (711-713)
Den Byzantinern unter Philippikos Bardanes gelingt ein Sieg gegen die Bulgaren. - Papst Konstantin I. (708–715)
- Patriarch Kyros (Konstantinopel, 706–712)
Nach dem Sturz Justinians, wahrscheinlich Anfang 712, wird Kyros selbst abgesetzt. Er wird des Monotheletismus beschuldigt und in ein Kloster verbannt. Kyros wird sowohl in der orthodoxen als auch in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 8. Januar in der orthodoxen und der 7. Januar in der katholischen Kirche. - Patriarch Johannes VI. (Konstantinopel, 712-715)
Kaiser Philippikos setzt Johannes VI. als Nachfolger von Kyros ein. Johannes VI. teilt die monothelitischen Ansichten des Kaisers und wird von diesem bevorzugt. Die neue religiöse Ausrichtung unter Johannes VI. und Philippikos führt zu einem vorübergehenden Bruch mit der Kirche von Rom. - Fortsetzung 713
DABUYIDEN
- Spahbod Dabuya (660-712)
- Spahbod Farrukhan der Grosse (712–728)
Farrukhan übernimmt um 712 die Herrschaft in Tabaristan und beginnt, seine Ländereien gegen äußere und innere Feinde zu verteidigen. Er schließt ein Abkommen mit den Türken, das ihre Einfälle gegen Tributzahlungen stoppen soll. Nach zwei Jahren hört Farrukhan auf, Tribute zu leisten, nachdem er die Zugänge nach Tabaristan befestigt hat. Die Türken greifen an, doch Farrukhan besiegt sie in einer Nacht und tötet alle Angreifer. Kurz darauf revoltiert die daylamitische Bevölkerung. Farrukhan zieht sich nach Amul und in das befestigte Schloss Firuz-Khusra zurück. Dort täuscht er die Belagerer mit aus Ton geformten und auf den Mauern platzierten Brotlaiben, woraufhin die Daylamiten glauben, die Vorräte seien ausreichend und die Belagerung abbrechen.
Farrukhan beauftragt einen Mann namens Bav, eine Stadt zu bauen, die später Sari heißt. Da Bav bestochen wird, entsteht die Stadt an einem anderen Ort als ursprünglich geplant. Nachdem Farrukhan den Betrug erkennt, lässt er Bav hinrichten. Die Stadt wird nach Farrukhans Sohn Saruya benannt. Daneben errichtet Farrukhan den Palast Shahr-e Espahbodan zwischen Sari und Amol.
Farrukhan lässt als erster Dabuyidenherrscher Münzen prägen. Er ahmt das Münzbild von Khosrow II. nach, nimmt aber kleine Änderungen vor, zum Beispiel ein geringeres Gewicht. Auf der Vorderseite ist Farrukhan mit einer Krone und zwei Flügeln, Symbol des Siegesgottes Verethragna, abgebildet. Die Tradition der Münzprägung wird von seinen Nachfolgern und später von den abbasidischen Gouverneuren von Tabaristan fortgesetzt. - Fortsetzung 716
ARABER
(91/92 - Jahreswechsel 28./29. Oktober)
Umayyaden
- Kalif al-Walid I. (705–715)
- Statthalter al-Haddschādsch ibn Yūsuf (Irak 694–714)
- Die Araber erobern Choresmien mit den Städten Urgentsch und Chiwa.
- Unter Qutaiba ibn Muslim beginnen die Muslime mit der endgültigen Eroberung Transoxaniens.
- Statthalter Muhammad ibn al-Qasim (Sind, 712-715)
Muhammad ibn al-Qasim nimmt nach der Einnahme von Aror auch Multan und andere Städte ein. Als Statthalter setzt er muslimische Beamte als Kontrolleure ein, lässt die lokale Bevölkerung ihren Glauben ausüben und übernimmt die Verwaltung. Die nichtmuslimischen Bewohner sind von der Militärpflicht und der Zakat befreit, zahlen stattdessen die Jizya-Steuer. Er integriert Hindus und Buddhisten in seine Verwaltung. Ein Hindu namens Kaksa wird zu einem der wichtigsten Beamten. Auch Dahirs ehemaliger Premierminister und verschiedene lokale Machthaber erhalten Positionen im neuen Regierungssystem. Im gesamten eroberten Gebiet kommt es zu Zusammenstößen mit den Jats, von denen manche Raja Dahir unterstützen, während andere Muhammad ibn al-Qasim helfen. Trotz wechselnder Allianzen setzen die Jats ihren Widerstand über Jahrhunderte fort. Muhammad ibn al-Qasim gewährt religiöse Toleranz und erlaubt das Weiterbestehen von Hindu- und Buddhistentempeln gegen die Zahlung von Steuern. Konvertierte Muslime sind von der Jizya befreit und zahlen stattdessen Zakat. Der Prozess der Islamisierung verläuft langsam und ohne Massenbekehrungen. - Statthalter Mūsā ibn Nusair (Ifrīqiya, 703–715, al-Andalus)
Von 712 bis 714 regiert Mūsā als erster Statthalter in Al-Andalus. Mūsā, begleitet von seinem Sohn Abd al-Aziz, übernimmt die Führung der muslimischen Invasion; die Muslime erobern Toledo und Valencia und halten damit nahezu den gesamten Süden des Westgotenreiches (bis auf das Reich Todmir) besetzt. Nach der Einnahme von Sevilla belagert Musa Mérida, wobei Sevilla während seiner Abwesenheit revoltiert; Abd al-Aziz unterdrückt diesen Aufstand. Danach zieht Abd al-Aziz nach Osten und bekämpft Teudemir, den westgotischen Dux im Südosten der Carthaginensis. - Imam Ali al-Sajjad (680–712)
Ali al-Sajjad stirbt in Medina, vermutlich an Vergiftung auf Befehl von al-Walid; Begräbnis in al-Baqi neben seinem Onkel Hasan - Imam Muhammad al-Baqir (712–732)
Nach dem Tod seines Vaters Ali al-Sajjad erkennen die Mehrheit der Schiiten, die Ismailiten ("Siebener-Schiiten") Muhammad al-Baqir als nächsten Imam an. Muhammad wählt ein zurückgezogenes, frommes Leben in Medina und ist – ähnlich wie sein Vater – politisch wenig aktiv. Trotzdem wird er von den Umayyaden, insbesondere von Kalif Hisham, immer wieder schikaniert. In den nächsten rund zwanzig Jahren legt al-Baqir die doktrinären und juristischen Grundlagen für den Zwölfer-Schiismus. Er unterrichtet viele Schüler, insbesondere aus Kufa, und ist ein anerkannter Gelehrter. Gleichzeitig hat er Einfluss auf die Entwicklung der Ismailitischen und Zaiditischen Rechtsschulen und trägt wesentlich zur schiitischen Koranauslegung bei. Al-Baqir betont, dass das Wissen um Glaube und Recht bei den Imamen liegt und religiöse Autorität nicht nur auf politischer Macht basieren soll. Er wird als milder, großzügiger und friedlicher Mensch beschrieben und zeigt sich hilfsbereit gegenüber Verwandten und Bediensteten. Sein Halbbruder Zayd ibn Ali widersetzt sich den Umayyaden aktiv und zettelt nach al-Baqirs Tod einen erfolglosen Aufstand an. - Zaiditen
Die Minderheit unter den Schiiten, die Zaiditen ("Fünfer-Schiiten") wählen stattdessen Zaid ibn Ali zu ihrem Imam. - Papst und Patriarch Alexandros II. (Alexandrien, 704–729)
- Fortsetzung 713
TURK-SCHAHI
ZWEITES TÜRK-KHAGANAT
- Khagan Qapaghan Qaghan (691-716)
712–713: Kämpfe mit arabischen Streitkräften in der Nähe von Samarkand führen zu hohen Verlusten; die Rückkehr ins Kerngebiet ist schwierig. - Fortsetzung 713
INDIEN
Malla
Chalukya
Pallava
Anuradhapura
TIBET
KHMER
Chenla
CHINA
(56./57. Zyklus - Jahr der Wasser-Ratte; am Beginn des Jahres Metall-Schwein)
Tang-Dynastie
- Kaiser Ruizong (2. Amtszeit 710–712)
Ein chinesisches Heer unter General Sun Quan verliert bei einem Angriff auf die Xi fast vollständig — ein Zeichen der inneren Schwäche. Später im Jahr behaupten Astrologen auf Taipings Anweisung, die Sternbilder kündigten einen Herrscherwechsel an. Ruizong deutet dies als Hinweis auf eine geregelte Thronübergabe und bietet Li Longji den Thron an. Trotz Taipings erbitterten Widerstands und Li Longjis anfänglicher Ablehnung übergibt Ruizong ihm die Herrschaft. Er behält jedoch als Taishang Huang (abgedankter Kaiser) wesentliche Regierungsgewalt: Er ernennt und entlässt hohe Beamte, empfängt Gesandte und entscheidet in militärischen und politischen Fragen. Seine Edikte gelten mehr als die seines Sohnes. - Kaiser Xuanzong (712–756)
Li Longji besteigt als Kaiser Xuanzong den Thron. Xuanzong regiert zunächst erfolgreich, reduziert die Zahl mächtiger Kanzler und schafft politische Stabilität sowie ökonomischen Aufschwung. Er fördert Wissenschaft, Kunst und Kultur und verstärkt das Militär, insbesondere durch die Einführung der Militärgouverneure ("Jiedushi"). Es gelingt ihm, Chinas Westgrenzen durch geschickte Diplomatie sowie militärisches Eingreifen zu sichern. Ab den 730er Jahren verlässt sich Xuanzong zunehmend auf Günstlinge wie Li Linfu und später Yang Guozhong. Die Macht der Militärgouverneure wächst unkontrolliert. In den 740er Jahren verlieren Disziplin und Effizienz in der Regierung, während Xuanzong sich Lustbarkeiten und seiner Lieblingskonkubine Yang Guifei hingibt. - Nachdem Xuanzong Kaiser geworden ist, erhält Li Sisheng den Titel Prinz von Shan. Später wird sein Name mehrfach geändert: Er heißt Li Jun ab 726 und erhält den Titel Prinz von Zhong. Nach dem Tod seiner Mutter 728 und weiteren Intrigen am Hof wird sein Name in Li Yu geändert. Im Jahr 738 wird Li Yu zum Kronprinzen und zugleich in Li Shao umbenannt, aber kurz darauf in Li Heng.
- Fortsetzung 713
KOREA
Silla
Balhae
- König Go (698–719)
Go benannt sein Reich offiziell in Balhae um. - Fortsetzung 713
JAPAN
- Tennō Gemmei (707–715)
Gemmei veranlasst die Vollendung des Kojiki, einer Sammlung von Mythen, Chroniken und Genealogien Japans. Das Werk war ursprünglich 680 von ihrem Schwiegervater Kaiser Temmu in Auftrag gegeben worden, aber durch dessen Tod 686 unvollendet geblieben. - Kojiki (Chronik)
um 712: Ō no Yasumaro, ein Schriftgelehrter am japanischen Hof, verfasst das Kojiki, die älteste schriftliche Chronik Japans. - Sumō
Artikel des Tages: Sumō (japanisch Sumō bzw. Ōzumō) ist eine ursprünglich aus Japan stammende Form des Ringkampfs. Einen Sumō-Kämpfer bezeichnet man als Sumōtori oder Rikishi. Ziel des Kampfes ist es, den Gegner aus einem sandbedeckten, mit einem Strohseil abgesteckten Kreis zu drängen oder ihn so aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass er den Boden mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen berührt. Ein einzelner Kampf dauert meist nur einige Sekunden; während eines typischen Turniers finden mehrere hundert Kämpfe statt. Das gesprochene Wort sumō geht zurück auf das Verb sumau/sumafu, was „wettstreiten; kämpfen“ bedeutet. Das geschriebene Wort geht auf den Begriff sumai no sechi zurück, was ein Ringerwettbewerb am Kaiserhof in der Heian-Zeit war. Die Schriftzeichen von sumai bzw. heute sumō bedeuten dabei "sich gegenseitig schlagen“. - Fortsetzung 713
QUELLEN
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10.03.2018 Artikel eröffnet
17.12.2023 Grundstock erstellt
30.10.2025 Grundstock ergänzt