1348
JANUAR
0125D: Erdbeben von Friaul
- Das Erdbeben von 1348 in Friaul und Kärnten war ein Naturereignis am 25. Jänner 1348. Das Epizentrum des Erdbebens lag nicht, wie früher vermutet, im Raum Villach, sondern im Friaul, etwas östlich von Tolmezzo, Venzone und Gemona und erreichte eine Intensität von 8 bis 9 auf der zwölfteiligen EMS-98-Skala. Es kam dort zu schwersten Gebäudeschäden und zu allgemeiner Panik unter der Bevölkerung. Wenn auch die Auswirkungen des Bebens im Villacher Raum nicht ganz so schwer gewesen sein dürften, zog es dort einen Bergsturz des Dobratsch nach sich. Dieser wiederum führte zu einer Flutwelle und einer Aufstauung der Gail, was zahlreiche Überschwemmungen zur Folge hatte und zu weiteren Schäden führte. Das Hauptbeben begann am mittleren Nachmittag und dauerte vermutlich etwa eine Minute. Es wurde in ganz Oberitalien und im Gebiet des heutigen Österreichs wahrgenommen, aber auch in Bayern, Böhmen, Ungarn und im heutigen Slowenien. Während die heutige Forschung aufgrund großer Ähnlichkeiten mit dem dortigen Erdbeben 1976 das Epizentrum in Friaul lokalisiert, galt die zeitgenössische Aufmerksamkeit eher dem Villacher Raum, weshalb vom Großen Villacher Beben die Rede war. Die gute Quellenlage für dieses Ereignis – rund 200 Quellen sind dazu bekannt – ist darauf zurückzuführen, dass sich das Beben nur wenige Wochen vor dem Ausbruch der Pest in Mitteleuropa ereignete und in den zeitgenössischen Quellen beide Ereignisse in direktem Zusammenhang gesehen und beschrieben wurden. In Villach wüteten vor allem durch das Beben verursachte Brände. Durch das Hauptbeben kam es auch zu einem gewaltigen Bergsturz am Dobratsch, durch den die Gail zwischen Arnoldstein und Villach aufgestaut wurde. Durch den sich daraufhin bildenden Stausee bzw. durch die Flutwelle wurden einige Dörfer oder Weiler erfasst und teilweise zerstört. Im Süden Kärntens und in ganz Friaul, aber auch in der Krain stürzten viele Burgen ein. Angaben, dass 17 Dörfer und neun Pfarrkirchen, wie in einer Urkunde des Patriarchen Johannes von Aquileia für das Stift Arnoldstein vom 19. November 1391 erwähnt, oder nach der aus Böhmen stammenden Königssaaler Chronik 18 oder 23 Dörfer und 34 Burgen zerstört worden seien, sind nach heutigem Forschungsstand umstritten, und wohl entweder deutlich zu hoch oder auf Kärnten und Friaul zusammen zu beziehen. Schäden sind vor allem in Friaul (Is bis ca. 10) und Kärnten (Is ca. 9) belegt, reichten jedoch bis Osterberg im Osten und Bozen und Trient im Westen. Die Nordgrenze bildete soweit belegbar Waldenstein gemeinsam mit Ortenburg, nach zeitgenössischer Darstellung hingegen, unglaubwürdig, Erfurt. Die Südgrenze Venedig; legendär Rom. Fühlbar war das Beben nach glaubwürdigen Schilderungen im Westen bis Mailand, im Süden bis Bologna. Als besonders schwer betroffen gelten in Herdnähe Peuscheldorf, Ragogna und Sankt Daniel, im weiteren Umfeld Weiden, Sacile, Aquileia und Venedig.
FEBRUAR
0202D: Schlacht an der Stréva
- Die am 2. Februar 1348 ausgetragene Schlacht an der Strėva, auch als Schlacht an der Strebe bezeichnet, war eine Schlacht zwischen dem Deutschen Orden und Truppen des Großfürstentums Litauen im Rahmen der Litauerkriege des Deutschen Ordens. Die Schlacht fand an den Ufern des Flusses Strėva, einem rechten Nebenfluss des Neman, unweit des heutigen Žiežmariai südöstlich von Kaunas statt. Das Treffen endete mit einer schweren Niederlage der Litauer.
0204D: Schlacht von Shijōnawate
- Die Schlacht von Shijōnawate (jap. 四條畷の戦い, Shijōnawate no tatakai) war eine Schlacht der Nanboku-chō-Zeit. Sie fand am 4. Februar 1348 (historisch: 5. 1. Shōhei 3/Jōwa 4) bei Hōjō, Provinz Kawachi (heute: Shijōnawate und Daitō) in Japan statt. Die Armee des Nordhofs unter Kō no Moronao rückte gegen die Residenz des Südhofs in Yoshino vor. Kusunoki Masatsura, der Kommandant der Armee des Südhofs, marschierte den Angreifern mit seiner Armee entgegen. Seine Streitkräfte und die seines Bruders Masatoki hatten der Übermacht nichts entgegenzusetzen und wurden vernichtend geschlagen. Beide begingen daraufhin Seppuku. Kitabatake Chikafusa führte währenddessen seine Streitkraft nach Izumi um einige der Angreifer von der Residenz abzulenken. Die Armee des Nordhofs nahm Yoshino ein; der Südhof war zuvor jedoch geflohen.
NOVEMBER
1122D: Vertrag von Namslau
- Der Vertrag von Namslau, auch „Der Friede von Namslau“, wurde am 22. November 1348 in der schlesischen Stadt Namslau zwischen dem böhmischen König Karl IV. und dem polnischen König Kasimir dem Großen geschlossen.
LEXIKON
- Die Bremer Erzbischofsfehde war ein Konflikt im Erzbistum Bremen, der zwischen Moritz von Oldenburg und Gottfried von Arnsberg um das Amt des Erzbischofs ausgetragen wurde. Die Fehde begann 1348 und spitzte sich im Jahr 1350 zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zu, in die auch die Stadt Bremen verwickelt wurde. Sie fiel mit einem verheerenden Ausbruch der Pest zusammen und mündete in die Hoyaer Fehde.
- Der falsche Woldemar oder falsche Waldemar († 1356 in Dessau, Anhalt) war ein Hochstapler, der von 1348 bis 1350 von Karl IV. mit der Mark Brandenburg belehnt war.
- Der Vertrag von Bolotowo (russisch Болотовский договор) wurde 1348 zwischen den Städten Nowgorod und Pskow im Nordwesten Russlands geschlossen. Er erkannte Pskows politische Unabhängigkeit von Nowgorod an. Bis zu jenem Zeitpunkt war Pskow zumindest auf dem Papier noch ein Teil der Republik Nowgorod, stellte aber schon seit längerer Zeit einen eigenen Fürsten. Die kirchliche Rechtsprechung blieb dennoch dem Nowgoroder Erzbischof vorbehalten, der nun aber einen Stellvertreter aus Pskow bekam und in regelmäßigen Abständen die Stadt besuchte, damit kein Bürger aus Pskow in Nowgorod vor Gericht gestellt werden musste.
QUELLEN
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