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Lexikon
Grosse Griechen und Römer (Plutarch)
- Unter Historikern wird Plutarch nicht besonders ernst genommen. Zu frappant sind die Ungenauigkeiten, zu subjektiv die Auswahl dessen, was er über die großen Persönlichkeiten der griechischen und römischen Antike zu berichten hat. Bei dieser Bewertung wird eines häufig übersehen: Plutarch hatte gar nicht den Anspruch, mit den Historikern in Konkurrenz zu treten. Die Möglichkeit einer objektiven Geschichtswissenschaft sah er ohnehin kritisch: Zeitgenossen seien von ihren Vorurteilen geblendet und spätere Generationen nicht mehr in der Lage, alle Details zu sehen. Sein Ziel war ein anderes: Er wollte, wie ein Porträtmaler, Lebensbilder zeichnen, die seine Leser dazu animieren, den großen Männern nachzueifern und sich moralisch an ihnen zu messen. Mit viel Fingerspitzengefühl hebt Plutarch die menschliche Größe der Dargestellten anhand kleiner Anekdoten und großer Taten hervor. Er erwähnt auch ihre Fehler – um sie dann aber gleich als allzu menschliche Makel zu entschuldigen – und weist auf die Gefahr hin, aus Gier nach Ruhm und Macht seine Ideale aus den Augen zu verlieren. Mag es den Biografien auch an historischer Akkuratesse fehlen, sie bleiben ein beeindruckendes literarisches Werk, das seinem pädagogischen Anspruch noch immer gerecht wird. (getAbstract)
Quellen
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23.02.2014 Artikel eröffnet