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LEXIKON
- Als Kamasutra der römischen Antike gilt Ovids um das Jahr 2 n. Chr. erschienenes Lehrgedicht Ars amatoria. Doch das Werk, das schon zu Lebzeiten des Dichters äußerst populär war und heute zu den meistgelesenen Büchern aus jener Ära zählt, ist weit mehr als eine Sammlung von Beischlaftechniken. Es geht um die vielschichtige Kunst des Liebens, die nach Ovids Auffassung erlernbar ist wie jede andere Fertigkeit auch. Von den Gelegenheiten zum Kennenlernen über Körperpflege und die besten Stellungen beim Sex bis hin zur Eifersucht und zum Betrug spannt der Dichter einen weiten Bogen. Dabei geht es ihm um die leichte, spielerische Variante der Liebe – die Ehe schließt er ausdrücklich von seinen Betrachtungen aus. Mit Witz, Ironie und großer Menschenkenntnis gibt Ovid Ratschläge, wie sich die gegenseitige Anziehung der Partner über die Zeit der ersten Verliebtheit hinaus dauerhaft erhalten lässt. Dazu setzt er neben der Rhetorik auch auf die Kunst der Verstellung und die Fähigkeit, sich selbst ins rechte Licht zu setzen. Ein großes, psychologisch feinfühliges Werk zu einem zeitlosen Thema. (getAbstract 2017)
QUELLEN
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11.05.2017 Artikel eröffnet