1200

Aus WikiReneKousz
Version vom 13. Juli 2014, 09:17 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (Nibelungenlied)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
1197 | 1198 | 1199 | 1200 | 1201 | 1202 | 1203

Lexikon

Nibelungenlied

  • Das Nibelungenlied ist ein mittelalterliches Heldenepos. Es entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts und wurde in der damaligen Schriftsprache Mittelhochdeutsch geschrieben. Das Nibelungenlied erlangte im 19. Jahrhundert den Status eines Nationalepos der Deutschen, mit Siegfried dem Drachentöter als Nationalhelden. Der Titel, unter dem es seit seiner Wiederentdeckung Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt ist, leitet sich von der Schlusszeile in einer der beiden Haupttextfassungen ab (Fassung *C): hie hât daz mære ein ende: daz ist der Nibelunge liet („hier hat die Geschichte ein Ende: das ist das Lied der Nibelungen“). Allerdings ist liet im Mittelhochdeutschen nicht als „Lied“ in unserem Sinne zu verstehen, sondern kann „Strophen“ oder „Epos“ bedeuten. Die dem (verlorenen) Original näher stehende Fassung *B endet: diz ist der Nibelunge NOT (= „Untergang“). Angehängt an das Nibelungenlied ist in den mittelalterlichen Handschriften eine formal eigenständige Erzählung, die das Geschehen fortzusetzen und zu rekapitulieren scheint, die „Klage“.
  • Das Nibelungenlied ist das berühmte mittelhochdeutsche Heldenepos, das vor ca. 800 Jahren im südostdeutsch-oberösterreichischen Raum entstand. Es ist das poetische Extrakt aus mehreren Sagen, wovon die bekannteste der Nibelungenstoff ist. Im ersten Teil des Epos wird vom jungen Siegfried erzählt, der den Schatz der Nibelungen erkämpft und durch ein Bad im Drachenblut beinahe unverwundbar wird. Er wirbt um die schöne Königstochter Kriemhild und lebt lange Zeit bei ihren Brüdern, den Burgundenkönigen. Seine Ermordung durch deren Gefolgsmann Hagen zieht die furchtbare Rache Kriemhilds und damit den Untergang der Burgunden nach sich, der im zweiten Teil des Epos erzählt wird. Das Nibelungenlied wurde zu Hochzeiten der Vaterlandsverehrung als deutsches Nationalgedicht angesehen, das angebliche deutsche Tugenden wie Ehre, Verlässlichkeit und Treue reflektieren soll. Der Held Siegfried galt lange als Inbegriff des „Superdeutschen“. Eine solche Interpretation hat sich aber als viel zu einseitig erwiesen: Das Nibelungenlied bietet mehr als die Verherrlichung von Helden und Heldentaten. Es ist eine spannende Mischung aus Mythischem und Historischem, speist sich aus mehreren älteren Quellen und verschafft uns Heutigen einen Einblick in die Welt des Mittelalters. (getAbstract)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.

14.07.2014 Artikel eröffnet