1347

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Lexikon

Schwarzer Tod

  • Als Schwarzer Tod wird die große europäische Pandemie von 1347 bis 1353 bezeichnet, die geschätzte 25 Millionen Todesopfer – ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung – forderte. Der Auslöser war eine Variante des Pesterregers Yersinia pestis.[1][2] Diese bereits zuvor von dem überwiegendem Teil der Wissenschaftsgemeinde vertretene Theorie wurde aufgrund von historischen und medizinischen Erkenntnissen angezweifelt. Dass dennoch häufig das Wort Pest synonym für den Schwarzen Tod benutzt wird, leitet sich vom lateinischen Wort pestis für Seuche ab, nicht vom Krankheitserreger. Die Pandemie brach nach heutigem Wissensstand zuerst in Asien aus und gelangte über die Handelsrouten nach Europa. In Messina nahm der durch Seeleute eingeschleppte Seuchenzug seinen Anfang. Manche Landstriche wurden weitgehend entvölkert, während andere Regionen von der Seuche verschont oder nur gering betroffen waren. In Florenz überlebte nur ein Fünftel der Bürger die Krankheit. Für das Gebiet des heutigen Deutschlands wird geschätzt, dass jeder zehnte Einwohner in Folge des Schwarzen Todes sein Leben verlor. Hamburg, Köln und Bremen zählten dabei zu den Städten, in denen ein sehr hoher Bevölkerungsanteil starb. Sehr viel geringer war dagegen die Anzahl der Todesopfer in Ostdeutschland. Die sozialen Auswirkungen des Schwarzen Todes reichten sehr weit: Juden gerieten sehr schnell in den Verdacht, durch Giftmischerei und Brunnenvergiftung die Epidemie ausgelöst zu haben. Dies führte in vielen Teilen Europas zu Judenpogromen und einem lokalen Aussterben der jüdischen Gemeinden. Selbst da, wo geistliche oder weltliche Herrscher dies zu verhindern versuchten, war ihr Autoritätsverlust durch die sozialen Verwerfungen in der Folge der Epidemie so hoch, dass es ihnen in der Regel nicht gelang.
  • Vor über 700 Jahren kam die Pest nach Europa kam und raffte zwei Drittel der Bevölkerung dahin. Die Geschichte des 'Schwarzen Tods' begann im Jahre 1347 auf der Halbinsel Krim. Um die Einwohner die Stadt zu vertreiben, warfen mongolische Soldaten ihre Pesttoten über die Stadtmauern von Kaffa. Die italienischen Kaufleute und Soldaten, die sich in Kaffa aufhielten, eilten zum Hafen und nahmen Kurs auf Süditalien - mit dabei unbemerkte, tödliche Gäste: die Pestbakterien. (Entscheidende Momente)
  • Die Regierungszeit Karls IV. (1316-1378) zählt zu den dramatischsten Epochen der deutschen Geschichte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts rafft die Pest ein Drittel der Deutschen dahin. Der König, der in dieser Schreckenszeit regierte, entstammte der Dynastie der Luxemburger. Unter Karl IV. erlebte Mitteleuropa eine kulturelle Blüte. Aber seine Regierungszeit stand gleichzeitig im Schatten der schlimmsten Katastrophe des Mittelalters, der Pest. Der "Schwarze Tod", wie man die Epidemie nannte, raffte über ein Drittel der Bevölkerung des Reiches hinweg. "Schuldige" wurden rasch gefunden: die Juden. Als Geldverleiher waren sie zwar unverzichtbar für die mittelalterliche Wirtschaft, aber gleichzeitig verhasst und sozial ausgegrenzt. (Die Deutschen)

Quellen

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11.03.2012 Artikel eröffnet