1510

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NOVEMBER

1101D: Allerheiligenflut 1510

  • Die Allerheiligenflut von 1510 war eine schwere Sturmflut, die am 1. November 1510 die gesamte Nordseeküste von Flandern bis Eiderstedt heimsuchte. Sie folgte auf die sogenannte St.-Magnus-Flut, die am 5./6. September 1510 schon schwere Verwüstungen angerichtet hatte und die durch die Zweite Cosmas- und Damianflut vom 26. September 1509 bereits beschädigten und nur notdürftig reparierten Deiche schon einmal durchbrochen hatte. Viele Deiche wurden erneut durchbrochen und weite Küstengebiete überschwemmt. Das Wasser stieg bis auf 3,80 Meter über MThw. Nur zehn Wochen später, am 16. Januar 1511, brach die Antoniflut oder „Eisflut“, eine Sturmflut bei gleichzeitigem starken Eisgang, über Ostfriesland und Butjadingen herein und vollendete das Zerstörungswerk der Fluten von 1509 und 1510. Der Dollart und der Jadebusen erreichten ihre größte Ausdehnung, es gab große Landverluste zwischen Jade und Weser, und es entstand ein Durchbruch zwischen Jade und Weser.

LEXIKON

'Kunstjahr 1510

Liber Vagatorum

  • Der Liber Vagatorum ist eine Zusammenschau der Bettlertypen und ihrer „Arbeitstechniken“ in der frühen Neuzeit und war dazu gedacht, dem des Lesens meist unkundigen einfachen Volk vorgetragen zu werden. Seine große Auflage wurde durch den Buchdruck mit beweglichen Lettern ermöglicht. Der Liber Vagatorum besteht aus drei Teilen. Im ersten werden 28 unterschiedliche Bettlertypen vorgestellt, im zweiten Anmerkungen zum ersten Teil gemacht und zwei reale Fälle von Falschbettlerei genannt. Der dritte Teil besteht aus einem „Vocabularius“, einem Wörterbuch des Rotwelschen. Das Vokabular stellt eine Mischung von Wörtern verschiedener geheimer Gauner und Vagabundensprachen dar. Das „Rotwelsch“ ist eine historische Konstruktion, das von den Gegnern der Sprecher so angenommen wurde, jedoch einheitlich nie existierte. Das 1510 erstmals in Pforzheim herausgegebene Büchlein wurde lange Zeit sowohl Pamphilus Gengenbach, Sebastian Brant und anderen Schriftstellern dieser Zeit zugeschrieben. Die niederrheinische Ausgabe (ebenfalls um 1510 erschienen) enthält ein Vorwort des Übersetzers zum 3. Teil, welches besagt, dass „ein Spitalmeister up dem Ryn geweten hefft de dan dit bock to Pfortzen int erste heft drucken laten [...]“ (es einen Spitalmeister am Rhein gegeben habe, der in Pforzheim den Druck des ersten Heftes in Auftrag gegeben habe). Zwischen 1500 und 1524 war Matthias Hütlin Inhaber dieses Amtes und kann somit als der Verfasser des Buches gelten. Endgültig kann dies aber wahrscheinlich nie bewiesen werden, da der einzige andere Verweis auf den Autor im Liber Vagatorum selbst zu finden ist; ein „expertus in trufis“ bekennt sich da zur Autorenschaft. Im Jahre 1450 wird das „Basler Rathsmandat wider die Gilen und Lamen“ veröffentlicht. In diesem wird auch eine ausführliche Liste von Vokabeln des Rotwelschen geliefert; der Liber Vagatorum stützt sich in seinem Vokabularteil größtenteils auf die dort bekanntgemachten Vokabeln. Nach Girtler (1998, S.28) „wurden einige Wörter falsch abgeschrieben oder falsch verstanden, sodass der Liber Vagatorum gegenüber seinem Vorbild eher eine Verschlechterung darstellt.“ Im Jahre 1528 veröffentlichte Martin Luther das Werk unter dem Titel: Von der falschen Bettler und Büberei neu.

Literaturjahr

Markgrafentafel

  • Als Markgrafentafel wird ein großformatiges Votivbild von Hans Baldung bezeichnet, das um 1509/10 entstand und u. a. den Stifter des Bilds, Markgraf Christoph I. von Baden, zeigt. Sie zählt zu den kunsthistorisch und historisch herausragenden Werken der Karlsruher Kunsthalle und trägt – zurückgehend auf das Inventar von Karl Koelitz – die Inventarnummer 88.

QUELLEN

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