1576

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NOVEMBER

1108D:Genter Pazifikation

  • Die Genter Pazifikation ist ein am 8. November 1576 in Gent abgeschlossener Vertrag, durch den Holland und Seeland und die südlichen Provinzen sich gegenseitig Hilfe versprachen, um die spanischen Truppen vom niederländischen Boden zu vertreiben. Bald nach dieser Vertragsunterzeichnung traten auch die übrigen nördlichen Provinzen der Genter Pazifikation bei. Der Generalstatthalter Juan de Austria musste im so genannten Ewigen Edikt von Marche-en-Famenne am 12. Februar 1577 die Pazifikation gutheißen, worauf die Spanier das Land verließen.


LEXIKON

Campo del Cielo (Meteorit)

  • Campo del Cielo ist der Name eines Feldes von Einschlagkratern in Argentinien sowie der dort gefundenen Fragmente eines Eisenmeteoriten.

Festung São Miguel von Luanda

  • Die Festung São Miguel von Luanda ist ein weithin sichtbares altes Wahrzeichen von Luanda, der Hauptstadt Angolas. Sie befindet sich auf dem sog. alten Berg von São Paulo (bezugnehmend auf die erste Namensnennung São Paulo de Loanda), in unmittelbarer Nähe der Landbrücke zur Ilha do Cabo. Die Festung war 1576 auf Geheiß von dem Stadtgründer und ersten Gouverneur Paulo Dias de Novais als massive Verteidigungsanlage bald schon im ersten Jahr nach der Besiedlung durch Portugiesen im Jahre 1575 errichtet worden. Auf einer riesigen Fläche entstand so eine Befestigung aus dickem Mauerwerk in einer polygonalen Form.

Heilige Liga (1576)

  • Die Heilige Liga (La Sainte Ligue auch „Katholische Liga“), war eine 1576/77 bzw. 1584-1593 bestehende Vereinigung französischer katholischer Adeliger, zunächst unter Leitung von Henri I. de Lorraine, 3. Duc de Guise, die während der Hugenottenkriege Partei ergriff gegen die französischen Calvinisten (Hugenotten). Jedoch waren nicht nur religiöse Hintergründe (Gegenreformation) maßgebend für die Gründung der Liga im Jahr 1576. Neben dem Ziel, die als zu weitgehend empfundenen Zugeständnisse (Edikt von Beaulieu) an die Hugenotten rückgängig zu machen, war auch eine Restaurierung des früheren Einflusses des Hauses Guise auf das Königshaus sowie Schwächung der Zentralmacht in Frankreich ein Motiv. König Heinrich III. versuchte, sich an die Spitze dieser Bewegung zu setzen und nahm die Kampfhandlungen (Sechster Hugenottenkrieg) auf, wurde jedoch von den Generalständen im Stich gelassen. Nach dem Frieden von Bergerac löste er die Heilige Liga im September 1577 auf. Diese wurde allerdings wiederbelebt, als 1584 der Thronfolger Heinrichs III., Franz von Alençon, verstarb und nach salischem Erbrecht der Hugenotte Heinrich von Navarra in der Thronfolge auf den ersten Platz rückte. Die Liga präsentierte mit dem Kardinal von Bourbon einen Alternativkandidaten und paktierte mit Philipp II. von Spanien. Nun war die Liga allerdings keine reine Adelspartei mehr, sondern eine Bewegung mit Rückhalt beim Bürgertum, besonders von Paris. Der Herzog Heinrich von Guise überspannte jedoch den Bogen, als er dem König im Januar 1588 ein Ultimatum stellte, im Mai einen Volksaufstand anzettelte und ihn einen Monat später zu einem Vergleich nötigte. Der Versuch, die Liga durch die Ermordung des Herzogs von Guise entscheidend zu schwächen, hatte allerdings keinen Erfolg. Im Gegenteil, der König Heinrich III. wurde 1589 selbst von dem durch Liga-Propaganda aufgestachelten Mönch Jacques Clément ermordet. Die Liga konnte nicht verhindern, dass der Hugenotte Heinrich von Navarra als Heinrich IV. sein Nachfolger wurde, bekämpfte diesen aber weiterhin nach Kräften. Erst nachdem dieser 1593 zum Katholizismus konvertiert war, schwand der Einfluss der Heiligen Liga.

Murerplan

  • Der Murerplan ist ein Holzschnitt der Stadt Zürich des Zürcher Glasmalers und Kartografen Jos Murer aus dem Jahr 1576.

Sechster Hugenottenkrieg

  • Der Sechste Hugenottenkrieg (1576–1577) bestand im Grunde nur aus diplomatischen Manövern: Die von den Katholiken dominierten Generalstände von Blois akzeptierten die großen, den französischen Protestanten (Hugenotten) gemachten Zugeständnisse des Edikt von Beaulieu nicht, doch bestätigt der Frieden von Bergerac im September 1577 im Wesentlichen dessen Bestimmungen.

Spanische Furie

  • Als Spanische Furie wird das Plündern und Brandschatzen Antwerpens, verbunden mit dem Niedermetzeln vieler seiner Bewohner, während des Achtzigjährigen Krieges (1568–1648) bezeichnet. Das Wort 'Furie' ist mutmaßlich nach der Tat von den mythologischen Rachegöttinnen Furien abgeleitet worden. Am 4. November 1576 begannen in spanischen Diensten stehende Söldnertruppen mit der Plünderung, was zu drei Tage währenden Gräueltaten in der Stadt ausartete, die zu jener Zeit als das kulturelle, ökonomische und finanzielle Zentrum in den spanischen Niederlanden galt. Ursache des unrühmlichen Geschehens waren monatelang ausstehende Soldzahlungen an ihre Truppen seitens der spanischen Krone.