1967

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Version vom 5. Juli 2014, 19:42 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0531D: Eduard Heimann)
1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970

Januar

0101D: Die Kommune I

  • Die Kommune I (K1) war eine politisch motivierte Wohngemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde am 1. Januar 1967 in Berlin gegründet und löste sich im November 1969 endgültig auf. Die Kommune I entstand aus der außerparlamentarischen Opposition der Studentenbewegung. Sie war gedacht als Gegenmodell zur bürgerlichen Kleinfamilie, als Reaktion auf eine Gesellschaft, die von der Kommune als sehr konservativ eingeschätzt wurde. Sie befand sich zuerst seit dem 19. Februar 1967 in der leerstehenden Wohnung des Schriftstellers Hans Magnus Enzensberger in der Fregestraße 19 (bis Anfang März 1967) sowie in der Atelierwohnung des sich in New York aufhaltenden Schriftstellers Uwe Johnson in der Niedstraße 14 im Berliner Ortsteil Friedenau. Nach der Rückkehr Enzensbergers von einer längeren Studienreise nach Moskau wurde dessen Wohnung verlassen, stattdessen besetzten die Kommunarden kurzzeitig die Hauptwohnung von Johnson in der Stierstraße 3, wohnten einige Monate im Eckhaus Stuttgarter Platz/Kaiser-Friedrich-Straße in Charlottenburg und zogen dann in die endgültige Wohnung im zweiten Stock des Hinterhauses der Stephanstraße 60 im Berliner Stephankiez
  • Acht Männer und Frauen beziehen in Berlin-Friedenau eine gemeinsame Wohnung. Die "Kommunne 1", wie sie sich nennen, ist die erste politisch motivierte Wohngemeinschaft in Deutschland. Sie vertritt von einem SDS-Arbeitskreis formulierte Thesen: "Faschismus entsteht aus der Kleinfamilie. Sie ist die kleinste Zelle des Staates, aus deren unterdrückerischem Charakter sich alle Institutionen ableiten. Mann und Frau leben in Abhängigkeit voneinander, so dass keiner von beiden sich zum freien Menschen entwickeln kann. Deshalb muss die Familie zerschlagen werden." (Arbeitskreis Kommune des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund, Studentenorganisation der SPD)) (aref.de)

Februar

0207D: USA mit chemischer Keule gegen Nord-Vietnam

  • Zwei Millionen Hektar tropischen Regenwalds haben die Amerikaner während des Vietnamkriegs mit Pflanzengiften zerstört. Gesundheitsschäden für die Menschen in den verseuchten Gebieten leugnen sie bis heute. Vor 40 Jahren begann der flächendeckende Einsatz des Giftes "Agent Orange". (dradio.de)
  • Zwei Jahre nach Eintritt der USA in den Vietnamkrieg setzt die US-Armee im Kampf gegen das kommunistische Nord-Vietnam zum ersten Mal chemische Stoffe ein. Die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südvietnam soll entlaubt werden, um die Lager und Nachschubwege der Rebellen entdecken und zerstören zu können. Unter dem militärischen Decknamen "Agent Orange" werden über 40 Millionen Liter eines Unkrautvernichtungsmittels (Herbizid) aus Flugzeugen und Hubschraubern auf Wälder und Reisfelder versprüht. Aber das hochgiftige, dioxin-haltige"Agent Orange" vernichtet nicht nur große Teile der Flora und Fauna, sondern verursacht bei der Bevölkerung Krebs, Fehlgeburten und Missbildungen. Das Gift kam in orange markierten Behältern aus den USA. Daher der Name: Agent Orange. (aref.de)

0214D: Konzertierte Aktion

  • Die Konzertierte Aktion bezeichnet einen Abstimmungsprozess der Interessen zwischen unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Akteuren, um unter Hintanstellung divergierender kurzfristiger oder nachrangiger Zielsetzungen ein mittel- oder langfristig besseres Gesamtergebnis zu erreichen.
  • Die Wirtschaftskrise 1966 setzte dem Aufschwung in der jungen Bundesrepublik ein jähes Ende. Ein Umdenken setzte ein, die Politik bat Unternehmer und Gewerkschaften an einen Tisch, um das gemeinsame Handeln abzustimmen. Die Konzertierte Aktion wurde geboren und trat am 14. Februar 1967 das erste Mal zusammen. (dradio.de)

0220D: DDR beschliesst das Staatsbürgerschaftsrecht

  • Zwei deutsche Staaten auf deutschem Boden mit je eigener Staatsangehörigkeit, das sollte es nach dem Willen der Bundesrepublik nicht geben. Die DDR sah das ganz anders. Seitdem die Volkskammer, das DDR-Parlament, am 20. Februar 1967 das "Gesetz über die Staatsbürgerschaft der Deutschen Demokratischen Republik" beschlossen hatte, bemühte sie sich bis zu ihrem Ende - vergeblich - um die westdeutsche Annerkennung der "Staatsbürgerschaft der Deutschen Demokratischen Republik". (dradio.de)

April

0404D: Atommüll-Lagerung in Deutschland beginnt

  • Von einer dauerhaften Sicherung von Atommüll kann bis heute in Deutschland nicht die Rede sein. Die Einrichtung eines zentralen Endlagers in Gorleben stößt weiterhin auf massiven Widerstand. Am 4. April 1967 wurde im ehemaligen Salzbergwerk Asse II in der Nähe von Wolfenbüttel der erste deutsche Atommüll abgeladen und faktisch endgelagert. (dradio.de)

0421D: in Griechenland putscht das Militär

  • Im Sommer 1965 hatte der griechische König Konstantin mit dem Sturz des Ministerpräsidenten Georgios Papandreou eine Verfassungskrise ausgelöst. Als schließlich im Frühjahr 1967 Neuwahlen unumgänglich wurden, plante der Monarch mit Teilen der Generalität für den Fall eines erneuten Wahlsiegs Papandreous einen Militärputsch. Doch andere kamen ihm zuvor. (dradio.de)

0428D: Expo 67

  • Die Expo 67 war die im kanadischen Montreal statt­findende Welt­aus­stellung. Sie dauerte vom 28. April bis zum 27. Oktober 1967; das Ausstellungs­gelände befand sich auf einer Halbinsel und zwei Inseln im Sankt-Lorenz-Strom. Das Motto der Ausstellung lautete „Der Mensch und seine Welt“. Die Expo 67 war gleich­zeitig die Haupt­feier­lichkeit im Rahmen der Hundert­jahrfeier Kanadas. Ursprünglich hätte die Ausstellung in Moskau stattfinden sollen. Obwohl die Expo 67 mit mehr als 50,3 Millionen Besuchern und 400 Hektar Ausstellungsfläche die größte auf dem amerika­nischen Kontinent war und mit 62 teilnehmenden Nationen einen neuen Rekord aufstellte, erwirtschaftete sie einen Verlust von über 210 Millionen kanadischen Dollar. Die Welt­aus­stellung zeigte zumeist Leichtbau­konstruktionen und wies mit neuen architek­tonischen Raum­strukturen, neuartigen Verkehrs­konzepten und Weltraumfahrt­visionen einen technolo­gischen Weg zur Bewäl­tigung von Zukunfts­problemen. Als Leit­gedanke galt nach wie vor, dass der Mensch die Natur beherrschen könne. Berühmt gewordene Hinter­lassen­schaften der Ausstellung sind die geodätische Kugel Biosphère und der Wohnbaukomplex Habitat 67. (Artikel des Tages)

Mai

0507D: elektrische Schreibmaschine

  • Aus dem Verbraucherpreisindex, also dem Warenkorb, in den die Statistiker die 750 meistverkauften Waren und Dienstleistungen des privaten Verbrauchs legen, wurde sie im Jahr 2003 gestrichen: die Schreibmaschine. Doch zuvor bestimmte sie über Jahrzehnte den Arbeitsalltag, war aus Kontoren und Büros nicht wegzudenken. Und was ursprünglich mechanisch begonnen hatte, wurde schon relativ bald elektrisch. (dradio.de)

0529D: Mehrwerssteuer (Deutschland BRD)

  • Mit einer Änderung des Umsatzsteuergesetzes führt die Bundesregierung (Große Koalition aus CDU und SPD) die Mehrwertsteuer ein, und ab 01.01.1968 gehen bei jedem Warenumsatz und bei jeder Dienstleistung 10% in die Staatskasse. (aref.de)

0531D: Eduard Heimann

  • Eduard Heimann (* 11. Juli 1889 in Berlin; † 31. Mai 1967 in Hamburg) war ein deutscher Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. Er zählte zu den führenden religiösen Sozialisten um den Theologen Paul Tillich. In den Anfangsjahren der Weimarer Republik konzentrierte sich Heimann auf Sozialisierungsfragen. Nachdem er sich 1922 in Köln habilitiert hatte, erhielt er 1925 einen Ruf an die Universität Hamburg. Dort befasste er sich bis 1933 mit Fragen der Sozialökonomie. Dabei interessierte ihn insbesondere die Entwicklung einer Theorie der Sozialpolitik. 1933 zwangen ihn die Nationalsozialisten zur Aufgabe seiner akademischen Tätigkeiten. Im gleichen Jahr ging er ins Exil. Heimann verbrachte drei Jahrzehnte in den Vereinigten Staaten und lehrte dort an der New School for Social Research in New York Wirtschaftswissenschaft und Soziologie. Auch nach seiner Rückkehr nach Hamburg im Jahr 1963 widmete er sich weiterhin der Frage, wie zwischen Kapitalismus und Kommunismus ein „dritter Weg“ gefunden werden könne. Das publizistische Werk Heimanns umfasst zirka 200 Abhandlungen. (Artikel des Tages)

Juni

0602D: Berliner Polizist erschießt den Studenten Benno Ohnesorg

  • Der Tod des Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 veränderte die Bundesrepublik. Ein Zivilpolizist hatte Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs erschossen. Damit war der Weg der Außerparlamentarischen Opposition in die Radikalität bereitet. (dradio.de)
  • Das iranische Staatsoberhaupt Mohammed Reza Pahlavi ist mit seiner Frau Farah Diba zu Besuch in Berlin. Auf ihrem Weg zur Deutschen Oper protestieren Studenten der APO (Außerparlamentarische Opposition) gegen die Menschenrechtsverletzungen und die US-freundliche Politik des Iran. Nachdem das Monarchenpaar nur knapp einem Hagel von Eiern, Tomaten und Farbbeuteln entgeht, schlagen iranische Schah-Anhänger, später "Jubelperser" genannt, mit langen Holzlatten auf die Demonstranten ein. Die Polizei ist nicht mehr Herr der Lage, soll aber bis zum Ende der Oper Ruhe und Ordnung wieder herstellen. (aref.de)
  • "Schah, Schah, Scharlatan", rufen die 2000 Studenten auf dem Berliner Kennedyplatz. Auch der Germanistikstudent Benno Ohnesorg bereitet dem Staatsgast bei seiner Berlin-Visite einen unbequemen Empfang. Es ist der Schah von Persien, zusammen mit Frau Farah. Das blutige Regime im Heimatland des Herrschers ist der Grund für die gewalttätigen Proteste. Als sich das persische Kaiserpaar abends auf den Weg in die Deutsche Oper macht, skandieren die Studenten "Mörder, Mörder". Es regnet Eier, Farbbeutel und Steine. Die Polizei schlägt zurück, drängt die Demonstranten in die Seitenstraßen. Dort trifft Benno Ohnesorg die Gewalt der Staatsmacht. Wenig später liegt sein regungsloser Körper auf dem Asphalt - tödlich verletzt durch eine Polizeikugel. Sein Tod löst eine Lawine der Gewalt gegen den Staat aus, die im Terrorismus der RAF endet. (youtube.com: 100 Jahre)

0605D: Sechstagekrieg

  • Der Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien dauerte vom 5. Juni bis zum 10. Juni 1967. Als Teilaspekt des Nahostkonfliktes war er nach dem Israelischen Unabhängigkeitskrieg (1948) und der Sueskrise (1956) der dritte arabisch-israelische Krieg. Dem Krieg unmittelbar voraus ging die Sperrung der Straße von Tiran für die israelische Schifffahrt, der von Nasser erzwungene Abzug der UNEF-Truppen vom Sinai und ein ägyptischer Aufmarsch von 1000 Panzern und fast 100.000 Soldaten an den Grenzen Israels. Der Krieg begann am 5. Juni mit einem Präventivschlag der israelischen Luftwaffe gegen ägyptische Luftwaffenbasen, der einem befürchteten Angriff der arabischen Staaten zuvorkommen sollte. Jordanien, das am 30. Mai 1967 einen Verteidigungsvertrag mit Ägypten geschlossen hatte, griff daraufhin Westjerusalem und Netanja an. Am Ende des Krieges kontrollierte Israel den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem. Der Ausgang des Krieges beeinflusst die Geopolitik der Region bis auf den heutigen Tag.
  • Er ist als einer der kürzesten Kriege der Menschheit in die Geschichte eingegangen: der Sechs-Tage-Krieg zwischen Israel, Ägypten, Jordanien und Syrien. Doch so schnell die Kampfhandlungen auch zu Ende waren. Die Folgen des Krieges bestimmen bis heute den politischen Alltag in Nahost. (dradio.de)
  • Israel beginnt einen Präventivschlag gegen die arabischen Armeen, die sich rings um Israel formiert haben. (aref.de)
  • Der Sechs-Tage-Krieg ist noch in vollem Gang, doch die israelischen Soldaten sind bereits am Ziel. Am 6. Juni feiern sie die Eroberung ihres Nationalheiligtums - Ost-Jerusalem mit der Klagemauer. Die Altstadt mit ihren heiligen Stätten war zuvor unter der Kontrolle Jordaniens. Haus um Haus erkämpfen sich israelische Fallschirmjäger den Ostteil "ihrer" Stadt. Der Blitzkrieg Israels ordnet den Nahen Osten neu und wird zum totalen Triumph. Israel erobert die Golan-Höhen, den Gaza-Streifen, die Westbank und große Teile der Sinai-Halbinsel. Nur eines erreichen sie nicht: den Frieden. Zwar haben die Palästinenser heute autonome Gebiete errichtet, doch Jerusalem als Hauptstadt Israels bleibt für die Araber tabu. Auch über ihre heilige Stätte, den Felsendom, wachen noch immer allein israelische Soldaten. (youtube.com: 100 Jahre)

Juli

0729D: Forrestal-Katastrophe

  • Die Forrestal-Katastrophe war das bis dahin schwerste Unglück an Bord eines Schiffes der US-Marine. Am 29. Juli 1967 ereignete sich an Bord des Flugzeugträgers USS Forrestal ein Brand, der 134 Personen das Leben kostete. 161 Personen wurden verletzt. Eine fehlgezündete Rakete hatte ein Flugzeug in Brand gesetzt. Dies löste eine Explosion aus, wodurch bereitstehende Munition sowie weitere Flugzeuge Feuer fingen. Der Großbrand setzte sich auch unterhalb des Flugdecks fort und konnte erst nach mehreren Stunden gelöscht werden.
  • Sekunden vor dem Unglück' geht mit neuen Episoden in die vierte Staffel. Anhand von computergenerierten Bildern, Rekonstruktionen, Archivmaterial, forensischer Wissenschaft, Augenzeugenberichten und Expertenaussagen ermittelt 'Sekunden vor dem Unglück', wie sich einige der schrecklichsten Unglücksfälle der Menschheitsgeschichte ereignen konnten. Vom Olympiaattentat in München 1972 bis zum Einsturz eines Warenhauses in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul: Die Serie dokumentiert, was genau vor, während und nach der Katastrophe geschah - und wie sie vielleicht hätte verhindert werden können. (Sekunden vor dem Unglück)

August

0811D: al-Qaida

  • Al-Qaida ist ein loses, weltweit operierendes Terrornetzwerk meist sunnitischer dschihadistischer Organisationen, das seit 1993 zahlreiche Terroranschläge (meist in Verbindung mit Bekennerschreiben) in mehreren Staaten verübt hat (siehe Liste), und mit zahlreichen weltpolitischen Ereignissen im Zusammenhang steht. Viele der von dem Netzwerk verübten Anschläge gelten als terroristischer Massenmord an Zivilisten. In der Weltöffentlichkeit wurde die Organisation erstmals nach dem Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993 und den als Operation Bojinka bekannten vereitelten Massenmord während des Weltjugendtags in Manila 1995 wahrgenommen. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bestimmt sie als eine permanente islamistische Bedrohung das Weltgeschehen mit. Erklärtes Ziel der al-Qaida ist die Errichtung eines alle islamischen Länder und Gebiete sowie weitere Territorien umspannenden Gottesstaats für alle „Rechtgläubigen“. Zwischenzeitliche Ziele bestehen darin, die westlichen Staaten zu bekriegen, von denen sie annimmt, dass diese eine weltweite antiislamische Verschwörung anführen, sowie die Vernichtung Israels herbeizuführen. Al-Qaida wird von den Vereinten Nationen als terroristische Vereinigung betrachtet, und Mitgliedstaaten sind verpflichtet, Sanktionen gegenüber Individuen und Vereinigungen durchzusetzen, die mit ihr in Verbindung stehen. Außerdem wird al-Qaida von der Europäischen Union, ihren Mitgliedern, sowie zahlreichen weiteren Staaten und Organisationen als Terrororganisation eingestuft. Al-Qaida wird unter anderem von Deutschland durch den deutschen Verfassungsschutz und in den USA als erste transnationale terroristische Vereinigung beurteilt und von diesen beiden Staaten als „Prototyp“ für diese Art von Terrorismus angesehen. Am 2. Mai 2011 gab US-Präsident Barack Obama bekannt, dass der Gründer und ideologische Anführer der Organisation, Osama bin Laden, bei der Operation Neptune’s Spear in Abbottabad, rund 50 km von der pakistanischen Hauptstadt Islamabad entfernt, getötet wurde.
  • Seit dem Tod Osama Bin Ladens ist es ruhig um das Terrornetzwerk Al-Kaida geworden. Eine funktionierende Kommandostruktur scheint es nicht mehr zu geben. Die Ideen des Netzwerks sind allerdings so lebendig wie zur Zeit der Gründung am 11. August 1988. (dradio.de)

0825D: Start des Farbfernsehens

  • Es soll bunt werden auf deutschen Mattscheiben. Auf der Funkausstellung drückt Außenminister Willy Brandt auf den Knopf (s. Bild), aber bunt wird's schon vorher. So fällt auf, dass Willi Brandt nur eine Attrappe vor sich stehen hat. Trailer einer Sendung in FarbeMit dieser berühmten Panne beginnt Deutschland als erster Staat mit Farbfernsehen nach dem technisch überlegenen PAL-Standard. Aber nur 5% der deutschen "Fernseher" kommen am Anfang zuhause in den farbigen Genuss. Die meisten können sich nur an den Schaufenstern der Fachhändler die Nase platt drücken, denn die begehrten "Flimmerkisten" kosten über 2.000 DM (2.100 - 2.500 DM). (aref.de)

0812D: Westberliner Studenten feiern die Freilassung des Aktivisten Fritz Teufel

  • Der Student Fritz Teufel war eine Symbolfigur der 68er-Bewegung. Im Sommer 1967 wurde er nach Demonstrationen gegen den Deutschlandbesuch des Schahs von Persien festgenommen. Anfang August erhielt er einen begrenzten Freigang. Dies nutzten seine Anhänger zu einer großen Zusammenkunft am Berliner Kurfürstendamm. (dradio.de)

Oktober

1009D: Ernesto "Ché" Guevara wird erschossen

  • Sein Bild hing in den 70er und 80er Jahren in jeder linken Studenten-WG: Ché Guevara. Der gebürtige Argentinier kämpfte sein Leben lang gegen die Vorherrschaft der USA in Lateinamerika und wurde neben Fidel Castro zur zweiten Symbolfigur der kubanischen Revolution. Beim Versuch, den Guerillakampf auf andere Länder Südamerikas auszudehnen, wurde Ché Guevara am 9. Oktober 1967 im Alter von 39 Jahren in Bolivien erschossen. (dradio.de)

1020D: Aktenzeichen XY … ungelöst

  • Aktenzeichen XY … ungelöst ist der Titel einer 1967 gestarteten Fernsehserie des ZDF. Von 1968 bis 2003 entstand sie in Zusammenarbeit mit dem österreichischen ORF und dem Schweizer SF DRS. Ziel der Sendung ist die Aufklärung von Straftaten.
  • «Den Bildschirm zur Verbrecherbekämpfung nutzen, das ist der Sinn dieser Sendereihe.» So begrüsste Eduard Zimmermann (1929–2009) die Zuschauer am 20. Oktober 1967 bei der Premiere von «Aktenzeichen XY … ungelöst».Das von ihm entwickelte Konzept: In Kurzfilmen wird ein Verbrechen von Schauspielern nachgestellt. Die TV-Zuschauer sollen danach mit Hinweisen mithelfen, die Fälle zu lösen. Schon in der 6. Folge wird der Mord an Verleger Bernhard Boll aufgeklärt: Eine Uhr verrät den Täter. In den ersten Jahren entwickelt sich «Aktenzeichen XY» mit einer Quote von 72 % zum Hit, die Aufklärungsquote liegt bei 42 %. 1969 steigt auch die Schweiz bei der Eurovisionssendung ein. Doch 2004 ist wieder Schluss, da das ZDF die Ausstrahlung von Freitag auf Donnerstag vorzieht, den altbewährten «Dok»-Platz. Fortan setzt SRF freitags auf Sitcoms und «Quer». «Aktenzeichen XY» aber gibt’s bis heute: Seit Januar 2002 fahndet Rudi Cerne am TV nach Tätern. 1978 wurde der damalige Eiskunstlaufprofi übrigens selbst verhaftet, am Flughafen Düsseldorf. Man hielt ihn für den Terroristen Christian Klar. (Carlotta Henggeler) (TELE Mattschiibe)

November

1109D: Rolling Stone

  • Der Rolling Stone ist eine Zeitschrift mit Schwerpunkt auf Popkultur und Rockmusik.
  • Fast hätte ein Rechtsstreit das Erscheinen der Zeitschrift verhindert, die wie kaum eine andere den populären Musikjournalismus geprägt hat. Wenige Wochen vor dem Erscheinen der ersten Ausgabe des "Rolling Stone" am 9. November 1967 flatterte den Machern ein Schreiben der Anwälte der Rolling Stones auf den Tisch, die juristische Schritte androhten, sollte man unter dem Namen "Rolling Stone" auf den Markt kommen. Doch man konnte sich einigen. (dradio.de)

Dezember

1203D: Erste Herztransplantation durch Christiaan Barnard

  • Unter der Leitung von Professor Christiaan Barnard wird zum ersten Mal einem Menschen ein fremdes Herz eingepflanzt. (Es wurde Denise Davall (24) entnommen, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.) Professor Barnard wird zum Medienstar und lässt sich weltweit feiern. Dass die entscheidenden Forschungen für die Operation von den US-Amerikanern Norman Shumway und Richard Lower geleistet wurden, erwähnt er nicht. (aref.de)

1204D: Gezeitenkraftwerk

  • Ein Gezeitenkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das potentielle und kinetische Energie aus dem Tidenhub des Meeres in elektrischen Strom wandelt. Gezeitenkraftwerke entnehmen ihre Energie letztlich der Erddrehung mit Hilfe der Anziehungskraft des Mondes und der Sonne auf die Erde (siehe auch Gezeiten). Sie bremsen die Strömungsbewegung der Meere durch Gezeiten minimal ab. Das Abbremsen geschieht durch Stauung der auf- und ablaufenden Strömung und in der Folge durch die Nutzung der in dem gestauten Wasser enthaltenen potentiellen Energie durch Turbinen, die die durch sie generierte Rotationsenergie dann über elektrische Generatoren in elektrische Nutzenergie verwandeln. Im Verhältnis zur gesamten Abbremsung durch die natürliche Gezeitenreibung fällt dies nicht ins Gewicht, die Erde hat wegen ihrer hohen Masse eine sehr hohe Rotationsenergie.
  • In der Kraft der Gezeiten erkannte der französische Ingenieur Robert Gibrat ein immenses Potenzial. Aus dem steten Rhythmus von Ebbe und Flut speist das von ihm entwickelte Gezeitenkraftwerk seine Energie. Am 4. Dezember 1967 ging an der nordfranzösischen Atlantikküste bei St. Malo das weltweit erste Gezeitenkraftwerk ans Netz. (dradio.de)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Ein Ereignis wird zum Fanal für eine ganze Generation: Am 2. Juni wird der Student Benno Ohnesorg am Rande einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien von einem Polizisten erschossen. Sein Tod und der Freispruch des Schützen Karl-Heinz Kurras tragen zur Eskalation der Studentenproteste bei. Ebenfalls freigesprochen wird der wegen Landfriedensbruch angeklagte Demonstrant Fritz Teufel. Auf der Bühne dieses Prozesses stellt der Spaß-Guerillero das Vorgehen und die Autorität der Gerichtsbarkeit öffentlichkeitswirksam in Frage. Teufel gehört auch zu den Gründern der „Kommune I“ in West-Berlin, die als Gegenmodell zur bürgerlichen Kleinfamilie ins Leben gerufen wird und mit subversiven Aktionen auf sich aufmerksam macht. Die aus den USA übergeschwappte Hippie-Bewegung praktiziert die „freie Liebe“ und lädt in Hamburg zum „Love-In“. Auch eine Unternehmerin profitiert von der sexuellen Liberalisierung: Beate Uhse erreicht mit ihrem „Versandhaus für Ehehygiene“ zwei Millionen Kunden. In der DDR wird das größte Wohnungsbauprojekt der Nachkriegszeit fertig gestellt: Die Plattenbausiedlung Halle-Neustadt erhält das Stadtrecht. Die Bundesrepublik trauert um ihren ersten Kanzler. Konrad Adenauer stirbt 91-jährig, 200.000 Menschen nehmen Abschied. (bpb.de/mediathek)

Ein Mann der schläft (Perec)

  • Ein Mann der schläft (französisch Un homme qui dort) ist ein Roman des französischen Schriftstellers Georges Perec (* 7. März 1936 in Paris; † 3. März 1982 in Ivry-sur-Seine), der im Jahr 1967 veröffentlicht wurde. Der Protagonist, ein 25-jähriger Student, verweigert sich von einem Tag auf den anderen dem Leben und zieht sich in Isolation und Gleichgültigkeit zurück. Die Handlung hat autobiografische Wurzeln in Perecs eigenem Leben. Die Umsetzung zeichnet sich durch zahlreiche intertextuelle Verweise auf andere Werke der Literaturgeschichte aus. Auffällig ist auch die formale Gestaltung: Der kurze Roman steht überwiegend im Präsens und in der Du-Form. Er zählt zu den am geringsten untersuchten Hauptwerken George Perecs und entstand noch vor dessen Mitgliedschaft in der Autorengruppe Oulipo. Eine Verfilmung des Autors gemeinsam mit Bernard Queysanne erhielt im März 1974 den Jean-Vigo-Preis. Eugen Helmlés deutsche Übersetzung blieb lange unveröffentlicht und erschien erstmals im Jahr 1988.

Neuperlach (München)

  • Neuperlach ist ein seit 1967 auf der „grünen Wiese“ erbauter Stadtteil im Südosten Münchens und gehört zum Stadtbezirk 16 (Ramersdorf-Perlach) der bayerischen Landes­hauptstadt. Heute leben in Neuperlach etwa 55.000 Menschen. Das haupt­sächlich aus Großwohn­siedlungen zusammen­gesetzte Quartier auf der östlich des alten Dorfes Perlach gelegenen ehemaligen Perlacher Haid ist eine der größten deutschen Satelliten­städte. Neuperlach grenzt westlich an die Stadt­teile Ramersdorf und Perlach, nördlich an die Stadtbezirke 14 (Berg am Laim) und 15 (Trudering-Riem), östlich an den Stadtteil Waldperlach und südlich an den Ortsteil Unterbiberg der Gemeinde Neubiberg. Das Viertel wird im westlichen Bereich von Süden nach Norden vom Hachinger Bach durchflossen, der nördlich des Neuperlacher Ostparks versickert. (Artikel des Tages)

Verdi-Requiem (gesungen von Luciano Pavarotti und Nicolai Ghiaurov)

Vererbung (Programmierung)

  • Die Vererbung (engl. Inheritance) ist eines der grundlegenden Konzepte der Objektorientierung und hat große Bedeutung in der Softwareentwicklung. Die Vererbung dient dazu, aufbauend auf existierenden Klassen neue zu schaffen, wobei die Beziehung zwischen ursprünglicher und neuer Klasse dauerhaft ist. Eine neue Klasse kann dabei eine Erweiterung oder eine Einschränkung der ursprünglichen Klasse sein. Neben diesem konstruktiven Aspekt dient Vererbung auch der Dokumentation von Ähnlichkeiten zwischen Klassen, was insbesondere in den frühen Phasen des Softwareentwurfs von Bedeutung ist. Auf der Vererbung basierende Klassenhierarchien spiegeln strukturelle und verhaltensbezogene Ähnlichkeiten der Klassen wider. (Artikel des Tages)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.