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1111D: '''Bundestagspräsident Philipp Jenninger tritt nach seiner Rede zur Reichspogromnacht zurück'''
1111D: '''Bundestagspräsident Philipp Jenninger tritt nach seiner Rede zur Reichspogromnacht zurück'''
*1988 hielt der damalige Bundestagspräsident Philipp Jenninger vor dem Plenum eine Gedenkrede zur Reichspogromnacht. Seine Wortwahl erwies sich jedoch als äußerst ungeschickt. Ohne hörbare Distanz verwendete er Nazi-Begriffe. Sein "mangelndes gedankliches und sprachliches Einfühlungsvermögen" kostete ihn sein Amt. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/2315866/ (dradio.de)]
*1988 hielt der damalige Bundestagspräsident Philipp Jenninger vor dem Plenum eine Gedenkrede zur Reichspogromnacht. Seine Wortwahl erwies sich jedoch als äußerst ungeschickt. Ohne hörbare Distanz verwendete er Nazi-Begriffe. Sein "mangelndes gedankliches und sprachliches Einfühlungsvermögen" kostete ihn sein Amt. [http://www.deutschlandradiokultur.de/die-folgen-rhetorischen-unvermoegens.932.de.html?dram:article_id=268416 (Deutschlandradio Kalenderblatt 11.11.2013)]


1115D: '''der Palästinensische Nationalrat proklamiert einen eigenen Staat'''
1115D: '''der Palästinensische Nationalrat proklamiert einen eigenen Staat'''

Version vom 19. November 2013, 18:23 Uhr

1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991

Februar

0208D: Michail Gorbatschow beendet den Militäreinsatz in Afghanistan

  • 1979 greift die Sowjetunion in den Bürgerkrieg in Afghanistan ein. Jahrelang kämpfen Widerständler, die Mudschaheddin, unterstützt von den USA und Pakistan, gegen die afghanische Regierung und die sowjetische Armee. Am 8. Februar 1988 verspricht der neue, reformwillige sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow das Ende des Militäreinsatzes. (dradio.de)

0214D: die Berliner Morgenpost berichtet über das "Berlin Document Center"

  • Bei ihrem Vormarsch in deutsches Gebiet beschlagnahmten alliierte Truppen zum Ende des Zweiten Weltkriegs tonnenweise Nazi-Dokumente. Das Material wurde in sogenannten "Document Centers" gesammelt - das größte in Berlin-Zehlendorf enthielt unter anderem die Mitgliederkartei der NSDAP. Die Berliner Morgenpost startete 1988 eine Artikelserie zu dem Archiv. (dradio.de)

März

0301D: Nordrhein-Westfalen führt Methadon ein

  • Methadon steht seit 2005 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation. Aber als es am 1. März 1988 in Deutschland erstmalig an Heroinabhängige ausgegeben wurde, war es sehr umstritten. (dradio.de)

0316D: Giftgasangriff auf Halabdscha

  • Der Giftgasangriff auf Halabdscha war ein Angriff auf die hauptsächlich von Kurden bewohnte irakische Stadt Halabdscha (kurd. Helepçe). Der Angriff fand am 16. und 17. März 1988 statt – am Ende des Ersten Golfkriegs des Irak gegen den Iran.

0331D: DDR und West-Berlin vereinbarten einen umfangreichen Gebietsaustausch

  • Die West-Berliner Exklaven zählen zu den skurrilen Phänomenen der deutschen Teilung: Diese Gebiete lagen in der DDR, gehörten aber zu West-Berlin. Erst nach dem 1971 von den Siegermächten besiegelten Viermächteabkommen über Berlin konnten Senat und DDR-Regierung ost-westliche Grenzbereinigungen vornehmen. Vor 20 Jahren wurde der dritte und größte Gebietsaustausch in Berlin vereinbart. (dradio.de)

April

0402D: Berghoff, Becker und das WC

  • “ Wer kennt das nicht: Je mehr man sich auf etwas konzentriert, desto grösser ist die Gefahr, dass es dann trotzdem schiefläuft. Genau so erging es der beliebten ARD-«Tagesschau»-Moderatorin Dagmar Berghoff. Noch heute er-innert sich die 69-Jährige an die Sendung vom 2. April 1988, wie wenn es gestern gewesen wäre. «Schon in der Redaktion machten wir unsere Spässe über das WCT-Turnier, und ich fragte scherzhaft, soll ich sagen, Boris hat im WC gewonnen?» Noch auf dem Weg zum Studio wurde darüber gescherzt. «Als ich dann vor der Kamera sass, dachte ich mir, ich mach das jetzt wie eine Schauspielerin: Ich sage ‹Boris Becker hat im› – dann ein Blick in die Kamera nur für die Redaktion – ‹WCT-Turnier gewonnen›.» Zur Belustigung aller kam es aber anders. Sie sagte: «Boris Becker hat das WC-Turnier … Verzeihung, das WCT-Turnier gewonnen.» Nur mit sichtlicher Mühe konnte es sich «Miss Tagesschau» verkneifen, nicht laut zu lachen. Je mehr sie dagegen ankämpfte, desto schwieriger wurde es – die Lottozahlen verlas sie erst kichernd, kugelte sich dann fast vor Lachen. «Ich konnte mich nicht mehr einkriegen. Es kamen ganz viele Anrufe – alle haben mitgelacht.»” (TELE Mattschiibe)

0412D: in den USA wird erstmals ein Patent für ein genmanipuliertes Säugetier erteilt

  • Als der US-amerikanische Forscher Philip Leder beweisen wollte, dass ein verändertes Gen Krebs verursachen kann, manipulierte er das Erbgut von Labormäusen. Furore machte sein Versuch, weil die Harvard-Universität die "Krebsmaus" patentieren ließ. (dradio.de)

0414D: die UdSSR und die USA unterzeichnen das Afghanistan-Abkommen

  • Es galt als "Sowjetisches Vietnam" und trug zum Zusammenbruch der UdSSR bei: die Intervention der Roten Armee in Afghanistan. Gut acht Jahre, von 1979 bis 1988, standen die sowjetischen Streitkräfte am Hindukusch, ehe sie abzogen - geschlagen von einem Partisanenheer, das sich der Supermacht entgegenstellte. Vor 20 Jahren wurde in Genf der Abzug der Roten Armee aus Afghanistan besiegelt. (dradio.de)

Mai

0501D: ICE-Weltrekordfahrt am 1. Mai 1988

  • Die ICE-Weltrekordfahrt am 1. Mai 1988 war eine Rekordfahrt des ICE-Vorläuferzuges InterCityExperimental auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, noch bevor diese für den Regelbetrieb eröffnet wurde. Auf einem speziell für die Rekordfahrt ausgelegten Streckenabschnitt erreichte der Zug eine Höchstgeschwindigkeit von 406,9 km/h und überbot damit den Geschwindigkeitsweltrekord für Rad-Schienen-Fahrzeuge, den ein TGV im Jahr 1981 mit 381 km/h aufgestellt hatte. Im Rahmen der Rekordfahrt und vorangegangener Testfahrten erreichte erstmals ein Eisenbahnfahrzeug eine Geschwindigkeit von 400 km/h. Bis heute ist die am 1. Mai 1988 erzielte Geschwindigkeit die höchste, die eine Eisenbahn in Deutschland je erreicht hat. (Artikel des Tages)

0502D: die erste deutsche Ökobank nimmt den Geschäftsbetrieb auf

  • Atomkraftwerke und Panzer wollten die Anhänger der Umwelt- und Friedensbewegung nie finanzieren. Genau das taten viele aber allein dadurch, dass sie ein Konto bei einer Großbank besaßen. Ende der 80er-Jahre gründeten sie eine Alternative - die letztlich scheiterte. (dradio.de)

0527D: Münchener Biennale

  • Die Münchener Biennale ist ein Musikfestival, das in zweijährlichem Turnus in München abgehalten wird. Das Opernfestival wurde 1988 von Hans Werner Henze gegründet, um neue Opern junger Komponisten aufzuführen. Der volle Titel lautet „Münchener Biennale für neues Musiktheater“.
  • Der Komponist Hans Werner Henze gründete vor 20 Jahren die Münchener Biennale. Dazu lud er den Opernnachwuchs ein. Das mehrwöchige Internationale Festival für neues Musiktheater bewährt sich bis heute als ein Forum junger Talente. Bislang wurden dort 80 Werke das erste Mal einem Publikum vorgestellt. (dradio.de)

Juni

0604D: die Oper "Bremer Freiheit" wird in München uraufgeführt

  • Es war die erste Oper einer Frau in einer traditionell von Männern beherrschten Szene: Am 4. Juni 1988 feierte Adriana Hölzskys Oper bei der Biennale für neues Musiktheater Premiere. Die Kritik sprach bald von einem Schlüsselwerk des modernen Musiktheaters. (dradio.de)

0609D: die sowjetische Führung erlaubt den Krimtataren die Rückkehr in ihre Heimat

  • Die Krimtataren waren dem sowjetischen Diktator Stalin ein Dorn im Auge, er unterstellte ihnen Kollaboration mit den Nazis. Deshalb ließ er sie im Mai 1944 alle deportieren. Erst am 9. Juni 1988 durften sie in ihre Heimat zurückkehren. (dradio.de)

0627D: Eisenbahnunfall am Gare de Lyon

  • In einem unterirdischen Teil des Gare de Lyon in Paris ereignete sich am 27. Juni 1988 ein schweres Zugunglück. 56 Menschen starben, als ein außer Kontrolle geratener Nahverkehrszug aus Melun mit hoher Geschwindigkeit auf einen voll besetzten Regionalzug auffuhr, der im Bahnhofsbereich auf seine Abfahrt wartete.
  • Paris, 27. Juni 1988: Ein völlig aufgelöster Zugfahrer konfrontiert den Stationsvorsteher im Pariser Gare de Lyon mit einer schrecklichen Nachricht: Sein Zug ist außer Kontrolle geraten und nicht mehr zu bremsen. Wenige Sekunden später kommt es zur Katastrophe, als der Zug mit voller Geschwindigkeit in den Bahnhof rast. 56 Menschen kommen ums Leben. (Sekunden vor dem Unglück)

Juli

0701D: DAX

  • Der DAX, ursprünglich für Deutscher Aktienindex[1], ist der wichtigste deutsche Aktienindex. Er spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten, an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unternehmen wider (sogenannte Blue Chips) und wird seit dem 21. Juni 1999 nur noch anhand der Xetra-Werte ermittelt. Zunächst war der DAX nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den anderen etablierten deutschen Aktienindizes gedacht. Inzwischen hat er diese an Bekanntheit hinter sich gelassen und ist als Leitindex für den deutschen Aktienmarkt national und international etabliert. Der DAX wurde gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung entwickelt und am 1. Juli 1988 – zunächst unter dem Namen DAI – eingeführt. Wegen des japanischen Klangs wurde der Index bereits nach kurzer Zeit in DAX umbenannt. Er setzt den Index der Börsen-Zeitung fort, für den die Geschichte bis 1959 zurückgeht. Für den 31. Dezember 1987 ist er auf 1.000 Indexpunkte normiert worden. Der DAX wird sowohl als Performance- als auch als Kursindex veröffentlicht. Übliche Konvention ist, dass unter der umgangssprachlichen Bezeichnung DAX der Performanceindex verstanden wird. Anders z. B. der EURO STOXX 50 Aktienindex europäischer Standardwerte, bei dem üblicherweise vom Kursindex die Rede ist. Beim Performanceindex werden die Dividenden aus den im DAX enthaltenen Titeln in den Index reinvestiert, während sie beim Kursindex unberücksichtigt bleiben. DAX ist ein Produkt und eingetragene Marke der Deutsche Börse AG.
  • Am 1. Juli 1988 feierte das wichtigste deutsche Börsenbarometer Premiere. Der DAX war zunächst nur eine Ergänzung zu anderen Indizes, wurde nur einmal am Tag mit Stift und Papier berechnet. Doch er mauserte sich schnell zum Leitindex für den deutschen Aktienmarkt. (dradio.de)

0702D: Stefanie Graf gewinnt erstmals das Tennis-Turnier in Wimbledon

  • Am 2. Juli 1988 setzte die 31-jährige Altmeisterin Martina Navratilova alles daran, als erste Tennisspielerin zum neunten Mal die All England Championships in Wimbledon zu gewinnen. Aber die zwölf Jahre jüngere Stefanie Graf schaffte es, ihre hartnäckigste Konkurrentin zu besiegen. (dradio.de)

0706D: Piper Alpha

  • Die Piper Alpha war eine große Bohrinsel in der Nordsee im Piper-Ölfeld etwa 170 km nordöstlich von Aberdeen. Sie gehörte den Unternehmen Occidental Petroleum (78 %) und Texaco (22 %). Die Plattform war als Ölplattform entworfen und gebaut worden und begann 1976 mit der Produktion; Occidental und Texaco rüsteten sie 1980 auf Gas um. Piper Alpha beförderte etwa 10 Prozent der gesamten damaligen Öl- und Gasproduktion in der Nordsee an die Erdoberfläche. Ein Feuer zerstörte die Piper Alpha am 6. Juli 1988. Mit 167 Todesopfern war es der schwerste Unfall auf einer Bohrinsel.
  • Vier gewaltige Detonationen in weniger als anderthalb Stunden verwandelten 1988 die Bohrinsel Piper Alpha in eine Gluthölle. Die Hitze ließ die massive Stahlkonstruktion schmelzen. Viele Mitarbeiter sprangen entgegen den Notfall-Vorschriften ins Meer. Doch auch auf dem Wasser loderte das Feuer. (dradio.de)

0716D: Florence Griffith-Joyner erzielt den bis heute gültigen Weltrekord im 100-Meter-Lauf

  • Sie brachte in den 80er-Jahren einen Hauch von Hollywood auf die Tartanbahn und sorgte für schrillen Glamour in den Stadien: die US-amerikanische Sprinterin Florence Griffith-Joyner. Bei den Ausscheidungswettkämpfen für die Olympischen Spiele in Südkorea lief sie die 100 Meter in sagenhaften 10,49 Sekunden. (dradio.de)

August

0808D: der Kälbermastskandal wird bekannt

  • Am 8. August 1988 erlebte die Bundesrepublik ihren bis dahin größten Landwirtschaftsskandal. Ein Züchter hatte Kälbern verbotene Hormone gespritzt, um das Schlachtgewicht der Tiere in die Höhe zu treiben. Als Konsequenz änderten sich die Bedingungen für die Kälbermast. (dradio.de)

0812D: in der Bundesrepublik wird erstmals ein Mörder via DNA überführt

  • Es war eine Sensation, mit der die Berliner Kriminalpolizei am 12. August 1988 aufwartete: Erstmalig in Deutschland konnte ein Mörder anhand eines genetischen Fingerabdrucks überführt werden. Lange hatte es gegen die Methode ethische Bedenken gegeben. (dradio.de)

0816D: Geiseldrama von Gladbeck

  • Die Geiselnahme von Gladbeck (auch bekannt als Gladbecker Geiseldrama) war ein aufsehenerregendes Verbrechen im August 1988, in dessen Verlauf drei Menschen starben. Am Morgen des 16. August 1988 nahmen Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner im Anschluss an ihren Überfall auf die Filiale der Deutschen Bank im nordrhein-westfälischen Gladbeck mehrmals Geiseln und flüchteten mit ihnen zwei Tage lang durch Deutschland und die Niederlande. Die Geiselnahme endete am 18. August 1988 in einer umstrittenen Polizeiaktion auf der Autobahn 3. Während der Flucht erschoss Degowski den 15-jährigen Italiener Emanuele de Giorgi in einem entführten Linienbus. Eine zweite Geisel, die 18-jährige Silke Bischoff, starb während der abschließenden Polizeiaktion auf der Autobahn. Laut Behördenangaben wurde der tödliche Schuss auf sie aus der Waffe Rösners abgegeben. Während der Verfolgung in die Niederlande war zuvor bereits ein Polizist bei einem Zusammenstoß mit einem LKW ums Leben gekommen. Das Verhalten der beteiligten Journalisten, die die Täter interviewten, im Fluchtfahrzeug mitfuhren und durch ihre große Nähe zum Geschehen die Polizeiarbeit behinderten, entfachte eine intensive öffentliche Debatte über Verantwortung und Grenzen des Journalismus. Neben der Kritik an der Rolle der Medien wurden auch gegen die Verantwortlichen der Polizei der beteiligten Bundesländer Vorwürfe wegen der Einsatzkoordination erhoben.
  • Gladbeck ist ein kleiner Ort in Nordrhein-Westfalen, dessen Name seit 20 Jahren untrennbar mit dem Wort Geiselnahme verbunden. Drei Tage lang hielt die Republik den Atem an: Was als Banküberfall in der Kleinstadt begann, eskalierte zu einem Geiseldrama, bundesweit begleitet und verfolgt von den Medien, die mit den Verbrechern eine regelrechte Geschäftsbeziehung eingingen. Am Ende starben zwei unschuldige Menschen. (dradio.de)
  • Im nordrhein-westfälischen Gladbeck überfallen zwei Bankräuber die Filiale der Deutschen Bank. Als die Polizei ihnen den Fluchtweg abschneidet, nehmen sie zwei Bankangestellte als Geiseln. Sie erpressen Lösegeld und ein Fluchtauto. Eine ziellose Irrfahrt mit wechselnden Fahrzeugen quer durch Nord- und Westdeutschland mit bis zu 60 Pressefahrzeugen im Schlepptau beginnt. Die Sensationsgier der Reporter lähmt die Arbeit der Polizei.(aref.de)
  • Überfall auf eine Bank. Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner nehmen zwei Geiseln. Sie erhalten ein Fluchtauto, 420.000 Mark Lösegeld. Doch die Gangster kapern einen Bus mit 32 Insassen, erschießen einen 15-Jährigen. Journalisten begleiten die 54-stündige Hetzjagd der Polizei, führen sogar Interviews mit den Tätern. Auf der Autobahn Köln-Frankfurt greift die Polizei ein. Sie rammt das Fluchtfahrzeug, zündet Blendgranaten. Es kommt zur Schießerei, eine Geisel stirbt. Die Täter werden gestellt, zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Vorwürfe gegen Polizei und Journalisten sind enorm. Die Medien lernen: 1997 im Fall Reemtsma halten sie still, bis der Entführte frei ist. (youtube.com: 100 Jahre)

0817D: Der pakistanische Staatspräsident Mohammad Zia ul-Haq kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben

  • Seit der Unabhängigkeit von der britischen Krone 1947 gab es kaum ein Jahr ohne militärische Auseinandersetzungen in Pakistan. Nur die gemeinsame Religion, der Islam, hält den Vielvölkerstaat zusammen. Doch islamische Vorbehalt werden auch als Totschlagsargument gegenüber politischen Gegnern genutzt. Am stärksten instrumentalisierte der Militärmachthaber Zia ul-Haq die Religion für seine Zwecke. Vor 20 Jahren kam Zia ul-Haq bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. (dradio.de)

September

0910D: Steffi Graf gewinnt als erste Deutsche den Grand Slam

  • Gleich zwei deutsche Spieler prägten das Tennis der 80er Jahre: Boris Becker und Steffi Graf. Letztere krönte bei den US-Open vor 20 Jahren eine beispiellose Siegesserie. Als dritte Spielerin der Welt überhaupt hatte sie den Grand Slam gewonnen und mit nur 19 Jahren mehr erreicht als andere berühmte Spielerinnen in ihrer ganzen Karriere. (dradio.de)

0917D: XXIV. Olympische Sommerspiele

  • Die Olympischen Sommerspiele 1988 (offiziell Spiele der XXIV. Olympiade genannt) fanden vom 17. September bis zum 2. Oktober 1988 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul statt. Bei der Vergabe der Spiele während der 84. IOC-Session in Baden-Baden am 30. September 1981 setzte sich die südkoreanische Stadt gegen das japanische Nagoya durch. Mit 8391 Sportlern und 159 Mannschaften gab es einen neuen Teilnehmerrekord. Herausragende Sportler der Spiele waren Kristin Otto mit sechs Goldmedaillen im Schwimmen, Matt Biondi mit sieben ebenfalls im Schwimmen gewonnenen Medaillen (davon fünfmal Gold) und die Leichtathletin Florence Griffith-Joyner mit drei Goldmedaillen. Die Olympischen Sommerspiele 1988 markierten die Öffnung der olympischen Bewegung für Profis und das Ende der großen Boykottspiele nach den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau und den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles, auch wenn Albanien, Äthiopien, Kuba, Madagaskar, Nicaragua, Nordkorea und die Seychellen keine Mannschaften zu den Spielen entsandten. Ein dominierendes Thema war die Dopingproblematik, die mit dem Fall Ben Johnson in den Fokus des öffentlichen Interesses geriet. Die Olympischen Sommerspiele 1988 bewirkten eine Öffnung Südkoreas und unterstützten damit den aufkommenden politischen Wandel. (Artikel des Tages)

Oktober

1001D: Michail Gorbatschow wird Staatsoberhaupt der Sowjetunion

  • Die Sowjetunion erwies sich Mitte der 80er-Jahre als zurückgeblieben und erstarrt. Michail Gorbatschow wollte die Supermacht reformieren. Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei ließ sich deshalb am 1. Oktober 1988 auch in das Amt des Staatsoberhaupts wählen. (dradio.de)

November

1104D: Heldenplatz (Bernhard)

  • Heldenplatz ist ein Drama von Thomas Bernhard. Es entstand im Auftrag von Claus Peymann für das 100-jährige Eröffnungsjubiläum des Wiener Burgtheaters 1988 und löste einen der größten Theaterskandale in der Geschichte Österreichs aus. Die Uraufführung war am 4. November 1988, in dem Jahr, in dem auch des 50. Jahrestages des „Anschlusses“ Österreichs gedacht wurde (dem sog. „Bedenkjahr“).
  • Als Direktor des traditionsreichen Wiener Burgtheaters hat Claus Peymann so manchen Skandal entfacht. Doch nie tobte ein solch erbitterter Kampf wie vor der Uraufführung von Thomas Bernhards "Heldenplatz". Eine ganze Nation fühlte sich verunglimpft; die Alpenrepublik stand Kopf. (dradio.de)
  • Mit Heldenplatz unternahm Thomas Bernhard 1988, kurz vor seinem Tod, einen letzten Frontalangriff auf seine österreichischen Landsleute. Bernhard, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegszeit, schrieb das Theaterstück anlässlich des 100. Geburtstags des Wiener Burgtheaters und des 50. Jahrestags von Österreichs "Anschluss" an Nazi-Deutschland. Heldenplatz spielt nach dem Selbstmord eines alten jüdischen Professors in Wien. Hausangestellte und Familie blicken auf dessen Verbitterung zurück und ereifern sich dabei in wütenden Schimpftiraden über den Judenhass der Wiener, die Stumpfsinnigkeit der Österreicher, die Verderbtheit der Politik und die Niederträchtigkeit des Menschen im Allgemeinen. Die Witwe des Verstorbenen hört im Wahn noch immer die Volksmassen schreien, die 1938 auf dem Wiener Heldenplatz Adolf Hitler begeistert willkommen hießen. Der wortmächtige Übertreibungskünstler Bernhard verzichtet auf einen klassischen Konflikt und macht den brillant aufbrausenden Text selbst zum eigentlichen dramatischen Zentrum seines Werks. Im Jahr der Premiere löste das Stück einen landesweiten Skandal aus. Die Wucht des Textes ist nach wie vor beeindruckend - heute allerdings lassen sich auch seine komischen Qualitäten genießen. (getabstract)

1111D: Bundestagspräsident Philipp Jenninger tritt nach seiner Rede zur Reichspogromnacht zurück

  • 1988 hielt der damalige Bundestagspräsident Philipp Jenninger vor dem Plenum eine Gedenkrede zur Reichspogromnacht. Seine Wortwahl erwies sich jedoch als äußerst ungeschickt. Ohne hörbare Distanz verwendete er Nazi-Begriffe. Sein "mangelndes gedankliches und sprachliches Einfühlungsvermögen" kostete ihn sein Amt. (Deutschlandradio Kalenderblatt 11.11.2013)

1115D: der Palästinensische Nationalrat proklamiert einen eigenen Staat

  • Bereits 1947 beschlossen die Vereinten Nationen, dass Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat aufgeteilt werden solle. Nur der jüdische Staat entstand - Israel. Vor 25 Jahren wollte Palästinenserführer Arafat das ändern. Er scheiterte. Bis heute ist Palästina nicht anerkannt. (Deutschlandradio Kalenderblatt 15.11.2013)

1116D: Benazir Bhutto wird als erste Frau in einem islamischen Land zur Regierungschefin gewählt

  • Als Benazir Bhutto 2007 aus dem Exil nach Pakistan zurückgekehrte, galt sie als Favoritin für das Amt der Ministerpräsidentin. Doch die Wahlen Anfang des Jahres erlebte sie nicht. Benazir Bhutto starb im Dezember 2007 bei einem Attentat. Heute vor 20 Jahren, am 16. November 1988, hatte Benazir Bhutto mit ihrer Partei die Wahlen gewonnen und wurde kurz darauf die erste Ministerpräsidentin eines islamischen Staates. (dradio.de)

Dezember

1218D: Wilder Westen inclusive

  • Wilder Westen inclusive ist ein dreiteiliges Fernsehspiel von Dieter Wedel aus dem Jahr 1988.
  • Retro TV (Folge 82)

1221D: Lockerbie-Anschlag

  • Der Lockerbie-Anschlag war ein Bombenanschlag auf ein Verkehrsflugzeug vom Typ Boeing 747-121 der amerikanischen Fluglinie Pan American World Airways (PanAm-Flug 103) am 21. Dezember 1988. Laut Urteil schottischer Strafgerichte soll der Anschlag ein staatsterroristischer Akt libyscher Geheimdienstler gewesen sein, was nach verschiedenen Eingaben und eidesstattlichen Erklärungen bezüglich der Glaubwürdigkeit von Zeugen und manipulierter Beweise derzeit erneut durch schottische Gerichte überprüft wird. Das Flugzeug wurde auf einer Flughöhe von etwa 9.400 m über der Ortschaft Lockerbie, Dumfries and Galloway, Schottland nach der Explosion von 340–450 g Plastiksprengstoff zerstört. Bei dem Unglück kamen alle 259 Insassen der Maschine, sowie am Boden elf Bewohner Lockerbies ums Leben. Die Tat wurde größtenteils als ein Anschlag auf ein Symbol der USA gesehen; mit 189 toten US-Amerikanern galt er bis zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 als verlustreichster Anschlag gegen Zivilisten aus den Vereinigten Staaten. Libyen hat niemals eine wie auch immer geartete Beteiligung an dem Anschlag eingeräumt, jedoch im Rahmen von Verhandlungen zur Beilegung seiner Konflikte mit den USA sich zu der Erklärung bereitgefunden, es "akzeptiere die Verantwortung für Taten seiner Offiziellen". Es zahlte bisher 2,46 Milliarden US-Dollar Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer. Zur einzigen Verurteilung in dem Fall kam es 2001 im sogenannten Lockerbieprozess, als ein schottisches Gericht den libyschen Geheimdienstoffizier Abdel Basset Ali al-Megrahi zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilte. Aufgrund einer unheilbaren Prostatakrebserkrankung im Endstadium und der damit verbundenen nur noch sehr geringen Lebenserwartung wurde Megrahi am 20. August 2009 vorzeitig aus schottischer Haft entlassen. Schottlands Justizminister Kenny MacAskill erläuterte den Schritt mit humanitären Gründen. Wie 2010 bekannt wurde gab es auch wirtschaftliche Beweggründe für eine Haftentlassung Megrahis.
  • Am Abend starten 259 Menschen mit Pan-Am-Flug 103 von London-Heathrow nach New York. Sie erreichen ihr Ziel jedoch nicht, denn über dem schottischen Dorf Lockerbie explodiert an Bord des US-Jumbos eine in einem Koffer versteckte Bombe. Durch den Anschlag kommen 270 Menschen ums Leben. aref.de

Lexikon

60 X Deutschland

  • Die Reformbemühungen Gorbatschows ermutigen auch die Oppositionsbewegung in der DDR. Im Januar nutzen zahlreiche Regimegegner das traditionelle Gedenken an die Arbeiterführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zur Demonstration für die Meinungsfreiheit. Die staatliche Autorität reagiert hart: Über 100 Bürgerrechtler werden verhaftet, einige von ihnen in den Westen abgeschoben. Die SED-Führung sieht die Auswirkungen der Reformen in der Sowjetunion auf die DDR mit Sorge und geht zunehmend auf Distanz zum „Großen Bruder“. Die sowjetische Zeitschrift „Sputnik“ wird verboten, sowjetische Filme aus dem Kinoprogramm genommen. Zugleich soll mit der Entwicklung des 1-Megabyte- Chips die vermeintliche technologische Überlegenheit des ostdeutschen Teilstaates demonstriert werden. In Gladbeck kommt es zu einem Geiseldrama mit tödlichem Ausgang. Auf einen misslungenen Banküberfall folgt eine 54-stündige Irrfahrt mit den Geiseln quer durch die Republik. Die Fernsehzuschauer sind live dabei: Während des chaotischen Polizeieinsatzes geben die Täter vor laufenden Kameras Interviews; ein Journalist steigt ins Fluchtauto und weist den Geiselnehmern den Weg. Das Geschehen löst eine Debatte über die Methoden der Presse aus. (bpb.de/mediathek)

Batman: Ein Tod in der Familie

  • "A Death in the Family" is a Batman comic book story arc first published in the late 1980s which gave fans the ability to influence the story through voting with a 900 number. "A Death in the Family" ran in Batman #426-429, published in 1988-1989. The story was credited to Jim Starlin (script), Jim Aparo (pencil), Mike DeCarlo (ink), Adrienne Roy (color), and John Costanza (lettering). Covers were illustrated by Mike Mignola. The story is also collected as a trade paperback under the title Batman: A Death in the Family, which has gone through multiple printings and is still available today.
  • Trotz geringer Mängel im Plot ist Ein Tod in der Familie ein Meilenstein in der Entwicklung von Batman. Das Paperback versprüht den historischen Charme alter Superheldengeschichten und gehört in jede gut sortierte Batman-Sammlung. (splashcomics.de)

Bitteres aus Bitterfeld

  • Bitteres aus Bitterfeld ist der Titel eines 1988 illegal in der DDR gedrehten Dokumentarfilms, der erstmals das Ausmaß der Umweltverschmutzung in der Chemieregion um Bitterfeld zeigte. Er war ein gemeinsames Projekt Ost-Berliner Oppositioneller des „Netzwerks Arche“, örtlicher Umweltschützer und West-Berliner Filmemacher, die dazu mit einer unbemerkt gebliebenen Kamera in die DDR einreisten. Der konspirative Dreh fand am 25. Juni 1988 statt, dem Tag des Endspiels der Fußball-Europameisterschaft. Das in West-Berlin fertig gestellte halbstündige Video war zunächst in privaten und kirchlichen Kreisen in der DDR zu sehen. Auszüge strahlte das ARD-Magazin Kontraste im September aus. In Bitterfeld war diese Sendung Tagesgespräch, in der DDR machte sie das „Netzwerk Arche“ bekannt. Der Stasi gelang es nicht, die an der Herstellung des Films Beteiligten zu überführen. Nach der Wende orientierte sich die Berichterstattung deutscher und ausländischer Journalisten über die Lage im „Chemiedreieck“ an diesen Filmausschnitten. (Artikel des Tages)

Different Trains (Reich)

  • Eintrag im Klassikarchiv fehlt
  • 1988 schrieb Steve Reich sein Quartett «Different Trains» für Streichquartett und Tonband - ein Meisterwerk der Minimal Music. Mit Fragmenten dieser Aufnahmen und mit von ihnen abgeleiteten Instrumentalklängen kreierte Reich einen neuen Typ des Streichquartetts. Die Musik basiert auf verschiedenen Stimmen: denjenigen eines Kindermädchens und eines Zugschaffners, die den kleinen Steve während langen Zugsfahrten betreuten, und auf denjenigen von Überlebenden des Holocausts, die zur gleichen Zeit in Europa ganz andere Zugsfahrten machten. Franziska Weber und Thomas Meyer diskutieren mit Roland Wächter die fünf vorliegenden Aufnahmen. DRS2 Diskothek im Zwei)

EuroBrun Racing

  • EuroBrun Racing war ein italienischer Rennstall, der ab 1988 drei Jahre lang in der Formel 1 antrat und zu den erfolglosesten Teams der Formel-1-Geschichte gehört. Er ging aus einer Verbindung des italienischen Teams Euroracing und des Schweizer Rennstalls Brun Motorsport hervor und wurde von Walter Brun und Gianpaolo Pavanello geleitet. In drei Jahren meldete sich EuroBrun mit den Fahrern Gregor Foitek, Claudio Langes, Oscar Larrauri und Stefano Modena zu insgesamt 46 Großen Preisen. Bei 14 Veranstaltungen gingen Wagen des Teams an den Start, in den übrigen Fällen verpassten die Fahrer die Qualifikation oder die Vorqualifikation. Tiefpunkt war die Formel-1-Saison 1989, in der sich EuroBrun zu keinem einzigen Rennen qualifizieren konnte. EuroBrun erreichte nur acht Zielankünfte, sieben davon im ersten Jahr, ohne dabei jemals auf Punkteränge vorzudringen. Das Team litt in den letzten beiden Jahren unter Finanzproblemen und mangelhafter Organisation.

Quellen

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