Artikel des Tages
Hierhin stelle ich alle "Artikel des Tages", deren Themen sich gar nicht oder nicht hinreichend genau in die Chronik einordnen lassen; so geht der Einleitungstext zu den Artikeln, welcher jeweils auf der Hauptseite der Wikipedia zum Teil extra dadür verfasst wird und nur wenige Tage zur Verfügung steht, nicht verloren.
LEXIKON
- Der Gorgias (griechisch Γοργίας Gorgías) ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon, zu dessen umfangreichsten Schriften er zählt. Den Inhalt bildet ein fiktives, literarisch gestaltetes Gespräch. Platons Lehrer Sokrates diskutiert mit dem berühmten Redner Gorgias von Leontinoi, nach dem der Dialog benannt ist, sowie dessen Schüler Polos und dem vornehmen Athener Kallikles. Gorgias steht, nachdem er einen Vortrag gehalten hat, für beliebige Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Sokrates nutzt die Gelegenheit, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Das Hauptthema ist die Diskussion über die Frage nach der richtigen Lebensweise. Darüber klaffen die Auffassungen schroff auseinander. Für Kallikles ist das Gute der Lustgewinn, der daher mit allen geeigneten Mitteln anzustreben ist; ethische und juristische Bedenken sind dabei belanglos. Sokrates stellt dem seine philosophische Überzeugung entgegen, wonach es besser ist Unrecht zu erleiden als Unrecht zu tun, da begangenes Unrecht dem Täter seelisch den größten Schaden zufügt. Eine Einigung wird nicht erzielt. Weder kann Sokrates seine Gesprächspartner überzeugen, noch gelingt es denen, ihn zu widerlegen. Gorgias, Polos und Kallikles machen zwar einige Zugeständnisse, doch im Wesentlichen bleibt jeder bei seiner Ansicht.
- Als Hemerochorie (von griech. ἥμερος, hemeros: zahm, veredelt, bebaut, kultiviert, gesittet und griech. χωρίς choris: getrennt, gesondert) wird – vor allem auf dem europäischen Kontinent – die Ausbreitung von Pflanzen durch „die Kultur“ bezeichnet. Der Begriff Anthropochorie wird oft synonym gebraucht, bedeutet aber nicht genau dasselbe. Streng genommen bezeichnet Anthropochorie die Ausbreitung durch den Menschen als Transportmedium. Demnach zählt die Ausbreitung durch Haustiere nicht zur Anthropochorie, wohl aber zur Hemerochorie, weil Haustiere zur Kultur des Menschen gehören. Hemerochore Pflanzen oder deren Samen wurden bewusst (Einführung) oder unbewusst (Einschleppung) von Menschen in ein Gebiet transportiert, das sie nicht (oder wesentlich langsamer) durch ihre natürlichen Ausbreitungsmechanismen hätten besiedeln können, oder es wurde ihnen durch die Kultur, die standörtliche Veränderungen verursachte, die Besiedlung dieses Gebiets durch Ausbreitung aus eigener Kraft ermöglicht. In ihrem neuen Lebensraum sind sie in der Lage, sich ohne gezielte menschliche Hilfe zu halten. Hemerochore Pflanzen können die biologische Vielfalt eines Lebensraums sowohl erweitern als auch verringern.
- Kriegselefanten waren eine starke, wenn auch nicht weit verbreitete Waffe in der Militärgeschichte. Es handelte sich in erster Linie um asiatische Elefanten, seltener um afrikanische Elefanten (Ptolemäisches Ägypten, Karthago, Rom), die zu Kriegszwecken bemannt und gerüstet wurden. Dabei wurden fast ausschließlich männliche Tiere verwendet, da sie schneller und aggressiver als die weiblichen Tiere sind. Erste Elefantenzähmungen fanden in der frühen Indus-Kultur vor etwa 4000 Jahren statt. Dabei wurden Elefanten bis auf wenige Ausnahmen nicht gezüchtet, sondern stets in freier Wildbahn eingefangen und gezähmt. Der erste Einsatz von Elefanten zu Kriegszwecken fand etwa um 1100 v. Chr. statt und wurde erstmals in alten Sanskrit-Hymnen erwähnt. Von Indien aus wurden die Elefanten ins Perserreich importiert und von den Achämeniden in mehreren Feldzügen eingesetzt. (Artikel des Tages)
20.05.2018 Artikel eröffnet