1210: Unterschied zwischen den Versionen
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*Wolfram von Eschenbach erzählt im Parzival aus dem frühen Mittelalter. Bevölkert wird diese uns ferne Welt von schönen und mutigen Rittern, die sich für die Liebe edler Damen in Kämpfe stürzen und dabei ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können: ihren Gegner mit der Lanze vom Pferd zu werfen. Parzival ist der prächtigste Ritter seiner Zeit. Mit seiner Schönheit nimmt er jeden für sich ein, er ist mutig und im Zweikampf unbesiegt. Doch das gilt nicht von Anbeginn, Parzival muss eine Entwicklung durchlaufen: Vom naiven Jüngling, der mehrfach Schuld auf sich lädt, reift er zum edlen Ritter und verantwortungsbewussten Hüter des Grals heran. Wolframs Versepos gibt einen Einblick in die höfische Welt des Mittelalters, den Ehrenkodex der Ritter und ihr Verhältnis zur Liebe. Der Autor trägt mit seinen bisweilen ironischen Kommentaren nicht nur zur Unterhaltung des Lesers bei, er hat auch mit sich selbst als erzählender Figur eine neue Ebene in die Literatur eingeführt. Wolfram schrieb Parzival in mittelhochdeutschen Versen; in der vorliegenden Übertragung von Dieter Kühn ist das Werk sehr gut lesbar. [http://www.getabstract.com/ShowAbstract.do?dataId=6751 (getAbstract)] | *Wolfram von Eschenbach erzählt im Parzival aus dem frühen Mittelalter. Bevölkert wird diese uns ferne Welt von schönen und mutigen Rittern, die sich für die Liebe edler Damen in Kämpfe stürzen und dabei ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können: ihren Gegner mit der Lanze vom Pferd zu werfen. Parzival ist der prächtigste Ritter seiner Zeit. Mit seiner Schönheit nimmt er jeden für sich ein, er ist mutig und im Zweikampf unbesiegt. Doch das gilt nicht von Anbeginn, Parzival muss eine Entwicklung durchlaufen: Vom naiven Jüngling, der mehrfach Schuld auf sich lädt, reift er zum edlen Ritter und verantwortungsbewussten Hüter des Grals heran. Wolframs Versepos gibt einen Einblick in die höfische Welt des Mittelalters, den Ehrenkodex der Ritter und ihr Verhältnis zur Liebe. Der Autor trägt mit seinen bisweilen ironischen Kommentaren nicht nur zur Unterhaltung des Lesers bei, er hat auch mit sich selbst als erzählender Figur eine neue Ebene in die Literatur eingeführt. Wolfram schrieb Parzival in mittelhochdeutschen Versen; in der vorliegenden Übertragung von Dieter Kühn ist das Werk sehr gut lesbar. [http://www.getabstract.com/ShowAbstract.do?dataId=6751 (getAbstract)] | ||
[http://de.wikipedia.org/wiki/Tristan_%28Gottfried_von_Stra%C3%9Fburg%29 '''Tristan und Isolt (Gottfried von Straßburg)'''] | |||
*um 1210: Durch den Tod des Gottfried von Straßburg bleibt sein Versepos ''Tristan und Isolt'' (begonnen um 1205) unvollendet | |||
*''Tristan und Isold'': Das ist eine Liebe, die stärker ist als alle Vernunft. Sie ist von Anfang an nur um den Preis von Lügen und Betrug zu haben und verletzt die Ehre der drei ranghöchsten Menschen im Staat Cornwall. Der Stoff einer so überwältigenden leidenschaftlichen Liebe gegen alle gesellschaftlichen Konventionen hat sich als Mythos durch die Jahrhunderte gezogen. Gottfried von Straßburg war nicht der Erste, der diesen Mythos gestaltete, und mit der Wahl der prekären Geschichte machte er es sich alles andere als leicht: Der fortgesetzte Ehebruch passt weder in ein christliches noch in ein feudales Eheverständnis, und der ansonsten mit sämtlichen ritterlichen Tugenden beschlagene Tristan hat eben den gravierenden Makel, dass er seinen Herrn und Onkel betrügt. Aber leicht machen, das betont Gottfried von Straßburg immer wieder, will er es weder sich noch seinen Liebenden noch seinen Lesern: Die Liebe ist nicht als reine Freude zu haben. Wer liebt, der leidet immer auch Qualen, ja, der Tod selbst ist die dunkle Seite der Liebe. [http://www.getabstract.com/ShowAbstract.do?dataId=16216 (getAbstract)] | |||
==QUELLEN== | ==QUELLEN== |
Version vom 21. Juli 2015, 11:55 Uhr
CHRONIK
0717D: Schlacht bei Gestilren
- Der zwei Jahre zuvor vertriebene König Sverker II. kehrt mit einem dänischen Heer nach Schweden zurück. In der Schlacht bei Gestilren scheitern seine Rückkehrpläne auf den Thron an der Armee des neuen Regenten Erik X., Sverker stirbt in dieser Schlacht.
LEXIKON
Parzival (Wolfram von Eschenbach)
- um 1210: Vollendung des Versromans Parzival durch den Dichter Wolfram von Eschenbach (begonnen um 1200)
- Wolfram von Eschenbach erzählt im Parzival aus dem frühen Mittelalter. Bevölkert wird diese uns ferne Welt von schönen und mutigen Rittern, die sich für die Liebe edler Damen in Kämpfe stürzen und dabei ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können: ihren Gegner mit der Lanze vom Pferd zu werfen. Parzival ist der prächtigste Ritter seiner Zeit. Mit seiner Schönheit nimmt er jeden für sich ein, er ist mutig und im Zweikampf unbesiegt. Doch das gilt nicht von Anbeginn, Parzival muss eine Entwicklung durchlaufen: Vom naiven Jüngling, der mehrfach Schuld auf sich lädt, reift er zum edlen Ritter und verantwortungsbewussten Hüter des Grals heran. Wolframs Versepos gibt einen Einblick in die höfische Welt des Mittelalters, den Ehrenkodex der Ritter und ihr Verhältnis zur Liebe. Der Autor trägt mit seinen bisweilen ironischen Kommentaren nicht nur zur Unterhaltung des Lesers bei, er hat auch mit sich selbst als erzählender Figur eine neue Ebene in die Literatur eingeführt. Wolfram schrieb Parzival in mittelhochdeutschen Versen; in der vorliegenden Übertragung von Dieter Kühn ist das Werk sehr gut lesbar. (getAbstract)
Tristan und Isolt (Gottfried von Straßburg)
- um 1210: Durch den Tod des Gottfried von Straßburg bleibt sein Versepos Tristan und Isolt (begonnen um 1205) unvollendet
- Tristan und Isold: Das ist eine Liebe, die stärker ist als alle Vernunft. Sie ist von Anfang an nur um den Preis von Lügen und Betrug zu haben und verletzt die Ehre der drei ranghöchsten Menschen im Staat Cornwall. Der Stoff einer so überwältigenden leidenschaftlichen Liebe gegen alle gesellschaftlichen Konventionen hat sich als Mythos durch die Jahrhunderte gezogen. Gottfried von Straßburg war nicht der Erste, der diesen Mythos gestaltete, und mit der Wahl der prekären Geschichte machte er es sich alles andere als leicht: Der fortgesetzte Ehebruch passt weder in ein christliches noch in ein feudales Eheverständnis, und der ansonsten mit sämtlichen ritterlichen Tugenden beschlagene Tristan hat eben den gravierenden Makel, dass er seinen Herrn und Onkel betrügt. Aber leicht machen, das betont Gottfried von Straßburg immer wieder, will er es weder sich noch seinen Liebenden noch seinen Lesern: Die Liebe ist nicht als reine Freude zu haben. Wer liebt, der leidet immer auch Qualen, ja, der Tod selbst ist die dunkle Seite der Liebe. (getAbstract)
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt oder aus der Chronik des Jahres 1210 zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
20.07.2015 Artikel eröffnet