1990: Unterschied zwischen den Versionen
Rk (Diskussion | Beiträge) K (Korrektur Link) |
Rk (Diskussion | Beiträge) (1120D: Herbert Kegel) |
||
Zeile 123: | Zeile 123: | ||
1119D: '''Ost und West beschliessen auf dem KSZE-Gipfel in Paris das Ende des Kalten Krieges''' | 1119D: '''Ost und West beschliessen auf dem KSZE-Gipfel in Paris das Ende des Kalten Krieges''' | ||
*Am 19. November 1990 kamen die Regierungschefs der 34 KSZE-Mitgliedsländer in Paris zusammen, um eine Charta für ein neues Europa zu unterzeichnen. Die Staaten der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa erklärten darin das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung des Kontinents für beendet und versprachen, ein neues Europa der Demokratie, des Friedens und der Einheit aufzubauen. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/1321708/ (dradio.de)] | *Am 19. November 1990 kamen die Regierungschefs der 34 KSZE-Mitgliedsländer in Paris zusammen, um eine Charta für ein neues Europa zu unterzeichnen. Die Staaten der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa erklärten darin das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung des Kontinents für beendet und versprachen, ein neues Europa der Demokratie, des Friedens und der Einheit aufzubauen. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/1321708/ (dradio.de)] | ||
1120D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Kegel '''Herbert Kegel'''] | |||
*Herbert Kegel (* 29. Juli 1920 in Großzschachwitz bei Dresden; † 20. November 1990 in Dresden) war ein deutscher Dirigent und gehörte neben Kurt Masur zu den wichtigsten Orchesterleitern der DDR. Im Jahr 1949 kam er nach Leipzig und leitete 30 Jahre lang den Rundfunkchor (1949–1978) und das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig (1958–1978), dessen Ehrendirigent er im Anschluss wurde. Darüber hinaus war er von 1975 bis 1978 Honorarprofessor am Leipziger Konservatorium. Kegel avancierte zum wichtigsten „Orff-Spezialisten“ im deutschsprachigen Raum. Sein Einsatz für zeitgenössische Komponisten machte die Musikmetropole Leipzig zum „Internationalen Schaufenster der Moderne“ (Dirk Stöve). Von 1977 bis 1985 war er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Danach wirkte er als Gastdirigent in Japan, wo er heute als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts wahrgenommen wird. (Artikel des Tages) | |||
==Dezember== | ==Dezember== |
Version vom 20. November 2012, 20:55 Uhr
Januar
0107D: Schiefer Turm von Pisa gesperrt
- 07.01.1990: Gleich nach den ersten vier Stockwerken geriet der Turm von Pisa in Schräglage. Das war im Jahr 1178, hinderte aber niemanden, an diesem Wunder der Schwerkraft immer weiter zu bauen. Am 7. Januar 1990 hieß es dann dennoch "Geschlossen!" am Turm. Es sei ein Wunder, dass er überhaupt noch stehe, meinten die Fachleute. (BR2 Kalenderblatt)
0119D: sowjetische Truppen besetzen Baku
- Mit dem Zerfall der Sowjetunion eskalierte der schon lang schwelende Konflikt zwischen Armeniern und Aserbaidschanern: Am 19. Januar 1990 marschierten sowjetische Truppen in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku ein. (dradio.de)
0125D: Avianca-Flug 52
- Avianca Flug 52 war ein Linienflug der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca vom El Dorado International Airport in Bogotá zum John F. Kennedy International Airport in New York City. Die Boeing 707-321B stürzte am 25. Januar 1990 in Folge von Treibstoffmangel ab.
Februar
0202D: Verbot des ANC wird aufgehoben
- 1989 gab es gleich an mehreren Orten politische Veränderungen. Der einstige Ostblock brach zusammen, die Mauer fiel. In Südafrika hingegen herrschte noch immer die Apartheid. Und so war die Rede des Präsidenten Frederik Willem de Klerk am 2. Februar 1990, in der er das ANC-Verbot aufhob, mit großer Spannung erwartet worden. (dradio.de)
0205D: Vertreter der Oppositionsparteien treten in die DDR-Regierung unter Hans Modrow ein
- Ende 1989 ist die Zukunft der DDR ungewiss. Seit Wochen verhandeln in Ost-Berlin Bürgerrechtler und Vertreter der Staatsmacht am Runden Tisch. Ziel der Opposition: Voraussetzungen für freie Wahlen schaffen. Vor 20 Jahren traten Vertreter der Oppositionsbewegung in die Regierung von Hans Modrow ein. (dradio.de)
0214D: Pale Blue Dot
- "Pale Blue Dot" (engl. „hellblauer Punkt“) ist der Name eines Fotos der Erde, aufgenommen von der Raumsonde Voyager 1 aus einer Entfernung von etwa 6,4 Milliarden Kilometern, der größten Distanz, aus der jemals ein Foto der Erde gemacht wurde. Das Bild entstand am 14. Februar als Teil einer Serie von 60 Bildern, die das gesamte Sonnensystem mit sechs sichtbaren Planeten zeigt. (Wikipedia)
März
0301D: Treuhandanstalt (Deutschland DDR)
- Die Treuhandanstalt (THA, auch kurz „Treuhand“) war eine in der Spätphase der DDR gegründete bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts in Deutschland, deren Aufgabe es war, die Volkseigenen Betriebe der DDR nach den Grundsätzen der Marktwirtschaft zu privatisieren oder, wenn das nicht möglich war, stillzulegen und die „Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern“ (§ 8 Treuhandgesetz). Im Umfeld der Privatisierung kam es zu Fällen von Fördermittelmissbrauch und Wirtschaftskriminalität.
- Was sollte aus den volkseigenen Betrieben und Kombinaten der DDR werden, als deren Ende absehbar war? Am 1. März 1990 wurde die "Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums" gegründet. Als "Treuhand-Anstalt" wurde sie berühmt und berüchtigt. (BR2 Kalenderblatt)
0318D: Volkskammerwahl (Deutschland DDR)
- Die Volkskammerwahl 1990 war die erste und gleichzeitig auch letzte Wahl zur Volkskammer der DDR, die demokratischen Wahlgrundsätzen entsprach. Sie fand am 18. März 1990 statt. Ursprünglich war die Wahl für den 6. Mai 1990 vorgesehen, aber aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse und der Notwendigkeit zur Herstellung einer handlungsfähigen und legitimierten Regierung wurde die Volkskammerwahl anderthalb Monate vorverlegt. Sieger war das Wahlbündnis Allianz für Deutschland, bestehend aus der ehemaligen Blockpartei CDU mit dem Spitzenkandidaten Lothar de Maizière, der neu gegründeten und der westdeutschen CSU nahestehenden Deutschen Sozialen Union (DSU) und dem Demokratischen Aufbruch (DA). Spitzenkandidat der DSU war Hans-Wilhelm Ebeling, der Spitzenkandidat des DA war Wolfgang Schnur, dem drei Tage vor der Wahl seine Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter des MfS nachgewiesen worden war. Die neu gegründete und bis zum Wahltag als Favoritin gewertete Sozialdemokratische Partei in der DDR (ursprünglich SDP, zum Zeitpunkt der Wahl als SPD abgekürzt) – unter Spitzenkandidat Ibrahim Böhme, der später ebenfalls als Inoffizieller Mitarbeiter des MfS enttarnt wurde – kam unerwartet nur auf knapp 22 % der Stimmen. Zu vergeben waren 400 Mandate. Es galt ein reines Verhältniswahlrecht. Eine Sperrklausel gab es nicht. Listenvereinigungen waren zulässig. Diese Möglichkeit wurde, beispielsweise in Form des Bundes Freier Demokraten, des Aktionsbündnisses Vereinigte Linke und der Alternativen Jugendliste (AJL), auch genutzt. Die gesamte DDR war ein Wahlgebiet. Die Sitzzuteilung erfolgte nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren. Somit konnten Parteien und Wahlvereinigungen bereits ab ca. der einem halben Mandat entsprechenden Stimmenzahl (0,125 %) Abgeordnete in die Volkskammer entsenden. Die Wahlbeteiligung lag bei 93 %.
- Nach den turbulenten Zeiten des Mauerfalls fanden am 18. März 1990 die ersten freien, demokratischen Wahlen in der DDR statt. Die ehemalige Blockpartei CDU konnte die überwiegende Zahl der Stimmen für sich verbuchen. Die Sozialdemokraten schnitten unerwartet schlecht ab. (dradio.de)
- Am 18. März 1990 wählten die Bürger der DDR zum ersten Mal frei und wirklich demokratisch die Abgeordneten der Volkskammer - 40 Jahre lang war die Volkskammer nur ein Zustimmungsorgan für die Staatspartei SED gewesen. (DW Kalenderblatt)
April
0406D: Säureanschlag auf Rembrandts "Nachtwache"
- Die Motive sind bunt, wenn Kunstattentäter mit Säure, Hämmern oder Messern Kunstwerke angreifen. Am 6. April 1990 wurde Rembrandts "Nachtwache" im Rijksmuseum in Amsterdam zum Opfer. Wieder einmal. (BR2 Kalenderblatt)
0407D: Feuer auf der "Scandinavian Star"
- 7. April 1990: Die dänische Fähre 'Scandinavian Star' fängt auf dem Weg von Norwegen nach Dänemark in der Ostsee Feuer. Von den fast 500 Menschen an Bord kommen 161 ums Leben. Die wahrscheinliche Ursache: Brandstiftung. Später stellt sich zudem heraus, dass die Sicherheitsmaßnahmen unzureichend waren. Sekunden vor dem Unglück ermittelt, was in den frühen Morgenstunden jenes 7. Aprils an Bord des Schiffes genau geschah. (Sekunden vor dem Unglück)
0424D: Hubble-Weltraumteleskop
- Das Hubble-Weltraumteleskop (engl. Hubble Space Telescope, kurz HST) ist ein Weltraumteleskop für sichtbares Licht, Ultraviolett- und Infrarotstrahlung, das die Erde in einer Höhe von 575 Kilometern innerhalb von 96 Minuten einmal umkreist. Das Teleskop entstand aus der Zusammenarbeit der NASA und der ESA und wurde nach dem US-Astronomen Edwin Hubble benannt. Das HST wurde am 24. April 1990 mit der Space-Shuttle-Mission STS-31 gestartet und am nächsten Tag aus dem Frachtraum der Discovery ausgesetzt. Das Hubble-Weltraumteleskop war das erste von vier Weltraumteleskopen, welche von der NASA im Rahmen des „Great Observatory Programms“ geplant wurden. Die anderen drei sind Compton Gamma Ray Observatory, Chandra X-Ray Observatory und Spitzer Space Telescope. Die Bildqualität des Hubble-Weltraumteleskops war in den ersten Betriebsjahren durch einen Herstellungsfehler des Hauptspiegels begrenzt, der 1993 mit Hilfe des COSTAR-Spiegelsystems erfolgreich korrigiert werden konnte. Seitdem wurden mit Hilfe des HST Bilder gemacht, die oft eine starke Wirkung auf die Öffentlichkeit haben und die zu Ergebnissen mit großer wissenschaftlicher Bedeutung führen. Die anfänglichen Betriebsschwierigkeiten und die zeitbedingten Abnutzungen der elektronischen Geräte führten dazu, dass bereits fünf Wartungsmissionen (STS-61, STS-82, STS-103, STS-109 und STS-125) zum Weltraumteleskop unternommen und erfolgreich durchgeführt wurden. Die voraussichtlich letzte dieser Missionen im Mai 2009 hat durch Erneuerungen von Komponenten und der Installation neuer Instrumente zusätzliche Beobachtungsmöglichkeiten erschlossen und die Betriebszeit von Hubble um weitere fünf bis zehn Jahre verlängert. Die Bahnneigung des Hubble-Weltraumteleskops beträgt 28,45 Grad, es ist somit von Mitteleuropa aus nicht zu beobachten. Die aktuelle Position erläutert die NASA auf einer eigens hierfür eingerichteten Website. Im Jahr 2013 soll das James Webb Space Telescope die Nachfolge des Hubble-Weltraumteleskops antreten. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der ESA und der kanadischen Weltraumagentur.
- Das Hubble-Weltraumteleskop blickt oberhalb der Erdatmosphäre in die Tiefen des Alls und funkt gestochen scharfe Bilder von fernen Galaxien, schillernden Gasnebeln oder glänzenden Sternhaufen zur Erde. Völlig ungestört von Wolken und Luftunruhe liefert es atemberaubende Einblicke in den Kosmos. (dradio.de)
Mai
0504D: IG Metall und Arbeitgebervertreter beschließen die 35-Stunden-Woche
- "Das Kapital ist verstorbene Arbeit", schrieb Karl Marx. Dem folgend, waren die Kämpfe der Arbeiterbewegung Arbeitszeitkämpfe. Vor 20 Jahren erzielten die Gewerkschaften dabei den bisher letzten großen Durchbruch. (dradio.de)
0505D: "Zwei-plus-Vier-Gespräche" zur deutschen Wiedervereinigung
- Nach dem Zusammenbruch der DDR nutzte die Regierung Kohl/Genscher die historische Gelegenheit, die Zustimmung der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs für die Wiedervereinigung einzuholen. (dradio.de) (dradio.de)
0518D: Staatsvertrag über die Schaffung einer Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion unterschrieben
- Unmittelbar nach dem Mauerfall haben wohl viele nicht damit gerechnet, dass Ost- und Westdeutschland kein ganzes Jahr später wieder vereinigt sein würden. Manche dachten gar an eine Union zunächst zweier deutscher Staaten - beide mit sozialer Marktwirtschaft. (dradio.de)
0522D: die beiden jemenitischen Staaten werden wieder vereint
- 1990 wurde aus dem lange geteilten Deutschland wieder ein Staat. Im selben Jahr beschlossen auch die Regierungen der Arabischen Republik Jemen und der Demokratischen Volksrepublik Jemen, sich nach Jahrzehnten der politischen Teilung wieder zu vereinen. (dradio.de)
Juni
0601D: ROSAT (Satellit)
- ROSAT (von Röntgensatellit) war ein als Röntgenobservatorium ausgelegter Satellit. Der mit 2426 Kilogramm bislang schwerste deutsche Satellit kostete 560 Millionen DM (mit US- und britischer Beteiligung), war von 1990 bis 1999 in Betrieb und wurde am 23. Oktober 2011 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerstört.
Juli
0705D: NATO-Gipfel sucht eine neue Ausrichtung
- Das Ende des Kalten Krieges war auch das Ende des Warschauer Paktes. Doch auch für die NATO musste ein neues Konzept her - der Gegner war abhanden gekommen. Darüber berieten die Staats- und Regierungschefs auf dem Londoner NATO-Gipfel im Juli 1990. (dradio.de)
0716D: Kohl und Gorbatschow verhandeln im Kaukasus
- Als "Wunder vom Kaukasus" sind sie in die Geschichte eingegangen: die Verhandlungen des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl mit dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow, die sie vom 14. bis 16. Juli 1990 in Moskau und im Kaukasus, Gorbatschows Heimat, führten. Verhandlungen, die der "äußeren Einheit" Deutschlands den Weg ebneten. (dradio.de)
0721D: Pink Floyd spielen an der Berliner Mauer
- Als am 2. Juli Pink Floyd beim Live 8 zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in der Urbesetzung auftraten, war dies ein von den Fans lang herbeigesehnter Tag. Roger Waters, der Schöpfer von "The Wall" konnte mit seinem Konzert an der Berliner Mauer, heute vor 15 Jahren, die Fan-Erwartungen nur teilweise erfüllen. (dradio.de)
0722D: die DDR-Volkskammer beschliesst die Bildung von Ländern in der DDR
- Das Ergebnis der ersten freien Wahlen zur DDR-Volkskammer im März 1990 hat gezeigt, dass die Mehrheit der DDR-Bürger ein vereinigtes Deutschland will. Und dazu gehörte auch die Auflösung der zentralistischen Strukturen zugunsten eines föderalen Ländersystems. (dradio.de)
August
0808D: George Bush ruft "Operation Wüstenschild" aus
- Von einem stabilen, sicheren und demokratischen Staat ist der Irak immer noch weit entfernt. Formal betrachtet leben die Iraker seit dem Ende der Diktatur 2003 zwar in einem freien Land, doch der Alltag ist ein täglicher Kampf. (dradio.de)
0811D: die FDP und die liberalen Parteien der DDR fusionieren
- Nach dem 9. November 1989 gingen die sogenannten Blockparteien in der DDR Allianzen mit neugegründeten christdemokratischen und liberalen Gruppierungen ein, verschmolzen dann aber schnell mit den alten Parteien der Bundesrepublik. Als erste West-Partei vollzog die FDP am 11. August 1990 die Vereinigung mit drei liberalen Gruppierungen aus der DDR. (dradio.de)
0823D: DDR-Volkskammer beschliesst den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland
- In den ersten Nachwendemonaten zeichnete sich immer mehr ab, dass die vier Siegermächte einem vereinten Deutschland zustimmen würden. Nun wurde kontrovers über die Art der Wiedervereinigung diskutiert. Schließlich beschloss die DDR-Volkskammer am 23. August 1990 den Beitritt nach Artikel 23 des Grundgesetzes. (dradio.de)
0831D: Vertrag über die staatliche Einheit Deutschlands wird unterzeichnet
- Nach nur acht Wochen waren die Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten abgeschlossen. Am 31. August 1990 wurde der Vertrag über die Herstellung der Einheit Deutschlands in Berlin unterzeichnet. (dradio.de)
September
0912D: Zwei-plus-Vier-Vertrag"
- Der Zwei-plus-Vier-Vertrag (amtlicher Titel: Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland) ist ein Staatsvertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland sowie Frankreich, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und der Sowjetunion. Er machte den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands frei, wurde am 12. September 1990 in Moskau unterzeichnet und trat am 15. März 1991, dem Tag der Hinterlegung der letzten Ratifikationsurkunde, mit einer offiziellen Zeremonie in Kraft. Als die politisch geforderte und rechtlich notwendige Friedensregelung mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg markiert der Zwei-plus-Vier-Vertrag das Ende der Nachkriegszeit und ist ein maßgeblicher diplomatischer Beitrag zur Friedensordnung in Europa. Bei dem Vertrag handelt es sich um einen sogenannten Statusvertrag, dessen Rechtswirkungen sich auch auf dritte Staaten erstrecken.
- Zu welchem Zeitpunkt die DDR der Bundesrepublik beitreten könnte, das hing von den Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen ab. Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges und die beiden deutschen Staaten verhandelten in Moskau über die Modalitäten der Wiedervereinigung, war doch mit ihr auch die uneingeschränkte Souveränität Deutschlands verbunden. Wegen Bedenken von Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion drohten die Verhandlungen bis kurz vor der Vertragsunterzeichnung noch zu scheitern.(dradio.de)
Oktober
1003D: Deutsche Wiedervereinigung
- Als Deutsche Wiedervereinigung wird der durch die friedliche Revolution in der DDR angestoßene Prozess der Jahre 1989 und 1990, der zum Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 führte, bezeichnet. Die damit vollzogene Deutsche Einheit, die seither an jedem 3. Oktober als Nationalfeiertag begangen wird, beendete den als Folge des Zweiten Weltkrieges in der Ära des Kalten Krieges vier Jahrzehnte währenden Zustand der Deutschen Teilung. Richtungweisend für diese Entwicklung war die Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989, die den endgültigen Zerfall des politischen Systems der DDR bewirkte. Notwendige äußere Voraussetzung der deutschen Wiedervereinigung war das Einverständnis der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, die bis dahin völkerrechtlich noch immer die Verantwortung für Deutschland als Ganzes innehatten beziehungsweise beanspruchten. Durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag (Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland) wurde der Einheit der beiden deutschen Staaten zugestimmt und dem vereinten Deutschland die volle Souveränität über seine inneren und äußeren Angelegenheiten zuerkannt. Staatsrechtlich spricht man, wie im Falle des Saarlands 1957, von „Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland“, politisch und sozioökonomisch von der Vereinigung der DDR mit der Bundesrepublik. Maßgebliche Zwischenstationen auf dem Weg der deutschen Wiedervereinigung waren die Volkskammerwahl im März 1990 sowie der Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Am 20. September 1990 stimmten die Volkskammer der DDR und der Deutsche Bundestag dem Einigungsvertrag zu, am darauf folgenden Tag der Bundesrat.
- Überall läuteten die Glocken, Fahnen wurden gehisst, Sektflaschen entkorkt - fast drei Jahrzehnte nach dem Bau der Mauer quer durch Berlin war die Zeit der Teilung Deutschlands zu Ende. Heute ist von der Euphorie des 3.Oktober 1990 nicht mehr viel zu spüren - der Weg zur inneren Einheit der Nation hat sich als länger und schwieriger erwiesen als die meisten glaubten. (dradio.de)
- Die Freiheitsglocke des Schöneberger Rathaus läutete den 3. Oktober 1990 ein, als die DDR der Bundesrepublik beitrat. Ein Jahr voller überraschender Wendungen und rascher Umbrüche fand seinen feierlichen Höhepunkt. (dradio.de)
- Auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude in Berlin hat sich eine unübersehbare Menschenmenge versammelt, um hier den Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands zu erleben. Unter dem vom Schöneberger Rathaus übertragenen Läuten der Freiheitsglocke wird die Bundesflagge gehisst. Anschließend verkündet Bundespräsident Richard von Weizsäcker: "Die Einheit Deutschlands ist vollendet. Wir sind uns unserer Verantwortung vor Gott und den Menschen bewusst. Wir wollen in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt dienen." Ein Bläserchor stimmt die Nationalhymne an, und wohl die meisten singen "Einigkeit und Recht und Freiheit". (aref.de)
- Schelesnowodsk im Kaukasus, es ist der 15. Juli 1990: Leger gekleidet spazieren die Staatsmänner Helmut Kohl und Michail Gorbatschow mit einer kleinen Gruppe nahe dem Gebirgsdorf Archysam am Fluss Selemtschuk entlang. Sie lassen sich an einem klobigen Holztisch nieder, reden fröhlich, lachen herzlich. Sprechen über die Schönheit der Landschaft, das gesunde Klima. Und nebenbei über die Zukunft Deutschlands. Später schreibt Gorbatschow in seinen Memoiren: "Dort besiegelten wir die deutsche Einheit." Tags darauf erklärt der Kanzler: Das vereinte Deutschland wird Mitglied der NATO. Die UdSSR zieht alle Truppen aus der DDR ab. Und Deutschland verspricht der UdSSR wirtschaftliche Hilfe in Milliardenhöhe. Der Weg zur deutschen Einheit ist frei: Bald folgt die Währungsunion, die Siegermächte treten von ihren Besatzerrechten zurück, die DDR-Volkskammer erklärt den Beitritt zur Bundesrepublik. Bis die Lebensverhältnisse in Ost- und West-Deutschland angeglichen sind, wird es allerdings noch Jahre dauern. (Youtube: 100 Jahre)
1014D: in den neuen Bundesländern finden die ersten Landtagswahlen statt
- Bei den ersten freien Wahlen der DDR, am 18. März 1990, bekam die CDU mehr als 40 Prozent der Stimmen. Auch bei den Kommunalwahlen im Mai blieben die Christdemokraten stärkste Partei. Im Herbst kamen dann die Landtagswahlen - und der Höhepunkt für die CDU. (dradio.de)
November
1114D: Alitalia-Flug AZ 404
- Alitalia-Flug 404 war ein Flug der Alitalia von Mailand nach Zürich. Am 14. November 1990 kam es beim Landeanflug zur Piste 14 Zürich-Kloten zum Absturz.
1114D: Deutsch-polnischer Grenzvertrag
- Der deutsch-polnische Grenzvertrag ist ein am 14. November 1990 zwischen Deutschland und Polen geschlossener völkerrechtlicher Vertrag. Der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze garantiert die Unverletzlichkeit der Staatsgrenzen und stellt damit einen Gewaltverzicht dar.
- In den ersten zwei Jahrzehnten nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab es keine offiziellen Kontakte zwischen der Bundesrepublik und Polen. 1972 nahmen Bonn und Warschau diplomatische Beziehungen auf; zu freundschaftlichen Beziehungen kam es jedoch erst, als die Bundesrepublik am 14.11.1990 die Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze anerkannte. (dradio.de)
1119D: Ost und West beschliessen auf dem KSZE-Gipfel in Paris das Ende des Kalten Krieges
- Am 19. November 1990 kamen die Regierungschefs der 34 KSZE-Mitgliedsländer in Paris zusammen, um eine Charta für ein neues Europa zu unterzeichnen. Die Staaten der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa erklärten darin das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung des Kontinents für beendet und versprachen, ein neues Europa der Demokratie, des Friedens und der Einheit aufzubauen. (dradio.de)
1120D: Herbert Kegel
- Herbert Kegel (* 29. Juli 1920 in Großzschachwitz bei Dresden; † 20. November 1990 in Dresden) war ein deutscher Dirigent und gehörte neben Kurt Masur zu den wichtigsten Orchesterleitern der DDR. Im Jahr 1949 kam er nach Leipzig und leitete 30 Jahre lang den Rundfunkchor (1949–1978) und das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig (1958–1978), dessen Ehrendirigent er im Anschluss wurde. Darüber hinaus war er von 1975 bis 1978 Honorarprofessor am Leipziger Konservatorium. Kegel avancierte zum wichtigsten „Orff-Spezialisten“ im deutschsprachigen Raum. Sein Einsatz für zeitgenössische Komponisten machte die Musikmetropole Leipzig zum „Internationalen Schaufenster der Moderne“ (Dirk Stöve). Von 1977 bis 1985 war er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Danach wirkte er als Gastdirigent in Japan, wo er heute als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts wahrgenommen wird. (Artikel des Tages)
Dezember
1201D: Durchbruch beim Bau des Eurotunnels
- Man kann sich lange streiten: Grenzt ein Zaun eher ein, oder schließt er aus? Der US-Amerikaner Joseph Glidden verschärfte die Diskussion am 24.11.1874 mit einer neuen Idee und einem Patent - auf Stacheldraht. Das war das Ende von Querfeldein durch die Weiten des Westens. (BR2 Kalenderblatt)
1209D: Lech Walesa wird Staatspräsident in Polen
- Am 9. Dezember 1990 wurde Gewerkschaftsführer Lech Walesa überlegen mit fast drei Viertel aller abgegebenen Stimmen zum ersten frei gewählten Staatspräsidenten Polens nach dem Krieg gewählt. (dradio.de)
Lexikon
60 X Deutschland
- Die Montagsdemonstrationen in der DDR gehen weiter, doch die Parolen ändern sich: Statt „Wir sind das Volk“ heißt es nun häufiger „Wir sind ein Volk“ oder „Deutschland einig Vaterland“. Während die Rufe nach einem Anschluss an die Bundesrepublik lauter werden, bereitet der „Runde Tisch“ die ersten freien Wahlen in der DDR vor. Aus diesen geht am 18. März die „Allianz für Deutschland“ aus CDU, Deutscher Sozialer Union und Demokratischem Aufbruch überraschend als Sieger hervor. Die „Allianz“ hatte den Bürgern die rasche Einführung der D-Mark und einen schnellen Weg zur Einheit versprochen. Während die neu gewählte DDR-Regierung unter Ministerpräsident Lothar de Maizière die Abwicklung des eigenen Staates organisiert, erlangt Bundeskanzler Kohl nach langen Verhandlungen die Zustimmung der Alliierten zur Einheit. Am 1. Juli tritt zunächst die Wirtschaftsund Währungsunion in Kraft; im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft siegt eine Woche später noch eine rein westdeutsche Mannschaft. Am 3. Oktober schließlich wird die Deutsche Einheit vollzogen. Zwei Monate später erhält Helmut Kohl bei den ersten gesamtdeutschen Wahlen die Bestätigung für seine Politik: Die christlich-liberale Koalition wird mit großer Mehrheit wiedergewählt. (bpb.de/mediathek)
Ich hab geträumt von dir (Matthias Reim)
- Videoclip: (youtube.com)
Zeitreise
- 1. Teil: Die umliegenden Länder stellten die Uhren auf Sommerzeit. Die Schweiz nicht. Diese Zeitinsel-Saison kostete viel Geld und politische Glaubwürdigkeit. 1980 hörte man auf DRS 1 auch zum ersten Mal über Selbsthilfegruppen. Was damals von vielen als «Seelenstriptease» empfunden wurde, ist heute in fast allen sozialen Bereichen etabliert und nicht mehr wegzudenken. Ebenfalls nicht mehr wegzudenken aus der Schweizerischen Comedy-Szene ist Peach Weber. Auch er startete mit seinem ersten Programm 1980. In der «Zeitreise» hören wir Reportagen von damals. Dazu Erinnerungen und Geschichten unserer Hörerinnen und Hörer rund um das Jahr 1980. (DRS1 Zeitreise)
- 2. Teil: Ausländische Sender hatten sie schon: Informationsmagazine zu aktuellen Themen. Das Schweizer Fernsehen zog 1990 mit der Sendung «10 vor 10» nach. Und die Tagesschau bekam ein Facelifting. Der damalige Chefredaktor, Peter Studer, ist Gast in der «Zeitreise». Er erinnert sich noch gut an die Reaktionen auf die neue Sendung und was ihn und den damaligen Fernsehdirektor dazu bewog, «10 vor 10» zu lancieren. 1990 sprach man vermehrt von Solarstrom. Dies auch dank der ehemaligen Ingenieurschule Biel: Mit dem Solarmobil «Spirit of Biel» gewann ein Team der Schule die «World Solar Challenge». Im gleichen Jahr begann die kommerzielle Phase des Internets - zu diesem Zeitpunkt war es schon vielen Teilen der Bevölkerung ein Begriff. (DRS1 Zeitreise)
- 3. Teil: Als letzter Kanton MUSS Appenzell Innerrhoden 1990 das Frauenstimmrecht einführen. Das Bundesgericht zwingt Innerrhoden, die Frauen am politischen Geschehen teilnehmen zu lassen. Appenzell Ausserrhoden nahm das Frauenstimmrecht 1989 an. Dank diesem Entscheid konnte die Polit-Karriere der Ausserrhoderin Marianne Kleiner wenige Jahre später beginnen. In der «Zeitreise» erinnert sich die Nationalrätin, was sie empfand, als ihr die Männer endlich offiziell Mitbestimmung zubilligten und warum es in den beiden Appenzell so lange dauerte, bis die Frauen auch politisch gleichberechtigt waren. Ebenfalls im Rampenlicht stand 1990 die ehemalige Bundesrätin Elisabeth Kopp. Sie wurde vom Bundesgericht vom Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung freigesprochen. Nebst politischen Ereignissen liess auch ein Film aufhorchen: Die Komödie «Der Rosenkrieg» feierte in der Schweiz Premiere. Ein Kritiker schrieb damals: «Die Komödie hat viele witzige Momente, doch sie ist zeitweise so grausam, dass man nicht lachen kann.» (DRS1 Zeitreise)
- 4. Teil: Die Aufdeckung, dass die Bundesanwaltschaft Hunderttausende Bürger überwacht hatte, löste in der Schweiz einen Skandal aus. 300‘000 Bürger verlangten Einsicht in ihre Fiche. Die Bundesbehörden hatten rund 900'000 Fichen angelegt. Betroffen waren mehr als 700'000 Personen und Organisationen bzw. - mehr als 10 Prozent der damaligen Bevölkerung. Der ehemalige SP-Parteipräsident und -Nationalrat, Helmut Hubacher, ist Gast in der «Zeitreise». Er erinnert sich noch genau an die Empörung, die die Schweiz ergriff und auch, wie der Fichen-Skandal seinen Anfang nahm. Im April 1990 starb Greta Garbo in New York. Garbo gilt als eine der grössten Filmlegenden, die Hollywood je hervorgebracht hat. Dabei hatte sie bereits 1942 ihre Filmkarriere aufgegeben. Für viele Filmkritiker war und ist sie «die Göttliche». (DRS1 Zeitreise)
Quellen
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.