1302
JANUAR
0102D: 'Schnaitbacher Urkunde
- In der Schneitbacher Urkunde vom 2. Januar 1302 gewährten wegen finanzieller Schwierigkeiten im Herzogtum die Herzöge Rudolf I. und Ludwig IV. den oberbayerischen Landständen, das heißt, dem versammelten Adel, Klerus und Städten, das Privileg der Steuerbewilligung. Im Gegenzug willigte der versammelte Adel in eine „gemaine viechstewr“ ein, unter der Bedingung, dass diese Viehsteuer eine einmalige Abgabe bliebe und künftige Forderungen nicht gegen seinen Willen eingeführt würden. Dieses zugesicherte Steuerbewilligungsrecht der Landstände markiert zusammen mit der Ottonischen Handfeste von 1311 den Beginn des Parlamentarismus in Bayern.
MAI
0518D: Brügger Frühmette
- Die Brügger Frühmette (frz. Matines de Bruges, nl. Brugse Metten) war ein Massaker in den frühen Morgenstunden des 18. Mai 1302, das Aufständische in der flämischen Stadt Brügge an der französischen Garnison verübten. Brügge hatte die exklusiven Rechte am Wollhandel mit England. Als der englische König Eduard I. damit begann, die Wolle unmittelbar an die Weber zu verkaufen, wandten sich die Bürger der Stadt an ihren Lehnsherrn, den französischen König Philipp den Schönen, damit dieser ihre Monopolstellung sichere. Philipp legte eine französische Garnison in die Stadt, Gouverneur wurde Jacques de Châtillon, der sich in der Folge durch Hilflosigkeit und Brutalität hervortat und dadurch die Einwohner der Stadt gegen sich und die französische Garnison aufbrachte. In den frühen Morgenstunden des 18. Mai 1302 drangen Aufständische unter Führung von Jan Breydel und Pieter de Coninck in die Häuser ein, in denen die Franzosen einquartiert waren und töteten alle, derer sie habhaft werden konnten. Nur der Gouverneur Jacques de Châtillon und einige weitere Soldaten entkamen dem Angriff. Nach dem Massaker wurden Breydel und de Coninck als Volkshelden gefeiert. Innerhalb weniger Tage schlossen sich die anderen flämischen Städte mit Ausnahme Gents dem Aufstand an. Die Brügger Frühmette führte unmittelbar zur Sporenschlacht am 11. Juli 1302, bei der die Franzosen unterlagen und mittelbar zur Schlacht von Mons-en-Pévèle am 18. August 1304, nach der beide Parteien den Sieg für sich reklamierten.
JULI
0711D: Sporenschlacht
- Die Goldene-Sporen-Schlacht (ndl.: Guldensporenslag) (auch bekannt als Schlacht der Goldenen Sporen, Sporenschlacht von Kortrijk oder Schlacht von Courtrai) vom 11. Juli 1302 ist ein Vorkonflikt des hundertjährigen Krieges (zwischen England und Frankreich). Sie war eine Schlacht der Flamen gegen Frankreichs Machtanspruch. Eines der Kriegsziele des hundertjährigen Krieges ab 1337 war die Herrschaft über die Tuchindustrie Flanderns. Mit Gewalt verteidigten in ihr die Truppen Flanderns, der Adel, die Patrizier gleichermaßen wie die Handwerker und Bauern ihre Freiheit gegen Frankreich. Die flandrische Armee bestand zum Großteil aus Bürgermilizen. Philip der Schöne von Frankreich hatte Guido I. von Flandern unter dem Vorwurf des Hochverrates gefangengenommen, sein Lehen konfisziert sowie französische Beamte in Flandern eingesetzt. Am 18. Mai 1302 kam es in Brügge zu einem Aufstand, bei dem die Bürger der Stadt alle Franzosen, derer sie habhaft werden konnten, erschlugen (Brügger Frühmette). Philip reagierte darauf, indem er Robert Graf von Artois mit den besten Rittern des nördlichen Frankreichs entsandte. Die Flamen konnten lediglich Infanterie aufbieten, und da schon seit Jahrhunderten keine Fußsoldaten mehr ein Ritterheer besiegt hatten, waren sich die Franzosen eines leichten Sieges sicher.
0717D: Schlacht von Bapheus
- Die Schlacht von Bapheus (türkisch Bafeus Muharebesi, Koyun Hisar Muharebesi, Koyunhisar Muharebesi, Yalakova Muharebesi fand am 27. Juli 1302 zwischen der osmanischen Armee unter Osman I. und der byzantinischen Armee unter Georgos Mouzalon statt. Die Schlacht endete mit einem osmanischen Sieg. Die Schlacht von Bapheus läutete die vollständige Eroberung des byzantinischen Bithynien durch die Osmanen ein. Halil İnalcık zufolge erhielt der osmanische Staat seine charakteristische Prägung in dieser Schlacht.
AUGUST
0831D: Friede von Caltabellotta
- Der Friede von Caltabellotta wurde am 31. August 1302 im sizilianischen Ort Caltabellotta geschlossen und war der letzte einer Reihe von Verträgen, wie dem Vertrag von Tarascon und dem Frieden von Anagni, die den Konflikt zwischen dem Haus Anjou und dem Haus Barcelona um die Macht im Mittelmeer, besonders um Sizilien und den Mezzogiorno, beilegen sollten. Der Vertrag teilte das alte Königreich Sizilien in Insel und Festlandteil auf. Die Insel, das Königreich von Trinakria ging an Friedrich II., der Mezziogiorno an Karl II. und folgte so den tatsächlichen Besitzverhältnissen. Der Vertrag legte auch fest, dass Trinakria nach dem Tod Friedrichs II. an Anjou gehen sollte. Bis dahin musste Karl II. aber 100.000 Unzen Gold Tribut an Friedrich zahlen, außer Papst Bonifaz VIII. erlaubte Friedrich II. die Eroberung Sardiniens oder Zyperns. Friedrich II. übergab seine Besitzungen in Kalabrien und andernorts auf dem Festland und entließ den Sohn Karls II., Philip, Fürst von Tarent aus der Haft in Cefalù. Auch wurde die Heirat zwischen der Tochter Karls II., Eleanor, mit Friedrich II. verabredet. Die Konsequenz dieses Vertrages war, dass Roger de Flor und seine Katalanische Kompanie sich neue Dienstherren suchen mussten, da sie nicht mehr als Söldner benötigt wurden. Sie wurden von Andronikos II. von Byzanz in Dienst genommen. Einer der Almogàvers, Bernat de Rocafort, weigerte sich, ohne finanzielle Entschädigung auf seine zwei Burgen in Kalabrien zu verzichten. Er wurde gefangen genommen und starb 1309 in einem Kerker des Robert von Anjou.
SEPTEMBER
0928D: Belagerung von Aruad
- Die Belagerung von Aruad fand im Jahr 1302 auf der Insel Aruad an der Küste Syriens statt. Mit der Inselfestung fiel am 28. September 1302 der letzte Außenposten der Kreuzfahrer an der Levanteküste endgültig in die Hände der muslimischen Mamelucken.
NOVEMBER
1118D: Unam Sanctam
- "Unam Sanctam" (lat.: Eine heilige (Kirche)), am 18. November 1302 von Papst Bonifatius VIII. erlassen, gilt als die berühmteste päpstliche Bulle des Mittelalters.
QUELLEN
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22.11.2011 Artikel eröffnet