1200
CHRONIK
0102D: Frieden von Péronne
- Vertrag zwischen dem französischen König Philipp II. August und dem Grafen Balduin IX. von Flandern.
0522D: Vertrag von Le Goulet
- Im Vertrag von Le Goulet söhnen sich König Philipp II. von Frankreich und der englische König Johann Ohneland aus.
LEXIKON
Bischof Jean de Béthune (Cambrai)
Bischof Konrad III. von Scharfenberg (Speyer)
Bischof Konrad von Rodank (Brixen)
- um 1200: Die Inka gründen die Stadt Cusco. Manco Cápac ist der erste (mythische) Herrscher.
- Die Dorfkirche Tempelhof ist die ältere der beiden Kirchen der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Tempelhof. Sie befindet sich im Berliner Ortsteil Tempelhof des Bezirks Tempelhof-Schöneberg am Reinhardtplatz südlich der Straße Alt-Tempelhof, also in Randlage zur mittelalterlichen Dorfgründung Tempelhof. Der heutige Bau, nach Kriegszerstörungen mit veränderter Turmform renoviert, entstand im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts. Sein archäologisch gesicherter Vorgängerbau entstand um 1200 und zählt damit zu den ältesten fassbaren Steinbauten der Mittelmark. Die Dorfkirche Tempelhof ist mit 235 Quadratmetern die größte aller Dorfkirchen in Berlin. Sie war gleichzeitig und vermutlich sogar vorrangig die Komtureikirche eines Komturhofs der Tempelritter, der Komturei Tempelhof, entstanden um 1200 im Rahmen der deutschen Ostsiedlung. (Artikel des Tages)
- um 1200: Hartmann von Aue dichtet die ersten mittelhochdeutschen Artusromane Erec und Iwein.
Erzbischof Eberhard von Regensberg (Salzburg)
Erzbischof Leopold II. von Schönfeld (Mainz)
Erzbischof Siegfried II. von Eppstein (Mainz)
- um 1200: In der islamischen Welt ermöglicht die Verwendung von Girih-Kacheln erstmals ornamentale Konstruktionen extremer Komplexität.
- um 1200: In Schwäbisch Hall wird der erste Heller geprägt.
- um 1200: Das afrikanische Königreich Jolof wird gegründet.
- um 1200: In Südeuropa entsteht die jüdische Kabbalistik.
- um 1200: Nibelungenlied entsteht.
- Das Nibelungenlied ist ein mittelalterliches Heldenepos. Es entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts und wurde in der damaligen Schriftsprache Mittelhochdeutsch geschrieben. Das Nibelungenlied erlangte im 19. Jahrhundert den Status eines Nationalepos der Deutschen, mit Siegfried dem Drachentöter als Nationalhelden. Der Titel, unter dem es seit seiner Wiederentdeckung Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt ist, leitet sich von der Schlusszeile in einer der beiden Haupttextfassungen ab (Fassung *C): hie hât daz mære ein ende: daz ist der Nibelunge liet („hier hat die Geschichte ein Ende: das ist das Lied der Nibelungen“). Allerdings ist liet im Mittelhochdeutschen nicht als „Lied“ in unserem Sinne zu verstehen, sondern kann „Strophen“ oder „Epos“ bedeuten. Die dem (verlorenen) Original näher stehende Fassung *B endet: diz ist der Nibelunge NOT (= „Untergang“). Angehängt an das Nibelungenlied ist in den mittelalterlichen Handschriften eine formal eigenständige Erzählung, die das Geschehen fortzusetzen und zu rekapitulieren scheint, die „Klage“. (Artikel des Tages)
- Das Nibelungenlied ist das berühmte mittelhochdeutsche Heldenepos, das vor ca. 800 Jahren im südostdeutsch-oberösterreichischen Raum entstand. Es ist das poetische Extrakt aus mehreren Sagen, wovon die bekannteste der Nibelungenstoff ist. Im ersten Teil des Epos wird vom jungen Siegfried erzählt, der den Schatz der Nibelungen erkämpft und durch ein Bad im Drachenblut beinahe unverwundbar wird. Er wirbt um die schöne Königstochter Kriemhild und lebt lange Zeit bei ihren Brüdern, den Burgundenkönigen. Seine Ermordung durch deren Gefolgsmann Hagen zieht die furchtbare Rache Kriemhilds und damit den Untergang der Burgunden nach sich, der im zweiten Teil des Epos erzählt wird. Das Nibelungenlied wurde zu Hochzeiten der Vaterlandsverehrung als deutsches Nationalgedicht angesehen, das angebliche deutsche Tugenden wie Ehre, Verlässlichkeit und Treue reflektieren soll. Der Held Siegfried galt lange als Inbegriff des „Superdeutschen“. Eine solche Interpretation hat sich aber als viel zu einseitig erwiesen: Das Nibelungenlied bietet mehr als die Verherrlichung von Helden und Heldentaten. Es ist eine spannende Mischung aus Mythischem und Historischem, speist sich aus mehreren älteren Quellen und verschafft uns Heutigen einen Einblick in die Welt des Mittelalters. (getAbstract)
- um 1200: Das Ormulum, ein Werk der biblischen Exegese in mittelenglischer Sprache, wird verfasst.
- um 1200: Der Silberstift als Vorläufer des Bleistifts kommt in Gebrauch
- um 1200: Entstehung der Zünfte.
Quellen
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
14.07.2014 Artikel eröffnet
10.10.2015 Grundstock erstellt