1572
JULI
0726D: Schlacht bei Molodi
- In der Schlacht bei Molodi fiel zwischen dem 26. Juli und dem 2. August 1572 die Entscheidung im Russisch-Krimtatarischen Krieg (1570–1574) zugunsten der russischen Truppen.
AUGUST
0823: Bartholomäusnacht
- Die Bartholomäusnacht (auch Pariser Bluthochzeit genannt) bezeichnet die Nacht vom 23. zum 24. August 1572, in der Admiral Gaspard de Coligny und weitere Führer der französischen Protestanten (Hugenotten) auf Befehl der Königinmutter Katharina von Medici ermordet wurden. Sie waren anlässlich der (vermeintlich der Versöhnung dienenden) Hochzeit des Protestanten Heinrich von Navarra (des späteren Königs Heinrich IV.) mit Katharinas Tochter Margarete von Valois in Paris versammelt. In der gleichen Nacht wurden in einem Pogrom weitere Tausende Pariser Protestanten ermordet. Das Massaker ist mit vier Ereignissen verknüpft: der fehlgeschlagene Anschlag auf den Admiral Coligny am 22. August 1572, die zwei Tage später erfolgte Ermordung der Hugenottenführer, das danach einsetzende Gemetzel in den Straßen von Paris und die Welle von Gewalt, die sich kurz darauf in fast ganz Frankreich ausbreitete. Die Bartholomäusnacht ist ein zentrales Datum in der Geschichte Frankreichs im 16. Jahrhundert und tief im kollektiven Gedächtnis der Franzosen verankert. Sie ist ein häufig in der Literatur und der bildenden Kunst behandeltes Motiv, z.B. in dem oben genannten Spielfilm.
NOVEMBER
1111D: Supernove 1572
- SN 1572 war eine am 11. November 1572 im Sternbild Cassiopeia erschienene galaktische Supernova. Sie erreichte eine Helligkeit von −4 mag. SN 1572 wurde von Tycho Brahe entdeckt. Er prägte auch den Begriff „Nova“ (von lat. nova: die Neue), weil er sie für einen neuen Stern hielt. Mit dieser ersten Beobachtung einer Supernova von europäischen Astronomen war gezeigt, dass auch die Fixsterne nicht unveränderlich sind. Der Überrest von SN 1572 ist 3C 10.
LEXIKON
- Mit der Erfurter Teilung oder genauer, dem Erfurter Teilungsvertrag des Jahres 1572, wird die Thüringer Landesteilung in das neue Herzogtum Sachsen-Weimar und das neue Fürstentum Sachsen-Coburg-Eisenach bezeichnet. Die Erfurter Teilung war die erste einer ganzen Reihe von Landesteilungen innerhalb der in Thüringen regierenden Familie der Ernestinischen Wettiner, durch die der später sprichwörtliche Fleckenteppich der thüringischen Kleinstaaten (vgl. Ernestinische Herzogtümer) entstehen sollte.
Herzog August Bibliothek (Wolfenbüttel)
- Die Herzog August Bibliothek (kurz: HAB, amtliche Bezeichnung: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel) in Wolfenbüttel (Niedersachsen) – auch bekannt unter dem Namen Bibliotheca Augusta – ist eine international bekannte Bibliothek und bedeutende Forschungsstätte, vor allem für das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. Sie untersteht unmittelbar dem niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, das die Arbeit der HAB durch einen international besetzten wissenschaftlichen Beirat begleiten lässt. An der HAB wird durch internationale Stipendienprogramme geförderte Forschung betrieben. Regelmäßig werden wissenschaftliche Tagungen und kulturelle Veranstaltungen sowie Ausstellungen von überregionaler Bedeutung organisiert. Direktor der Bibliothek ist seit 1993 Helwig Schmidt-Glintzer. Durch die Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke bildet die HAB zusammen mit anderen Bibliotheken und ihren Sondersammelgebieten eine dezentrale Nationalbibliothek für Deutschland. Die HAB ist im Rahmen dieses Projektes für die Sammlung von deutschen Drucken des 17. Jahrhunderts zuständig. (Artikel des Tages)
- Wanli (1563-1620) war seit dem 19. Juli 1572 der dreizehnte und mit 48 Jahren Regierungszeit der am längsten amtierende Kaiser der chinesischen Ming-Dynastie. Unter Wanli erreichte der Ausbau der Chinesischen Mauer seinen Gipfel, außenpolitisch griff China 1592 in den Imjin-Krieg gegen Japan ein. Seine Herrschaft war gekennzeichnet von einem wirtschaftlichen Aufschwung, der Stabilisierung des Reiches und einer kulturellen Blüte. Zum Ende seiner Amtszeit mehrten sich jedoch Anzeichen für staatliche und wirtschaftliche Defizite, die schließlich in die Staatskrise des 17. Jahrhunderts führen sollten. Die Wanli-Ära markiert damit einen späten Höhepunkt der Ming-Dynastie, aber zugleich auch deren beginnenden Untergang.
- Gregor XIII., mit bürgerlichem Namen Ugo Boncompagni, (1502-1585) war Papst von 1572 bis 1585. Gregor XIII. trat 1539 in den Dienst der Kirche. 1558 wurde er Bischof von Vieste und 1565 Kardinal. Am 13. Mai 1572 wurde er im Konklave innerhalb von weniger als 24 Stunden zum Papst gewählt. Den Papstnamen, der schon 150 Jahre außer Gebrauch war, wählte er, da er am Festtag des Hl. Gregor I. zum Kardinal erhoben worden war. Gregor XIII. förderte Wissenschaft und Bildung, reformierte den Kalender, bemühte sich um die Wiedergewinnung verlorener Gebiete des Kirchenstaats und war eine der zentralen Figuren der Gegenreformation. In sein Pontifikat fällt die Bartholomäusnacht in Frankreich, die er ausdrücklich begrüßte.
- Der Vierte Hugenottenkrieg (1572–1573) folgte unmittelbar dem Massaker an den französischen Protestanten, den Hugenotten, in der sogenannten Bartholomäusnacht. Die führerlosen Hugenotten wurden auf La Rochelle, Nîmes und Montauban in Südfrankreich zurückgedrängt und waren danach in Nordfrankreich bedeutungslos. Nur durch die Wahl des späteren Heinrich III. zum König von Polen (1573) wurden die Hugenotten vor der Vernichtung bewahrt, denn die Fortsetzung der Kriegshandlungen hätte die Wahl im toleranten Polen gefährdet.
QUELLEN
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18.02.2009 Artikel eröffnet
29.04.2012 Grundstock erstellt (zusammen mit Debussy)