1965

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März

0308D: Die ersten US-Marines landen in Südvietnam

  • 1954 war Vietnam ein geteiltes Land. Im Norden regierten die Kommunisten. Im Süden wurde ein autokratischer Herrscher von den USA unterstützt. Schon früh versuchten kommunistische Guerilla-Kämpfer, die Einheit wieder herzustellen. Doch die USA wollten ein Ausbreiten des Kommunismus mit allen Mitteln verhindern. Am 8. Märt 1965 landeten die ersten amerikanischen Marines in Südvietnam. (dradio.de)

0310D: Pax Christi

  • Pax Christi (deutsch, Friede Christi) ist die internationale katholische Organisation der Friedensbewegung, die sich heute jedoch als ökumenisch offen versteht. Der Name der Bewegung ist zurückzuführen auf das Leitwort, das Papst Pius XI. seinem Pontifikat 1922 gab: „Pax Christi in regno Christi“ (Der Friede Christi in Christi Reich).
  • Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs debattierten hohe katholische Kleriker bereits über die Frage, wie Christen nach Ende des Krieges dem besiegten Feind gegenübertreten sollten. Unter Führung eines Bischofs, der sich im Widerstand gegen die Besatzer hervorgetan hatte, riefen sie zur Versöhnung auf und gründeten "Pax Christi". "Pax Christi" hat sich seither zu einer internationalen Organisation entwickelt, in der christliche Pazifisten weltweit eintreten für die Sache des Friedens. (dradio.de)

0318D: Alexej Leonow schwebt als erster Mensch frei im All

  • Noch 1983, konnte man im "Guinness Buch der Rekorde" lesen, der erste Mensch außerhalb eines Raumschiffes sei ein Amerikaner gewesen. Auch wenn es viele lange nicht wahrhaben wollten: Ein Russe absolvierte den ersten Weltraumspaziergang. 1965 wurde Alexei Leonows Ausflug ins All live im russischen Fernsehen übertragen. (dradio.de)

0320D: Louis Armstrong gastiert in Ost-Berlin

  • Es war ein musikalisches und politisches Ereignis der besonderen Art: Als Louis Armstrong, der King of Jazz, am 20. März 1965 im Friedrichstadtpalast in Ost-Berlin die Bühne betritt. Mitten im Kalten Krieg sollte seine Tournee ein Zeichen setzen, wurde aber letztendlich vom Ostblock propagandistisch ausgenutzt. (dradio.de)

0325D: Der Deutsche Bundestag beschliesst die Verlängerung der Verjährungsfrist

  • Anfang der sechziger Jahre lebten noch zahlreiche NS-Verbrecher unbehelligt in der Bundesrepublik. Im Mai '65 endete zudem die Verjährungsfrist von 20 Jahren. Aufgrund internationalen Drucks beschließt der Bundestag schließlich die Verlängerung der Verjährungsfrist. Justizminister Bucher trat daraufhin zurück. dradio.de)

Juni

0618D: The Beatles in Deutschland

  • Die weiblichen Fans schreien und fallen zu Hunderten in Ohnmacht. Wo Die legendären Beatles auftreten, versetzen sie ihr Publikum in nie da gewesenen Begeisterungstaumel. Die vier Musiker aus Liverpool stürmen nicht nur auf die ersten Plätze der Hitparaden, sondern schaffen es sogar bis in den goldenen Ballsaal des Buckingham Palace: Queen Elisabeth höchst persönlich hängt John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr Ritterorden um. Die langhaarigen, aber adrett gekleideten Musiker werden zu "Members of the British Empire". Die Musik der "Fab Four" war längst Welt-Kultur. Die Magie der Beatles hält noch heute an: Die Neuauflage ihres Albums "Yellow Submarine" von 1966, seit wenigen Wochen auf dem Markt, findet wieder reißenden Absatz. (youtube.com: 100 Jahre)

0619D: Staatschef Ben Bella wird entmachtet

  • Nach dem Kolonialkrieg gegen Frankreich ergriff Ben Bella, Mitglied der Führungsriege der Nationalen Befreiungsfront, die Macht in Algier und erklärte den arabischen Sozialismus in Algerien. Doch sein damaliger Verteidigungsminister Boumedienne, ein streng gläubiger Muslim, stürzte Ben Bella nur drei Jahre später bei einem blutigen Militärputsch. Am 19. Juni 1965 ließ er Ben Bella verhaften. (dradio.de)

0630D: Ruhr-Universität Bochum

  • Die Ruhr-Universität Bochum stand am Anfang der Expansion des Hochschulstudiums in den sechziger und siebziger Jahren. Gedacht war die Bochumer Neugründung, die erste Universität im Ruhrgebiet, für 10.000 Studierende, heute drängen sich dort 32.000. (dradio.de)

Juli

0706D: Yeah Yeah Yeah

  • "Yeah Yeah Yeah" (alternativ: A Hard Day’s Night) ist ein britischer Film des Regisseurs Richard Lester aus dem Jahr 1964. Im Mittelpunkt der Spielhandlung stehen die vier Mitglieder der Beatles. Der Soundtrack wurde als Album A Hard Day’s Night veröffentlicht.
  • "A Hard Days Night" ist nicht nur ein berühmter Song, sondern auch ein Filmtitel. Am 6. Juli 1965 lief er an, ein Film mit und über die Beatles. Darin nahm George Harrison auch zu der damals heißen Frage der langen Haare Stellung, dem Inbegriff des gesellschaftlichen Wandels und der neuen Jugendkultur. (BR2 Kalenderblatt)

0714D: US-Sonde "Mariner 4" schickt erstmals Bilder vom Mars

  • Planeten gelten in der Mythologie der Völker als Götter, der Mars macht keine Ausnahme: Er wurde im Abendland als Kriegsgott angesehen. Als der Mars im Fernrohr feine Linien zu erkennen gab, entstand die Legende von Wesenheiten auf dem Mars, die es womöglich auf die Erde abgesehen haben könnten. Grund genug, hinzufahren, als es die technische Möglichkeit dazu gab, was mit dem Projekt "Mariner IV" gelang. Am 14 Juli 1965 schickte die Sonde die ersten Bilder zur Erde.(dradio.de)

August

0815D: The Beatles' 1965 U.S. tour

  • The Beatles staged their second concert tour of the United States (with one date in Canada) in the late summer of 1965. At the peak of American Beatlemania, they played a mixture of outdoor stadiums and indoor arenas, with two historic stops on this venture. After this tour's conclusion, the Beatles, who had been touring, recording and promoting non-stop for three years, took a six-week break before reconvening in mid-October to record the album Rubber Soul.
  • The US tour really opened on August 15th with a concert scheduled in New York at the Shea Stadium, home of the New York Mets baseball team. This was the first time in the history of music that a stadium was used for a rock concert ! Seen by 55,600 fans, it created a new world record for a pop concert in terms of attendance and gross revenue. The Beatles' share of the $304,000 box-office takings was also a record - $160,000. (youtube.com)

0815D: im Auschwitz-Prozess werden die Urteile verkündet

  • Spätestens seit den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher von 1945/46 war bekannt, was in Auschwitz geschehen war. Aber es sollte noch fast 20 Jahre dauern, bis es der bundesdeutschen Justiz gelang, ein paar wenige der Mörder vor Gericht zu stellen. Der so genannte Auschwitzprozess - oder im Juristendeutsch: "die Strafsache gegen Mulka und andere" - begann am 20. Dezember 1963. Am 19. und 20.August 1965 wurden die Urteile verkündet. (dradio.de)

September

0908D: Singapur wird ein unabhängiger Stadtstaat

  • Singapur - die "Stadt des Löwen". So lautet im Malayischen der Name des Stadtstaats. Trotz seiner überschaubaren Größe gilt er heute als eine der ökonomisch dynamischsten Volkswirtschaften. Das war nicht immer so: Nach der Trennung vom übermächtigen Nachbarn Malaysia am 9. August 1965 wurde der Stadtstaat souverän. Und viele Singapurer fürchteten um die Zukunft ihrer Insel. Die Trennung erwies sich allerdings als Beginn einer ungeheuren Erfolgsgeschichte. (dradio.de)

0909D: Volksrepublik China errichtet das "Autonome Gebiet Tibet"

  • Zu seinem 70. Geburtstag im Juli war der Dalai Lama in Deutschland und wurde groß gefeiert. Seit über 45 Jahren lebt er nun schon im Exil und kämpft für die Freiheit seiner Heimat Tibet, die von den Chinesen besetzt ist. Heute vor 40 Jahren, am 9. September 1965 wurde Tibet zur Autonomen Region erklärt, doch von einer echten Autonomie ist Tibet weit entfernt. (dradio.de)

Oktober

1028D: Nostra Aetate

  • "Nostra Aetate" (lat. für „In unserer Zeit“, so die Anfangsworte) heißt die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu den nichtchristlichen Religionen. Sie wurde am 28. Oktober 1965 beschlossen und von Papst Paul VI. öffentlich verkündet. Sie betont außerchristliche Wahrheitselemente und lässt das Judentum als von Gott gestiftete Religion gelten, in der das Christentum wurzelt. Dies markierte eine Abkehr der römisch-katholischen Kirche von ihrem bisherigen exklusiven und antijüdisch definierten Absolutheitsanspruch. Der Text ist ein ungeplantes Ergebnis jahrelanger, von vielen Skandalen und Konflikten begleiteter Beratungen auf dem Konzil. Dabei wurden die ursprünglich auf das katholische Verhältnis zum Judentum begrenzten Vorentwürfe in den Zusammenhang einer Öffnung zum allgemeinen interreligiösen Dialog gerückt und ausgeweitet. Einige Passagen und Einzelstellen blieben bis zuletzt umstritten.
  • Vor 40 Jahren, am 28. Oktober 1965, verabschiedete das Zweite Vatikanische Konzil die Erklärung "Nostra Aetate". Darin geht es um das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen. In die Geschichte eingegangen ist das Papier des vatikanischen Reformkonzils wegen des Kapitels über das Judentum. Darin distanzierte sich die Kirche in aller Klarheit vom Antisemitismus. Außerdem bemühte sie sich, das Verhältnis des Christentums zum Judentum neu zu formulieren. Damit gestand das Konzil indirekt ein, daß der kirchliche Antijudaismus dem mörderischen Antisemitismus von der Antike bis in die Neuzeit den Boden bereitet hatte. (dradio.de)

1031D: Lennie Tristano spielt "Tangerine" (Konzert in Kopenhagen)

  • The great improviser and teacher Lennie Tristano, for anyone who's curious and hasn't seen this already. (Clavio Video der Woche)

November

1103D: Edward Bonds Schauspiel "Gerettet" wird in London uraufgeführt

  • Am 3.November 1965 wurde im Londoner Royal Court Theatre das Theaterstück "Saved" von Edward Bond uraufgeführt - und löste einen der großen Theaterskandale des 20. Jahrhunderts aus. Ein Theaterklassiker war geboren, das Stück wirkte weit über die Grenzen des englischen Theaters hinaus und der Skandalerfolg leitete das Ende der britischen Theaterzensur ein. (dradio.de)

Dezember

1215D: 11. Plenum des ZK der SED in Berlin

  • Für den Soziologen Wolfgang Engler markiert der 15. Dezember 1965 in der DDR schlicht "das Ende der Moderne". An diesem Tag begann in Berlin das 11. Plenum des Zentralkomitees der SED mit seinen Diskussionen. Drei Tage später war die Jagd auf Schriftsteller, Publizisten, Filmemacher und Musiker beschlossene Sache. (dradio.de)

Lexikon

60 X Deutschand

  • Am 3. März 2009 startet im Ersten die neue Reihe "60 x Deutschland - Die Jahresschau". Sie dokumentiert 60 Jahre deutsche Geschichte von der Gründung von Bundesrepublik und DDR 1949 bis heute. 60 filmische, 15-minütige Kalenderblätter erzählen, was die Deutschen in West und Ost bewegte. "60 x Deutschland" ist eine deutsch-deutsche Chronik im Nachrichtenformat - kompakt, informativ und unterhaltsam. Moderatorin Sandra Maischberger führt durch die Jahresschau. (youtube.com)

Zeitreise

  • 1. Teil: Vor genau 45 Jahren, im September 1965, verstarb in Lambarene eine grosse Persönlichkeit - der Urwaldarzt Albert Schweitzer. Wer war Albert Schweitzer, der Elsässer Arzt, Philosoph und Musiker? Wie war das Zusammenarbeiten mit ihm? Ursula Bunch erinnert sich, sie kannte den Dschungeldoktor schon als Kind, denn ihr Vater war sein Arzt und Freund. Sie selbst arbeitete von 1963 bis 1965 im Urwaldspital in Lambarene. Im gleichen Jahr, indem übrigens Hans-Peter Tschudi die Schweiz präsidierte, war auch die Fernmeldetechnik ein Thema, die 1965 die erste Übersee-Verbindung herstellen konnte. (DRS1 Zeitreise)
  • 2. Teil: Er gehörte zu den grossen Staatsmännern des 20. Jahrhunderts: Sir Winston Churchill, der knapp 20 Jahre nach der Unterzeichnung des Potsdamer Abkommens, am 24. Januar 1965 starb. Die wichtigsten Beschlüsse der Potsdamer Konferenz waren die politische und geografische Neuordnung sowie die Entmilitarisierung und Denazifizierung Deutschlands. Wer war dieser britische Staatsmann, der im November 1874 in Woodstock auf die Welt kam und dessen «V» für «Victory» unvergesslich bleibt? Was machte diesen Mann aus, der sich dem Militär und der Politik verschrieb, aber auch als Maler und historischer Schriftsteller von sich reden machte, und dafür gar mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt wurde? Gast in der Zeitreise ist der Historiker Jörg Fisch, Professor für allgemeine Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. (DRS1 Zeitreise)
  • 3. Teil: Die Lufthygiene war 1965 ein grosses Thema, denn landauf und landab wurden neue Kraftwerke geplant. So auch im St. Galler Rheintal, wo in der Gemeinde Rüthi ein thermisches Kraftwerk gebaut werden sollte. Dagegen aber regte sich Opposition. Diesseits und jenseits der Grenze gingen die Leute auf die Strasse, gemeinsam demonstrierten Rheintaler und Vorarlberger gegen das geplante Heizölkraftwerk mit angeschlossener Raffinerie. Ebenso ein Thema war 1965 der Strassen-Tunnelbau. So feierte man am 10. April den Durchstich des San Bernardino Tunnels und im Juli wurde der Montblanc-Tunnel dem Verkehr übergeben. Der alt St.Galler Regierungsrat Hans Rohrer begleitet diese Zeitreise zurück ins Jahr 1965, damals war er noch Gewerbeschullehrer im Rheintal und hat die Diskussionen rund um das geplante Kraftwerk mitverfolgt. (DRS1 Zeitreise)
  • 4. Teil: Auch diesen Sonntag blickt die Zeitreise nochmals ins Jahr 1965 zurück und erinnert an zwei Tanzbären, für die damals eine neue Heimat gesucht und auch gefunden wurde. Und natürlich hält Sie die Zeitreise auch über die Gegenwart auf dem Laufenden und berichtet über den Stand der nationalen sowie der verschiedenen kantonalen Abstimmungen landauf landab. (DRS1 Zeitreise)

Quellen

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