1803

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FEBRUAR

0211D: Marbury v. Madison

  • Marbury v. Madison ist ein 1803 vom Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten entschiedener Fall, der in der amerikanischen Rechtsprechung eine herausragende Bedeutung erlangte. Mit dieser Entscheidung konstatierte der Oberste Gerichtshof das Recht, Bundesgesetze auf ihre Verfassungsmäßigkeit hin zu überprüfen und solche für nichtig zu erklären (Judicial Review). Nicht zuletzt wegen dieses Votums gewann das Gericht unter Chief Justice John Marshall bezeichnet als „the Marshall Court“ politische und historische Bedeutung. Der Fall ist auch international bemerkenswert, da er als erstes das Konzept der Verfassungsgerichtsbarkeit, wenn auch nicht in dieser Bezeichnung, hervorbrachte. Zwar gab es in Europa seit dem 15. Jahrhundert Rechtsprechung zur Abgrenzung der Rechte von Staatsorganen[1], Judicial Review erfolgte wegen des politischen Systems der Amerikanischen Verfassung jedoch in einer qualitativ neuen Konstellation, als positivistische Kontrolle im Spannungsfeld zwischen Volkssouveränität und Gewaltenteilung.

APRIL

0426D: Steinregen in der Normandie

  • Was für ein Glück! Noch zu seinen Lebzeiten konnte der Forscher Ernst Chladni seine seltsame Theorie beweisen, dass es im All Überreste kosmischer Materie geben müsse. Am 26. April 1803 ging über dem Dorf L'Aigles in der Normandie ein Steinregen nieder. (BR2 Kalenderblatt)

0427D: Reichsdeputationshauptschluss

  • Der Reichsdeputationshauptschluss (eigentlich Hauptschluss (= Abschlussbericht) einer außerordentlichen Reichsdeputation) war das letzte bedeutende Gesetz des Heiligen Römischen Reiches. Es wurde auf der letzten Sitzung des Immerwährenden Reichstags am 25. Februar 1803 in Regensburg verabschiedet und trat mit der kaiserlichen Ratifikation am 27. April 1803 in Kraft. Dem Text lag ein im Juni 1802 zwischen Frankreich und Österreich vereinbarter Entschädigungsplan zugrunde, der auf dem 1801 geschlossenen Friedensvertrag von Lunéville (Art. 7) fußte.

JULI

0705D: Konvention von Artlenburg

  • Mit der Konvention von Artlenburg oder Elbkonvention kapitulierte das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg am 5. Juli 1803 gegenüber der Armee Napoleons.

AUGUST

0803D: Zweiter Marathenkrieg

  • Der Zweite Marathenkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen der Britischen Ostindien-Kompanie und dem Marathenreich von 1803 bis 1805.

LEXIKON

Grand Sonata für Gitarre in A-Dur (Paganini)

  • Niccoló Paganini - der Teufelsgeiger, der wie kaum ein anderer den Genie-Kult des 19. Jahrhunderts verkörpert. Und dieser Paganini hat eine große Sonate von etwa 20 Minuten Länge für Gitarre geschrieben. Vom großen Geiger eine große Gitarrensonate? Die Erklärung ist recht einfach: Paganini spielte selbst Gitarre. (BR4 Starke Stücke)

Klavierkonzert op. 37 (Beethoven

  • Das Klavierkonzert Nr.3, c-Moll, op.37 ist das dritte Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Es ist Beethovens einziges Klavierkonzert in einer Moll-Tonart. Es gilt als das erste Klavierkonzert Beethovens mit sinfonischen Merkmalen, was der Gattung des Klavierkonzerts aus dem Salon in den Konzertsaal verhelfen sollte. Fortschritte im Klavierbau begünstigten diese Entwicklung.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Ludwig van Beethoven war neben seinen herausragenden Talenten als Komponist auch ein ausgezeichneter Pianist und Meister der Improvisation. Es verwundert daher nicht, dass Beethoven zu Lebzeiten bei den Aufführungen seiner Klavierwerke oft selbst als Solist am Flügel saß. (BR4 Starke Stücke)

Violinsolate op. 47 "Kreutzersonate" (Beethoven)

  • Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 (alle „Violinsonaten“ von Mozart und Beethoven sind vom Komponisten „für Pianoforte und Violine“ geschrieben, niemals für „Violine und Klavier“, dies kam erst später in der „Romantik“ auf) entstand 1802 und ist gemeinhin als Kreutzer-Sonate bekannt. Das etwa 40-minütige Werk ist charakterisiert durch Klangfülle (die Violine beginnt mit einem mehrstimmigen Solo), Virtuosität, überraschende Modulationen, weite melodische Bögen und abwechslungsreiche Sätze – vom furiosen ersten Satz über den meditierenden zweiten bis zum jubelnden Finale. Ursprünglich war die Sonate dem Geiger George Bridgetower (1779–1860) gewidmet, welcher die Uraufführung des Werkes gemeinsam mit Beethoven bestritt. Nach dem Auftritt kam es jedoch zu einem Streit zwischen den beiden, als Bridgetower eine Frau beleidigte, die, wie sich herausstellte, mit Beethoven befreundet war. Wütend entfernte Beethoven die Widmung und erteilte dem französischen Violinisten Rodolphe Kreutzer (1766–1831) die Ehre. Ironischerweise hat Kreutzer die Sonate nie gespielt und sogar für unspielbar erklärt, trotzdem ist sein Name nun auf immer mit ihr verbunden.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Als «äusserst unverständlich» bezeichnet der berühmte französische Geiger Rodolphe Kreutzer die A-Dur-Sonate Op. 47, die «Kreutzer» - obwohl Beethoven sie ihm gewidmet hat. Sie ist zu wild, zu üppig, zu wütend - und kaum geeignet für gemütliche Hauskonzerte. Auch Lew Tolstoi, dessen berühmte Erzählung nach Beethovens Komposition benannt ist, war diese Musik nicht ganz geheuer. Er hörte in ihr Verführung, Verwerflichkeit und Unmoral... Wie soll man diese Musik denn nun spielen? Zahm und gepflegt, oder sinnlich und wütend? Der Geiger Etienne Abelin und der Musikwissenschaftler Michael Struck-Schloen diskutieren über ganz unterschiedliche Interpretationen. (DRS2 Diskothek im Zwei)

QUELLEN

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