1806

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FEBRUAR

Mungo Park

  • Mungo Park (* 11. Septem­ber 1771 in Foulshiels bei Selkirk, Schott­land; † Januar/Februar 1806 bei Bussa, Nigeria) war ein briti­scher Afrika­reisen­der. Nach einem Studium der Medizin in Edin­burgh reiste er ein Jahr als Assistenz­arzt an Bord eines Ost­indien­fahrers nach Suma­tra. Nach seiner Rück­kehr 1794 erhielt er von der African Associ­ation den Auf­trag, zum Fluss Niger vorzu­dringen, von dem zu dieser Zeit in Europa weder Quelle noch Lauf oder Mün­dung bekannt waren. Auf dieser Reise geriet er in mau­rische Gefangen­schaft, aus der er mittel­los fliehen konnte. Im Juli 1796 erreichte er allein den Niger. Sein darauf­hin veröffent­lich­ter Reise­bericht war schon damals ein Best­seller und gilt noch heute als Klassi­ker. 1805 erhielt er erneut den Auf­trag, den Lauf des Nigers zu erkun­den, dies­mal von der briti­schen Regie­rung. Auf dieser Reise kamen er und seine Expe­ditions­gruppe unter unge­klärten Umstän­den ums Leben. (Artikel des Tages)

FEBRUAR

0213D: Frederic Tudor und der Eishandel

MÄRZ

0329D: "Fidelio" wird in der zweiten Fassung uraufgeführt

  • Heute vor 200 Jahren wurde Ludwig van Beethovens einziges Musiktheater "Fidelio" in der einschneidenden zweiten Fassung in Wien uraufgeführt. Der Moralist Beethoven, der Mozarts unverblümt frivole Opernstoffe wie "Figaro" oder "Don Giovanni" verabscheute, hatte sich zu einer heroischen Liebesoper entschlossen und musste daran fast verzweifeln (dradio.de 2006)

JULI

0712D: Rheinbund

  • Der (zweite) Rheinbund (Confédération du Rhin) war eine auf Initiative Napoleons I. in Paris gebildete Konföderation deutscher Fürsten, die mit der Gründung dieses Staatenbundes aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation austraten. Durch die am 12. Juli 1806 unterzeichnete Rheinbundakte war die Konföderation als Militärallianz mit dem Kaiserreich Frankreich gegründet worden. Napoléon fungierte in diesem Gebilde als „Protektor“. Frankreich selbst gehörte der Konföderation aber nicht an, sondern war deren Alliierter. Das Ziel, den Rheinbund zu einem Staatenbund mit gemeinsamen Verfassungsorganen auszubauen, scheiterte am Widerstand der größeren Mitgliedsstaaten. Faktisch blieb der Rheinbund im Wesentlichen ein Militärbündnis deutscher Staaten mit Frankreich. Wurde der Rheinbund in der deutschen Historiografie lange Zeit nur unter dem Gesichtspunkt der napoleonischen Herrschaftssicherung gesehen, gelten heute die in den Rheinbundstaaten durchgeführten Reformen neben den preußischen Reformen als wichtige Schritte zur staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modernisierung in Deutschland. Der Rheinbund brach nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht von Leipzig 1813 zusammen. (Artikel des Tages)
  • Für die Deutschen fand der Umsturz der alten feudalistischen Ordnung erst unter seiner Herrschaft statt. Wobei dies durchaus zwiespältig gesehen werden kann: Auf der einen Seite gab es einen Modernisierungsschub in der Verwaltung - so würde man das heute nennen -, auf der anderen Seite regierte Napoleon so feudal wie alle anderen europäischen Feudalherrscher auch. (dradio.de)

0712D: Rheinbundakte

0726D: Karoline von Günderrode

  • Ihr Lebensweg glich einer rasanten Abwärtsspirale: Als ältestes von sechs Geschwistern in eine gebildete, aber arme Familie geboren, wurde sie mit 17 Jahren - gegen ihren Willen - von der Mutter in ein Stift für adelige Fräulein gesteckt. Dort sollte das wunderschöne und schüchterne Mädchen warten, bis sich vielleicht ein Ehemann fand. (WDR ZeitZeichen 2016)

AUGUST

0806D: die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation endet

  • Am 6. August 1806 legte Kaiser Franz II. die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder. Damit endete eine fast tausendjährige Geschichte, die von vielen glanzvollen Höhepunkten, am Ende aber nur noch von demütigenden Niederlagen gekennzeichnet war. Es war Napoleon Bonaparte, der dem alten Reich nach einer Kette militärischer Siege den Todesstoß versetzte. (dradio.de 2006)

0811D: Preußisch-Königliche Blindenanstalt

  • Sie ist nicht mehr genau am selben Ort, aber immer noch in Berlin: die erste Blindenschule Deutschlands. König Friedrich Wilhelm III. verfügte heute vor 210 Jahren per Kabinettsorder die Gründung der Preußisch-Königlichen Blindenanstalt in Berlin. (dradio.de 2016)

SEPTEMBER

0902D: Bergsturz von Goldau

  • Der Bergsturz von Goldau vom 2. September 1806 war eine Naturkatastrophe in der Schweiz.

0923D: die Forscher Lewis und Clark kehren von ihrer Expedition zurück

  • Viele hatten die Hoffnung schon aufgegeben, sie lebend wiederzusehen. Mehr als zwei Jahre lang hatten die Forscher Meriwether Lewis und William Clark die westliche Wildnis Amerikas durchquert. Im Auftrag von US-Präsident Thomas Jefferson entdeckten sie vollkommen unbekannte Pflanzen und Tiere und trafen auf über 50 Indianerstämme. Am 23. September 1806 ging ihre Reise zu Ende. (dradio.de)

OKTOBER

1010D: Gefecht bei Saalfeld

  • Im Gefecht von Saalfeld kämpften am 10. Oktober 1806 in der Nähe von Saalfeld die preußisch-sächsische Armee gegen französische Truppen. Das Gefecht war Teil des 4. Koalitionskriegs (1806 bis 1807).

1014D: Schlacht bei Jena und Auersted

  • Die Schlacht bei Jena und Auerstedt (auch Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt; bzw. Auerstädt in älteren Quellen) fand während des Vierten Koalitionskrieges am 14. Oktober 1806 in der Nähe der Orte Jena und Auerstedt statt. Die preußische Armee erlitt zwei schwere Niederlagen gegen die französischen Truppen. Napoleon Bonaparte schlug am 14. Oktober 1806 mit seiner zahlenmäßig überlegenen Hauptarmee die preußisch-sächsische Armeeabteilung Hohenlohe bei Jena, während zur gleichen Zeit ca. 25 Kilometer entfernt Marschall Davout mit seinem Korps die ihm zahlenmäßig deutlich überlegene preußische Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig bei Auerstedt schlagen konnte. In älteren Quellen heißt es statt „Schlacht bei Jena und Auerstedt“ auch „Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt“. Beide Begriffe lassen nicht erkennen, dass sowohl die Franzosen als auch die Preußen so gut wie keine Kenntnis von den zeitlich parallel verlaufenden Schlachten hatten. Allerdings kann keine der beiden Schlachten unter Ausschluss der anderen betrachtet werden. (Artikel des Tages)
  • Sich Napoleon in den Weg stellen? Eigentlich hätte das 1806 nur noch Preußen machen können. Doch das Königreich lebt vom Glanz vergangener Tage. Die altersschwache Führung der Armee ist ein weiteres Problem. Das weiß auch Napoleon und zwingt die Großmacht in den Krieg. (WDR Stichtag 2016)

1014D: Gefecht von Altenzaun

  • Gefecht von Altenzaun war ein Gefecht der Nachhut der preußischen Truppen in der Nähe des Ortes Altenzaun nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt.

1019D: Goethe heiratet Christiane Vulpius

  • Wenn Friedrich Schiller bei seinem Freund Johann Wolfgang von Goethe in Weimar weilte, wurde er im Haus am Frauenplan bestens bewirtet. Die Hausfrau allerdings bekam er nicht zu Gesicht. Es wäre unsittlich gewesen, mit Goethes Bettschatz Christiane Vulpius an einem Tisch zu sitzen. Erst nach 18 Jahren heirateteGoethe. (dradio.de)

1027D: der französische Kaiser lässt Berlins Stadtverwaltung neu ordnen

  • In den Jahren 1805 bis 1809 verkörperte der französische Kaiser Napoleon die großen und kleinen Träume der geschlagenen Deutschen. Mit ihm wollte man eine neue Zeit, ein bewohnbares Land, einen reformierten Staat. Und nicht zuletzt auch einiges an moderner Verfassung - von der Entmachtung der Kirchen über ein gerechteres Zivilrecht bis zu national gesonnenen Militärs. Solchen Hoffnungen entsprach Napoleon zum Beispiel, als er vor 200 Jahren der Stadt Berlin eine neue Verwaltung "verpasste" - mit einem conseil municipal und einem comité administratif. (dradio.de)

NOVEMBER

1106D: Schlacht bei Lübeck

  • In der Schlacht bei Lübeck trafen am 6. November 1806 das Königreich Preußen und das Kaiserreich Frankreich aufeinander.

1121D: Berliner Dekret

  • Als Berliner Dekret bezeichnet man eine von Napoleon I. am 21. November 1806 in Berlin erlassene Verordnung, mit dem die gegen Großbritannien gerichtete Kontinentalsperre eine erste wesentliche Verschärfung erfuhr.

1121D: Kontinentalsperre

  • Die Kontinentalsperre (franz. „blocus continental“ oder engl. „continental system“) war eine von Napoleon am 21. November 1806 in Berlin verfügte Wirtschaftsblockade über die britischen Inseln, die bis 1814 in Kraft blieb. Sie sollte Großbritannien mit den Mitteln des Wirtschaftskrieges in die Knie zwingen. Darüber hinaus sollte das Maßnahmenbündel mit der Bezeichnung „Kontinentalsperre“ die französische Wirtschaft gegen jegliche europäische und transatlantische Konkurrenz schützen.
  • Vor 200 Jahren ordnete Napoleon in Berlin ein Handelsembargo gegen England an. Mit dieser Kontinentalsperre sollte die Macht, die dem französischen Eroberer bislang hartnäckig Widerstand geleistet hatte, in die Knie gezwungen werden. Doch die Rechnung ging nicht auf. (dradio.de)

DEZEMBER

1211D: Frieden von Posen

  • Der Frieden von Posen wurde am 11. Dezember 1806 in Posen unterzeichnet. Er beendete den Krieg zwischen Frankreich und dem mit Preußen verbündeten Kurfürstentum Sachsen während des Vierten Koalitionskrieges. Sachsen musste dem Rheinbund beitreten, wobei Kurfürst Friedrich August III. seinen Titel ablegte und den eines Königs annahm. Friedrich August regierte Sachsen nunmehr als Königreich. Auf Veranlassung des französischen Kaisers Napoleon musste er seinen Untertanen Glaubensfreiheit gewähren und als Rheinbundfürst im noch andauernden Krieg ein sächsisches Korps gegen Preußen kämpfen lassen. Frankreich verzichtete auf weitere Kontributionszahlungen und Sachsen erhielt eine Anwartschaft auf den preußischen Kreis Kottbus für seine künftigen Gebietsabtretungen im Rahmen zu erwartender neuer Grenzziehungen.

1221D: die Quadriga wird aus Berlin nach Frankreich geschafft

  • Die Spuren Napoleons in der deutschen Geschichte sind tief und reichen bis heute. Deutlich sichtbar war sein Raubzug durch Deutschland unmittelbar nach dem Sieg über das preußische Herr 1806. In Berlin ließ er die Quadriga des Brandenburger Tores demontieren und nach Paris schaffen. (dradio.de)

1223D: Violinkonzert op.61 (Beethoven)

1226D: Schlacht von Pultusk

  • In der Schlacht von Pultusk (Pułtusk) im Jahr 1806, konnte das russisch-preußisches Heer unter General Levin August von Bennigsen die französische Armee Jean Lannes am Übergang über die Narew hindern. Es war die letzte Schlacht im Jahr 1806 im 4. Koalitionskrieg. Der französische Marschall Lannes wurde bei der Schlacht durch einen Schuss verletzt. Die Franzosen versuchten die auf den Anhöhen links der Narew verschanzten Russen zu vertreiben, was Ihnen auch unter größeren Verlusten nicht gelang. Gegen Nachmittag hatten die Franzosen nur geringefügige Geländegewinne gemacht und das Dorf Mosin eingenommen.

LEXIKON

Gebrüder Stumm

  • Gebrüder Stumm, ab 1806 OHG, ab 1888 KG, ab 1903 GmbH, ab 1969 Stumm AG, war ein Montan­konzern, der von 1806 bis 1974 bestand und zeit­weise zu den größ­ten deut­schen Indus­trie­unter­nehmen zählte. Seine Blüte­zeit erlebte das Unter­nehmen unter Carl Ferdinand von Stumm-Halberg (1836–1901). Das Unter­nehmen betätigte sich in der Saar­region, in Loth­ringen und im Ruhr­gebiet. In der Zwischen­kriegs­zeit musste es mit Verlus­ten in Loth­ringen und bis 1926 mit einer erzwunge­nen franzö­sischen Mehr­heits­beteili­gung zurecht­kommen. Wäh­rend des Zwei­ten Welt­krieges setzte das Unter­nehmen umfas­send Zwangs­arbeiter ein. In den Jahren des Wieder­auf­baus, bis 1956 beglei­tet durch die franzö­sische Zwangs­verwal­tung an der Saar, wurde der Pro­zess der Diver­sifizie­rung fortge­setzt, der bereits in den 1930er Jahren begon­nen hatte. Das Unter­nehmen wurde im Okto­ber 1974 zahlungs­unfähig, was auch durch Mani­pulatio­nen des Manage­ments nicht mehr ver­schlei­ert werden konnte. An den Konzern­zusammen­bruch schloss sich von 1976 bis 1980 ein Wirt­schafts­straf­prozess an. (Artikel des Tages)

Gemäldegalerie

Herzog Ernst I. (Sachsen-Coburg und Gotha)

  • Ernst I. von Sachsen-Coburg-Gotha (1784-1844) war ab 1806 Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Als erster Herzog des neu geschaffenen Doppelherzogtums Sachsen-Coburg und Gotha war er 1826 Begründer des gleichnamigen Fürstenhauses. Ernst I. war preußischer General und der Vater des britischen Prinzgemahls Albert.

Herzog Friedrich Wilhelm (Braunschweig-Wolfenbüttel-Oels)

  • Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel (1771-1815) war Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel und von Oels und wie alle männlichen Nachkommen Herzog zu Braunschweig und Lüneburg sowie einer der bekanntesten deutschen Heerführer der Befreiungskriege gegen Napoléon Bonaparte.

Hetero­cyclen

  • Hetero­cyclen (aus altgrie­chisch heteros „anders, fremd“ und kyklos „Kreis“, latini­siert cyclus; Schrei­bung auch: Hetero­zyklen) sind cycli­sche chemi­sche Verbin­dungen mit ring­bilden­den Atomen aus mindes­tens zwei ver­schiede­nen chemi­schen Elemen­ten. Der Begriff wird vorwie­gend in der organi­schen Chemie verwen­det und bezeich­net eine ringför­mige organi­sche Verbin­dung, deren Ring­gerüst neben Kohlen­stoff­atomen mindes­tens ein Atom eines ande­ren chemi­schen Ele­ments ent­hält. Diese Fremd­atome werden als Hetero­atome bezeich­net. Ein Ring­gerüst kann ein oder mehrere gleiche oder verschie­dene Hetero­atome enthal­ten. In der organi­schen Chemie bilden die Hetero­cyclen eine umfang­reiche Verbin­dungs­klasse. Sie können hierbei nach Art und Anzahl der Hetero­atome sowie nach Ring­größe und Sätti­gungs­grad des cycli­schen Systems geglie­dert werden. Durch Betrach­tung des Sätti­gungs­grades ergibt sich die Eintei­lung in gesät­tigte Hetero­cyclo­alkane, partiell unge­sättigte Hetero­cycloal­kene und die Heteroaromaten. (Artikel des Tages)

Jeffersons Handelsembargo

  • Das Jefferson-Handelsembargo von 1806 bis 1810 umfasste eine Viel­zahl von Geset­zen zur Be­schrän­kung des Handels zwischen den Verei­nigten Staaten und der rest­lichen Welt. Der damalige ameri­kanische Präsi­dent Thomas Jeffer­son zielte mit dieser Handels­blockade haupt­sächlich auf das Verei­nigte König­reich von Großbri­tannien und Irland und Frank­reich ab. Zu jener Zeit lagen die Staaten Europas im Krieg. Die Verei­nigten Staaten galten in diesem Krieg als neutrale Nation. Dennoch wurden Schiffe, die unter amerika­nischer Flagge segelten, von britischen und franzö­sischen Kriegs­schiffen durch­sucht und teil­weise auch gekapert. Nachdem schon George Washing­ton in der Citizen-Genêt-Affäre und John Adams in der XYZ-Affäre Kriege mit dem Verei­nigten König­reich bzw. Frank­reich abge­wendet hatten, reagierte auch Jeffer­son auf diese Angriffe nicht mit einer unmittel­baren Kriegs­­erklärung, sondern er versuchte, durch ein Handelsembargo Großbri­tannien und Frank­reich zur Respek­tierung der Neutra­lität der Verei­nigten Staaten zu zwingen. Die Embargo­gesetze wurden im Laufe der Jahre 1806–1810 aufgrund ihrer Fehler und Schlupf­löcher nach und nach modi­fiziert. Die gewünschte positive Wirkung eines Handels­embargos blieb jedoch aus, und in der Folge erklärten die Verei­nigten Staaten unter Präsident James Madison im Jahr 1812 Großbri­tannien den Krieg. (Artikel des Tages)

Klavierkonzert op. 58 (Beethoven)

  • Das Klavierkonzert Nr. 4, G-Dur, op. 58 von Ludwig van Beethoven entstand in den Jahren 1805 bis 1806. Es wurde im März 1807 in Wien bei einem halbprivaten Konzert im Palais Lobkowitz und am 22. Dezember 1808 mit Beethoven als Solisten am Theater an der Wien öffentlich uraufgeführt. Das Klavierkonzert stand an diesem Tag auf dem Programm einer Akademie, bei der auch die 5. Sinfonie, die 6. Sinfonie, Teile der Messe C-Dur op. 86 sowie die Chorfantasie uraufgeführt wurden. Beethoven widmete sein op. 58 Erzherzog Rudolph. Zusammen mit dem 5. Klavierkonzert in Es-Dur stellt dieses Werk Beethovens wichtigsten Beitrag zur Gattung des Klavierkonzertes dar. Mit diesem Werk gelang Beethoven ein gewaltiger Vorstoß im Vergleich zu seinen drei früher entstandenen Klavierkonzerten. Neue ideelle und künstlerische Qualitäten konnten sich hier durchsetzen. Die in der Musikwissenschaft so oft diskutierte Verschmelzung zwischen Sinfonie und Klavierkonzert zum sogenannten sinfonischen Klavierkonzert findet hier einen Anfang. Der Sinfoniker Beethoven erweitert die vormals differenzierte Form des Solokonzertes um den sinfonischen Aspekt. Erstmals bei Beethovens Solokonzerten bilden auch die drei kontrastreichen Sätze inhaltlich eine Einheit. Dieses Konzert kommt nicht, wie das 3. Klavierkonzert und später auch sein fünftes Werk dieser Gattung, mit großen heroischen Gedanken daher. Vielmehr stehen lyrische, idyllische Gedanken im Vordergrund. Im Konzept Beethovens ist der zweite Satz, als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit den finsteren Mächten, von besonderer Bedeutung.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Es diskutieren der Pianist Stefan Wirth und die Musikwissenschaftlerin Martina Wohlthat. (SRF Diskothek im Zwei 17.05.2010)

König Louis Bonaparte (Holland)

  • Louis Bonaparte (* 2. September 1778 in Ajaccio, Korsika; † 25. Juli 1846 in Livorno) war einer von vier Brüdern des Kaisers Napoleon I. von Frankreich. Von 1806 bis 1810 war er als „Lodewijk Napoleon“ Regent des von seinem Bruder geschaffenen Königreichs Holland. Während seiner kurzen Regierungszeit bemühte Louis sich, sich bei den Holländern beliebt zu machen. Er reformierte das holländische Recht und gab dem Land eine neue Verfassung. Er legte den Grundstock zum Rijksmuseum und verbesserte die Armen- und Medizinfürsorge. Vor allem aber zögerte er die Einführung der Kontinentalsperre hinaus; der Handelsboykott gegen Großbritannien schadete massiv den Wirtschaftsinteressen Hollands. Louis, der nach wie vor französischer Staatsbürger, „kaiserlicher Prinz“ und „Connétable de France“ blieb, war in den Augen einiger Historiker allerdings nichts weiter als ein „gekrönter Präfekt“, wie es auch seine Frau Hortense beschrieb. Im Februar 1810 musste Koning Lodewijk, wie er sich nannte, einen Vertrag unterzeichnen, in dem er alle Gebiete südlich des Rheins an Frankreich abtrat. Louis und die Holländer wehrten sich vergeblich. Französische Truppen marschierten in das Königreich Holland ein, Louis trat zurück und begab sich ins Exil nach Österreich. Holland wurde von Frankreich annektiert.

Sinfonie op. 60 (Beethoven)

  • Ludwig van Beethovens 4. Sinfonie in B-Dur Op.60 erfreute sich zu Lebzeiten des Komponisten größter Beliebtheit, heute gehört sie zu seinen vergleichsweise seltener gespielten Sinfonien. Das Werk wurde im Herbst des Jahres 1806 vollendet, also in einer Phase, in der sich Beethoven wegen seiner Liebe zur Comtess Therese von Brunswick in einem absoluten Hochgefühl befand, was sich besonders im markanten, elegiastischen Thema 1 (1. Satz, Allegro) zeigt, das sich zu einer heiteren gefühlsmäßigen Ekstase fortspinnt. Ignaz von Seyfried charakterisierte den Tondichter zu dieser Zeit als „heiter, zu jedem Scherz aufgelegt, frohsinnig, munter, lebenslustig, witzig, nicht selten satirisch“. Dieses Glücksgefühl schlägt sich in seiner vierten Sinfonie nieder; das Orchesterwerk ist insgesamt von freundlichem, hellem und idyllischem Gestus. Dieser offenbart sich merkwürdigerweise nicht von Anfang an, da die Adagio-Einleitung zum ersten Satz in düsterem b-Moll steht. Man merkt, dass die später komponierte Schlachtensinfonie sehr an diese 4. erinnert, da sie gerade im ersten Satz sehr ähnliche Marschthemen beinhaltet. Robert Schumann bezeichnete die dem Grafen Franz von Oppersdorf gewidmete Sinfonie als die „romantischste“ aller Sinfonien Beethovens und charakterisierte sie außerdem als „eine griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen“ (gemeint sind die 3. und 5. Sinfonie). Die Uraufführung des Werks erfolgte im März des Jahres 1807 im Palais des Fürsten Lobkowitz in Wien unter der Leitung des Komponisten. Zur ersten öffentlichen Präsentation gelangte das Werk am 15. November des gleichen Jahres im Wiener Burgtheater.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)

QUELLEN

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Grundstock am 04.09.2010 erstellt

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