1858
JANUAR
0131D: Great Eastern (Schiff)
- Die "Great Eastern" war ein 211 Meter langer stählerner Segeldampfer mit einem kombinierten Schaufelrad-, Schrauben- und Segelantrieb mit sechs Masten. Bis 1888 war es mit Abstand das größte Schiff der Welt und seiner Zeit um Jahrzehnte voraus. Konstruiert wurde es vom englischen Ingenieur Isambard Kingdom Brunel (1806–1859). Es hatte eine Kapazität von 4000 Passagieren und konnte die Welt umrunden, ohne Kohle nachbunkern zu müssen. Bedeutend wurde die Great Eastern für die Verlegung des ersten funktionsfähigen Transatlantikkabels (1866).
- Die "Great Eastern", der Urahn aller Ozeanriesen, war seiner Zeit um 50 Jahre voraus. Vor 150 Jahren zu Wasser gelassen, verfügte das riesige Schiff über zahlreiche technische Neuerungen, so auch einen Doppelrumpf. Es hätte also nicht wie später die "Titanic" so einfach sinken können. Dafür wurde ihm das Unglück in vielen kleinen Portionen zuteil, die gleich in so großer Zahl auftraten, dass mehr noch als die technischen Superlative eine Pechsträhne den Ruhm des Schiffes ausmacht. (dradio.de)
FEBRUAR
0211D: Bernadette Soubirous hat ihre erste Marien-Erscheinung
- Als der 14-jährigen Bernadette Soubirous am 11. Februar 1858 in einer Grotte unweit von Lourdes eine strahlend schöne Frau erschien, wurde die Stätte berühmt: Millionen von Menschen aus aller Welt besuchen seitdem den vormals unscheinbaren Ort in den Pyrenäen. Zum 150. Jubiläum wird ein wahrer Ansturm von Gläubigen erwartet. (dradio.de)
- Gibt es Wunder? Bernadette Soubirous hieß das 14-jährige Mädchen, das in Lourdes in den französischen Pyrenäen aufwuchs. Am 11. Februar 1858 sei ihr beim Holzsuchen vor einer Grotte eine schöne Frau begegnet, erklärte Bernadette, die sich als Jungfrau Maria zu erkennen gab. (BR2 Kalenderblatt)
0213D: Erste Afrikaforscher am Tanganjikasee
- Seit Jahrtausenden rätselten die Menschen über die Quellen des Nils. Als die Afrikaforscher Speke und Burton am 13. Februar 1858 an den Ufern des Tanganjikasees standen, schien die Antwort gefunden. (BR2 Kalenderblatt)
0218D: Franzosen erobern Saigon
- Die Expansionsgelüste Napoleons III., der 1852 Kaiser Frankreichs geworden war, führten ihn auch nach Vietnam. 1858 griffen die französischen Truppen die vietnamesische Kaiserstadt Hue an und eroberten am 18. Februar 1859 Saigon im Süden des Landes. Damit begann die Kolonisierung Indochinas durch die Franzosen. (dradio.de)
MAI
0528D: Vertrag von Aigun
- Der Vertrag von Aigun (chin. 瑷珲条约, pinyin: Aìhún Tiáoyuē, russ. Айгунский договор) wurde zwischen Russland und Qing-China am 28. Mai 1858 in der mandschurischen Stadt Aigun geschlossen. Er fügt sich in die Reihe der „Ungleichen Verträge“ ein, zu deren Abschluss China im 19. Jahrhundert aufgrund der eigenen wirtschaftlichen und militärischen Schwäche von ausländischen Mächten gezwungen werden konnte. Die russische Seite wurde durch den Generalgouverneur von Ostsibirien Nikolai Nikolajewitsch Murawjow-Amurski vertreten, die chinesische durch den Oberbefehlshaber des chinesischen Heeres Yishan. Der Vertrag wurde am 14. Juni 1858 vom chinesischen Kaiser und am 20. Juli von der russischen Regierung ratifiziert.
JUNI
0626D: Vertrag von Tianjin
- Der am 26. und 27. Juni 1858 geschlossene Vertrag von Tianjin (chin. 天津條約 / 天津条约, Tiānjīn tiáoyuē), auch Vertrag von Tien-tsin, beendete die erste Phase des Zweiten Opiumkriegs. Vertragsparteien waren China einerseits und die ausländischen Mächte Großbritannien, Frankreich, Russland und die USA andererseits.
JULI
0728D: Fingerabdruck wird erstmals zur Identifizierung von Personen genutzt
- Analphabeten benutzen sie als Unterschrift. Die Polizei überführt damit Straftäter. Fingerabdrücke sind heutzutage offizielles Identifizierungsmerkmal und ihre Nutzung ist in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Vor 150 Jahren nahm der britische Kolonialbeamte William Herschel in Indien zum ersten Mal einen Fingerabdruck zur Identifizierung ab. (dradio.de)
- Er hatte ein paar schwindlige Geschäftspartner, und so kam William James Herschel, britischer Beamter in Indien, auf die Idee, von seinen Partnern Fingerabdrücke zu nehmen - vor allem zur Einschüchterung. Dann fielen ihm ein paar Besonderheiten auf. (BR2 Kalenderblatt)
0729D: Harris-Vertrag
- Der Harris-Vertrag (engl. Treaty of Amity and Commerce, jap. 日米修好通商条約; Nichibei Shūkō Tsūshō Jōyaku; wörtl. japanisch-amerikanischer Freundschafts- und Handelsvertrag) ist ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten und Japan, der am 29. Juli 1858 im Ryōsen-ji in Shimoda, Japan unterzeichnet wurde. Der Vertrag folgt dem vier Jahre zuvor bei der zweiten Ankunft von Matthew Calbraith Perry geschlossenen Vertrag von Kanagawa. Es wurden fünf Häfen für den amerikanischen Handel geöffnet, darunter auch Edo, und amerikanische Staatsbürger erhielten in Japan Exterritorialität. Damit gehört er zu den Ungleichen Verträgen.
AUGUST
0802D: Government of India Act 1858
- Der Government of India Act 1858,[1] oder auch An Act for the Better Government of India, ist die Bezeichnung eines Gesetzes, das am 2. August 1858 vom britischen Parlament verabschiedet wurde. Es beendete die Oberherrschaft der Britischen Ostindien-Kompanie über Britisch-Indien und übertrug die zuvor von dieser Organisation ausgeübten Machtbefugnisse direkt auf die britische Krone.[2] Der Gesetzesvorschlag wurde von Lord Palmerston, dem damaligen britischen Premierminister, eingebracht. Der Hintergrund der Gesetzesvorlage war der Indische Aufstand von 1857, dessen Ursache man auch in einer nicht angemessenen Verwaltung des Landes sah.
0805D: Erstes Transatlantik-Seekabel verlegt
- "Ende des Kabels heil angekommen" - meldete das erste Telegramm, das am 5. August 1858 über den Atlantik gekabelt wurde. Das erste Transatlantik-Kabel hielt zwar keine vier Wochen, aber das Unternehmen war gigantisch, der Auftakt zu einem neuen Zeitalter in der menschlichen Kommunikation. (BR2 Kalenderblatt)
DEZEMBER
1205D: Münchner Marionettentheater
- Das Münchner Marionettentheater ist ein privat geführtes Puppentheater in München. Es gilt als ältestes, nichtmobiles Marionettentheater im deutschsprachigen Raum.
- Josef Leonhard Schmidt war ein kleiner Kanzleiangestellter und träumte von einem ständigen Marionettentheater in München. Am 5. Dezember 1858 ging schließlich zum ersten Mal der Vorhang hoch und präsentierte den Kasperl Larifari. (BR2 Kalenderblatt)
QUELLEN
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Grundstock am 12.10.2010 erstellt