1573
JANUAR
0128D: Konföderation von Warschau
- Die Konföderation von Warschau war ein politischer Rechtsakt vom 28. Januar 1573 zur Bildung einer Generalkonföderation während der Tagung des Konvokationssejms, der die Wahl eines neuen polnischen Königs vorbereitete. Die Konföderation verfolgte das Ziel eines konfessionellen Toleranzedikts, bei gleichzeitiger politischer Gleichstellung der Dissidenten mit den Katholiken. Sie stellte eine bedeutende Entwicklung in der polnischen Geschichte dar und wird als der Beginn der durch das Staatsrecht gesicherten Religionsfreiheit in Polen betrachtet. Die Konföderation verhinderte zwar nicht alle religiösen Konflikte in Form von lokal begrenzten Pogromen, doch garantierte sie den konfessionellen Randgruppen, Dissidenten genannt, die nicht der beherrschenden, katholischen Staatsreligion folgten, religiöse Toleranz und politische Gleichstellung. Gleichzeitig sicherte sie den inneren Frieden und Stabilität in der polnisch-litauischen Adelsrepublik, besonders in einer Zeit der großen Glaubensumbrüche im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts, die im verheerenden Dreißigjährigen Krieg gipfelten.
FEBRUAR
0211D: Belagerung von La Rochelle (1573)
- Die Belagerung von La Rochelle, angeordnet von König Karl IX. und befehligt vom Herzog von Anjou, dem späteren König Heinrich III., begann am 11. Februar 1573 und endete am 26. Juni des gleichen Jahres.
LEXIKON
- Die Articuli Henriciani (poln. Artykuły henrykowskie) aus dem Jahre 1573 waren eines der grundlegenden Verfassungsdokumente der polnisch-litauischen Rzeczpospolita. Erstellt wurden sie nach der Wahl Heinrichs von Valois zum König durch den Hochadel, der hiermit seine Privilegien und Rechte gesichert haben wollte. Sie waren für alle gewählten Könige bis zum Jahre 1764 verbindlich. Der Herrscher verpflichtete sich in ihnen u.a. zur Anerkennung des Prinzips der freien Königswahl. Außerdem wurde ihm untersagt, ohne Zustimmung des polnischen Reichstags (Sejm) neue Steuern einzuführen oder das allgemeine Aufgebot einzuberufen. Der Sejm selber sollte alle zwei Jahre für sechs Wochen zusammentreten. Jeder Sejm hatte aus den Reihen der Senatoren 16 „Residenten“ zu wählen. Jedes halbe Jahr sich abwechselnd sollten jeweils vier von diesen in der Zeit zwischen den Sejmsitzungen den König beraten. Die Konfessionsfreiheit wurde gesichert. Im Falle der Nichteinhaltung früherer und neuer Verpflichtungen wurde dem Adel die Möglichkeit gegeben, den Gehorsam aufzukündigen. Ergänzt wurden die Artikel von Adelsseite durch die Pacta conventa, das jeweilige konkrete Regierungsprogramm des neuen Herrschers.
- Die Pacta conventa (deutsch: vereinbarte Bedingungen) war zwischen 1573 und 1764 bzw. 1791 ein zentrales Verfassungsdokument Polen-Litauens.
- Die Schlacht bei Vlissingen war eine Seeschlacht und wurde 1573 im Rahmen des niederländischen Freiheitskrieges ausgetragen.
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
28.04.2012 Artikel eröffnet
29.04.2012 Grundstock erstellt (zusammen mit Debussy)