1210

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CHRONIK

0717D: Schlacht bei Gestilren

  • Der zwei Jahre zuvor vertriebene König Sverker II. kehrt mit einem dänischen Heer nach Schweden zurück. In der Schlacht bei Gestilren scheitern seine Rückkehrpläne auf den Thron an der Armee des neuen Regenten Erik X., Sverker stirbt in dieser Schlacht.

1015D: Godesburg

  • Der Kölner Erzbischof Dietrich I. von Hengebach legt den Grundstein für die als Fliehburg vorgesehene Godesburg.

LEXIKON

Bockwindmühlen

  • um 1210: Bei den Zisterziensern entstehen die ersten Bockwindmühlen, die sich rasch in ganz Europa ausbreiten

Brandenburger Zehntstreit

Franziskanerorden

  • Franz von Assisi gründet den Franziskanerorden (bestätigt 1223)

Nibelungenlied

  • um 1200/10: Nibelungenlied entsteht.
  • Das Nibelungenlied ist das berühmte mittelhochdeutsche Heldenepos, das vor ca. 800 Jahren im südostdeutsch-oberösterreichischen Raum entstand. Es ist das poetische Extrakt aus mehreren Sagen, wovon die bekannteste der Nibelungenstoff ist. Im ersten Teil des Epos wird vom jungen Siegfried erzählt, der den Schatz der Nibelungen erkämpft und durch ein Bad im Drachenblut beinahe unverwundbar wird. Er wirbt um die schöne Königstochter Kriemhild und lebt lange Zeit bei ihren Brüdern, den Burgundenkönigen. Seine Ermordung durch deren Gefolgsmann Hagen zieht die furchtbare Rache Kriemhilds und damit den Untergang der Burgunden nach sich, der im zweiten Teil des Epos erzählt wird. Das Nibelungenlied wurde zu Hochzeiten der Vaterlandsverehrung als deutsches Nationalgedicht angesehen, das angebliche deutsche Tugenden wie Ehre, Verlässlichkeit und Treue reflektieren soll. Der Held Siegfried galt lange als Inbegriff des „Superdeutschen“. Eine solche Interpretation hat sich aber als viel zu einseitig erwiesen: Das Nibelungenlied bietet mehr als die Verherrlichung von Helden und Heldentaten. Es ist eine spannende Mischung aus Mythischem und Historischem, speist sich aus mehreren älteren Quellen und verschafft uns Heutigen einen Einblick in die Welt des Mittelalters. (getAbstract)

Papiermühle

  • um 1210: Frühe Papiermühlen bei Genua

Parzival (Wolfram von Eschenbach)

  • um 1210: Vollendung des Versromans Parzival durch den Dichter Wolfram von Eschenbach (begonnen um 1200)
  • Wolfram von Eschenbach erzählt im Parzival aus dem frühen Mittelalter. Bevölkert wird diese uns ferne Welt von schönen und mutigen Rittern, die sich für die Liebe edler Damen in Kämpfe stürzen und dabei ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können: ihren Gegner mit der Lanze vom Pferd zu werfen. Parzival ist der prächtigste Ritter seiner Zeit. Mit seiner Schönheit nimmt er jeden für sich ein, er ist mutig und im Zweikampf unbesiegt. Doch das gilt nicht von Anbeginn, Parzival muss eine Entwicklung durchlaufen: Vom naiven Jüngling, der mehrfach Schuld auf sich lädt, reift er zum edlen Ritter und verantwortungsbewussten Hüter des Grals heran. Wolframs Versepos gibt einen Einblick in die höfische Welt des Mittelalters, den Ehrenkodex der Ritter und ihr Verhältnis zur Liebe. Der Autor trägt mit seinen bisweilen ironischen Kommentaren nicht nur zur Unterhaltung des Lesers bei, er hat auch mit sich selbst als erzählender Figur eine neue Ebene in die Literatur eingeführt. Wolfram schrieb Parzival in mittelhochdeutschen Versen; in der vorliegenden Übertragung von Dieter Kühn ist das Werk sehr gut lesbar. (getAbstract)

Tristan und Isolt (Gottfried von Straßburg)

  • um 1210: Durch den Tod des Gottfried von Straßburg bleibt sein Versepos Tristan und Isolt (begonnen um 1205) unvollendet
  • Tristan und Isold: Das ist eine Liebe, die stärker ist als alle Vernunft. Sie ist von Anfang an nur um den Preis von Lügen und Betrug zu haben und verletzt die Ehre der drei ranghöchsten Menschen im Staat Cornwall. Der Stoff einer so überwältigenden leidenschaftlichen Liebe gegen alle gesellschaftlichen Konventionen hat sich als Mythos durch die Jahrhunderte gezogen. Gottfried von Straßburg war nicht der Erste, der diesen Mythos gestaltete, und mit der Wahl der prekären Geschichte machte er es sich alles andere als leicht: Der fortgesetzte Ehebruch passt weder in ein christliches noch in ein feudales Eheverständnis, und der ansonsten mit sämtlichen ritterlichen Tugenden beschlagene Tristan hat eben den gravierenden Makel, dass er seinen Herrn und Onkel betrügt. Aber leicht machen, das betont Gottfried von Straßburg immer wieder, will er es weder sich noch seinen Liebenden noch seinen Lesern: Die Liebe ist nicht als reine Freude zu haben. Wer liebt, der leidet immer auch Qualen, ja, der Tod selbst ist die dunkle Seite der Liebe. (getAbstract)

QUELLEN

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20.07.2015 Artikel eröffnet

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