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CHRONIK
0412D: Marcus Porcius Cato der Jüngere
- Marcus Porcius Cato (zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Urgroßvater Cato der Jüngere, lat. Cato Minor, nach seinem Todesort auch Cato Uticensis; * 95 v. Chr.; † 12. April 46 v. Chr. in Utica im heutigen Tunesien) war ein einflussreicher konservativer Politiker in der Endzeit der römischen Republik. Als Senator, Redner und Truppenbefehlshaber nahm er an den politischen und militärischen Auseinandersetzungen teil, die mit dem Untergang der Republik endeten. Nach dem Vorbild seines Urgroßvaters forderte Cato vehement die Hochhaltung der altrömischen Ideale, zu denen insbesondere Unbestechlichkeit, strikte Befolgung des geltenden Rechts und republikanische Gesinnung zählten. Er gehörte zu den Optimaten, einer aristokratischen Gruppierung, deren Hauptanliegen die Sicherung der Herrschaft des Senats gegen die Machtansprüche einzelner ehrgeiziger Politiker war. Im Bürgerkrieg ab 49 v. Chr., der durch die Rebellion Caesars gegen den Senat ausgelöst wurde, standen die Optimaten mit Cato als führendem Exponenten auf Seiten des Pompeius. Pompeius und die Republikaner unterlagen jedoch den Truppen Caesars. Um einer Gefangennahme zu entgehen, nahm sich Cato das Leben. Die spätere Geschichtsschreibung porträtierte Cato zum Teil als Symbolfigur republikanischer altrömischer Ideale und idealisierte ihn als Beispiel römischer Tugend und Moral. Theodor Mommsen sah in ihm einen starrsinnigen, wirklichkeitsfremden „Don Quichotte der Aristokratie“. Weitgehender Konsens unter heutigen Historikern besteht darüber, dass Cato von vornherein auf verlorenem Posten stand. (Artikel des Tages)
QUELLEN
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18.10.2018 Artikel eröffnet