1860

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JANUAR

0101D: Bad Oeynhausen

  • Bad Oeynhausen ist eine Stadt im Kreis Minden-Lübbecke im Nord­osten von Nordrhein-West­falen. Die Stadt wurde im 19. Jahr­hundert als Kur­bad gegrün­det, nach­dem auf ihrem Gebiet eine Thermal­quelle erbohrt worden war. In der Folge­zeit ent­wickelte sie sich zu einem Kur­ort von über­regiona­ler Bedeu­tung mit einem ur­sprüng­lich von Peter Joseph Lenné garten­archi­tekto­nisch gestal­teten Kur­park. Heute ist sie Stand­ort zahl­reicher Spezial­kliniken, insbe­sondere des Herz- und Diabetes­zentrums Nordrhein-West­falen. Aus der Aktivi­tät der in Ost­west­falen verbrei­teten evange­lischen Er­weckungs­bewe­gung ging die diako­nische Einrich­tung Witte­kinds­hof im Orts­teil Volmer­dingsen hervor. Bad Oeyn­hausen ist mit knapp 50.000 Einwoh­nern die zweit­größte Stadt im Kreis. Sie liegt zwi­schen dem Wiehen­gebirge im Norden und dem Lipper Berg­land im Süden im Tal der Werre, die im Stadt­teil Rehme in die Weser mündet. Ihre heutige Ausdeh­nung erhielt die Stadt durch den Zu­sammen­schluss der früheren Stadt Bad Oeyn­hausen mit umliegen­den Gemein­den des ehemali­gen Amtes Rehme durch das Biele­feld-Gesetz im Jahre 1973. (Artikel des Tages)

0102D: Vulkan (Planet)

  • Der Astronom und Mathematiker Urbain Le Verrier vertritt in einer Vorlesung in Paris die begründete Meinung, dass es einen von ihm Vulkan genannten Planeten innerhalb der Merkur-Bahn geben müsse. Es beginnt daraufhin dessen Suche durch Astronomen.

0123D: Gasmotor

  • Der von ihm erfundene, erste brauchbare Gasmotor wird von Étienne Lenoir vorgeführt.

FEBRUAR

0218D: Philémon et Baucis (Oper)

  • In Paris findet die Uraufführung der Oper Philémon et Baucis von Charles Gounod statt.

MÄRZ

0303D: Serenade Nr. 1 op. 11 (Brahms)

  • In Hannover wird die 1. Serenade von Johannes Brahms uraufgeführt..

0323D: Hauptsynagoge (Frankfurt)

  • Die Hauptsynagoge in der Börnestraße, der früheren Judengasse in Frankfurt am Main, war das Zentrum der liberalen jüdischen Reformbewegung in der Stadt. Sie wurde am 23. März 1860 eingeweiht und war nach den Vorgängerbauten von 1462 und 1711 die dritte Synagoge an dieser Stelle. Während der Novemberpogrome von 1938 wurde die Hauptsynagoge wie auch die 1882 erbaute Börneplatzsynagoge, die 1907 erbaute orthodoxe Synagoge an der Friedberger Anlage und die 1910 erbaute Westendsynagoge in Brand gesetzt. Die ausgebrannte Ruine der Hauptsynagoge wurde im Januar 1939 abgerissen und ihre Steine zum Bau einer Mauer zur Einfriedung des Hauptfriedhofs verwendet. Heute erinnert nur noch eine Gedenktafel an der Kurt-Schumacher-Straße an sie. Als einzige Frankfurter Synagoge überstand die Westendsynagoge die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg.

APRIL

0403D: Pony-Express

  • Der Pony-Express war ein als Reiterstafette organisierter Postbeförderungsdienst in den Vereinigten Staaten. Er war für rund ein Jahr die schnellste Postverbindung in Nordamerika. Sie nahm nach der Initiative von William Hepburn Russell am 3. April den Betrieb auf. Ihr Verlauf wurde 1992 als Pony Express National Historic Trail ausgewiesen und in das National Trails System aufgenommen.
  • Der "Pony-Express" zählt zu den klassichen Mythen des amerikanischen Pioniergeists. Der Kurierreiterdienst sollte seinerzeit die Postverbindung zwischen Missouri und Kalifornien gewährleisten. 2000 Meilen in zehn Tagen - für die damalige Zeit eine ungeheure Herausforderung. Doch als die ersten Telegraphen bis zum Pazifik standen, hatte der Express ein frühes Ende. (dradio.de 2005)

0410D: dem Erfinder Édouard-Léon Scott de Martinville gelingt die erste Tonaufnahme der Welt

  • Der französische Erfinder Édouard-Léon Scott de Martinville erfand vermutlich das erste funktionierende Tonaufzeichnungsgerät. Doch ist der Tüftler heute vergessen. Der Grund: Er konnte den Ton zwar aufzeichnen, nicht aber wieder abspielen. Erst 2008 brachten Wissenschaftler die Aufnahmen erstmals zu Gehör. (dradio.de 2010)

0423D: Spaltung der Demokratischen Partei wegen der Sklavenfrage

  • Erst im 19. Jahrhundert diskutierten die USA, ob Sklaverei überhaupt zulässig ist. Die Frage spaltete das Land und führte direkt in den Bürgerkrieg; sie zerriss auch die Demokratische Partei, die auf dem Parteitag in Charleston vor 150 Jahren das Thema diskutierte. (dradio.de 2010)

MAI

0511D: Zug der Tausend

  • Als "Zug der Tausend" (ital. spedizione dei Mille) bezeichnet man den Marsch einer 1067 Mann starken Truppe aus Freiwilligen, wegen ihrer Uniformierung Rothemden genannt, die unter der Führung von Giuseppe Garibaldi am 11. Mai 1860 auf Sizilien landete und im Zuge des Risorgimentos die süditalienische Insel von der Herrschaft der spanischen Bourbonen befreite. Den größten Anteil an den sogenannten „Garibaldinis“ stellte die Stadt Bergamo.

0515D: Schlacht von Calatafimi

  • Bei Calatafimi Segesta, einem Ort nahe der westsizilianischen Provinzhauptstadt Trapani, schlugen die Truppen Giuseppe Garibaldis am 15. Mai 1860 die bourbonischen Streitkräfte unter General Landi. Nach dem Sardinischen Krieg in Oberitalien organisierte Garibaldi den sogenannten „Zug der Tausend“. Mit 1.000 Freiwilligen wollte er die italienische Einigung (Risorgimento) auch in Süditalien gegen die neapolitanischen Bourbonen durchsetzen. Nach der Landung bei Marsala stießen die 1.000 Freiwilligen Garibaldis, die sogenannten „Rothemden“, bei Calatafimi auf etwa 3.000 Soldaten des Königreichs Neapel.

0517D: TSV 1860 München

  • Der Turn- und Sportverein München von 1860 e.V., kurz TSV 1860 München, oft auch nur als Münchner Löwen, Sechzig oder Die Sechzger bezeichnet, ist ein Sportverein in München, beheimatet im Stadtteil Giesing. Der Verein wurde erstmals am 15. Juli 1848 gegründet. Nach einem späteren Verbot wegen „republikanischer Umtriebe“ erfolgte die Wiedergründung am 17. Mai 1860. Die Farben des Vereins sind Grün-Gold, bekannter ist jedoch das Weiß-Blau der Fußballabteilung. Der Verein hat etwa 20.000 Mitglieder. Die Geschäfte der Profifußballabteilung sowie der U23 und der A-Junioren werden seit 2002 durch die aus dem Gesamtverein ausgegliederte TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA geführt, deren Aktien zu 100% im Besitz des Vereins sind. Nationale und selbst europaweite Bekanntheit erwuchs dem Verein vor allem in den 1960er Jahren, als die Fußballmannschaft nicht nur den DFB-Pokal 1964 und 1966 die Deutsche Fußballmeisterschaft gewinnen konnte, sondern 1965 auch bis in das Finale des Europapokals der Pokalsieger vordrang, dort aber vor der Rekordkulisse von 100.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion West Ham United mit 0:2 unterlag. Zudem können die Fußballer auf zwei Vizemeisterschaften von 1931 und 1967 und einen ersten Pokalerfolg im Kriegsjahr 1942 verweisen. Auch wenn 1860 München in der Öffentlichkeit hauptsächlich als Fußballverein betrachtet wird, gab und gibt es im Verein weitere Abteilungen, die zum Teil auf nationale und internationale Erfolge blicken können. So holten Sportler des TSV 1860 unter anderem dreimal Olympisches Gold und mehrere hundert deutsche Meistertitel.

JUNI

0630D: Huxley-Wilberforce-Debatte

  • Die Huxley-Wilberforce-Debatte war eine Kontro­verse über Charles Darwins Schrift Die Ent­stehung der Arten. Sie fand am 30. Juni 1860 auf der Jahres­tagung der British Asso­ciation for the Advance­ment of Science in Oxford statt. Dabei soll es zu einem Wort­gefecht zwischen Thomas Henry Huxley, Professor an der Royal School of Mines, und Samuel Wilber­force, Bischof von Oxford, gekommen sein, bei dem Wilber­force fragte, ob Huxley lieber väter­licher- oder mütter­licher­seits von Affen abstamme. Huxley soll darauf sinn­gemäß geant­wortet haben, dass er sich für einen Affen als Vor­fahren nicht schäme, wohl aber für einen geist­reichen Mann, der die Wahr­heit zu verschleiern versuche. Von der zeit­genössischen Öffent­lich­keit blieben die Debatte und der mut­maß­liche Wort­wechsel zwischen Huxley und Wilber­force nahezu unbe­achtet. Erst ein paar Jahr­zehnte später, in den als Rück­schau auf das Lebens­werk ihrer Väter verfassten Bio­grafien, schmückten Francis Darwin und Leonard Huxley das Ereignis mehr­fach aus. Leonard Huxley stilisierte den Vorfall zu einem offenen Schlag­abtausch zwischen Natur­wissen­schaft und Religion. In dieser verzerr­ten Form wird er bis in die Gegen­wart häufig rezipiert. Wissen­schafts­geschicht­liche Analysen konnten bisher nicht abschließend klären, ob und in welcher Form dieser Wort­wechsel tatsäch­lich statt­gefunden hat. (Artikel des Tages)

JULI

0702D: Wladiwostok wird gegründet

  • Wladiwostok, was für ein Name! Synonym für das Unbekannte, schon als Kind staunte man, wenn die Mutter mit dem Finger ganz nach rechts auf die Weltkarte zeigte und erklärte 'schau mal, hier ist das Ende von Russland'. Eigentlich war Wladiwostok immer auch das Ende der Welt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollendeten die russischen Eroberer das Werk, das Iwan der Schreckliche im 16. Jahrhundert begonnen hatte: die Eroberung der Gebiete jenseits des Urals. Sie drangen vor bis ans Japanische Meer und an die Grenzen zu Korea, China und die Mongolei. Um ihre Macht abzusichern, gründeten sie mehrere Städte, darunter am 2. Juli 1860, also heute vor 145 Jahren Wladiwostok. (dradio.de 2005)

SEPTEMBER

0918D: Schlacht von Castelfidardo

  • Am 18. September 1860 schlugen die piemontesischen Truppen des Generals Enrico Cialdini bei Castelfidardo (Ancona) die päpstlichen Truppen der Generale De Pimodan und Lamoricière. Die Schlacht von Castelfidardo ist eine der kleineren Schlachten des Sardinischen Krieges (auch „Zweiter Italienischer Unabhängigkeitskrieg“) von 1859–60, hat aber große Bedeutung, da dadurch eine Vereinigung des Königreiches Piemont-Sardinien mit dem von Garibaldi in seinem „Zug der Tausend“ eroberten Königreich Neapel möglich wurde. König Viktor Emanuel II. annektierte weite Teile des Kirchenstaates (Marken, Umbrien, nicht jedoch Rom und Latium) und vereinigte fast ganz Italien unter der Krone des Hauses Savoyen. Die vom Papst erhoffte französische Intervention blieb dank der diplomatischen Arbeit des piemontesischen Ministerpräsidenten Cavour und des vorläufigen Verzichts auf die Besetzung Roms aus.

0921D: Arthur Schopenhauer

  • Arthur Schopenhauer (* 22. Februar 1788 in Danzig; † 21. September 1860 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschul­lehrer. Schopen­hauer entwarf eine Lehre, die gleicher­maßen Erkenntnis­theorie, Metaphysik, Ästhetik und Ethik umfasst. Er sah sich selbst als Schüler und Vollender Immanuel Kants, dessen Philo­sophie er als Vorbe­reitung seiner eigenen Lehre auffasste. Weitere Anregungen bezog er aus der Ideenlehre Platons und Vorstel­lungen östlicher Philo­sophien. Innerhalb der Philo­sophie des 19. Jahr­hunderts ent­wickelte er eine eigene Position des Subjek­tiven Idealismus und vertrat als einer der ersten Philo­sophen im deutsch­sprachigen Raum die Über­zeugung, dass der Welt ein irra­tionales Prinzip zugrunde liegt. Moral­philo­sophisch formuliert Schopen­hauer im Unter­schied zu Kant eine Mitleids­ethik. Da er die Welt als Mani­festation eines metaphy­sischen Willens betrachtet, der Mensch und Tier verbinde, wisse er kein schöneres Gebet als das: „Mögen alle lebenden Wesen von Schmerzen frei bleiben.“ Dement­sprechend mahnt er Respekt vor der Einzig­artigkeit des Lebens an: „Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Profes­soren der Welt können keinen herstellen.“ (Artikel des Tages)

OKTOBER

1001D: Schlacht am Volturno

  • Am Volturno, einem Fluss, der nördlich von Neapel ins Mittelmeer mündet, schlug Giuseppe Garibaldi mit seinen Freischaren („Rothemden“) am 1. Oktober 1860 das Heer des Königreichs Neapel.

1006D: britische und französische Truppen erobern Peking

  • Heute vor 150 Jahren eroberten britische und französische Truppen Peking. Im Zuge dessen wurde in der Stadt der Opiumhandel legalisiert und den christlichen Kirchen die Missionierung der chinesischen Bevölkerung gestattet. (dradio.de 2010)

NOVEMBER

1106D: Lincoln gewinnt die US-Präsidenten-Wahl

  • Es war ein mühseliger Aufstieg des in ärgster Armut aufgewachsenen Hinterwäldlers bis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Zu einem Amt, das ihm sofort den Absturz in die Hölle des Bürgerkrieges brachte. (dradio.de 2010)

DEZEMBER

1216D: Marianne von Willemer

  • Marianne von Willemer (* 20. November 1784 in Linz (?); † 6. Dezember 1860 in Frankfurt am Main) war eine aus Öster­reich stammende Schau­spie­lerin und Tänzerin. Im Alter von 14 Jahren siedelte sie nach Frankfurt am Main über, wo sie die dritte Frau des Frank­furter Bankiers Johann Jakob von Willemer wurde. Diesem freund­schaft­lich verbunden, begegnete Johann Wolfgang von Goethe auch Marianne in den Jahren 1814 und 1815 und verewigte sie im Buch Suleika seines Spätwerks West-östlicher Divan. Das berühmte Gedicht Ginkgo biloba aus dem Divan ist ihr gewidmet. Unter den zahl­reichen Musen Goethes war Marianne die einzige Mit­autorin eines seiner Werke, denn der Divan enthält auch – wie erst posthum bekannt wurde – einige Gedichte aus ihrer Feder. Sie sorgte dafür, dass die Kunst­sammlung der Brüder Melchior und Sulpiz Boisserées für 240.000 Gulden an den bayerischen König ver­kauft wurde. Diese bildet den Grund­stock der Alten Pina­kothek in München. (Artikel des Tages)

1218D: Crittenden-Kompromiss

  • Der Crittenden-Kompromiss oder auch das Crittenden Amendment (engl. Crittenden Compromise bzw. Crittenden Amendment) (18. Dezember 1860) war ein erfolgloser Versuch, des Senators John J. Crittenden aus Kentucky, die Südstaaten der USA davon abzuhalten die Union zu verlassen und somit den sich anbahnenden Sezessionskrieg zu verhindern.

LEXIKON

Estrada (Musik)

  • Estrada ist die Fach­bezeich­nung für die popu­läre Unter­haltungs­musik in der ehe­mali­gen Sowjet­union und in ande­ren Ländern in Ost­europa. Ent­stan­den im ersten Drittel des 20. Jahr­hun­derts, war die Estrada die sowje­tische Variante der inter­nationa­len Populär­musik be­ziehungs­weise das Äqui­valent zum deut­schen Schlager. Stilis­tisch und zeit­lich um­fasst die Estrada ein breites Spek­trum unter­schied­licher Genres und Moden; es reicht von dem 1920er-Jahre-Varieté­sänger Alexander Wertinski bis zu der aktuell sehr popu­lären Sänge­rin Kristina Orbakaite (Bild). Nach dem Zusam­men­bruch der Sowjet­union verrin­gerte sich ihre Bedeu­tung zuguns­ten der aktuell gängi­gen Stil-Viel­falt aus inter­natio­nalem Pop, Rock­musik sowie neueren, landes­spezifi­schen Pop­musik-Formen wie bei­spiels­weise der Popsa. Nach wie vor sehr popu­lär ist der russi­sche Schlager vor allem beim älteren Teil der russi­schen Bevölkerung. (Artikel des Tages)

Expedition von Burke und Wills

  • Die Expedition von Burke und Wills (ursprünglich: Victorian Exploring Expedition, deutsch: Victorianische Erkundungsexpedition) war eine in den Jahren 1860 und 1861 im Auftrag der Regierung Victorias durchgeführte Expedition, bei der Australien westlich des 143. Längengrades von Süden nach Norden durchquert wurde. Sie führte von der Stadt Melbourne zum etwa 3250 Kilometer entfernten Golf von Carpentaria und stand unter der Leitung von Robert O’Hara Burke und William John Wills. Sieben Teilnehmer starben während der Expedition, Burke und Wills kamen auf der Rückreise ums Leben. Nur John King schloss die gesamte Expedition ab und kehrte nach Melbourne zurück. Die Expedition war die am besten ausgerüstete Expedition der Geschichte Australiens und fand viel Beachtung, aber sie scheiterte aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände und auch aufgrund der schlechten Führungsqualitäten Burkes. Der unerfahrene Leiter entließ unterwegs zahlreiche qualifizierte Teilnehmer und konnte mit den mitgeführten Kamelen nicht umgehen. Des Weiteren waren die Wagen und Tiere zu schwer beladen; es wurden mehrfach Ausrüstungsgegenstände und Vorräte zurückgelassen. Wegen der Konkurrenz zu John McDouall Stuart, der gleichzeitig eine Expedition mit dem selben Ziel von Adelaide aus führte, trieb Burke zur Eile und ließ keine Zeit für die wissenschaftlichen Arbeiten, die bei einer Expedition im Vordergrund stehen sollten. Deshalb trug die Expedition selbst so gut wie keine neue Erkenntnisse zur Beschaffenheit des australischen Hinterlandes bei. Eine bedeutendere Rolle zur Erforschung spielten aber die Suchtrupps, die aus den verschiedenen Landesteilen zur Rettung von Burke und Wills ausgesendet wurden. Nach ihrem Tod wurden Burke und Wills trotz ihres Scheiterns zu Helden stilisiert. So wurde ihnen ein Staatsbegräbnis in Melbourne gewährt und Denkmäler gewidmet. Als aber nach und nach die Hintergründe ihres Todes bekannt wurden, ließ die Begeisterung nach.

Fürst Adolf I. Georg (Schaumburg-Lippe)

  • Adolf Georg (1817-1893) war von 1860 bis 1893 Fürst zu Schaumburg-Lippe und Oberhaupt des Hauses Schaumburg-Lippe.

Fürst Nikola (Montenegro)

  • Nikola I. (1841-1921) war Fürst bzw. König von Montenegro.

Großherzog Friedrich Wilhelm II. (Mecklenburg)

  • Friedrich Wilhelm II. (1819-1904) war Großherzog von Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Strelitz von 1860 bis 1904.

Gemäldegalerie

Linoleum

  • Das bereits 1860 vom englischen Chemiker Frederick Walton entwickelte Linoleum dient klassischerweise zur Fertigung elastischer Bodenbeläge sowie als Druckplatte in der bildenden Kunst. Linoleum besteht hauptsächlich aus Leinöl, Naturharzen, Kork- oder Holzmehl, Kalksteinpulver, Farbstoffen und einem Jutegewebe als Trägerschicht – worauf auch der Name aus den lateinischen Begriffen linum ‚Lein‘ und oleum ‚Öl‘ verweist. Hauptvorteil des Linoleums ist seine Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Beanspruchungen. Verformungen und Druckstellen, die durch hohe Belastungen entstehen, bilden sich nach einiger Zeit fast vollständig zurück. Linoleum wird auch für Spezialanwendungen produziert: für Fußböden in Sporthallen mit einer Dicke von 4 mm (Linodur) und für Bereiche, in denen elektrostatische Aufladung vermieden werden soll, z.B. fernmeldetechnische Anlagen, Montagebereiche von elektrotechnischen Bauteilen oder Rechenzentren.

Rebellionen in Portugiesisch-Timor

  • Die Rebellionen in Portugiesisch-Timor (dem heutigen Osttimor) zwischen 1860 und 1912 waren eine Reihe von Aufständen gegen die sich ausbreitende Macht der portugiesischen Kolonialherrschaft. Bis zu diesem Zeitraum beschränkte sich der europäische Einfluss nur auf einige kleine Gebiete der Kolonie, im restlichen Territorium bestand nur nominell eine Vorherrschaft Portugals gegenüber den Liurais, den traditionellen Herrschern der timoresischen Reiche (Reinos). Zwei Daten markieren die Eingrenzung dieses Zeitraums in der Geschichte Portugiesisch-Timors: Im Vertrag von Lissabon von 1859 einigten sich Portugal und die Niederlande erstmals auf eine Grenzziehung zwischen dem niederländischen West- und dem portugiesischen Ostteil der Insel Timor, und 1912 endete die Rebellion von Manufahi, der größte timoresische Aufstand gegen Portugal in der Geschichte. Die Kolonialmacht errang durch die Niederschlagung der Revolten auch über das Inselinnere und die Südküste die vollständige Kontrolle. Die Liurais wurden weitgehend entmachtet und die koloniale Verwaltung ausgedehnt. Die Aufstände werden teilweise auch als Antisteuerrebellionen bezeichnet, da neben der Zwangsarbeit auch die Einführung der Kopfsteuer und anderer Zwangsabgaben zu Unruhen führten. Für die Rebellion von Manufahi wird die Einführung der Kopfsteuer von 1906/1908 sogar als Hauptgrund angesehen. Allerdings gibt es zahlreiche weitere Auslöser der Revolten, wie die Ausrufung der Republik in Portugal, die zu Unruhe unter den Liurais führte, weil sie dadurch auch ihre Legitimation gefährdet sahen, und der ausgedehnte Aufbau kolonialer Verwaltungsstrukturen. Die Rebellionen lassen sich deswegen nicht nur auf einen einzigen Grund reduzieren. (Artikel des Tages)

QUELLEN

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24.01.2009 Artikel eröffnet

16.11.2010 Grundstock erstellt

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