1860

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JANUAR

0101D: Bad Oeynhausen

  • Bad Oeynhausen ist eine Stadt im Kreis Minden-Lübbecke im Nord­osten von Nordrhein-West­falen. Die Stadt wurde im 19. Jahr­hundert als Kur­bad gegrün­det, nach­dem auf ihrem Gebiet eine Thermal­quelle erbohrt worden war. In der Folge­zeit ent­wickelte sie sich zu einem Kur­ort von über­regiona­ler Bedeu­tung mit einem ur­sprüng­lich von Peter Joseph Lenné garten­archi­tekto­nisch gestal­teten Kur­park. Heute ist sie Stand­ort zahl­reicher Spezial­kliniken, insbe­sondere des Herz- und Diabetes­zentrums Nordrhein-West­falen. Aus der Aktivi­tät der in Ost­west­falen verbrei­teten evange­lischen Er­weckungs­bewe­gung ging die diako­nische Einrich­tung Witte­kinds­hof im Orts­teil Volmer­dingsen hervor. Bad Oeyn­hausen ist mit knapp 50.000 Einwoh­nern die zweit­größte Stadt im Kreis. Sie liegt zwi­schen dem Wiehen­gebirge im Norden und dem Lipper Berg­land im Süden im Tal der Werre, die im Stadt­teil Rehme in die Weser mündet. Ihre heutige Ausdeh­nung erhielt die Stadt durch den Zu­sammen­schluss der früheren Stadt Bad Oeyn­hausen mit umliegen­den Gemein­den des ehemali­gen Amtes Rehme durch das Biele­feld-Gesetz im Jahre 1973. (Artikel des Tages)

0102D: Vulkan (Planet)

  • Der Astronom und Mathematiker Urbain Le Verrier vertritt in einer Vorlesung in Paris die begründete Meinung, dass es einen von ihm Vulkan genannten Planeten innerhalb der Merkur-Bahn geben müsse. Es beginnt daraufhin dessen Suche durch Astronomen.

0123D: Gasmotor

  • Der von ihm erfundene, erste brauchbare Gasmotor wird von Étienne Lenoir vorgeführt.

FEBRUAR

0218D: Philémon et Baucis (Oper)

  • In Paris findet die Uraufführung der Oper Philémon et Baucis von Charles Gounod statt.

MÄRZ

0303D: Serenade Nr. 1 op. 11 (Brahms)

  • In Hannover wird die 1. Serenade von Johannes Brahms uraufgeführt.

0323D: Hauptsynagoge (Frankfurt)

APRIL

0403D: Pony-Express

  • Auf Initiative von William Hepburn Russell nimmt in den USA der Pony-Express zur Postzustellung seinen Betrieb auf. Das Unternehmen wird ein finanzielles Desaster, entwickelt sich jedoch zu einem nationalen Mythos.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2005

0410D: Phonautograph

  • Auf einem von Édouard-Léon Scott de Martinville konstruierten Phonautographen gelingt eine Tonaufzeichnung, die inzwischen älteste bekannte Tonaufnahme.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio

0423D: Spaltung der Demokratischen Partei wegen der Sklavenfrage

MAI

0505D: Zug der Tausend

  • Giuseppe Garibaldis Zug der Tausend wird in Quarto bei Genua eingeschifft. Die Freiwilligentruppe will während des Risorgimentos Sizilien von der Herrschaft der spanischen Bourbonen befreien.

0507D: Rita (Oper)

  • Die bereits 1841 entstandene komische Oper Rita ou Le mari battu von Gaetano Donizetti wird postum an der Opéra-Comique in Paris uraufgeführt. Das im Original französische Libretto stammt von Gustave Vaëz. Die Titelrolle wird von Caroline Lefèbvre Faure gesungen.

0510D: Basler Hebelstiftung

  • Anlässlich des 100. Geburtstags des Dichters und Theologen Johann Peter Hebel wird in Basel die Basler Hebelstiftung gegründet. Erster Stiftungspräsident wird Christian Friedrich Schönbein. Stiftungszweck ist ein mündlich überlieferter Wunsch Hebels: Die ältesten Männer seines Heimatdorfes Hausen im Wiesental sollen jedes Jahr einen Schoppen Wein erhalten und die vier besten Schüler mit einer Gabe bedacht werden.

0515D: Schlacht von Calatafimi

  • In der Schlacht von Calatafimi siegen Giuseppe Garibaldis „Rothemden“ während des Zuges der Tausend über die Armee des Königreichs Neapel. Das Gefecht bei Calatafimi Segesta in Sizilien hat eine entscheidende Bedeutung für die Vereinigung Italiens.

0517D: TSV 1860 München

  • Der Münchner Turnverein wird wieder gegründet, nachdem er wegen „republikanischer Umtriebe“ zwölf Jahre zuvor verboten worden ist. Nach Umbenennungen ist der Sportverein heute als TSV München von 1860 e. V. vor allem Fußballfreunden ein Begriff.

JUNI

0604D: Bahnhof Basel SBB

  • Der Basler Centralbahnhof, gemeinsamer Bahnhof der Centralbahn und der Französischen Ost-Bahn, wird in Betrieb genommen.

0604D: Turngemeinde Bornheim

  • Die Turngemeinde Bornheim, mit rund 18.000 Mitgliedern heute einer der größten Turn- und Sportvereine in Deutschland, wird gegründet.

0616D: Deutsches Turnfest

  • In Coburg finden sich Sportler aus ganz Deutschland zum ersten Turnfest ein.

0624D: Nightingale School of Nursing

  • Als erste westliche Krankenpflegeschule ohne kirchliche Anbindung wird die Nightingale School of Nursing in London eröffnet.

0626D: Natal (Lokomotive)

  • In Durban wird die erste Bahnstrecke im Süden Afrikas in der britischen Kolonie Natal von der Natal Railway eröffnet. Die Lokomotive des Zuges erhält den Namen Natal.

0628D: Hippocampus-Debatte

  • Die Hippo­campus-Debatte war eine Kontro­verse zwi­schen den briti­schen Biolo­gen Richard Owen und Thomas Henry Huxley über die taxo­nomi­sche Einor­dnung des Men­schen in das Tier­reich. Sie wurde am 28. Juni 1860, zwei Tage vor der Huxley-Wilber­force-Debatte, auf der Jahres­tagung der British Associa­tion for the Advance­ment of Science in Oxford ausge­löst, als der bedeu­tendste briti­sche Anatom Richard Owen erneut behaup­tete, dass sich der Mensch von den anderen Prima­ten durch be­stimm­te morpho­logi­sche Be­sonder­heiten im Gehirn­auf­bau, insbe­sondere dem Vor­handen­sein eines Hippo­campus minor, unter­scheide und er eine eigene Unter­klasse in der Klasse der Säuge­tiere bilde. In der Diskus­sion trat Thomas Henry Huxley dieser Auffas­sung ent­gegen und ver­sprach, Owens Behaup­tung zu widerlegen. (Artikel des Tages)

0630D: Huxley-Wilberforce-Debatte

  • Die Huxley-Wilberforce-Debatte war eine Kontro­verse über Charles Darwins Schrift Die Ent­stehung der Arten. Sie fand am 30. Juni 1860 auf der Jahres­tagung der British Asso­ciation for the Advance­ment of Science in Oxford statt. Dabei soll es zu einem Wort­gefecht zwischen Thomas Henry Huxley, Professor an der Royal School of Mines, und Samuel Wilber­force, Bischof von Oxford, gekommen sein, bei dem Wilber­force fragte, ob Huxley lieber väter­licher- oder mütter­licher­seits von Affen abstamme. Huxley soll darauf sinn­gemäß geant­wortet haben, dass er sich für einen Affen als Vor­fahren nicht schäme, wohl aber für einen geist­reichen Mann, der die Wahr­heit zu verschleiern versuche. Von der zeit­genössischen Öffent­lich­keit blieben die Debatte und der mut­maß­liche Wort­wechsel zwischen Huxley und Wilber­force nahezu unbe­achtet. Erst ein paar Jahr­zehnte später, in den als Rück­schau auf das Lebens­werk ihrer Väter verfassten Bio­grafien, schmückten Francis Darwin und Leonard Huxley das Ereignis mehr­fach aus. Leonard Huxley stilisierte den Vorfall zu einem offenen Schlag­abtausch zwischen Natur­wissen­schaft und Religion. In dieser verzerr­ten Form wird er bis in die Gegen­wart häufig rezipiert. Wissen­schafts­geschicht­liche Analysen konnten bisher nicht abschließend klären, ob und in welcher Form dieser Wort­wechsel tatsäch­lich statt­gefunden hat. (Artikel des Tages)

JULI

0702D: Wladiwostok (Siedlung)

AUGUST

0812D: Kaiserin Elisabeth-Bahn

  • Die Kaiserin Elisabeth-Bahn von Wien nach Salzburg wird feierlich eröffnet.

0813D: Fürst Nikola (Montenegro)

  • Nikola wird als Nachfolger seines ermordeten Onkels Danilo Fürst von Montenegro.

0820D: Expedition von Burke und Wills

  • Unter den Augen von rund 15.000 Schaulustigen beginnt in Melbourne die Expedition von Burke und Wills. Robert O’Hara Burke und William John Wills wollen mit der 19-köpfigen Expedition den australischen Kontinent von Süden nach Norden durchqueren.
  • Die Expedition von Burke und Wills (ur­sprüng­lich Victo­rian Explo­ring Expedi­tion, deutsch Vic­toria­nische Erkun­dungs­expe­dition) war eine in den Jahren 1860 und 1861 im Auf­trag der Regie­rung Victorias durch­geführte Expedi­tion, bei der Austra­lien west­lich des 143. Längen­grades von Süden nach Norden durch­quert wurde. Sie führte von der Stadt Melbourne zum etwa 3250 Kilo­meter ent­fern­ten Golf von Carpen­taria und stand unter der Leitung von Robert O’Hara Burke und William John Wills. Sieben Teilneh­mer starben wäh­rend der Expedi­tion, Burke und Wills kamen auf der Rück­reise ums Leben. Das Erkun­dungs­komi­tee be­stimm­te den 28. Juni 1861 als Todes­tag für beide Ent­decker, obwohl die genauen Sterbe­tage unbe­kannt sind. Die Expedi­tion war die am besten ausge­rüste­te Expedi­tion der Ge­schich­te Austra­liens und fand viel Beach­tung, aber sie schei­terte auf­grund einer Verket­tung unglück­licher Um­stände und auch auf­grund der schlech­ten Füh­rungs­qualitä­ten Burkes. Eine bedeu­ten­dere Rolle zur Erfor­schung spielten die Such­trupps, die aus den ver­schiede­nen Landes­teilen zur Ret­tung aus­gesen­det wurden. Nach ihrem Tod wurden Burke und Wills trotz ihres Scheiterns zu Helden stilisiert. (Artikel des Tages)

0831D: Oberländischer Kanal

  • Der Oberländische Kanal in Ostpreußen, der wegen der hydraulisch angetriebenen Rollberge („Geneigte Ebenen“) zur Überwindung von 99 Metern Höhenunterschied eine technische Innovation darstellt, wird eröffnet.

SEPTEMBER

0903D: Karlsruher Kongress

  • Im Ständehaus in Karlsruhe wird der auf Initiative von Friedrich August Kekule, Charles Adolphe Wurtz und Karl Weltzien einberufene dreitägige Karlsruher Kongress eröffnet, die erste internationale Fachtagung für Chemie weltweit.

0904D: FC Hallam (Fussballverein)

  • Der FC Hallam, nach dem FC Sheffield der älteste Fußballklub der Welt, wird gegründet.

0918D: Schlacht von Castelfidardo

  • Die piemontesische Armee siegt in der Schlacht von Castelfidardo über die päpstlichen Truppen, was eine Annexion großer Teile des Kirchenstaates nach sich zieht. Der Sieg ebnet den Weg für eine Vereinigung des Königreiches Sardinien-Piemont mit dem Königreich Neapel unter Viktor Emanuel II. von Savoyen im Risorgimento.

0921D: Arthur Schopenhauer

  • Arthur Schopenhauer (* 22. Februar 1788 in Danzig; † 21. September 1860 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschul­lehrer. Schopen­hauer entwarf eine Lehre, die gleicher­maßen Erkenntnis­theorie, Metaphysik, Ästhetik und Ethik umfasst. Er sah sich selbst als Schüler und Vollender Immanuel Kants, dessen Philo­sophie er als Vorbe­reitung seiner eigenen Lehre auffasste. Weitere Anregungen bezog er aus der Ideenlehre Platons und Vorstel­lungen östlicher Philo­sophien. Innerhalb der Philo­sophie des 19. Jahr­hunderts ent­wickelte er eine eigene Position des Subjek­tiven Idealismus und vertrat als einer der ersten Philo­sophen im deutsch­sprachigen Raum die Über­zeugung, dass der Welt ein irra­tionales Prinzip zugrunde liegt. Moral­philo­sophisch formuliert Schopen­hauer im Unter­schied zu Kant eine Mitleids­ethik. Da er die Welt als Mani­festation eines metaphy­sischen Willens betrachtet, der Mensch und Tier verbinde, wisse er kein schöneres Gebet als das: „Mögen alle lebenden Wesen von Schmerzen frei bleiben.“ Dement­sprechend mahnt er Respekt vor der Einzig­artigkeit des Lebens an: „Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Profes­soren der Welt können keinen herstellen.“ (Artikel des Tages)

0926D: Flagge Ecuadors

  • Ecuador erhält seine Flagge, die nach einem Wahlsieg der Konservativen über die Liberalen wieder an den Farben des früheren Großkolumbien orientiert wird.

OKTOBER

1001D: Schlacht am Volturno

  • Giuseppe Garibaldi besiegt im Risorgimento mit seinen Rothemden das Heer des Königreichs Neapel in der Schlacht am Volturno.

1006D: britische und französische Truppen erobern Peking

1017D: The Open Championship (Turnier)

  • The Open Championship, das älteste heute noch gespielte Golfturnier, wird in Prestwick, Schottland, erstmals ausgetragen.

1018D: Pekinger Konvention

  • Die Pekinger Konvention beendet den Zweiten Opiumkrieg. Das unterlegene China muss den Hafen Tianjin für den Seehandel öffnen und Reparationszahlungen leisten. Gleichzeitig beginnen die Siegermächte Großbritannien und Frankreich als „Vergeltungsmaßnahme“ mit der systematischen Zerstörung des Alten und des Neuen Sommerpalastes in Peking.

1020D: Oktoberdiplom

  • Kaiser Franz Joseph I. erlässt das Oktoberdiplom, mit dem die konstitutionelle Monarchie im Kaisertum Österreich eingeführt wird.

NOVEMBER

1101D: Theater am Franz-Josefs-Kai (Wien)

  • Das von Karl Treumann nach Plänen des Architekten Ferdinand Fellner erbaute Theater am Franz-Josefs-Kai in Wien wird eröffnet.

1106D: Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten

  • Aufgrund der Spaltung der Demokraten wegen der Sklavenfrage gewinnt der Republikaner Abraham Lincoln die US-Präsidentschaftswahlen und wird der 16. Präsident der Vereinigten Staaten.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2010

1124D: Das Pensionat (Operette)

  • Die Operette Das Pensionat von Franz von Suppè hat ihre Uraufführung am Theater an der Wien in Wien. Das Stück nach dem Vorbild der Pariser Operette gilt als erste Wiener Operette. Der Librettist wird nur mit den Initialen C. K. angegeben und ist bisher nicht identifiziert.

1126D: Le Papillon (Ballett)

  • An der Pariser Oper wird Jacques Offenbachs Ballett-Pantomime Le Papillon in der Choreographie von Marie Taglioni uraufgeführt. Die Aufführung gerät zu einem Triumph, was auch dem Können der jungen Ballerina Emma Livry zu danken ist.

DEZEMBER

1201D: Große Erwartungen (Roman)

  • Das von Charles Dickens herausgegebene britische Wochenmagazin All the Year Round beginnt mit dem Erstabdruck seines Romans Great Expectations (Große Erwartungen).

1216D: Marianne von Willemer

  • Marianne von Willemer (* 20. November 1784 in Linz (?); † 6. Dezember 1860 in Frankfurt am Main) war eine aus Öster­reich stammende Schau­spie­lerin und Tänzerin. Im Alter von 14 Jahren siedelte sie nach Frankfurt am Main über, wo sie die dritte Frau des Frank­furter Bankiers Johann Jakob von Willemer wurde. Diesem freund­schaft­lich verbunden, begegnete Johann Wolfgang von Goethe auch Marianne in den Jahren 1814 und 1815 und verewigte sie im Buch Suleika seines Spätwerks West-östlicher Divan. Das berühmte Gedicht Ginkgo biloba aus dem Divan ist ihr gewidmet. Unter den zahl­reichen Musen Goethes war Marianne die einzige Mit­autorin eines seiner Werke, denn der Divan enthält auch – wie erst posthum bekannt wurde – einige Gedichte aus ihrer Feder. Sie sorgte dafür, dass die Kunst­sammlung der Brüder Melchior und Sulpiz Boisserées für 240.000 Gulden an den bayerischen König ver­kauft wurde. Diese bildet den Grund­stock der Alten Pina­kothek in München. (Artikel des Tages)

1215D: Bayernhymne

  • Die Bürger-Sänger-Zunft München präsentiert in München erstmals die Bayernhymne, heute die Hymne des Freistaats Bayern.

1218D: Crittenden-Kompromiss

LEXIKON

Chico (Siedlung)

  • Chico ist eine Stadt in Butte County am öst­lichen Rand des Sacra­mento Valley im US-Bundes­staat Kalifor­nien mit rund 103.300 Einwoh­nern. Im Nord­osten von Chico liegen die Gebirgs­züge der Kaskaden­kette, im Süd­osten liegen die Berge der Sierra Nevada. Im Westen der Stadt fließt der Sacra­mento River, der die frucht­baren Ebenen Nord­kalifor­niens mit Wasser ver­sorgt. Die Stadt wurde 1860 von dem frühen Sied­ler und späte­ren General John Bidwell gegrün­det. Großen Anteil an der Ent­wick­lung Chicos hatten die Anbin­dung der Stadt an das Netz der Oregon and Califor­nia Rail­road, die Grün­dung der zweit­ältes­ten Uni­versi­tät in Kalifor­nien, der California State Univer­sity, Chico, sowie die Ansied­lung einer Fabrik der Diamond Match Company. Wäh­rend die Uni­versi­tät einen bedeu­tenden Wirt­schafts­faktor für die Stadt dar­stellt, ist das Umland von Chico landwirt­schaft­lich geprägt. Im Jahr 1997 wurde Chico von der Zeit­schrift Bicycle Magazine als fahrrad­freund­lichste Stadt der Ver­einig­ten Staaten ausgezeichnet. (Artikel des Tages)

Estrada (Musik)

  • Estrada ist die Fach­bezeich­nung für die popu­läre Unter­haltungs­musik in der ehe­mali­gen Sowjet­union und in ande­ren Ländern in Ost­europa. Ent­stan­den im ersten Drittel des 20. Jahr­hun­derts, war die Estrada die sowje­tische Variante der inter­nationa­len Populär­musik be­ziehungs­weise das Äqui­valent zum deut­schen Schlager. Stilis­tisch und zeit­lich um­fasst die Estrada ein breites Spek­trum unter­schied­licher Genres und Moden; es reicht von dem 1920er-Jahre-Varieté­sänger Alexander Wertinski bis zu der aktuell sehr popu­lären Sänge­rin Kristina Orbakaite (Bild). Nach dem Zusam­men­bruch der Sowjet­union verrin­gerte sich ihre Bedeu­tung zuguns­ten der aktuell gängi­gen Stil-Viel­falt aus inter­natio­nalem Pop, Rock­musik sowie neueren, landes­spezifi­schen Pop­musik-Formen wie bei­spiels­weise der Popsa. Nach wie vor sehr popu­lär ist der russi­sche Schlager vor allem beim älteren Teil der russi­schen Bevölkerung. (Artikel des Tages)

Expedition von Burke und Wills

  • Die Expedition von Burke und Wills (ursprünglich: Victorian Exploring Expedition, deutsch: Victorianische Erkundungsexpedition) war eine in den Jahren 1860 und 1861 im Auftrag der Regierung Victorias durchgeführte Expedition, bei der Australien westlich des 143. Längengrades von Süden nach Norden durchquert wurde. Sie führte von der Stadt Melbourne zum etwa 3250 Kilometer entfernten Golf von Carpentaria und stand unter der Leitung von Robert O’Hara Burke und William John Wills. Sieben Teilnehmer starben während der Expedition, Burke und Wills kamen auf der Rückreise ums Leben. Nur John King schloss die gesamte Expedition ab und kehrte nach Melbourne zurück. Die Expedition war die am besten ausgerüstete Expedition der Geschichte Australiens und fand viel Beachtung, aber sie scheiterte aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände und auch aufgrund der schlechten Führungsqualitäten Burkes. Der unerfahrene Leiter entließ unterwegs zahlreiche qualifizierte Teilnehmer und konnte mit den mitgeführten Kamelen nicht umgehen. Des Weiteren waren die Wagen und Tiere zu schwer beladen; es wurden mehrfach Ausrüstungsgegenstände und Vorräte zurückgelassen. Wegen der Konkurrenz zu John McDouall Stuart, der gleichzeitig eine Expedition mit dem selben Ziel von Adelaide aus führte, trieb Burke zur Eile und ließ keine Zeit für die wissenschaftlichen Arbeiten, die bei einer Expedition im Vordergrund stehen sollten. Deshalb trug die Expedition selbst so gut wie keine neue Erkenntnisse zur Beschaffenheit des australischen Hinterlandes bei. Eine bedeutendere Rolle zur Erforschung spielten aber die Suchtrupps, die aus den verschiedenen Landesteilen zur Rettung von Burke und Wills ausgesendet wurden. Nach ihrem Tod wurden Burke und Wills trotz ihres Scheiterns zu Helden stilisiert. So wurde ihnen ein Staatsbegräbnis in Melbourne gewährt und Denkmäler gewidmet. Als aber nach und nach die Hintergründe ihres Todes bekannt wurden, ließ die Begeisterung nach.

Fahrrad

Fish and Chips

  • Fish and Chips (kurz Fish ’n’ Chips) ist ein Gericht aus in Backteig frittiertem Fischfilet (Fish) und dicken frittierten Kartoffelstäbchen (Chips). Sie gelten als „inoffizielles Nationalgericht“ des Vereinigten Königreiches und sind bis heute ein fester Bestandteil der englischen, schottischen und irischen Küche und Esskultur. Obgleich es in den letzten Jahren etwas an Popularität gegenüber internationalem Street Food verloren hat, konnte das Gericht seine Vorrangstellung behaupten. (Artikel des Tages)

Fürst Adolf I. Georg (Schaumburg-Lippe)

Großherzog Friedrich Wilhelm II. (Mecklenburg)

  • Friedrich Wilhelm II. (1819-1904) war Großherzog von Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Strelitz von 1860 bis 1904.

Gemäldegalerie

Linoleum

  • Das bereits 1860 vom englischen Chemiker Frederick Walton entwickelte Linoleum dient klassischerweise zur Fertigung elastischer Bodenbeläge sowie als Druckplatte in der bildenden Kunst. Linoleum besteht hauptsächlich aus Leinöl, Naturharzen, Kork- oder Holzmehl, Kalksteinpulver, Farbstoffen und einem Jutegewebe als Trägerschicht – worauf auch der Name aus den lateinischen Begriffen linum ‚Lein‘ und oleum ‚Öl‘ verweist. Hauptvorteil des Linoleums ist seine Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Beanspruchungen. Verformungen und Druckstellen, die durch hohe Belastungen entstehen, bilden sich nach einiger Zeit fast vollständig zurück. Linoleum wird auch für Spezialanwendungen produziert: für Fußböden in Sporthallen mit einer Dicke von 4 mm (Linodur) und für Bereiche, in denen elektrostatische Aufladung vermieden werden soll, z.B. fernmeldetechnische Anlagen, Montagebereiche von elektrotechnischen Bauteilen oder Rechenzentren.

Rebellionen in Portugiesisch-Timor

  • Die Rebellionen in Portugiesisch-Timor (dem heutigen Osttimor) zwischen 1860 und 1912 waren eine Reihe von Aufständen gegen die sich ausbreitende Macht der portugiesischen Kolonialherrschaft. Bis zu diesem Zeitraum beschränkte sich der europäische Einfluss nur auf einige kleine Gebiete der Kolonie, im restlichen Territorium bestand nur nominell eine Vorherrschaft Portugals gegenüber den Liurais, den traditionellen Herrschern der timoresischen Reiche (Reinos). Zwei Daten markieren die Eingrenzung dieses Zeitraums in der Geschichte Portugiesisch-Timors: Im Vertrag von Lissabon von 1859 einigten sich Portugal und die Niederlande erstmals auf eine Grenzziehung zwischen dem niederländischen West- und dem portugiesischen Ostteil der Insel Timor, und 1912 endete die Rebellion von Manufahi, der größte timoresische Aufstand gegen Portugal in der Geschichte. Die Kolonialmacht errang durch die Niederschlagung der Revolten auch über das Inselinnere und die Südküste die vollständige Kontrolle. Die Liurais wurden weitgehend entmachtet und die koloniale Verwaltung ausgedehnt. Die Aufstände werden teilweise auch als Antisteuerrebellionen bezeichnet, da neben der Zwangsarbeit auch die Einführung der Kopfsteuer und anderer Zwangsabgaben zu Unruhen führten. Für die Rebellion von Manufahi wird die Einführung der Kopfsteuer von 1906/1908 sogar als Hauptgrund angesehen. Allerdings gibt es zahlreiche weitere Auslöser der Revolten, wie die Ausrufung der Republik in Portugal, die zu Unruhe unter den Liurais führte, weil sie dadurch auch ihre Legitimation gefährdet sahen, und der ausgedehnte Aufbau kolonialer Verwaltungsstrukturen. Die Rebellionen lassen sich deswegen nicht nur auf einen einzigen Grund reduzieren. (Artikel des Tages)

QUELLEN

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24.01.2009 Artikel eröffnet

16.11.2010 Grundstock erstellt

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