1970

Aus WikiReneKousz
Version vom 11. April 2020, 13:09 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0411D: 100 Mio. DM an Contergan-Opfer)
1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973

JANUAR

0101D: Unixzeit

  • Die Unix-Zeitrechnung Epoch beginnt.

0101D: Calendarium Romanum Generale

  • Der neue Allgemeine Römische Kalender der römisch-katholischen Kirche tritt in Kraft.

0101D: Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Fernsehen

  • Das Ritual der Neujahrskonzerte, das die Wiener Philharmoniker mitten im Zweiten Weltkrieg begründet haben, wird seit diesem Jahr live im Fernsehen übertragen. Die Walzer und Polkas von Johann Strauß wird Millionen Zuschauer auf allen Kontinenten bezaubern. (dradio.de 2020)

0111D: Super Bowl IV

  • Die Kansas City Chiefs gewinnen im Tulane Stadium in New Orleans mit einem 23:7-Sieg gegen die Minnesota Vikings den Super Bowl IV. Kansas City Quarterback Len Dawson wird zum Super Bowl MVP gewählt.

0112D: Ende des Biafra-Kriegs

  • Als die afrikanischen Länder unabhängig wurden, wurden oft ethnische Gruppen unter ein nationales Dach gezwängt, die miteinander verfeindet waren. So war es auch nach der Unabhängigkeit 1960 in Nigeria: Die Folge war wenige Jahre später einer der mörderischsten Kriege, die Afrika erlebt hat: der Biafra-Krieg. Nun muss Biafra kapitulieren. (dradio.de 2010)

0113D: Sterns Stunde (Fernsehsendung)

  • Horst Stern bringt die Realitäten von Massentierhaltung und Tierversuchen in die Wohnzimmer: Das Erste Deutsche Fernsehen zeigt die erste von „Sterns Stunden“. Bald hagelt es Protestbriefe, wäschekorbweise. Stern hat einen empfindlichen Nerv getroffen. (dradio.de 2020)

0115D: Ende des Biafra-Kriegs

  • Die Bilder gehen um die Welt: Hohlwangige Kinder mit dürren Ärmchen und von Hunger aufgeblähten Bäuchen. Das "Biafra-Kind" wird zum Synonym für Elend und Tod. Es ist der erste afrikanische Konflikt, über den auch westliche Journalisten ausführlich berichtet haben. (WDR ZeitZeichen)

0126D: First Quarter Storm

  • In Manila brechen die als First Quarter Storm bezeichneten Studentenunruhen aus

FEBRUAR

0201D: Abschluss des 1. deutsch-sowjetischen Röhren-Erdgas-Geschäfts

  • In Essen wird zwischen der Sowjetunion und Deutschland der erste Erdgas-Liefervertrag unterschrieben. Darin verpflichten sich die Russen 52 Mrd. Kubikmeter Erdgas im Wert von 2,5 Mrd. DM zu liefern. Im Gegenzug liefern die Stahlkonzerne Mannesmann und Thyssen das Material für 2.000 km Gas-Pipeline im Wert von 1,2 Mrd. DM. (aref.de 2020)

0211D: Ōsumi (Satellit)

  • Der erste japanische Satellit Ōsumi wird mit einer Lambda-4-Rakete gestartet.

0213D: Black Sabbath (Album)

  • Black Sabbath, das Debütalbum der gleichnamigen Band, erscheint und läutet das Zeitalter des Heavy Metals ein

0215D: Festival des politischen Liedes

  • Von 1970 bis 1990 findet das „Festival des politischen Liedes“ jedes Jahr in Ost-Berlin statt. Gestartet ist es als spontane Idee einer Gruppe von jungen Leuten, schnell wird es zum wichtigsten Kulturereignis der DDR – und zu einem bedeutenden Treffen der internationalen Liedermacherszene. (dradio.de 2020)

0219D: Bischofskonferenz zum Zölibat

  • Den Zölibat abschaffen, um so etwas gegen den eklatanten Priestermangel zu unternehmen? Diese Diskussion wird aktuell wieder geführt, sie ist aber nicht neu. Schon in der Vergangenheit haben einzelne ranghohe katholische Geistliche immer wieder darauf hingewiesen, dass die Ehelosigkeit von Priestern kein unumstößlicher Lehrsatz ist. (WDR ZeitZeichen 2020)

0221D: Swissair-Flug 330

  • Aufgrund einer Bombenexplosion kurz nach dem Start stürzt ein Passagierflugzeug der Swissair, unterwegs von Zürich nach Tel Aviv, ab. 47 Menschen kommen bei dem Anschlag ums Leben, der eigentlich einem El-Al-Flug gegolten hat. Am gleichen Tag explodiert eine Bombe in einer Austrian Airlines-Maschine auf dem Weg von Frankfurt nach Wien, die jedoch sicher wieder in Frankfurt landen kann.

0224D: Bächitallawine

  • Fünf Minuten nach 5 Uhr bleibt im Walliser Bergdorf Reckingen im Goms die Zeit stehen. Die Bächitallawine ist zu Tal gedonnert und bringt Tod und Verwüstung ins Dorf. 30 Menschen kommen um. Einige Wenige überleben, unter anderen Eugen Walpen. (SRF Zeitblende 2020)

0226D: Der Wolfsjunge

  • "Der Wolfsjunge" (Originaltitel: L’Enfant sauvage) ist ein 1970 uraufgeführter Kinofilm von François Truffaut. Der Film spielt um das Jahr 1800 in Frankreich und basiert auf der Lebensgeschichte des Wolfsjungen Victor von Aveyron, wie sie von dem Arzt Dr. Jean Itard aufgezeichnet wurde. Der Wolfsjunge wurde in dokumentarfilmähnlichem Stil in Schwarzweiß gedreht und gehört zu den Schlüsselwerken des Regisseurs. Truffaut, der selbst die Rolle des Dr. Itard spielt, verbindet hier zwei seiner Kernthemen: Kinder und Bildung. Der mit geringem Etat gedrehte Film erhielt eine Reihe von Preisen und stieß in Frankreich und in den USA über Cinéastenkreise hinaus auf unerwartet große Resonanz. Er traf mit seiner Thematik in den damaligen Jahren der Studentenunruhen den Nerv der Zeit und bildete die Grundlage für den Ruf Truffauts als „pädagogischer Regisseur“. 2003 wurde der Film in den von der Bundeszentrale für politische Bildung erstellten Filmkanon für die Arbeit an Schulen aufgenommen. (Artikel des Tages)

MÄRZ

0301D: Nationalratswahl in Österreich

  • Bei den Nationalratswahlen in Österreich erreicht die SPÖ unter Bruno Kreisky ihr bis dahin bestes Nachkriegsergebnis und wird stärkste Partei..

0305D: Atomwaffensperrvertrag

  • Der Atomwaffensperrvertrag, der den Besitz und die Weiterverbreitung von Atomwaffen sowie die friedliche Nutzung der Kernenergie zum Gegenstand hat, tritt in Kraft.
  • Auch wenn einige Länder wie Nordkorea nicht abrüsten wollen - den Atomwaffensperrvertrag kann man als Erfolg bezeichnen. Seit er regelt, dass Staaten ohne Atomwaffen auf nukleare Rüstung verzichten und die offiziellen Atommächte sich um Abrüstung bemühen. Heute wird der Vertrag unbefristet verlängert. (dradio.de 2015)

0307D: Shōnan Monorail (Hängebahn)

  • In der japanischen Stadt Kamakura verkehrt erstmals die Hängebahn Shōnan Monorail.

0308D: Atem (Schauspiel)

  • Das nur etwa 35 Sekunden lange Stück Atem von Samuel Beckett wird in Oxford uraufgeführt.

0314D: Expo ’70 (Ausstellung)

  • Expo ’70, die erste Weltausstellung in Asien, wird in der Stadt Suita in Osaka vom japanischen Kaiser Hirohito unter dem Motto „Fortschritt und Harmonie“ eröffnet.

0316D: Trimm-dich-Bewegung

  • Der Deutsche Sportbund startet die Trimm-dich-Bewegung mit der Kampagne Trimm dich – durch Sport!

0319D: Erfurter Gipfeltreffen

  • Der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt trifft sich in der Zeit der Entspannungspolitik in Erfurt mit dem Ministerpräsidenten der DDR, Willi Stoph, um Annäherungen beider deutscher Staaten zu erreichen.
  • Es ist das erste Treffen der deutsch-deutschen Regierungschefs. Der Bundeskanzler Willy Brandt wird vom Ministerpräsidenten der DDR, Willi Stoph, empfangen. Brandt reist dafür mit einem Sonderzug nach Erfurt. Das Treffen ist der Beginn des „Wandels durch Annäherung“. (dradio.de 2020)

0320D: Herbert Grundmann

  • Herbert Grundmann (* 14. Februar 1902 in Meerane; † 20. März 1970 in München) war ein deut­scher Histori­ker, der vor allem die Ge­schichte des Mittel­alters und insbe­sondere die religi­ösen Bewe­gun­gen dieser Epoche er­forsch­te. Nach Dis­serta­tion und Habi­lita­tion an der Uni­versi­tät Leipzig war er dort ab 1933 als Privat­dozent tätig. 1939 wurde er ordent­licher Profes­sor für Ge­schich­te des Mittel­alters in Königs­berg. 1944 wurde er Profes­sor an der Uni­versi­tät Münster. Da er nicht Mit­glied der NSDAP gewe­sen war, wurde er nach dem Krieg als „unbe­lastet“ einge­stuft und konnte seine Lehr­tätig­keit in Münster fort­führen. Von 1959 bis 1970 war er Präsi­dent der Monu­menta Germa­niae Histo­rica. In den 1950er Jahren war er Heraus­geber des Archivs für Kultur­geschichte sowie der 8. und 9. Auflage des Hand­buchs der deut­schen Ge­schich­te. Grund­mann gilt als eine der zentra­len Perso­nen in der bundes­deut­schen Nachkriegsmediävistik.. (Artikel des Tages)

0320D: Flughafen Köln/Bonn

  • Bundespräsident Gustav Heinemann eröffnet mit Terminal 1 den Flughafen Köln/Bonn.

0328D: Erdbeben von Gediz

  • Das Erdbeben von Gediz der Stärke 7,4 in der Provinz Kütahya in der West-Türkei zerstört die Stadt Gediz und fordert etwa 1.100 Tote. Rund 80.000 Menschen werden obdachlos.

APRIL

0410D: Die Beatles trennen sich

  • Paul McCartney gibt seinen Ausstieg bei den Beatles bekannt. Doch eigentlich ist dies nicht der Auslöser für das Ende der wohl einflussreichsten Popband. Auch nicht Yoko Ono, sondern John Lennons abgeschnittenen Haare signalisieren: die schönen Zeiten sind vorbei. (dradio.de 2005)
  • Sie haben Talent und komponieren die buntesten, die jugendlichsten und interessantesten Popsongs, die je geschrieben worden waren. Vielleicht haben sie aber auch zu viel von alledem. Heute gibt Paul McCartney bekannt, dass er die Beatles verlassen werde - und läutet damit die Trennung der Band ein. (dradio.de 2010)

0411D: Apollo 13

  • Vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral aus startet die NASA die Mondmission Apollo 13 mit Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise an Bord. Nach der Explosion eines der beiden Sauerstofftanks im Servicemodul muss die dritte Mondlandung abgebrochen werden, aber es gelingt in einer weltweit beachteten dramatischen Rettungsaktion, die drei Astronauten sicher zur Erde zurückzubringen.
  • 300.000 km von der Erde entfernt explodiert einer der Sauerstofftanks im Versorgungsmodul von Apollo 13. Fred Haise, Jim Lovell und Jack Swigert treiben manövrierunfähig durchs All. Der Sauerstoff an Board von Apollo 13 wird knapp.. (aref.de)

0411D: 100 Mio. DM an Contergan-Opfer

  • Im Oktober 1957 bringt das deutsche Pharma-Unternehmen Grünenthal aus Aachen das Schlafmittel Contergan auf den Markt und empfiehlt es ausdrücklich für Schwangere. Ein folgenschwerer Fehler. In Deutschland werden etwa 5000 Kinder mit schweren Missbildungen an Armen und Beinen geboren, weltweit sollen es rund 10.000 Betroffene sein. Trotzdem bleibt Contergan 4 Jahre im Handel.. (WDR ZeitZeichen 2020)

Mai

0508D: Avivim-Schulbus-Anschlag

  • Als Avivim-Schulbus-Anschlag wird ein Terroranschlag am 8. Mai bezeichnet, bei dem drei palästinensische Terroristen die libanesisch-israelische Grenze überschritten und in den Kibbuz von Avivim eindrangen. Dort nahmen sie den örtlichen Schulbus unter Feuer und töteten neun Kinder und drei Erwachsene und verletzten 19 weitere Kinder schwer.

Juni

0604D: Elvis Presley singt "The Sound Of Your Cry"

0607D: Elvis Presley singt "Funny How Time Slips Away"

0615D: der "Spiegel" druckt die Tonbanderklärung Ulrike Meinhofs

  • Die Studentenproteste der 60er Jahre gegen den Vietnamkrieg und autoritäre gesellschaftliche Strukturen verliefen zunächst friedlich. Doch dann kam es zu Ausschreitungen mit der Polizei. Die Szene radikalisierte sich zusehends. Am 15. Juni 1970 erklärte die Wortführerin der militanten Linken und Mitglied der Roten Armee Fraktion, Ulrike Meinhof, in einem Interview Gewalt gegen Menschen für gerechtfertigt. (dradio.de 2005)

0621D: Piers Courage

  • Piers Courage (* 27. Mai 1942 in Colchester, England; † 21. Juni 1970 in Zandvoort, Niederlande) war ein britischer Automobilrennfahrer. Er entstammte einer wohlhabenden Unternehmerfamilie aus Essex, bestritt seine Karriere aber ohne finanzielle Unterstützung seiner Eltern. Der Eton-Absolvent galt als einer der letzten Gentleman Driver und war wiederholt Gegenstand der Berichterstattung in der britischen Regenbogenpresse. Courage bevorzugte Monopostorennen und trat ab 1964 vornehmlich im Formelsport an. Hier fuhr er vielfach veraltete oder nicht konkurrenzfähige Autos. Bei seinen Versuchen, die mangelnde Leistung seiner Autos durch fahrerischen Einsatz zu kompensieren, verursachte er in den ersten Jahren seiner Karriere so viele Unfälle, dass ihm einer seiner Teamchefs riet, sein Motorsportengagement aufzugeben. Courage war eng mit dem Rennstallbesitzer Frank Williams befreundet, für dessen Team er einige Jahre in der Formel-2-Europameisterschaft und in der Formel-1-Weltmeisterschaft fuhr. Beim Großen Preis der Niederlande 1970 verunglückte er mit einem von Williams eingesetzten Rennwagen tödlich. (Artikel des Tages)

0628D: Janis Joplin singt "Cry Baby" in Toronto

Juli

0721D: Assuan-Staudamm

  • Der Assuan-Staudamm (auch als Assuan-Hochdamm bekannt), genannt Sadd el-Ali (arabisch ‏السد العالي‎, „Vater aller Dämme”), befindet sich im südlichen Ägypten (Oberägypten) etwa 13 Kilometer südlich bzw. stromaufwärts der Stadt Assuan und staut den Nil zum riesigen Nassersee auf, der sich bis in den Sudan erstreckt, wo er Nubia-See heißt. Der Stausee hat eine Kapazität von 135 bis 169 Kubikkilometer Wasser.
  • Ein Jahrhundertbauwerk wird fertig: Der Assuan-Staudamm. Er ist 114 m hoch, 3,5 km lang und staut in Ägypten das Wasser des Nils. (aref.de)

0722D: Fritz Kortner

  • Fritz Kortner (* 12. Mai 1892 in Wien; † 22. Juli 1970 in München; eigentlich Fritz Nathan Kohn) war ein österreichischer Schauspieler, Film- und Theaterregisseur. Seinen Durchbruch als Schauspieler erlebte er in Karlheinz Martins Inszenierung von Ernst Tollers Schauspiel Die Wandlung 1919 in Berlin. Kortner galt als Exponent des expressionistischen Theaters und als „Typ des Zeitschauspielers“ der Weimarer Republik und Österreichs. Aufgrund jahrelanger Anfeindungen durch die Nationalsozialisten verließ er einige Monate vor Anbruch der NS-Zeit Deutschland. Während der Emigration in Großbritannien und den Vereinigten Staaten arbeitete er als Drehbuchautor und Schauspieler für die Filmbranche. Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland war Kortner als Gastregisseur und Schauspieler an zahlreichen westdeutschen und österreichischen Theatern tätig. Kortners aufwändiger, am sprachlichen und gestischen Detail orientierter Inszenierungsstil beeinflusste zahlreiche Regisseure und Schauspieler der Nachkriegszeit. Neben seiner Arbeit als Theaterschauspieler und -regisseur trat Kortner in etwa einhundert Stumm- und Tonfilmen auf, führte Regie in Kino- und Fernsehfilmen und verfasste Drehbücher und Theaterstücke. (Artikel des Tages)]

0731D: Grundgesetzänderung ermächtigt Teenager zur Wahl

  • "Sollen Teenager wählen?", fragte 1966 die "Zeit" und bezweifelte, dass "ein 18-Jähriger die Wahlreife besitzt". Laut Grundgesetz war damals das aktive Wahlrecht auf 21 und das passive auf 25 Jahre festgesetzt. Am 31. Juli 1970 trat dann die kurz zuvor beschlossene Grundgesetzänderung in Kraft. Seither dürfen Jugendliche ab 18 Jahren wählen. (dradio.de 2010)

August

0812D: Moskauer Vertrag

  • Der Moskauer Vertrag wurde am 12. August 1970 zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland im Katharinensaal des Kremls in Moskau geschlossen.
  • Ein Vierteljahrhundert nach Kriegsende bemühte sich die sozialliberale Bundesregierung unter Kanzler Willy Brandt um Entspannung und Zusammenarbeit im Verhältnis zur Sowjetunion. Am 12. August 1970 schlossen die BRD und die UdSSR schließlich den Moskauer Vertrag. (dradio.de 2010)

0826D: Elvis Presley singt "Suspicious Minds" in Las Vegas

0829D: Emerson, Lake and Palmer

  • Emerson, Lake and Palmer (ELP) ist eine britische Band, die der Stil­richtung des Progressive Rock zuzu­rechnen ist und diese in der Früh­zeit entschei­dend mit­prägte. 1970 gründeten Keith Emerson, Greg Lake und Carl Palmer die Band und benannten sie entsprechend ihren drei Nach­namen. Ursprüng­lich war auch Jimi Hendrix als Band­mitglied eingeplant – diese Formation kam jedoch letztlich wegen Hendrix’ Tod nie zustande. Beim Isle of Wight Festival trat die Band am 29. August 1970 erst­mals auf. Die Musik der Band zeichnet sich durch eine keyboard­lastige Vermischung unterschied­lichster Musik­stile aus. Neben Jazz- und Blues­einflüssen wurden ELP vor allem für ihre klassischen Ein­flüsse berühmt. Aus dem umfang­reichen Gesamt­werk ragt das Livealbum Pictures at an Exhibition heraus, auf dem ELP die Bilder einer Aus­stellung des russischen Kompo­nisten Mussorgski neu inter­pretierten. Neben Eigen­komposi­tionen wie der Suite Tarkus wurden unter anderem klassische Vorlagen von Béla Bartók, Leoš Janáček, Johann Sebastian Bach, Alberto Ginastera, Aaron Copland, Friedrich Gulda, Arthur Sullivan, Carl Orff und Tschai­kowski bearbeitet.

September

0903D: Heide Rosendahl springt in die Weltklasse

  • 6,84 Meter ist noch heute eine gute Weite im internationalen Vergleich. Heide Rosendahl schafft diesen Weltrekordsatz 1970 bei der Universiade in Turin, den Studentenweltspielen. (dradio.de 2010)

0904D: Salvador Allende wird Präsident von Chile

  • Salvador Allende war der erste gewählte sozialistische Präsident Lateinamerikas. Zuvor waren Stationen seiner politischen Karriere: Gesundheitsminister, Kongress-Abgeordneter und Senator. Nur drei Jahre nach der Wahl endete seine Präsidentschaft mit dem Putsch durch die Militärjunta und dem Tod Allendes. (dradio.de 2010)

0918D: Jimi Hendrix

  • Jimi Hendrix (* 27. November 1942 als John Allen Hendrix in Seattle, Washington; † 18. September 1970 in London) war ein in den 1960ern inter­natio­nal prä­senter US-amerika­nischer Gitar­rist, Kompo­nist und Sänger mit einer vir­tuosen experi­mentel­len und inno­vativen Spiel­weise auf der E-Gitar­re. Mit seinen Bands, wie der Jimi Hendrix Expe­rience und den Gypsy Sun & Rainbows, hatte er in Amerika und Europa Auf­tritte auf den popu­lärsten Musik­festi­vals (1967 Monterey Pop Festival, 1969 Woodstock-Festival und 1970 Isle of Wight). Ende Mai 1968 kam er während einer Europa-Tour nach Zürich (Hallen­stadion). Beim Woodstock-Festival im darauf­fol­genden Sommer präsen­tierte Hendrix erneut eine freie Inter­pre­tation der US-National­hymne vor dem Hinter­grund der Pro­teste gegen den Vietnam­krieg. Ent­gegen den Vermu­tungen über die Todes­ursache (härtere Drogen) starb der noch junge Hendrix nach einer Nacht mit Alkohol und Schlaf­tablet­ten an seinem Erbro­chenen. Sein Leich­nam wurde in Renton, USA, bei Gräbern seiner Ange­hörigen bestattet.

Oktober

1007D: Hitparade

  • Pacific Gas & Electric waren ein klassisches One-Hit-Wonder. Ihr grösster Hit hiess «Are You Ready». Die Band wurde 1967 in Los Angeles gegründet. Unüblich für die damalige Zeit hatte die Band Mitglieder schwarzer und weisser Hautfarbe. Der gleichnamige amerikanische Energieversorger Pacific Gas & Electric verlangte 1971, dass der Bandname geändert werden müsse. Die Band nannte sich fortan PG&E. Bereits 1973 kam das Aus, nach nur einem einzigen Hit. (SRF Beststller auf dem Plattenteller)

1018D: Das Millionenspiel (Fernsehen)

  • Das "Millionenspiel" ist ein Fernsehfilm aus dem Jahre 1970 von Tom Toelle. Das Drehbuch dazu verfasste Wolfgang Menge, der dafür die Kurzgeschichte The Prize of Peril des US-amerikanischen Schriftstellers Robert Sheckley adaptierte. Darin geht es um eine Fernsehshow, in der ein Kandidat eine Woche lang vor Auftragskillern flüchten muss. Die Bevölkerung ist dabei ausdrücklich dazu aufgerufen, ihm entweder zu helfen oder ihn auffliegen zu lassen.
  • Im Abendprogramm der ARD läuft die TV-Satire "Das Millionenspiel": In der fiktiven TV-Serie eines Privatsenders können Kandidaten eine Million D-Mark gewinnen, wenn es ihnen gelingt, von drei Killern gejagt eine Woche lang zu überleben und das Fernsehstudio zu erreichen. Sowohl der Sender als auch die Zuschauer können für und gegen den Kandidaten in das Geschehen eingreifen. Die ganze Republik sitzt gebannt vor dem Fernseher und sieht, wie der 15. Kandidat eine Woche lang übermüdet und voll Todesangst auf der Flucht ist. Er könnte zwar vorzeitig aussteigen, aber ihn treibt nicht nur das Geld, sondern auch das Schicksal eines Aussteigers, der solange als Feigling verhöhnt wurde, bis er sich das Leben nahm. Und so erreicht der Kandidat angeschossen und dem Zusammenbruch nahe das Ziel und bekommt seine Million. (aref.de)

1027D: Ende des "Contergan-Prozesses"

  • Der Mammutprozess um das Medikament "Contergan" wird ohne Urteil eingestellt, nachdem die Firma Grünenthal bereit ist, 114 Mio. DM Entschädigung an die Opfer zu zahlen. (aref.de)

1031D: Verbot für Frauenfußball aufgehoben

  • Im kommenden Jahr findet die Fußball-WM der Frauen in Deutschland statt. Erst vor 40 Jahren erlaubte der Deutsche Fußball-Bund überhaupt den Damenfußball, wie es damals noch hieß. Vor allem die Angst, die Alleinvertretung zu verlieren, bewegte damals die Funktionäre zu ihrem Zugeständnis an die Gleichberechtigung. (dradio.de 2010)

November

1112D: Percy Ernst Schramm

  • Percy Ernst Schramm (* 14. Oktober 1894 in Hamburg; † 12. November 1970 in Göttingen) war ein deutscher Historiker, der vor allem die Geschichte des frühen und hohen Mittelalters erforschte. Mit Unterbrechung durch Kriegs­dienst im Zweiten Weltkrieg und ein Lehrverbot bis 1948 lehrte Schramm von 1929 bis 1970 als ordentlicher Professor der mittleren und neueren Geschichte und der Historischen Hilfs­wissen­schaften an der Universität Göttingen. Seine Arbeiten sind wesentlich geprägt durch den Kontakt zu Aby Warburg, dem Vordenker der modernen Kultur­wissenschaft, und dem Kunst- und Kultur­historiker Fritz Saxl. An Schramms unkritischer Haltung zum National­sozialismus zerbrach die Freund­schaft zu Saxl und sie verhinderte auch den weiteren Austausch mit der von jüdischen Wissen­schaftlern geführten und nach London verlegten Kulturwissen­schaftlichen Bibliothek Warburg. Schramm zählt zu den international renommiertesten deutschen Mittelalter­historikern im 20. Jahrhundert. Verdienst um die Mediävistik erwarb er sich insbesondere, indem er verstärkt kultur­wissenschaft­liche Frage­stellungen und inter­disziplinäre Arbeits­weisen einführte, nach inter­nationaler Kooperation strebte sowie die Herrscher­bilder als historische Quellen auswertete. Schramms Arbeiten haben daher Pionier­charakter für die Mittelalter­forschung. (Artikel des Tages)

1117D: Douglas Engelbart lässt die erste Computermaus patentieren

  • Bei dem ersten öffentlichen Auftritt am Rande einer Computerkonferenz im Jahre 1968 gab es Standing Ovations für den neuartigen so genannten "X-Y-Positionsindikator für ein Bildschirmsystem". Die Veranstaltung ging als "Mutter aller Demos" in die Geschichte des Computers ein - es war der erste Online-Chat mit integriertem Video und grafischer Benutzeroberfläche. Vor 35 Jahren dann wurde dem Amerikaner Douglas Engelbart das Patent auf ein kleines Gerät erteilt, das seinen Spitznamen nie wieder los werden sollte: die Computermaus. (dradio.de 2010)

1117D: Page Three girl

  • Das Page Three girl (deutsch: Das Mädchen von „Seite Drei“) ist ein weibliches Fotomodell, das in der Regel entweder nackt oder mit nacktem Oberkörper auf der dritten Seite britischer Boulevard-Zeitungen erscheint. Die Zeitung The Sun führte das Page three girl ein und ließ sich die Bezeichnung schützen. Daily Star (Starbird) und Daily Mirror folgten mit der Abbildung nackter Frauen auf der dritten Seite nach, der Mirror ließ sie nach einigen Jahren wieder Badeanzüge tragen. Die Mädchen nehmen dabei mehr als die Hälfte von „Seite Drei“ ein. Die um sie herum platzierten Texte befassen sich meist mit Boulevardthemen. So finden Sex- oder Kriminalgeschichten und insbesondere Geschichten, die Sex und Gewalt verbinden, sowohl in der Sun wie im Daily Star am häufigsten auf „Seite Drei“ ihren Platz.

1129D: Tatort

  • Der "Tatort" ist wie das Wetter - ein sehr dankbares Gesprächsthema. 87 Prozent aller Deutschen kennen ihn. Bei vielen liegt der letzte "Tatort"-Abend noch nicht weit zurück. Wann sie aber ihren ersten Tatort gesehen haben, daran können sich die wenigsten erinnern. Der "Tatort" ist nicht nur die beliebteste Krimiserie im deutschen Fernsehen, sondern auch die älteste. (dradio.de)
  • Titelmusik: (youtube.com)

Dezember

1207D: Kniefall von Warschau

  • Der Kniefall von Warschau war ein Ereignis am 7. Dezember 1970 unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland.
  • Mehr als 25 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, schrieb Bundeskanzler Willy Brandt in Warschau Geschichte: Er kniet 30 Sekunden lang vor dem Denkmal des Warschauer Ghettoaufstandes nieder. Die Geste, die längst überfällig war, das sich Verneigen vor den Opfern des Holocaust, kam ausgerechnet von einem Mann, der selbst gegen die Nationalsozialisten gekämpft hatte. (dradio.de 2010)
  • Sein Kopf ist gesenkt, sein Blick auf die gefalteten Hände gerichtet. 10 Sekunden, 20 Sekunden, eine halbe Minute. Sie scheint nicht zu enden. Willy Brandt kniet auf regennassem Asphalt. Eine Geste, die wesentlich zur Rehabilitierung Deutschlands in der Welt beiträgt. "Die Last der jüngsten deutschen Geschichte ist enorm. Hiermit tue ich, was Menschen tun, wenn Worte versagen. So gedenke ich der Millionen Ermordeter." 27 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kniet der Regierungschef in Warschau vor den Opfern nieder - für das deutsche Volk. Neben Auschwitz war das Warschauer Ghetto Sinnbild für die Grauen des Holocaust. Ein Teil der polnischen Hauptstadt war zu einem gigantischen Gefängnis geworden. 400.000 Menschen vegetierten unter unwürdigen Umständen. Mehr als 50.000 Juden wurden getötet. Mit dem Zerfall des Ostblocks und der deutschen Einheit wird aus Willy Brandts "Ostpolitik" Geschichte - und ein Stück Wirklichkeit. Gesten bringen oft mehr als Worte. (youtube.com: 100 Jahre)

1213D: Pan Tau

1214D: Aufstand vom Dezember 1970 in Polen

  • Der Aufstand vom Dezember 1970 in Polen war ein Arbeiteraufstand vom 14. bis 22. Dezember 1970 in Polen; es kam zu Streiks, Massenkundgebungen, Demonstrationen in Gdingen, Danzig und Stettin. Ausgelöst wurden die Unruhen durch plötzliche drastische Preiserhöhungen für Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs.

1225D: Leopold Kölbl

  • Leopold Kölbl (* 26. März 1895 in Wien; † 25. Dezember 1970 ebenda) war ein öster­reichi­scher Geo­loge. Der Sohn eines Gast­wirts stu­dierte ab 1913 Natur­wissen­schaf­ten an der Philo­sophi­schen Fakul­tät der Uni­versi­tät Wien. Nach Ende des Ersten Welt­kriegs promo­vierte er bei Franz Eduard Sueß. Im Jahr 1927 habili­tierte sich Kölbl und war ab 1. April 1929 außer­ordent­licher Profes­sor und Vor­stand des Geo­logi­schen Insti­tuts an der Hoch­schule für Boden­kultur. Ab 1932 Mit­glied der NSDAP, war er von 1935 bis 1938 Rektor der Uni­versi­tät München. Seine wissen­schaft­liche und politi­sche Karriere endete 1939 mit seiner Ver­haf­tung und späteren Ver­urtei­lung zu einer rund zwei­jähri­gen Frei­heits­strafe auf­grund zu dieser Zeit straf­barer homo­sexuel­ler Hand­lungen. Nach dem Zweiten Welt­krieg wurde er für seine NS-Tätig­keit wegen Hoch­verrats zu einer weite­ren Freiheits­strafe verur­teilt, die jedoch zur Bewäh­rung ausge­setzt wurde. (Artikel des Tages)

Lexikon

Mantra (Stockhausen)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Eine schöne Zeichnung schmückte damals das Cover der LP von Stockhausens «Mantra». Doch war die Zeichnung gar keine Zeichnung, sondern die farbige Skizze des musikalischen Kerns, der Formel, die dem Werk zugrunde liegt. Stockhausen selbst hatte sie für die erste Plattenaufnahme 1971 gezeichnet. Sein grosses Werk «Mantra» für zwei Klaviere und Ringmodulator vereint Vieles: ein ambitiöses Variationenwerk in der Nachfolge Bachs und Bartoks, frühe live-elektronische Klänge, fernöstliche Versenkung, brillante Klaviermusik. Stefan Wirth und Thomas Meyer diskutieren die vorhandenen Aufnahmen. (SRF Diskothek im Zwei 2011)

March 701

  • Der March 701 war ein britischer Formel-1-Rennwagen, der von March Engineering konstruiert und 1970 in elf Exemplaren gebaut wurde. Er war das am weitesten verbreitete Fahrzeug der Formel-1-Saison 1970. In diesem und im folgenden Jahr meldeten neun Rennställe einen 701 für insgesamt 13 Fahrer zu Formel-1-Welt­meister­schafts­läufen, unter ihnen das Werksteam des Herstellers sowie die Tyrrell Racing Organisation. Daneben erschien der Wagen bei zahlreichen Formel-1-Rennen, die keinen Weltmeister­schafts­status hatten, sowie in weiteren Rennserien wie der Tasman-Serie und der Formel 5000. Jackie Stewart, Formel-1-Weltmeister von 1969, bezeichnete den 701 als den am schwersten zu fahrenden Formel-1-Rennwagen seiner Karriere. Ungeachtet dessen erzielte der 701 in den ersten Monaten des Jahres 1970 einige Erfolge. Der March 701 gewann drei seiner ersten vier Rennen, darunter einen Lauf der Formel-1-Welt­meister­schaft. Heute vor 45 Jahren bestritt der March 701 sein erstes Formel-1-Rennen. Beim Großen Preis von Südafrika 1970 standen fünf Exemplare am Start. Jackie Stewarts Auto belegte die Poleposition und kam auf Platz drei ins Ziel. (Artikel des Tages)

Triumph Stag

  • Der Triumph Stag ist ein offener Sportwagen von British Leyland, der unter der Marke Triumph vertrieben wurde. Das mit einem Überrollbügel und festen Türrahmen ausgestattete Auto gilt als eines der ersten Sicherheitscabriolets; es wird in der Literatur auch als „Targa auf Englisch“ bezeichnet. Die Karosserie des Stag ist ein Entwurf des Turiner Designers Giovanni Michelotti. Der Stag wird von einem eigens für ihn entwickelten Achtzylindermotor angetrieben, dessen Standfestigkeit anfänglich problematisch war. Das in seiner achtjährigen Produktionszeit kaum weiterentwickelte Auto war kein Erfolg. Zwischen 1970 und 1977 entstanden weniger als 26.000 Exemplare. Die Entwicklung des Triumph Stag fiel in eine Phase größerer, auf politischer Ebene initiierter Umstrukturierungen innerhalb der britischen Automobilindustrie. Die mit diesem Prozess verbundenen Reibungsverluste werden in der rückblickenden Literatur als wesentliche Gründe für die unvollkommene technische Entwicklung und den Misserfolg des Stag genannt. Aus heutiger Sicht besteht der Eindruck, der Stag sei „mehr zufällig als geplant“ und „in einem Umfeld von versteckten Fallen und fatalen Fehlern, von Fusion und Konfusion“ entstanden. (Artikel des Tages)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.