1989

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1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992

Januar

0108D: Hitparade

  • Enya stand im Januar 1989 mit «Orinoco Flow» auf Platz 1 der Schweizer Hitparade. Mit bürgerlichem Namen hiess sie Eithne Patricia Ní Bhraonáin und war ihrer Solokarriere Mitglied der irischen Musikgruppe Clannad. Mit Clannad feierte Enya bereits grosse Erfolge, als sie sich Mitte der 1980er Jahre entschloss, ihre Solokarriere zu lancieren. 1988 schaffte sie mit «Orinoco Flow» den internationalen Durchbruch. Obwohl Enya grosse Erfolge feierte, kannte man eigentlich nur ihre Stimme. Die Bestseller erklären das Phänomen Enya. (SRF Bestseller auf dem Plattenteller)

Februar

0202D: Fleisch ohne Grenzen

  • Vor 25 Jahren hob der Europäische Gerichtshof das Importverbot für ausländische Wurstwaren auf, deren Zutaten nicht der deutschen Fleischverordnung entsprachen. Erst dadurch kamen Würste zum Beispiel mit Soja, Mehl und Reis auf den hiesigen Markt. (dradio.de 2014)

0203D: Paraguay: Putsch von Andrés Rodríguez

  • Jahrzehntelang hatte Alfredo Stroessner zusammen mit seiner Colorado-Partei Paraguay terrorisiert, vor 25 Jahren wurde der Diktator von Militärs aus dem Amt gejagt. Nun sind die Colorados wieder an der Macht in Asuncion. (dradio.de 2014)

0210D: Georg Hackl wird Weltmeister

  • Georg Hackl ist eine Legende des Wintersports: Fünf olympische Medaillen, zahlreiche Weltcupsiege und Deutsche Meisterschaften zählen zu seinen Erfolgen. Der Rennrodler hat seine aktive Karriere mittlerweile beendet. Vor 25 Jahren holte er den ersten Weltmeistertitel. (dradio.de 2014)

0214D: Ayatollah Khomeini ruft zum Mord an Salman Rushdie auf

  • 1989 hat Ayatollah Khomeini den Schriftsteller Salman Rushdie wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Der Verfasser der "Satanischen Verse", Rushdie, musste untertauchen. In vielen islamischen Ländern unterstützten Demonstranten den Mordaufruf. In Europa wertete man ihn als Beginn eines Kulturkampfes zwischen der islamischen und der westlichen Welt. (dradio.de 2009)
  • In seinem Buch "Die Satanischen Verse" ließ der Autor Salman Rushdie Episoden aus dem Leben des Propheten Muhammad einfließen und löste damit eine Welle der Entrüstung aus. Am 14. Februar 1989 fällte Ayatollah Khomeini in einer Fatwa gegen den britisch-indischen Autor ein Todesurteil. (dradio.de 2014)

0215D: Die Rote Armee verlässt Afghanistan

  • Die letzten sowjetischen Soldaten verlassen Afghanistan. 9 Jahre zuvor war die rote Armee einmarschiert, um die kommunistische Regierung Afghanistans in ihrem Kampf gegen moslemische Rebellen zu unterstützen. Die USA verstanden das als Expansionspolitik und unterstützten die moslemischen Rebellen - auch Osama Bin Laden - mit Waffen im Wert von ca. drei Millarden US-Dollar (Quelle:GEO). (aref.de)

0227D: Konrad Lorenz

  • Konrad Zacharias Lorenz (* 7. November 1903 in Wien; † 27. Februar 1989 ebenda) war ein österreichischer Zoologe und einer der Hauptvertreter der klassischen vergleichenden Verhaltens­forschung (Ethologie). Er selbst nannte dieses Forschungs­gebiet bis 1949 auch „Tier­psychologie“ und wird im deutsch­sprachigen Raum als dessen Gründervater angesehen. Der Spiegel bezeichnete ihn einmal als den „Einstein der Tierseele“. Ihm wurde 1973 gemeinsam mit Karl von Frisch und Nikolaas Tinbergen der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für „ihre Entdeckungen betreffend den Aufbau und die Auslösung von individuellen und sozialen Verhaltens­mustern“ zugesprochen. Zusammen mit Rupert Riedl und Gerhard Vollmer gilt Lorenz als Haupt­vertreter der Evolutionären Erkenntnis­theorie, für die sein Zeitschriften­beitrag Kants Lehre vom Apriorischen im Lichte gegenwärtiger Biologie aus dem Jahr 1941 richtung­weisend wurde. In seinem von ihm als Hauptwerk verstandenen Buch Die Rückseite des Spiegels rundete Konrad Lorenz seine Vorstellungen über das Zusammenspiel genetischer und zivili­satorischer Einflüsse auf das Erkenntnis­vermögen des Menschen ab. Im hohen Alter äußerte er sich zudem als zivili­satorisch-ökologischer Gesellschafts­kritiker und wurde in Österreich zu einer Leitfigur der Grünen-Bewegung. (Artikel des Tages)

März

0301D: Gruppe um den "KGB-Hack" zerschlagen

  • Peter Karl wird am 1. März 1989 festgenommen. Polizei und Medien behaupteten, einer gefährlichen Spionagebande auf der Spur zu sein. Die Gruppe habe sich in alle möglichen Rechner auf der ganzen Welt eingehackt und das kopierte Material an den sowjetischen Geheimdienst verkauft. (dradio.de 2014)

0309D: Ödipussi

  • Ödipussi ist eine westdeutsche Komödie aus dem Jahr 1988 von und mit Loriot und der erste von zwei Spielfilmen, in denen er selbst Regie führte. Der Titel Ödipussi spielt als Wortspiel auf den von Freud beschriebenen Ödipuskomplex und den James-Bond-Film Octopussy (1983) an.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Ende der 80er Jahre eroberte Vicco von Bülow die Kinos. Als im März 1989 der erste Loriot-Film "Ödipussi" Premiere feierte, startete er zeitgleich in Ost- und Westberlin. (dradio.de)

0316D: Senat Momper

  • Der Senat Momper amtierte vom 16. März 1989 bis zum 24. Januar 1991 zunächst als Regierung von West-Berlin und nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 gemeinsam mit dem Ostberliner Magistrat Schwierzina als Regierung des neuen Bundeslandes Berlin. Nach dem überraschenden Wahlsieg bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 29. Januar 1989 löste die rot-grüne Koalition zwischen den Berliner Sozialdemokraten (SPD) und der Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL) die bisherige CDU/FDP-Regierung unter Eberhard Diepgen ab. Regierender Bürgermeister wurde Walter Momper (SPD). Das SPD/AL-Bündnis war nach dem Kabinett Börner III in Hessen (1985 bis 1987) die zweite rot-grüne Landesregierung in Deutschland. Der Fall der Berliner Mauer bedeutete eine Zäsur sowohl für Berlin als auch in der zwanzigmonatigen Amtszeit des Senats. Ab der Vereinigung Deutschlands und Berlins amtierte der Senat Momper mehr als drei Monate lang gemeinsam mit dem Magistrat Schwierzina als Gesamtberliner Regierung. Nach andauernden Konflikten stieg die AL am 15. November 1990, zwei Wochen vor ohnehin angesetzten Neuwahlen des Abgeordnetenhauses, aus der Koalition aus. Anlass war eine von Innensenator Erich Pätzold (SPD) veranlasste Räumung von besetzten Häusern. (Artikel des Tages)

April

0403D: DDR-Regierung hebt den Schießbefehl an der deutsch-deutschen Grenze auf

  • Nach 1989 wurde in den so genannten Mauerschützenprozessen immer wieder um den Schießbefehl an der deutsch-deutschen Grenze gestritten. Oft wurde er von den politisch Verantwortlichen geleugnet. Heute vor 25 Jahren wurde ein Befehl aufgehoben, der offiziell nie existierte. (dradio.de 2014)

0408D: Eine Ausstellung spaltet die Kunst

  • Als die Stadt Köln am 8. April 1989 die Ausstellung "Bilderstreit" eröffnete, wollte sie damit selbstbewusst ihre führende Rolle in der Präsentation aktueller Kunst unterstreichen. Zum Streit kam es tatsächlich - allerdings anders als gedacht. (dradio.de 2014)

0409D: Albert Vigoleis Thelen

  • Albert Vigoleis Thelen (1903-1989) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer (vor allem aus dem Portugiesischen).
  • Heute ist Albert Vigoleis Thelen allenfalls einer kleinen Fangemeinde bekannt. Dabei gehört der niederrheinische Schriftsteller zu den besten Erzählern des 20. Jahrhunderts und kann in einem Atemzug mit Cervantes oder Melville genannt werden. Bei der Gruppe 47 fiel er trotzdem durch. Vor 25 Jahren starb er. (dradio.de 2014)

0412D: Christof Heins Schauspiel "Die Ritter der Tafelrunde" wird uraufgeführt

  • Es galt als ein brisantes Theaterstück in der DDR, von dem manche dachten, dass es verboten werden könnte: Vor 25 Jahren wurde "Die Ritter der Tafelrunde" von Christoph Hein am Staatsschauspiel in Dresden uraufgeführt. (dradio.de 2014)

0412D: Das Aus für WAA in Wackersdorf

  • Der deutsche Energiekonzern VEBA (gehört heute zu E.ON) verzichtet auf den Bau der Wiederaufbereitungsanlage für "Atommüll" in Wackersdorf. Der Konzern hat mit der französischen Cogema in La Hague einen preiswerteren Nuklear-Deal gemacht. (aref.de)

0415D: Hillsborough-Katastrophe

  • Die Hillsborough-Katastrophe war ein schweres Zuschauerunglück am 15. April 1989 im Hillsborough-Stadion in Sheffield. Sie ereignete sich während des Halbfinalspiels um den FA Cup zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest und gilt als eine der größten Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.
  • Für die sogenannte Hillsborough-Katastrophe während des englischen Pokal-Halbfinales zwischen Nottingham und Liverpool waren keine Hooligans verantwortlich. Polizei und Organisatoren hatten versagt. Dennoch wurde keiner der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen - bis heute. (dradio.de)

0430D: Sergio Leone

  • Sergio Leone (1929-1989 ebenda) war ein italienischer Filmregisseur. Besondere Bekanntheit erlangte er durch seine Arbeiten im Bereich der Italo-Western. Mit dem epischen Westernfilm Spiel mir das Lied vom Tod konnte er in den späten 1960er Jahren einen seiner größten Erfolge verbuchen.
  • Nur sieben Filme drehte der italienische Regisseur Sergio Leone. Doch darunter befinden sich gleich einige, die ihn in die Filmgeschichte katapultierten - als Erneuerer des Westerns und des Gangsterfilms. (dradio.de 2014)

Mai

0502D: Ungarn beginnt als erstes Land des Ostblocks mit dem Abbau des "Eisernen Vorhangs"

  • Mit Gorbatschows Politik war vieles im "sozialistischen Lager" in Bewegung gekommen. So verhandelte im Frühjahr 1989 die polnische kommunistische Führung mit Vertretern der unabhängigen Gewerkschaftsbewegung "Solidarnosc" am Runden Tisch, in Ungarn hatte Janos Kadar abgedankt, der Blick war Richtung Westen gerichtet. Der "Eiserne Vorhang" war ins Wanken geraten: Am 2. Mai 1989 begann Ungarn mit dem Abbau der ungarisch-österreichischen Grenzanlagen. (dradio.de 2009)

0505D: Wolfgang Neuss

  • Wolfgang Neuss (1923-1989) war ein deutscher Kabarettist und Schauspieler.
  • Er nannte Richard von Weizsäcker nur "Richie" und sprach sich für die Legalisierung von Cannabis aus. Bis heute gilt Wolfgang Neuss als scharfzüngigster Satiriker der deutschen Nachkriegszeit und Schandschnauze der Nation. Als der "Mann mit der Pauke" am 5. Mai 1989 starb, verlor Deutschland einen seiner bedeutendsten Kabarettisten. (dradio.de 2014)

0506D: Eurovision Song Contest

  • Der 34. Eurovision Song Contest, offiziell in diesem Jahr Concours Eurovision de la Chanson, fand am 6. Mai 1989 im Palais de Beaulieu in Lausanne statt. Zypern nahm wieder teil. Für Deutschland nahm der Sänger Nino de Angelo mit dem Titel Flieger teil, der erneut auf dem 14. Platz landete. Der Gastgeber war mit Viver senza tei von Furbaz, dem ersten und bis jetzt einzigen Lied auf Rätoromanisch beim ESC, auf Platz 13 eine Position besser. Österreich kam mit Nur ein Lied von Thomas Forstner auf Platz 5.

0513D: Chinesische Studenten im Hungerstreik

  • Mehrere tausend Studenten besetzen den "Platz (vor dem Tor) des Himmlischen Friedens" (Tiananmen) und treten in einen Hungerstreik. Seit Wochen demonstrieren sie in den Straßen Pekings erfolglos für mehr Demokratie und gegen Korruption in der Kommunistischen Partei Chinas. (aref.de)

0520D: Daum vs. Hoeness, der Beginn einer wunderbaren Feindschaft

  • ”Das «Aktuelle Sportstudio» feiert heuer 50-Jahr-Jubiläum. Beim Rückblick darf die Sendung vom 20. Mai 1989 nicht fehlen. Im Studio: Jupp Heynckes, Trainer FC Bayern, und Uli Hoeness, Manager der Münchner. Das Gegnerduo: Christoph Daum, Trainer 1. FC Köln, sowie Sportdirektor Udo Lattek. Anlass: der Titelkampf Köln gegen Bayern. Kaum hatte Moderator Bernd Heller die Runde eröffnet, schaltete Daum auf Attacke und attestierte Bayern-Coach Heynckes fussballtaktische Unfähigkeit. Heynckes’ Wangen wurden röter und röter, aber er behielt die Contenance. Nicht jedoch Hoeness – er schoss sich auf Daum ein. Hoeness zu Daum: «Du hast über Jupp gesagt, er könne Werbung für Schlaftabletten machen.» Daum: «Richtig.» Hoeness: «Du hast gesagt, die Wetterkarte sei interessanter als ein Gespräch mit Jupp.» Daum: «Richtig.» Hoeness: «Nach diesem Spiel ist dein Weg zu Ende.» Von nun an waren Hoeness und Daum Intimfeinde. 11 Jahre später landete Hoeness den vernichtenden Schlag, als er Daums Koks-Konsum öffentlich machte. - PS: Das Spiel Köln – Bayern endete 1:3, die Münchner wurden Meister.” (Gion Stecher) (TELE Mattschiibe)

Juni

0603D: Ruhollah Chomeini

  • Ruhollah Chomeini (1902-1989) war ein Ajatollah im Iran, politischer und spiritueller Führer der Islamischen Revolution (1978–1979) und als Oberster Rechtsgelehrter das iranische Staatsoberhaupt (1979–1989). Mit der Revolution stürzte er aus dem französischen Exil heraus die Regierung von Mohammad Reza Pahlavi, dem damaligen Schah des Iran. Chomeini gilt als der Gründer der Islamischen Republik im Iran.
  • Ayatollah Ruhollah Khomeini setzte das Konzept eines islamischen Staates in die Tat um. Berühmt wurde er zudem als Revolutionsführer, als antiwestlicher Politiker und durch seinen Mordaufruf in einer Fatwa gegen den britischen Schriftsteller Salman Rushdie. Am 3. Juni 1989 starb er. (dradio.de 2014)

0604D: Tian’anmen-Massaker

  • Als Tian’anmen-Massaker wird die gewaltsame Niederschlagung eines Volksaufstandes bezeichnet, bei dem der Platz des himmlischen Friedens in Peking durch eine ursprünglich studentische Demokratiebewegung besetzt wurde. Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär im Zentrum Pekings gewaltsam die Proteste der Bevölkerung nieder. Vor allem im chinesischen Sprachraum wird die Bezeichnung „Zwischenfall vom 4. Juni“, kurz „4. Juni“, verwendet. Trotz der Namensgebung kam es auf dem Platz selbst zu keinen Todesfällen. Bei der Niederschlagung des Aufstands kamen in anderen Teilen der Stadt jedoch nach Angaben von Amnesty International zwischen mehreren hundert und mehreren tausend Menschen ums Leben. Presseberichte, die sich auf Quellen im chinesischen Roten Kreuz berufen, kamen auf die Angabe von 2600 Toten auf Seiten der Aufständischen und des Militärs und rund 7000 Verletzten im Laufe der Woche und in ganz Peking. Die chinesische Bewegung war von den Reformbestrebungen in der Sowjetunion und Osteuropa inspiriert. Aufgrund der Besetzung des Platzes hatte die Regierung zuvor den sowjetischen Präsidenten Gorbatschow nicht auf dem Platz empfangen können, die Studenten sahen in Gorbatschow einen Hoffnungsträger. Die wegen des Staatsbesuchs Gorbatschows zahlreich anwesende internationale Presse machte die chinesische Demokratiebewegung und ihre Forderungen weltweit bekannt. Während in der Sowjetunion und in Osteuropa eine weitgehend friedliche Reform gelang, scheiterte dieser Versuch in China. Durch die arabischen Proteste inspiriert, wurde unter dem Namen „Jasminrevolution“ erst im Februar 2011 wieder zu öffentlichen Protesten aufgerufen. Schon mehrfach in der Geschichte Chinas war der Platz des himmlischen Friedens Schauplatz blutig niedergeschlagener Aufstände, zuletzt 1976 mit dem sogenannten Tian’anmen-Zwischenfall.
  • Auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking hatte eine von Studenten angeführte Bewegung im Frühjahr 1989 wochenlang friedlich für politische Reformen und Demokratie demonstriert. In der Nacht zum 4. Juni ließ die chinesische Regierung die Demokratiebewegung blutig niederschlagen. (dradio.de 2014)
  • Reportage (youtube.com)
  • Verschollene Filmschätze

0604D: Hitparade

  • Madonnas «Like A Prayer» hielt sich 17 Wochen lang in den CH-Charts. Der erste Popsong, der zuerst in einem Werbespot auftaucht und dann veröffentlicht wird. Die Handlung: Riesenparty in einer Kriche bei Kerzenlicht und Tanz – ein Skandal... (SRF Bestseller auf dem Plattenteller)

0609D: Wolfdietrich Schnurre

  • Wolfdietrich Schnurre (1920-1989) war ein deutscher Schriftsteller.
  • Durch seine Erzählung "Das Begräbnis" 1947 wurde Wolfdietrich Schnurre einer der Gründungsväter der später legendären Gruppe 47 und eine der Schlüsselfiguren der frühen deutschen Nachkriegsliteratur. Sein Markenzeichen: Lakonie mit Berliner Witz. (dradio.de 2014)

0612D: der sowjetische Präsident Gorbatschow trifft zum Staatsbesuch in der BRD ein

  • Er stand für Glasnost und Perestroika - Offenheit und Umbau: Und so wurde Michail Gorbatschows Staatsbesuch am 12. Juni 1989 in der Bundesrepublik von Sympathiebekundungen aus der Bevölkerung begleitet. Der Besuch stellte einen Schlussstrich unter die Nachkriegsperiode der deutsch-sowjetischen Beziehungen dar und war eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Wiedervereinigung. (dradio.de 2009)

0623D: Werner Best

  • Werner Best (* 10. Juli 1903 in Darmstadt; † 23. Juni 1989 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Jurist, Polizeichef und SS-Obergruppenführer. Als „Theoretiker, Organisator und Personalchef der Gestapo“ hatte er eine wichtige Funktion bei der Etablierung der Gestapo und der Gründung des Reichssicherheitshauptamtes. Die Konzeption und die erstmalige Aufstellung von sogenannten Einsatzgruppen geht auf ihn zurück. In der SS galt er zeitweise als „führender Großraumtheoretiker“. Bekannt wurde Best als Autor der Boxheimer Dokumente, eines nicht umgesetzten NSDAP-Putsch-Planes von 1931, sowie später als Stellvertreter von Reinhard Heydrich und deutscher Statthalter im besetzten Dänemark. Weniger bekannt ist seine Tätigkeit als hoher Wehrmachtsoffizier in der deutschen Militärverwaltung des besetzten Frankreichs, wo er die Judenverfolgung forcierte („Erste Judenverordnung“, 27. September 1940). Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er eine wichtige Rolle bei dem erfolgreichen Versuch, durch verdeckte Einflussnahme auf Prozesse und Gesetzgebung in der Bundesrepublik die Strafverfolgung von NS-Tätern zu erschweren. Einer Ahndung seiner eigenen Verbrechen konnte er sich weitestgehend entziehen. Er starb kurz vor Eröffnung des Hauptverfahrens gegen ihn.

0627D: Die Grenze zwischen Ungarn und Österreich wird symbolisch geöffnet

  • Ungarn war für viele DDR-Bürger ein beliebtes Urlaubsziel. Auch Sommer 1989. Doch diesmal lockte vor allem die Hoffnung auf ein Loch im Eisernen Vorhang. Am 27. Juni 1989 wurde die Grenze zwischen Österreich und Ungarn geöffnet. (dradio.de 2014)

0628D: Amselfeld-Rede (Slobodan Milošević?

  • Als Amselfeld-Rede wird die historische Ansprache von Slobodan Milošević anlässlich der Gedächtnisfeier zum 600. Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld am Vidovdan, dem 28. Juni 1989 in Gazimestan/Kosovo bezeichnet. Diese Rede des serbischen KP-Chefs am höchsten nationalen Feiertag der Serben auf dem in der serbischen Tradition heiligen Boden des Kosovo Polje wird heute als wesentlicher Schritt auf dem Weg in den Jugoslawischen Bürgerkrieg der neunziger Jahre gewertet. Westliche Medien hatten die Amselfeld-Rede vor und während des Kosovo-Krieges als Beleg für Miloševićs militant-nationalistische Gesinnung angeführt. An dieser Interpretation der Rede wurden in der öffentlichen Diskussion allerdings Zweifel geäußert. So soll es in der auszugsweisen Wiedergabe der Rede durch die FAZ zu Übersetzungsungenauigkeiten gekommen sein.

Juli

0701D: Loveparade

  • Die Loveparade (auch Love Parade oder Love-Parade) war eine jährlich veranstaltete Technoparade. Sie entwickelte sich im Laufe ihre Geschichte von einem kleinen Straßenumzug der West-Berliner Technomusikszene zunächst zu einer international exponierten Veranstaltung der Technokultur und später zum Massenspektakel und Marketingevent. Die Parade fand von 1989 bis 2006 in Berlin und ab 2007 bis 2010 an wechselnden Orten im Ruhrgebiet statt. In den Jahren 2004, 2005 und 2009 wurde sie nicht durchgeführt. Nach dem Unglück bei der Loveparade 2010 beendete der Organisator die Veranstaltungsreihe.
  • Vor 25 Jahren fand die erste Loveparade in Berlin statt. Von anfänglich 150 Beteiligten soll sie nach Angaben der Veranstalter auf etwa 1,5 Millionen Besucher 1999 angewachsen sein. Das Ende der Loveparade war eine Tragödie: Am 24. Juli 2010 starben 21 Menschen bei einer Massenpanik in Duisburg. (dradio.de 2014)

0701D: Tour de France

  • Die 76. Tour de France fand vom 1. Juli bis 23. Juli 1989 statt. Sie führte in 21 Etappen über 3285 km und war damit eine der kürztesten Austragungen. Es nahmen 198 Rennfahrer an dieser Rundfahrt teil, von denen 138 klassifiziert wurden. Bei dieser Tour gab es die knappste Entscheidung in der Geschichte der Tour. Greg LeMond siegte mit acht Sekunden Vorsprung auf seinen französischen Konkurrenten Laurent Fignon. Vor der letzten Etappe, einem Zeitfahren mit Ziel auf der Pariser Avenue des Champs-Élysées, führte Fignon mit 50 Sekunden Vorsprung. LeMond gewann schließlich mit 58 Sekunden das Zeitfahren – und mit acht Sekunden das Gesamtklassement. Seit 1989 beendete nie wieder ein Zeitfahren die Tour.

0710D: Die Grauen – Graue Panther

  • Die Grauen – Graue Panther (Kurzbezeichnung: GRAUE) waren eine deutsche Kleinpartei, die von 1989 bis 2008 existierte. Gegründet wurde sie von der damaligen Bundestagsabgeordneten Trude Unruh (* 1925), die zuvor als parteiloses Mitglied der Grünen-Fraktion im Bundestag gewesen war. Hervorgegangen war die Partei aus dem 1975 von Trude Unruh gegründeten Senioren-Schutz-Bund. Sie verstand sich vor allem als Interessenvertretung von Senioren. Nachfolgepartei ist die Allianz Graue Panther Deutschland, die aus diversen Splittergruppen hervorgegangen ist. Unruh war bis September 2007 Bundesvorsitzende, ihr Nachfolger wurde Norbert Raeder, der jedoch bereits im Januar 2008 zurücktrat. 2006 erzielten die Grauen bei der Wahl in Berlin mit 3,8 % das beste Ergebnis ihrer Geschichte bei einer Landtagswahl. Ein Jahr später geriet die Partei in eine Spendenaffäre, in deren Folge auf einem Sonderparteitag am 1. März 2008 das Auflösungsverfahren eingeleitet wurde. Die daraufhin durchgeführte Urabstimmung endete am 17. März mit einer Bestätigung des Auflösungsbeschlusses des Parteitages. Offiziell gilt die Partei seit dem 29. März 2008 als aufgelöst.
  • Als energiegeladen und kämpferisch bezeichnen sie die einen, als schroff, bevormundend und besserwisserisch die anderen. 1975 hob Trude Unruh den Seniorenschutzbund "Graue Panther" aus der Taufe, und am 12. Juli 1989, heute vor 25 Jahren, gründet sie die Partei "Die Grauen", mit der sie auch im Bundestag mitmischen will. (dradio.de 2014)

0715D: Friedrich Gulda und Herbie Hancock spielen "Night and Day"

0719D: United-Airlines-Flug 232

  • Der Flug 232 (auch: UA232, UAL232, United 232 Heavy) war ein Linienflug der United Airlines von Denver nach Philadelphia. Am 19. Juli 1989 erlitt die Maschine des Typs Douglas DC-10-10 (Zulassungsnummer: N1819U) einen kompletten Hydraulikausfall. Das Flugzeug konnte daraufhin nur noch mittels des Triebwerksschubes gesteuert werden. Die Maschine zerschellte bei der Notlandung auf der Landebahn des Flughafens von Sioux City (Iowa), wobei 110 der 285 Passagiere und eine Flugbegleiterin ums Leben kamen. Das Unglück ist eines der am meisten beachteten in der amerikanischen Luftfahrtgeschichte, da ein in der Nähe des Rollfeldes befindliches Fernsehteam den Landeversuch und Absturz der Maschine filmte. Aufgrund der außergewöhnlichen fliegerischen Fähigkeiten der Crew und eines DC-10-Fluglehrers, der zufällig an Bord der Maschine war, überlebten 175 der Passagiere und zehn Crewmitglieder das Unglück. Dadurch wurde das Unglück eines der klassischen Beispiele für das erfolgreiche Crew-Hilfs-Management (Crew Resource Management, kurz CRM), nicht zuletzt durch die exzellente Benutzung und Koordination aller verfügbaren Hilfsmittel während der Notsituation sowohl an Bord der Maschine als auch am Boden. Das Ereignis ist Thema eines Fernsehfilms von 1992 mit dem Titel „Katastrophenflug 232“ und wurde auch für eine Folge der amerikanischen Fernsehserie „Seconds From Disaster“ verwendet, in welcher das Unglück ausführlich analysiert wurde.
  • Am 19. Juli 1989 kommt es auf Flug 232 der United Airlines zu einer katastrophalen Verkettung technischer Defekte: Eine Turbinenschaufel zerbirst und beschädigt dabei die Hydraulik-Leitungen des Flugzeugs. Die DC10 lässt sich nicht mehr steuern. Dennoch gelingt es der Crew, den Sinkflug einzuleiten. Bei der Notlandung auf dem Flughafen von Sioux City in Iowa überschlägt sich die Maschine und fängt Feuer, 112 der 285 Menschen an Bord sterben. 'Sekunden vor dem Unglück' dokumentiert, was zu der Katastrophe führte. (Sekunden vor dem Unglück)

0723D: Finale Tour de France

August

0819D: Paneuropäisches Picknick

  • Das Paneuropäische Picknick war eine Friedensdemonstration an der österreichisch-ungarischen Grenze nahe der Stadt Sopron (Ödenburg) am 19. August 1989. Mit Zustimmung beider Länder sollte dabei ein Grenztor an der alten Pressburger Landstraße zwischen Sankt Margarethen im Burgenland und Sopronkőhida (Steinambrückl) in Ungarn symbolisch für drei Stunden geöffnet werden. Bereits am 27. Juni 1989 hatten nur wenige Kilometer entfernt der damalige österreichische Außenminister Alois Mock und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn symbolisch den der Grenze vorgelagerten Signalzaun durchtrennt, um den am 2. Mai 1989 begonnenen Abbau der Überwachungsanlagen durch Ungarn zu unterstreichen.

0823D: Menschenkette für die Freiheit

  • Im August 1989 standen die sozialistischen Regime des Ostblocks vor dem Zusammenbruch. Scharen von Ostdeutschen flohen über die ungarisch-österreichische Grenze in den Westen. Und im Baltikum demonstrierten Hunderttausende Esten, Letten und Litauer mit einer Menschenkette für ihre Unabhängigkeit. (dradio.de 2014)

0824D: Tadeusz Mazowiecki wird zum ersten nicht-kommunistische Ministerpräsidenten Polens

  • Es war der größte Erfolg von Solidarnosc: Heute vor 20 Jahren wurde der Oppositionelle Tadeusz Mazowiecki zum ersten, nicht-kommunistischen Ministerpräsidenten von Polen seit dem Zweiten Weltkrieg gewählt. Damit hatte der erste Ostblockstaat den Kommunismus überwunden. (dradio.de 2009)

0825D: Voyager 2 passiert den Neptun

  • Die Raumsonde Voyager 2 erfüllte am 25. August 1989, vor 25 Jahren, ihre Mission und sendete spektakuläre Messdaten vom Neptun zur Erde. Doch die Reise in die unendlichen Weiten des Alls geht weiter. (dradio.de 2014)

September

0904D: Georges Simenon

  • Georges Simenon (* 12. Februar 1903 in Lüttich, nach eigener Darstellung 13. Februar 1903; † 4. September 1989 in Lausanne) war ein belgischer Schrift­steller. Bekannt wurde er vor allem als Autor von insgesamt 75 Kriminal­romanen um die Figur des Kommissars Maigret. Daneben schrieb Simenon über 100 weitere Romane und 150 Erzäh­lungen unter seinem Namen sowie knapp 200 Groschen­romane und mehr als 1000 Kurz­geschichten unter verschie­denen Pseudo­nymen. Simenon begann seine schriftstellerische Laufbahn bereits mit knapp sechzehn Jahren als Journalist in seiner Heima­tstadt Lüttich. In den 1920er Jahren entwickelte er sich in Paris zu einem äußerst produktiven Autor von Trivial­literatur. Die Romane um die Figur Maigret waren in den 1930er Jahren die ersten Werke, die Simenon unter seinem eigenen Namen ver­öffent­lichte, und bedeu­teten seinen schrift­stelleri­schen Durch­bruch. Von diesem Zeit­punkt an schuf Simenon ein umfang­reiches Werk aus Kriminal­romanen und psycholo­gischen Romanen, das ihn zu einem der meist­über­setzten und meist­gelesenen Schrift­steller des 20. Jahr­hunderts machte. (Artikel des Tages)

0904D: Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR

  • Die Montagsdemonstrationen waren ein bedeutender Bestandteil der Friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989. Es waren Massendemonstrationen, die seit dem 4. September 1989 in Leipzig stattfanden. Im Herbst 1989 fanden auch in anderen Städten der DDR, beispielsweise in Dresden, Halle, Karl-Marx-Stadt, Magdeburg, Plauen, Arnstadt, Rostock, Potsdam und Schwerin, regelmäßige Massendemonstrationen statt, zum Teil auch an anderen Wochentagen. Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ meldeten sich Woche für Woche Hunderttausende DDR-Bürger im ganzen Land zu Wort und protestierten gegen die politischen Verhältnisse. Ziel war eine friedliche, demokratische Neuordnung, insbesondere das Ende der SED-Herrschaft.
  • In den 80er-Jahren lud die Leipziger Nikolaikirche wöchentlich zu "Friedensgebeten", die mehr und mehr zum Treffpunkt von Regimekritikern wurden. Am 4. September 1989 machten die Teilnehmer ihrem Unmut erstmals außerhalb der Kirche Luft: bei der ersten Montagsdemonstration durch die Stadt. (dradio.de 2009)

0909D: Neues Forum

  • Das Neue Forum war eine der Bürgerbewegungen, die in der Wendezeit in der DDR entstanden sind und die Wende wesentlich mitprägten. Ein Teil des Neuen Forums ging später im Bündnis 90 und schließlich in der Partei Bündnis 90/Die Grünen auf. Ein anderer Teil blieb als eigenständige Organisation erhalten, die auf dem Gebiet der ehemaligen DDR heute als Kleinpartei aktiv ist.
  • Sie wollten mitreden und die Zustände in der DDR nicht mehr akzeptieren, die Mitglieder der Bürgerrechtsbewegung "Neues Forum". Obwohl sie eigentlich nicht als Revolutionäre angetreten waren, führte ihr Aufbegehren letztlich doch zum Umsturz. (dradio 2014)

0910D: Tagesschau

0911D: Ungarn öffnet seine Westgrenze für DDR-Flüchtlinge

  • Für DDR-Bürger war Ungarn stets ein beliebtes Urlaubsland. Auch im Sommer 1989 füllen sich die Campingplätze mit DDR-Zelten. Doch dieses Mal kommen so viele Urlauber, dass der Platz nicht mehr ausreicht - bis das Unglaubliche geschieht. (dradio.de)

0930D: Flüchtlingsdrama in der Prager Botschaft

  • Im Spätsommer 1989 campierten viele Flüchtlinge aus der DDR in der Prager Botschaft der BRD. Heute vor 25 Jahren verkündete Außenminister Genscher schließlich die Ausreisegenehmigung für Tausende Menschen. (dradio.de 2014)
  • Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher betritt den Balkon der bundesdeutschen Botschaft in Prag, wohin sich seit Juli mehr als 4.000 DDR-Bürger geflüchtet haben: "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ...". Seine weiteren Worte gehen trotz Mikrofon im grenzenlosen Jubel der DDR-Flüchtlinge unter. Unter immer schlechter werdenden hygienischen Bedingungen hatten sie zum Teil zwei Monate lang in der Botschaft ausgeharrt. (aref.de)
  • Genscher in Prag (youtube.com)

OKTOBER

1003D: Tagesschau

1006D: Bette Davis

  • Ruth Elizabeth „Bette“ Davis (* 5. April 1908 in Lowell, Massachusetts, Vereinigte Staaten; † 6. Oktober 1989 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich) war eine US-amerikanische Bühnen- und Filmschauspielerin. Bette Davis begann ihre Karriere am Theater, bevor sie 1930 nach Hollywood zog. Bis zu ihrem Tod wirkte sie in über einhundert Filmproduktionen mit. Bekannt war sie vor allem für die Darstellung hochkomplexer Charaktere. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere spielte Davis überwiegend in Filmdramen mit, deren Handlung sich zumeist um das tragische Schicksal der weiblichen Hauptfigur dreht. Sie war jedoch auch in Historienfilmen und gerade in der Spätphase ihrer Karriere in Filmproduktionen, deren starke Grand-Guignol-Elemente mitunter die Grenze zum Horrorfilm streiften, zu sehen. Davis’ Markenzeichen waren die großen, ausdrucksstarken Augen, ihre direkte Art und ihre allgegenwärtigen Zigaretten. (Artikel des Tages)

1007D: Gorbatschow sagt das Ende der DDR voraus

  • Als die DDR am 7. Oktober 1989 ihren 40. Geburtstag beging, war ihr Ende schon abzusehen. Sowjet-Präsident Michail Gorbatschow nahm das durchaus vorweg - wenn er es auch nicht so sagte, wie viele denken. (dradio.de 2009)

1008D: Bei den Berliner Philharmonikern folgt Claudio Abbado auf Herbert von Karajan

  • Claudio Abbado aus Italien folgte Herbert von Karajan als Dirigent der Berliner Philharmoniker nach. Der Neue verhieß künstlerische Modernisierung - und beendete die Zeit der Diktatoren am Pult. (dradio.de 2014)

1017D: Loma-Prieta-Erdbeben

  • Beim Loma-Prieta-Erdbeben 1989 in der Bucht von San Francisco mit der Stärke 7,1 sterben 62 Menschen; die Sachschäden betragen 6 Milliarden Dollar.

1019D: Handel mit Elfenbein wird verboten

  • Königshäuser und Kirchen waren erpicht auf das "weiße Gold". Weil in den 1980er-Jahren der Weltbestand an Elefanten um die Hälfte dezimiert war, verbot das Washingtoner Artenschutzabkommen am 17. Oktober 1989 den Handel mit Elfenbein. (dradio.de 2014)

1018D: Rücktritt Erich Honeckers

  • Erich Honecker Rücktritt erfolgte nicht freiwillig, sondern wurde erzwungen von seinem Nachfolger Egon Krenz. Vorausgegangen war ein jahrelanger - verborgener - Machtkampf im Politbüro. (dradio.de 2009)

November

1104D: Alexanderplatz-Demonstration

  • Die Alexanderplatz-Demonstration war die größte nicht staatlich gelenkte Demonstration in der Geschichte der DDR. Die Demonstration fand am 4. November 1989 in Ost-Berlin statt und war die erste offiziell genehmigte Demonstration in der DDR, die nicht vom Machtapparat, sondern vom Volk ausgerichtet wurde. Die Demonstration und Abschlusskundgebung auf dem Alexanderplatz richtete sich gegen Gewalt und für verfassungsmäßige Rechte, Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit. An der Alexanderplatz-Demonstration nahmen nach Angaben der Veranstalter eine Million Menschen teil und gilt als Meilenstein der friedlichen Revolution in der DDR.
  • Vor 25 Jahren, genau fünf Tage vor dem Fall der Mauer, forderten rund 500.000 Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz radikale Veränderungen in der DDR. In der Erinnerung vieler Teilnehmer war es ein Akt der Befreiung und Selbstbestimmung. (dradio.de 2014)

1109D: Fall der Berliner Mauer

  • In einer vom DDR-Fernsehen live übertragenen Pressekonferenz verliest SED-Politbüromitglied Günter Schabowski die Meldung: "Privatreisen ins Ausland können ohne besondere Voraussetzungen beantragt werden." An den Grenzübergängen nach West-Berlin ist es zu dieser Stunde ruhig. Kaum jemand traut bei dieser Meldung seinen Ohren. Doch zwei Stunden später ist eine riesige Menschenmenge da und Tausende steuern in Trabbis und Wartburgs auf die Grenze zu. Die Grenzpolizisten sind ratlos. Irgendwann nach 22 Uhr öffnen sie ohne Anweisung von der Politik den ersten Schlagbaum.(aref.de)
  • 9. November: Günter Schabowski, Sprecher des SED-Zentralkomitees, tritt vor die Presse. Um 18.57 Uhr fragt ihn ein Journalist nach dem neuen "Reisegesetz". Seine Antwort: "Privatreisen ins Ausland können ohne Voraussetzungen beantragt werden. Genehmigungen werden kurzfristig erteilt." "Ab wann gilt das?" Schabowski blättert in seinen Unterlagen: "Nach meiner Kenntnis ... sofort." Irrtum - das Gesetz sollte erst später in Kraft treten. Aber sofort beginnt ein Massenansturm auf die Grenzübergänge. Um 22.30 Uhr bleibt den DDR-Posten nur ein Ausweg: die Öffnung der Schlagbäume. Auf der Mauer vor dem Brandenburger Tor tanzen Menschen aus Ost und West im Glückstaumel, feiern den Triumph des Volkes über die steinerne Grenze. 28 Jahre lang hat die Mauer die deutsche Hauptstadt geteilt, ihre Bewohner unmenschlich voneinander getrennt. Sektkorken knallen, "Mauerspechte" hämmern kleine Stücke aus dem "antifaschistischen Schutzwall". Aufbruchsstimmung überall: Der Weg in die Einheit ist frei. Die quälende Unfreiheit der DDR-Bevölkerung ist nach 28 Jahren zu Ende. Doch mit der "Mauer in den Köpfen" haben West- und Ostdeutsche auch jetzt, zehn Jahre später, noch immer zu kämpfen.(youtube.com: 100 Jahre)
  • Vor 25 Jahren kollabieren die kommunistischen Regimes in Osteuropa. Auch in der DDR. Die Bürgerrechtsaktivistin Marianne Birthler war eine zentrale Figur während den revolutionären Ereignissen von 1989. Nach dem Mauerfall wurde sie Politikerin und noch später Chefin der Stasi-Unterlagenbehörde. (SRF Zeitblende)

1110D: Tagesschau

  • Ausschnitt der Tagesschau vom 10. November 1989 zum Thema Mauerfall. (youtube.com)

1112D: Fall der Berliner Mauer

  • Freundliche Leihgabe Aufnahmen vom 12 November 1989 (youtube.com)

1117D: Umbruch in der Tschechoslowakei

  • Nachdem bereits Polen, Ungarn und die DDR sich befreit hatten, wagten im Dezember 1989 auch die Tschechen den Sturz des Sozialismus. Eine friedliche Revolution, die dazu führte, dass der Bürgerrechtler Václav Havel Präsident wurde. Vor 25 Jahren begann sie. (dradio.de 2014)

1120D: Kinderrechtskonvention

  • Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz UN-Kinderrechtskonvention, (engl. Convention on the Rights of the Child, CRC) wurde am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen und trat am 2. September 1990, dreißig Tage nach der 20. Ratifizierung durch ein Mitgliedsland in Kraft. Beim Weltkindergipfel vom 29. bis 30. September 1990 in New York verpflichteten sich die Regierungsvertreter aus der ganzen Welt zur Anerkennung der Konvention.
  • "Kinder mit nem Willen kriegen was auf die Brillen." Sprüche wie diese transportieren den Zeitgeist vergangener Tage. Heute haben Kinder Rechte. Und eine Lobby, die über die Umsetzung dieser Rechte wacht: das Kinderrechtskomitee der Vereinten Nationen in Genf. (dradio.de)

1124D: Grüne Partei in der DDR

  • Die Grüne Partei in der DDR (Kurzbezeichnung Grüne Partei, ab September 1990 Die Grünen) wurde am 24. November 1989 konstituiert und auf ihrem ersten Parteitag am 9. Februar 1990 formell gegründet. Einen Tag nach der ersten gesamt­deutschen Bundes­tagswahl, am 3. Dezember 1990, fusionierte die Partei (mit Ausnahme des sächsischen Landes­verbandes) mit den west­deutschen Grünen. Die Partei ging wesentlich auf das 1988 gegründete Grün-Öko­logische Netzwerk Arche zurück. Im April 1989 kündigte die Arche an, zur nächsten Volks­kammer­wahl mit einer von der Einheits­liste der Nationalen Front unabhängigen Grünen Liste antreten zu wollen. Dies war der erste Versuch in der Geschichte der DDR, den parlamen­tarischen Allein­vertretungs­anspruch der SED-geführten Nationalen Front heraus­zufordern. Die Vorbereitungen zur Gründung der Partei verzögerten sich jedoch aufgrund von Wider­ständen innerhalb der Umwelt­bewegung, so dass während der politischen Umbrüche im Herbst 1989 andere Parteien vor der Grünen Partei gegründet wurden. (Artikel des Tages)

1128D: Für unser Land

  • „Für unser Land“ war ein Aufruf, der am 26. November 1989 bzw. auf einer Pressekonferenz am 28. November in Ost-Berlin veröffentlicht wurde. Initiatoren und Autoren des Aufrufes waren 31 Intellektuelle verschiedener weltanschaulicher und politischer Überzeugung aus der DDR. Statt einer Vereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland plädierten sie für den Erhalt einer reformierten sozialistischen DDR.

1130D: Alfred Herrhausen fällt einem Bombenanschlag der RAF zum Opfer

  • Am 30. November 1989 ermordete die RAF in Bad Homburg den Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, mit einer Sprengfalle. Bis heute ist keiner der Täter des "Kommandos Wolfgang Beer", die den einflussreichen und politisch engagierten Bankier umbrachten, gefasst. (dradio.de)

Dezember

1203D: Hitparade

  • Dass es ein südamerikanischer Tanz jemals auf Platz 1 der CH-Charts schafft, hätte vor 1989 niemand gedacht. Der «Lambada» schaffte es - ein Riesenhit mit Nebengeräuschen. Im Herbst 1989 lernten wir den Hüftschwung. Der Begriff «Lambada» stammt aus dem Portugiesischen und beschreibt eine peitschenartige Bewegung, die erotisch, wild und ungehemmt getanzt wird und die Tanzschulen Ende der 80er Jahre zum Bersten brachte. Der «Lambada» war erotischer als «Flashdance», dreckiger als «Dirty Dancing» - und verwandelte viele von uns in Möchtegern-Brasilianer. «Lambada» ist aber auch die Geschichte eines Beschisses, wie unser Musikexperte zu berichten weiss. (SRF Bestseller auf dem Plattenteller 2016)

1206D: Amoklauf an der Polytechnischen Hochschule Montréal

  • Das Massaker geschah am 6. Dezember 1989 an der École Polytechnique de Montréal in Québec, Kanada. Marc Lépine erschoss 14 Frauen. 13 andere Personen, darunter vier Männer, wurden verwundet.

1207D: in Ostberlin tritt erstmals der Zentrale Runde Tisch zusammen

  • Im Dezember 1989 überschlugen sich in der DDR die Ereignisse: Am 1. Dezember strich die Volkskammer den Verfassungsartikel, der den Führungsanspruch der SED begründet, zwei Tage später traten Politbüro und Zentralkomitee zurück. Am 7. Dezember trafen sich die ehemals Mächtigen mit der Opposition zur ersten Sitzung am Runden Tisch. (dradio.de)

1214D: erste Wahlen seit dem Pinochet-Putsch

  • Vor 20 Jahren hat ein Pakt zwischen einer Mitte-links-Koalition und den Militärs die Voraussetzung für die demokratischen Verhältnisse in Chile geschaffen. Sie sollten dem Land eine für den Süden Amerikas ungewöhnliche Stabilität bringen. (dradio.de)

1216D: Beginn der Revolution in Rumänien

  • In der rumänischen Stadt Temeswar (rumänisch: Timisoara) wollen Polizeikräfte in die Reformierte Kirche eindringen, um Pastor László Tökés zu verhaften. Sein Bischof hat ihn wegen "Predigten gegen die Staatsinteressen" seines Amtes enthoben. Aber der Kirchenvorstand weigerte sich, dem Folge zu leisten, und Tökés übte sein Amt weiter aus. Nun hat der Bischof vor Gericht eine Räumung des Pfarrhauses durchgesetzt. Doch vor dem Gebäude stellen sich den Polizeikräften mehrere Hundert Menschen in den Weg. Weil die Zahl der Demonstranten immer weiter wächst, wird die Armee gerufen. Die ersten Schüsse fallen. Und dann geschieht das Erstaunliche: Anstatt gegen die Soldaten zu kämpfen, kniet die Menschenmenge nieder und betet. Vom Balkon des Opernhauses spricht Pastor Petru Dugulescu zu den Versammelten. Das Lied "Gott existiert" (von Dichter Constantin Ioanid) wird vorgetragen. Bald singen es Tausende: "Gott existiert". Und Soldaten weigern sich, weiter zu schießen. (aref.de)

1220D: 'US-amerikanische Streitkräfte intervenieren in Panama

  • Erst eine Rakete, dann Bomben aus der Luft, später Bodentruppen: Die USA griffen Panama an. Der Grund: Angeblich wollten sie die Demokratie in Panama verteidigen, den Drogenhandel bekämpfen und die Unversehrtheit des Panamakanalvertrages wahren. Die wahren Gründe waren andere. (dradio.de)

1222D: Sturz des Diktators Ceausescu in Rumänien

  • Noch im November 1989 war Nicolae Ceausescu auf dem Parteitag der rumänischen kommunistischen Partei als "heißgeliebter Sohn der Nation" bezeichnet worden und bezeichnete die Zukunftsaussichten als "wunderbar". Doch die Geschichte schrieb sich wenige Wochen später ganz anders fort. (dradio.de)
  • Am 21. August 1965 wurde die Sozialistische Republik Rumänien ausgerufen. Führender Mann des Landes wurde Nicolae Ceauşescu, der nach dem Tod von Gheorghiu-Dej das Amt des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei übernommen hatte (seit 1974 auch Präsident). Ceauşescu unternahm mehrere radikale Einschnitte in die rumänische Wirtschaft und Gesellschaft: Gesetze zur Förderung des Kinderreichtums und ein Abtreibungsverbot sollten die Bevölkerungszahl Rumäniens steigern. Mittels ausländischer Kredite und durch die Umsiedlung von Teilen der Landbevölkerung in die Städte sollte das agrarisch geprägte Land industrialisiert werden. Der gewünschte Erfolg dieser Maßnahmen stellte sich jedoch nicht ein, sondern führte seit den 1970ern zu einer Versorgungskrise. Der Zusammenbruch der Volkswirtschaft und die mangelnde Bonität Rumäniens zwang das Regime zum Export von Grundversorgungsgütern. Dennoch bewahrte Ceauşescu seine Macht durch eine Geheimpolizei (Securitate) und einen ausgeprägten Personenkult. Nach dem Mauerfall und der Wende 1989 in der DDR und den anderen Staaten des Ostblocks kam es jedoch zur Rumänischen Revolution. Demonstrationen forderten das Ende des Ceauşescu-Regimes, welches mit Gewalt reagierte, was zu mehr als 1000 Todesopfern führte. Nachdem sich die Armee mit den Demonstranten verbündet hatte, wurde Ceauşescu am 25. Dezember 1989 vor ein Militärgericht gestellt und standrechtlich erschossen.(youtube.com)

1225D: Bernstein dirigiert in Ost-Berlin

  • Es war ein musikalisches Denkmal für den Mauerfall: Am Weihnachtag 1989 dirigierte der Amerikaner Leonard Bernstein im Ost-Berliner Schauspielhaus Beethovens 9. Sinfonie. An dem berühmten Finalsatz "Ode an die Freude" nahm er dabei eine Textänderung vor. (dradio.de 2014)

1225D: Hinrichtung des Diktators Ceausescu in Rumänien

  • Târgoviste, Rumänien : Der gestürzte Diktator Nicolai Ceausescu, der seit 1965 nach dem Vorbild Stalins seine kommunistische Terrorherschaft errichtet hat, wird zusammen mit seiner Frau Elena durch ein Militärgericht zum Tode verurteilt. Als beide tot sind, spielt Radio Bukarest das Lied der Revolution von 1948: "Erwache, Rumäne, aus dem Todesschlaf." (aref.de)

1229D: Václav Havel wird Staatspräsident

  • Im Spätherbst 1989 brach das kommunistische Regime in der damaligen CSSR in nur wenigen Wochen wie ein Kartenhaus zusammen. Politbüro und Zentralkomitee traten zurück und am 29. Dezember wurde der Schriftsteller und Bürgerrechtler Václav Havel zum Staatspräsidenten gewählt. (dradio.de)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Zu Jahresbeginn verkündet Erich Honecker: „Die Mauer steht noch 100 Jahre“. In den folgenden Monaten erodiert jedoch seine Herrschaft. Zum Auslöser für Proteste von Bürgerrechtlern wird die Fälschung der Kommunalwahlen im Mai. Bestärkt werden die Oppositionellen durch die Reformen in Polen und Ungarn, während die blutige Niederschlagung der Protestbewegung in China Angst vor einer gewaltsamen Reaktion der Sicherheitskräfte auch in der DDR auslöst. Auch die wachsende Fluchtbewegung schwächt die DDR-Führung: Im August gelangen 600 Menschen über die ungarische Grenze nach Österreich. Im September drängen sich in Prag tausende DDR-Bürger in der Botschaft der Bundesrepublik und können wenig später ausreisen. Derweil steigt die Zahl der Demonstranten: Am 9. Oktober skandieren 70.000 Menschen in Leipzig „Wir sind das Volk!“; die Polizei greift nicht ein. Am 9. November schließlich fällt die Berliner Mauer. Jubelnd liegen sich Ost- und Westdeutsche in den Armen. Bereits im Dezember verhandeln Regierungsvertreter und Oppositionelle am „Runden Tisch“ miteinander. Derweil bahnt sich ein neuer Konflikt an: Während die meisten Bürgerrechtler eine demokratisch reformierte DDR anstreben, wird auf den Straßen die Forderung nach rascher Vereinigung mit der Bundesrepublik laut. (bpb.de/mediathek)

Darkness Visible: A Memoir of Madness (Styron)

  • Darkness Visible: A Memoir of Madness, auf Deutsch er­schienen unter dem Titel Sturz in die Nacht: Die Ge­schich­te einer Depression, ist ein autobio­graphi­sches Werk des amerika­nischen Schrift­stellers William Styron (1925–2006). Styron schildert darin eine Phase seines Lebens, in der er an einer suizidalen Depression litt. Es erschien erstmals im Dezember 1989 in der Zeit­schrift Vanity Fair; für diesen Beitrag wurde Styron 1990 der National Magazine Award für den besten Essay des Jahres zugesprochen. 1990 erschien Darkness Visible in etwas erweiterter Form als Buch und verkaufte sich seither millionen­fach. Der Text wurde nicht nur zu einem modernen Klassiker der amerika­nischen Literatur, sondern wird auch häufiger in der psychia­trischen Literatur zitiert sowie in der psycho­therapeu­tischen Ausbildung und Praxis eingesetzt. In den ersten beiden Jahren nach seinem Suizid­versuch trug sich Styron mit dem Gedan­ken, seine Erfah­rungen in fiktio­naler Form zu verarbeiten. Entspre­chend seiner Überzeu­gung, dass die verdrängte Ausein­ander­setzung mit dem Tod seiner Mutter ursächlich für seine Depres­sionen war, widmete er sich zunächst diesem Aspekt seines Leidens. (Artikel des Tages)

Humphrey (Kater)

  • Humphrey (1988-2006) war ein Kater, der vom Oktober 1989 bis zum 13. November 1997 in Downing Street No. 10, der Amtswohnung des britischen Premierministers, als Mäusefänger Dienst tat. Bis zu seiner Ausmusterung trug er den Titel Chief Mouser to the Cabinet Office. Humphrey diente somit unter den Premiers Margaret Thatcher, John Major und Tony Blair. Im Jahr 2005 erwirkte die englische Tageszeitung The Daily Telegraph unter Berufung auf ein neues Gesetz, den Freedom of Information Act 2000, die Herausgabe von Akten über Humphrey, die neue Erkenntnisse über seine Rolle zutage förderten. Das Dossier war vier Zentimeter dick.

Lambada (Titel von Kaoma)

  • Lambada ist der Titel eines Millionensellers der in Frankreich zusammengestellten internationalen Gruppe Kaoma aus dem Jahre 1989, der mit dem gleichnamigen Tanz eine Tanzwelle ausgelöst hat.

Moskau im Regen (Song von Flippers)

Northrop B-2

  • Northrop B-2 Spirit (englisch auch The Stealth Bomber) ist ein strategischer Langstreckenbomber, der ausschließlich von der United States Air Force betrieben wird. Sein herausragendes Merkmal ist die tarnkappenoptimierte Konstruktion, wodurch er wesentlich schwieriger zu entdecken und zu bekämpfen ist als konventionelle strategische Bomber. Die als Nurflügler ausgelegte B-2 gilt als das bei weitem teuerste Kampfflugzeug der Welt. Ursprünglich war die B-2 als Kernwaffenträger konzipiert, der im Konfliktfall die sowjetische Luftabwehr umgehen sollte, um dann tief im Hinterland feindliche Ziele mit einer großen Zahl an Nuklearwaffen zu bekämpfen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden allerdings zahlreiche Modifikationen vorgenommen, um auch eine breite Palette an konventionellen und präzisionsgelenkten Luft-Boden-Waffen einsetzen zu können. Der Erstflug der Northrop B-2 erfolgte am 17. Juli 1989. (Artikel des Tages)

Pump Up the Jam (Song von Technotronic)

  • "Pump Up the Jam" is the opening track on Technotronic's album Pump Up the Jam: The Album. The song was a worldwide hit, reaching number two in the United Kingdom in 1989. The song was also a landmark release for the Belgian EBM- and New Beat-influenced house music. It was able to tackle the tough American market and became the first house song to break into mainstream. It reached number two on the Billboard Hot 100. The song was later certified triple platinum. In 2005, it was remixed by internationally renowned DJ/producer D.O.N.S. who took it to number one on the British Dance Chart.

Roman "Was vom Tage übrigblieb" (Ishiguro)

  • Stevens, ein pflichtbewusster, emotionsloser Butler, dessen Vorname nie genannt wird, macht sich auf eine Autofahrt, die zur Lebensreise wird. Er gesteht sich kaum ein, dass er unterwegs ist, um eine verlorene Liebe wiederzugewinnen, und seine Gedanken verlieren sich in ausschweifenden Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit der Haushälterin Miss Kenton und die geschichtsträchtigen Ereignisse unter dem Dach seines Dienstherrn, der Kontakte zu den Nationalsozialisten knüpfte. So entsteht die Geschichte eines einfachen Mannes in der komplizierten Welt der englischen Oberschicht, das Porträt einer unsicheren Seele in der schützenden und zugleich abschirmenden Hülle kompromissloser Professionalität. Nach sechs Tagen steht Stevens am Ende der Reise am Meer – und vor den Trümmern seiner Existenz. Die Liebe ist auf immer verloren, und er muss sich eingestehen, dass seine exzellente Lebensleistung dadurch ihre Größe einbüßt, dass er sie im Dienst des falschen Herrn erbracht hat. Während Gott am siebten Tage ruhte, rafft sich Stevens noch einmal auf. Er lässt die Vergangenheit hinter sich und will das Beste machen aus dem, was vom Tage übrig bleibt. (getAbstract 2018)

Schweiz ohne Armee? Ein Palaver (Frisch)

  • "Schweiz ohne Armee? Ein Palaver" ist ein Prosatext in Dialogform des Schweizer Schriftstellers Max Frisch aus dem Jahr 1989. Er entstand aus Anlass einer Volksinitiative zur Abschaffung der Schweizer Armee, über die am 26. November 1989 abgestimmt wurde. In Form eines Palavers zwischen einem namenlosen Großvater, der mit Details aus Frischs eigener Biografie ausgestattet ist, und seinem Enkel Jonas werden Sinn und Unsinn der Schweizer Armee, Zustand und Zukunft der Schweizer Gesellschaft sowie die Aussichten der Volksabstimmung diskutiert. Frisch setzte mit Schweiz ohne Armee? seine in zahlreichen Texten geführte kritische Auseinandersetzung mit der Schweiz und ihrer historischen Sonderstellung fort und thematisierte erneut seinen eigenen Militärdienst als Kanonier während des Zweiten Weltkriegs. Obgleich Frischs letzter umfangreicher Text als literarisch wenig bedeutend gewertet wird und die Bühnenadaption bei der Theaterkritik eine skeptische Aufnahme fand, wurde Schweiz ohne Armee? in seinem Heimatland zum Politikum.

Super Mario Land

  • Super Mario Land ist ein von Nintendo für den Game Boy entwickeltes Jump-’n’-Run-Spiel. Die Erstveröffentlichung erfolgte in Japan am 21. April 1989. Später erschien das Spiel auch in Nordamerika und Europa als einer der Starttitel des Game Boy. Es handelt sich um das erste Super-Mario-Spiel für einen Handheld. Das Ziel des Spiels ist es, in der Rolle des titelgebenden Klempners Mario die vom Weltraum­monster Tatanga entführte Prinzessin Daisy zu retten. Als erstes Mario-Spiel wurde Land nicht unter der Leitung des Serien­gründers Shigeru Miyamoto entwickelt. Für die Entwicklung von Super Mario Land zeichnete die Nintendo-Abteilung Research & Development 1 verantwortlich. Die Ent­wicklungs­leiter waren Gunpei Yokoi und Satoru Okada, die beiden Hauptingeneure des Game Boy. Das Spiel wurde überwiegend positiv aufgenommen, was sich in den hohen Verkaufszahlen und einer 2011 erfolgten Wieder­ver­öffentlichung für die 3DS-Konsole widerspiegelt. 1992 brachte Nintendo den Nachfolger Super Mario Land 2: 6 Golden Coins auf den Markt. (Artikel des Tages)

Zeit und Freiheit (Bergson)

  • Zeit und Freiheit ist der deutsche Titel einer erstmals 1889 (dt. 1911) publizierten Abhandlung des französischen Philosophen und Literaturnobelpreisträgers Henri Bergson, in der er den Versuch unternimmt, ›Freiheit‹ in einem Dreischritt durch die Zurückweisung der uneingeschränkten Gültigkeit bzw. Anwendbarkeit naturwissenschaftlicher Quantifizierungsbestreben und der mit diesen verbundenen materialistischen und deterministischen Theoreme zu sichern.
  • In seinem 1889 erschienenen Hauptwerk Zeit und Freiheit holt der junge Henri Bergson zu einem Rundumschlag gegen Positivismus, Rationalismus und vor allem gegen Kants mechanistischen Zeitbegriff aus. Was wir als Zeit erleben, so die provokante These des französischen Philosophen, ist tatsächlich ein Konstrukt unseres Bewusstseins. Unser zur Abstraktion fähiger Verstand ordnet Gefühle und Empfindungen, als handelte es sich dabei um Gegenstände im Raum. In Wirklichkeit aber fließen Bewusstseinsströme ineinander und färben psychische Zustände auf unser gesamtes Innenleben ab. Dieses ständige Werden und Vergehen ist nach Bergson die wahre Zeit, die sich weder messen noch mit dem Verstand analysieren, sondern nur intuitiv erfassen lässt. Unter der Kruste unseres oberflächlichen Ichs lagert ein tieferes Ich, das es zu entdecken gilt. Ohne ins Esoterische zu verfallen, weist Bergson auf die Grenzen unseres Intellekts hin und fordert, dass wir uns auf das innere Erleben konzentrieren, statt wie Automaten zu funktionieren. Sein Werk übte großen Einfluss auf Philosophie und Literatur der Moderne aus. (getAbstract)

Quellen

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