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LEXIKON
- Die Denisova-Menschen sind eine Population der Gattung Homo. In der englischsprachigen Fachliteratur werden sie Denisova hominins oder kurz Denisovans genannt. Sie lebten vor rund 40.000 Jahren – während der Altsteinzeit – im Altai-Gebirge im südlichen Sibirien. Belegt ist die Existenz dieser Population bislang nur durch drei kleine Fossilien aus der Denisova-Höhle: durch einen hinteren Backenzahn sowie durch den Knochen eines kleinen Fingers und einer Zehe. Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde der Fingerknochen im März 2010, der Zahn im Dezember 2010 und der Zehenknochen im März 2011. Johannes Krause und Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig gelang es im Jahr 2010, die DNA aus den Mitochondrien (die mtDNA) des Fingerknochens mit Hilfe der DNA-Sequenzierung auszuwerten. Die Bekanntgabe der Ergebnisse dieser DNA-Analyse sorgte für weltweites Aufsehen, da das Fossil als Beleg für eine bis dahin unbekannte, nur entfernt mit Neandertalern und anatomisch modernen Menschen verwandte Population der Gattung Homo interpretiert wurde. Demnach hatte vor rund 40.000 Jahren neben den bis dahin bekannten Populationen des Neandertalers und des Homo floresiensis noch eine dritte Gemeinschaft von entfernten, aber eindeutig zur Gattung Homo gehörigen Verwandten des anatomisch modernen Menschen existiert. (Artikel des Tages)
QUELLEN
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12.04.2009 Artikel eröffnet
23.10.2017 Grundstock erstellt