1611: Unterschied zwischen den Versionen
Rk (Diskussion | Beiträge) (5. Madrigalbuch (Gesualdo)) |
Rk (Diskussion | Beiträge) (Tenebrae-Responsorien (Gesualdo)) |
||
Zeile 65: | Zeile 65: | ||
*''Der Sturm'' gilt traditionell als das letzte Theaterstück von William Shakespeare (1564–1616). Es wurde am 1. November 1611 im Whitehall Palace in London aufgeführt; möglicherweise handelte es sich hierbei um die Uraufführung. In der Hauptfigur Prospero wurde seit dem 18. Jahrhundert gerne Shakespeare selbst gesehen, der am Ende seiner Schaffenszeit seiner „Zaubermacht“ entsage. | *''Der Sturm'' gilt traditionell als das letzte Theaterstück von William Shakespeare (1564–1616). Es wurde am 1. November 1611 im Whitehall Palace in London aufgeführt; möglicherweise handelte es sich hierbei um die Uraufführung. In der Hauptfigur Prospero wurde seit dem 18. Jahrhundert gerne Shakespeare selbst gesehen, der am Ende seiner Schaffenszeit seiner „Zaubermacht“ entsage. | ||
*Das Drama ''Der Sturm'' gehört zu Shakespeares komplexesten Stücken, obwohl es, oberflächlich betrachtet, sehr einfach gestrickt ist: Ein entmachteter Herzog beschwört mithilfe seines magischen Dieners einen Sturm herauf, um seine Feinde auf seine Insel zu locken und sich grausam an ihnen zu rächen – und um seine Tochter mit dem Prinzen zu verkuppeln. Der Plan ist klar, die Ausführung zauberhaft: Mit vielen magischen Tricks entfesselt Prospero, der von Interpreten gern als Alter Ego Shakespeares betrachtet wird, ein Illusionsspiel sondergleichen und entgeht dabei souverän den Attacken versoffener Schiffbrüchiger und fischschuppiger Ungeheuer. Zu Shakespeares Zeit bot sich das Bild der einsamen Insel geradezu als Projektionsfläche für Ängste an: Man grauste sich vor den fremden Völkern, von denen die Seefahrer berichteten. Obwohl uns dieses Gefühl mit der immer weitergehenden Erschließung der Welt abhandengekommen ist, gehört ''Der Sturm'' auch für heutige Leser zu Shakespeares faszinierendsten Werken. [http://www.getabstract.com/ShowAbstract.do?dataId=14190 (getAbstract)] | *Das Drama ''Der Sturm'' gehört zu Shakespeares komplexesten Stücken, obwohl es, oberflächlich betrachtet, sehr einfach gestrickt ist: Ein entmachteter Herzog beschwört mithilfe seines magischen Dieners einen Sturm herauf, um seine Feinde auf seine Insel zu locken und sich grausam an ihnen zu rächen – und um seine Tochter mit dem Prinzen zu verkuppeln. Der Plan ist klar, die Ausführung zauberhaft: Mit vielen magischen Tricks entfesselt Prospero, der von Interpreten gern als Alter Ego Shakespeares betrachtet wird, ein Illusionsspiel sondergleichen und entgeht dabei souverän den Attacken versoffener Schiffbrüchiger und fischschuppiger Ungeheuer. Zu Shakespeares Zeit bot sich das Bild der einsamen Insel geradezu als Projektionsfläche für Ängste an: Man grauste sich vor den fremden Völkern, von denen die Seefahrer berichteten. Obwohl uns dieses Gefühl mit der immer weitergehenden Erschließung der Welt abhandengekommen ist, gehört ''Der Sturm'' auch für heutige Leser zu Shakespeares faszinierendsten Werken. [http://www.getabstract.com/ShowAbstract.do?dataId=14190 (getAbstract)] | ||
'''Tenebrae-Responsorien (Gesualdo)''' | |||
*Eintrag im Klassikarchiv [http://www.classicalarchives.com/work/172216.html#tvf=tracks&tv=about (classicalarchives.com)] | |||
*Eintrag im Klassikarchiv [http://www.classicalarchives.com/work/174316.html#tvf=tracks&tv=about (classicalarchives.com)] | |||
*Soviel Leid und Sünde, Trauer und Zerknirschung - und der Komponist kostet in seiner Musik jeden Moment aus. Nach den selbstquälerischen Liebesmadrigalen wandte sich der Komponist Carlo Gesualdo dem Geschehen der Karwoche zu: Verrat, Folterung, Kreuzigung und Tod Jesu, wie es die Texte der Tenebrae-Responsorien darstellen. Und dieses qualvolle Geschehen spornte ihn erneut zu einem musikalischen Meisterwerk an, den Tenebrae-Responsorien (1611). Viele Vokalensembles und Kammerchöre haben diesen Zyklus ganz oder teilweise aufgenommen. Über die Resultate diskutieren Susanne Kübler und Andreas Werner in einer Diskothek von Roland Wächter. [http://www.srf.ch/sendungen/diskothek/carlo-gesualdo-tenebrae-responsorien-1611 (SRF Diskothek im Zwei 2014)] | |||
==QUELLEN== | ==QUELLEN== |
Version vom 27. April 2014, 12:38 Uhr
FEBRUAR
0226D: Johannes Kepler erfindet das astronomische Fernrohr
- Es war einst Galilei, der das allgemeine Fernrohr in die Astronomie einführte - zumindest rudimentär. Allerdings wusste selbst er nicht, warum man damit weit entfernte Dingen sehen konnte. Erst dem deutschen Mathematiker und Astronomen Johannes Kepler gelang es, den zugrunde liegenden physikalischen Mechanismus zu klären. (dradio.de)
APRIL
0420D: Macbeth.
- Die Tragödie Macbeth (engl. The Tragedy of Macbeth) wurde um 1606 von William Shakespeare geschrieben und stellt eines seiner bekanntesten Werke dar. Sie beschreibt den Aufstieg des königlichen Heerführers Macbeth zum König von Schottland, seinen Wandel zum Tyrannen und seinen Fall. Shakespeare verwob in diesem Drama geschichtliche Fakten über den historischen König Macbeth und den zeitgenössischen Jakob I. mit Aberglauben, Mythologie und Fiktion.
- Vermutlich im Jahr 1611 wurde erstmals "Macbeth" von William Shakespeare aufgeführt. Zumindest ist die Vorstellung im Londoner Globe-Theatre die erste belegte Aufführung des Dramas, das heute zu den populärsten Werken Shakespeares gehört. Vor 395 Jahren schilderte der Arzt und Astrologe Simon Forman seine Eindrücke und schuf damit ein wichtiges Dokument zur Theatergeschichte. (dradio.de)
- Das Entstehungsjahr von "Macbeth" ist noch umstritten, aber die erste historisch belegte Aufführung fand am 20. April 1611 statt. Seitdem gehört die Tragödie um den schottischen König zu Shakespeares erfolgreichsten Dramen. (dradio.de)
JUNI
0623D: der englische Seefahrer Henry Hudson wird von seiner Schiffsbesatzung ausgesetzt
- Die fanatische Suche nach der Nordwestpassage in Richtung Indien endete für ihn im Nebel des Polarwinters: 1611 wurde Henry Hudson, Kapitän der "Discovery", von seiner meuternden Mannschaft dem Meer überlassen. (dradio.de)
LEXIKON
- Go-Mizunoo (15961680) war von 1611 bis 1629 Tennō von Japan. Er regierte als Nachfolger von Go-Yōzei. Seine Gemahlin war Tokugawa Kazuko, eine Tochter des Shōgun Tokugawa Hidetada. Sie war auch die Mutter seiner Tochter und späteren Meishō-tennō.
- Der Kalmarkrieg (schwedisch Kalmarkriget) von 1611 bis 1613 bezeichnet einen militärischen Konflikt zwischen den Königreichen Dänemark und Schweden.
König Gustav II. Adolf (Schweden)
- Gustav II. Adolf (1594-1632) aus der Herrscherfamilie der Wasa stammend, war von 1611 bis 1632 König von Schweden und eine der schillerndsten Figuren der schwedischen Geschichte im Allgemeinen und des Dreißigjährigen Krieges im Besonderen. Er trug durch sein militärisch-politisches Handeln wesentlich dazu bei, dass Schweden eine Hegemonialstellung im nördlichen Europa erreichte, welche bis Anfang des 18. Jahrhunderts Bestand hatte.
5. Madrigalbuch (Gesualdo)
- Er war eine schillernde Persönlichkeit, der italienische Komponist Carlo Gesualdo, Fürst von Venosa. Sein Leben gab über Jahrhunderte Anlass zu wilden Spekulationen, nicht zuletzt, weil er seine erste Ehefrau und ihren Liebhaber in flagranti ertappt und ermordet hatte. In dieser Diskothek stehen sich verschiedene Aufnahmen seines fünften Madrigalbuchs («Quinto libro dei madrigali») gegenüber, fünfstimmige Madrigale voller Dissonanzen, die auch für heutige Ensembles ausserordentlich schwer zu singen sind. Eva Oertle diskutiert mit dem Musikwissenschaftler Martin Kirnbauer und dem Dirigenten Laurent Gendre über die unterschiedlichen Aufnahmen. (DRS2 Diskothek im Zwei)
- W5.13 Gioite voi col canto
- W5.17 S'io non miro non moro
- W5.19 Itene, O miei sospiri
- W5.23 Dolcissima mia vita (classicalarchives.com)
- W5.27 O dolorosa gioia
- W5.31 Qual fora, donna
- W5.33 Felicissimo sonno
- W5.37 Se vi duol il mio duolo
- W5.42 Occhi del mio cor vita
- W5.45 Languisce al fin (classicalarchives.com)
- W5.49 Mercè grido piangendo (classicalarchives.com)
- W5.51 O voi, troppo felici
- W5.54 Correte, amati, a prova
- W5.57 Asciugate i begli occhi (classicalarchives.com)
- W5.60 Tu m'uccidi, o crudele (classicalarchives.com)
- W5.64 Deh, coprite il bel seno
- W5.67a Poichè l'avida sete
- W5.72 O tenebroso giorno
- W5.76 Se tu fuggi, io non resto
- W5.79 T'amo, mia vita!
- Der Ochsenkrieg 1611 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Erzbistum Salzburg und dem Herzogtum Bayern.
Schauspiel Das Wintermärchen (Shakespeare)
- William Shakespeares spätes Stück Das Wintermärchen wurde von den Herausgebern der ersten Folioausgabe von 1623 den Komödien zugeordnet. In neuerer Zeit wird es zusammen mit Cymbeline, Der Sturm und Perikles, Prinz von Tyrus als Romanze bezeichnet, ein Sammelbegriff, der den eher düsteren Grundkonflikten dieser Stücke gerechter wird.
- Mit Shakespeares berühmtesten Dramen lässt sich das zum Spätwerk gehörende Wintermärchen nicht vergleichen, und jahrhundertelang wurde es von Kritikern als Beweis herangezogen, dass der große englische Dramatiker im Alter etwas flügellahm geworden sei und keine überragenden Figuren mehr geschaffen habe. Im Mittelpunkt des Stücks steht der von Eifersucht verblendete sizilianische König Leontes, der sein eigenes Glück zerstört, indem er seine Frau anklagt, seinen Sohn in den Tod treibt und seine neugeborene Tochter aussetzen lässt. Erst 15 Jahre später findet er dank wundersamer Wendungen seinen Seelenfrieden. Das Wintermärchen ist eine originelle, wenn auch teilweise etwas verwirrende Gestaltung jenes traditionsreichen Genres, das man als „Romanze“ bezeichnet. Es enthält sowohl ernsthafte wie auch komödiantische Elemente und besticht durch Spannung, Charme, Witz und überraschende Einfälle. Der Zuschauer wird – untypisch für Shakespeare – nicht ins Vertrauen gezogen, sondern ist am Schluss ebenso überrascht wie die Figuren auf der Bühne. Heutige Kritiker sehen in den unglaublich anmutenden Wendungen keine Schwäche, sondern einen Beweis dafür, wie souverän der alte Shakespeare mit literarischen Konventionen umging. (getAbstract)
Schauspiel Der Sturm (Shakespeare)
- Der Sturm gilt traditionell als das letzte Theaterstück von William Shakespeare (1564–1616). Es wurde am 1. November 1611 im Whitehall Palace in London aufgeführt; möglicherweise handelte es sich hierbei um die Uraufführung. In der Hauptfigur Prospero wurde seit dem 18. Jahrhundert gerne Shakespeare selbst gesehen, der am Ende seiner Schaffenszeit seiner „Zaubermacht“ entsage.
- Das Drama Der Sturm gehört zu Shakespeares komplexesten Stücken, obwohl es, oberflächlich betrachtet, sehr einfach gestrickt ist: Ein entmachteter Herzog beschwört mithilfe seines magischen Dieners einen Sturm herauf, um seine Feinde auf seine Insel zu locken und sich grausam an ihnen zu rächen – und um seine Tochter mit dem Prinzen zu verkuppeln. Der Plan ist klar, die Ausführung zauberhaft: Mit vielen magischen Tricks entfesselt Prospero, der von Interpreten gern als Alter Ego Shakespeares betrachtet wird, ein Illusionsspiel sondergleichen und entgeht dabei souverän den Attacken versoffener Schiffbrüchiger und fischschuppiger Ungeheuer. Zu Shakespeares Zeit bot sich das Bild der einsamen Insel geradezu als Projektionsfläche für Ängste an: Man grauste sich vor den fremden Völkern, von denen die Seefahrer berichteten. Obwohl uns dieses Gefühl mit der immer weitergehenden Erschließung der Welt abhandengekommen ist, gehört Der Sturm auch für heutige Leser zu Shakespeares faszinierendsten Werken. (getAbstract)
Tenebrae-Responsorien (Gesualdo)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Soviel Leid und Sünde, Trauer und Zerknirschung - und der Komponist kostet in seiner Musik jeden Moment aus. Nach den selbstquälerischen Liebesmadrigalen wandte sich der Komponist Carlo Gesualdo dem Geschehen der Karwoche zu: Verrat, Folterung, Kreuzigung und Tod Jesu, wie es die Texte der Tenebrae-Responsorien darstellen. Und dieses qualvolle Geschehen spornte ihn erneut zu einem musikalischen Meisterwerk an, den Tenebrae-Responsorien (1611). Viele Vokalensembles und Kammerchöre haben diesen Zyklus ganz oder teilweise aufgenommen. Über die Resultate diskutieren Susanne Kübler und Andreas Werner in einer Diskothek von Roland Wächter. (SRF Diskothek im Zwei 2014)
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
03.08.2010 Artikel eröffnet
24.12.2011 Grundstock erstellt