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*In den ersten Nachwendemonaten zeichnete sich immer mehr ab, dass die vier Siegermächte einem vereinten Deutschland zustimmen würden. Nun wurde kontrovers über die Art der Wiedervereinigung diskutiert. Schließlich beschloss die DDR-Volkskammer am 23. August 1990 den Beitritt nach Artikel 23 des Grundgesetzes. [http://www.deutschlandfunkkultur.de/im-eilverfahren-zur-wiedervereinigung.932.de.html?dram:article_id=130907 (dradio.de 2010)] | *In den ersten Nachwendemonaten zeichnete sich immer mehr ab, dass die vier Siegermächte einem vereinten Deutschland zustimmen würden. Nun wurde kontrovers über die Art der Wiedervereinigung diskutiert. Schließlich beschloss die DDR-Volkskammer am 23. August 1990 den Beitritt nach Artikel 23 des Grundgesetzes. [http://www.deutschlandfunkkultur.de/im-eilverfahren-zur-wiedervereinigung.932.de.html?dram:article_id=130907 (dradio.de 2010)] | ||
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Version vom 25. Februar 2018, 11:40 Uhr
Januar
0107D: Schiefer Turm von Pisa gesperrt
- 07.01.1990: Gleich nach den ersten vier Stockwerken geriet der Turm von Pisa in Schräglage. Das war im Jahr 1178, hinderte aber niemanden, an diesem Wunder der Schwerkraft immer weiter zu bauen. Am 7. Januar 1990 hieß es dann dennoch "Geschlossen!" am Turm. Es sei ein Wunder, dass er überhaupt noch stehe, meinten die Fachleute. (BR2 Kalenderblatt)
0119D: sowjetische Truppen besetzen Baku
- Mit dem Zerfall der Sowjetunion eskalierte der schon lang schwelende Konflikt zwischen Armeniern und Aserbaidschanern: Am 19. Januar 1990 marschierten sowjetische Truppen in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku ein. (dradio.de)
0125D: Avianca-Flug 52
- Avianca Flug 52 war ein Linienflug der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca vom El Dorado International Airport in Bogotá zum John F. Kennedy International Airport in New York City. Die Boeing 707-321B stürzte am 25. Januar 1990 in Folge von Treibstoffmangel ab.
Februar
0202D: Verbot des ANC wird aufgehoben
- 1989 gab es gleich an mehreren Orten politische Veränderungen. Der einstige Ostblock brach zusammen, die Mauer fiel. In Südafrika hingegen herrschte noch immer die Apartheid. Und so war die Rede des Präsidenten Frederik Willem de Klerk am 2. Februar 1990, in der er das ANC-Verbot aufhob, mit großer Spannung erwartet worden. (dradio.de)
0205D: Vertreter der Oppositionsparteien treten in die DDR-Regierung unter Hans Modrow ein
- Ende 1989 ist die Zukunft der DDR ungewiss. Seit Wochen verhandeln in Ost-Berlin Bürgerrechtler und Vertreter der Staatsmacht am Runden Tisch. Ziel der Opposition: Voraussetzungen für freie Wahlen schaffen. Vor 20 Jahren traten Vertreter der Oppositionsbewegung in die Regierung von Hans Modrow ein. (dradio.de)
0214D: Pale Blue Dot
- "Pale Blue Dot" (engl. „hellblauer Punkt“) ist der Name eines Fotos der Erde, aufgenommen von der Raumsonde Voyager 1 aus einer Entfernung von etwa 6,4 Milliarden Kilometern, der größten Distanz, aus der jemals ein Foto der Erde gemacht wurde. Das Bild entstand am 14. Februar als Teil einer Serie von 60 Bildern, die das gesamte Sonnensystem mit sechs sichtbaren Planeten zeigt. (Wikipedia)
März
0301D: Treuhandanstalt (Deutschland DDR)
- Die Treuhandanstalt (THA, auch kurz „Treuhand“) war eine in der Spätphase der DDR gegründete bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts in Deutschland, deren Aufgabe es war, die Volkseigenen Betriebe der DDR nach den Grundsätzen der Marktwirtschaft zu privatisieren oder, wenn das nicht möglich war, stillzulegen und die „Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern“ (§ 8 Treuhandgesetz). Im Umfeld der Privatisierung kam es zu Fällen von Fördermittelmissbrauch und Wirtschaftskriminalität.
- Was sollte aus den volkseigenen Betrieben und Kombinaten der DDR werden, als deren Ende absehbar war? Am 1. März 1990 wurde die "Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums" gegründet. Als "Treuhand-Anstalt" wurde sie berühmt und berüchtigt. (BR2 Kalenderblatt)
0318D: Volkskammerwahl (Deutschland DDR)
- Die Volkskammerwahl 1990 war die erste und gleichzeitig auch letzte Wahl zur Volkskammer der DDR, die demokratischen Wahlgrundsätzen entsprach. Sie fand am 18. März 1990 statt. Ursprünglich war die Wahl für den 6. Mai 1990 vorgesehen, aber aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse und der Notwendigkeit zur Herstellung einer handlungsfähigen und legitimierten Regierung wurde die Volkskammerwahl anderthalb Monate vorverlegt. Sieger war das Wahlbündnis Allianz für Deutschland, bestehend aus der ehemaligen Blockpartei CDU mit dem Spitzenkandidaten Lothar de Maizière, der neu gegründeten und der westdeutschen CSU nahestehenden Deutschen Sozialen Union (DSU) und dem Demokratischen Aufbruch (DA). Spitzenkandidat der DSU war Hans-Wilhelm Ebeling, der Spitzenkandidat des DA war Wolfgang Schnur, dem drei Tage vor der Wahl seine Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter des MfS nachgewiesen worden war. Die neu gegründete und bis zum Wahltag als Favoritin gewertete Sozialdemokratische Partei in der DDR (ursprünglich SDP, zum Zeitpunkt der Wahl als SPD abgekürzt) – unter Spitzenkandidat Ibrahim Böhme, der später ebenfalls als Inoffizieller Mitarbeiter des MfS enttarnt wurde – kam unerwartet nur auf knapp 22 % der Stimmen. Zu vergeben waren 400 Mandate. Es galt ein reines Verhältniswahlrecht. Eine Sperrklausel gab es nicht. Listenvereinigungen waren zulässig. Diese Möglichkeit wurde, beispielsweise in Form des Bundes Freier Demokraten, des Aktionsbündnisses Vereinigte Linke und der Alternativen Jugendliste (AJL), auch genutzt. Die gesamte DDR war ein Wahlgebiet. Die Sitzzuteilung erfolgte nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren. Somit konnten Parteien und Wahlvereinigungen bereits ab ca. der einem halben Mandat entsprechenden Stimmenzahl (0,125 %) Abgeordnete in die Volkskammer entsenden. Die Wahlbeteiligung lag bei 93 %.
- Nach den turbulenten Zeiten des Mauerfalls fanden am 18. März 1990 die ersten freien, demokratischen Wahlen in der DDR statt. Die ehemalige Blockpartei CDU konnte die überwiegende Zahl der Stimmen für sich verbuchen. Die Sozialdemokraten schnitten unerwartet schlecht ab. (dradio.de)
0325D: freie Wahlen in Ungarn
- Nach mehr als vier Jahrzehnten kommunistischer Herrschaft fand am 25. März 1990 die erste freie, demokratische Wahl in Ungarn statt. Sie besiegelte das Ende der "Diktatur des Proletariats" und das Ende des Einparteiensystems in Ungarn. (dradio.de 2015)
April
0515D: Greta Garbo
- Greta Garbo (* 18. September 1905 in Stockholm als Greta Lovisa Gustafsson; † 15. April 1990 in New York) war eine schwedisch-US-amerikanische Filmschauspielerin. Sie gilt als Hollywood-Ikone und wurde vom American Film Institute im Jahr 1999 auf Platz 5 der 25 größten weiblichen Leinwandlegenden aller Zeiten gewählt. Aufgrund ihrer zeitlosen Schönheit und ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung erhielt sie von der Presse Beinamen wie „die Göttliche“ oder „schwedische Sphinx“. Garbos Filmkarriere begann Anfang der 1920er Jahre und dauerte knapp zwei Jahrzehnte. Ihr Filmdebüt gab sie 1922 in der schwedischen Komödie Luffar-Petter. Der Durchbruch zum internationalen Star gelang ihr 1927 an der Seite von John Gilbert in dem Spielfilm Es war. Gemeinsam mit Gilbert bildete sie ein populäres Leinwandpaar. Im Gegensatz zu vielen anderen Stars der Stummfilm-Ära schaffte Greta Garbo den Sprung in den Tonfilm mit Anna Christie. Mit tragischen Frauenrollen in Filmen wie Mata Hari, Menschen im Hotel, Königin Christine (1933) und Anna Karenina konnte sie an den Erfolg anknüpfen. Nach 1941 zog sie sich ins Privatleben zurück. (Artikel des Tages)
0424D: Hubble-Weltraumteleskop
- Das Hubble-Weltraumteleskop blickt oberhalb der Erdatmosphäre in die Tiefen des Alls und funkt gestochen scharfe Bilder von fernen Galaxien, schillernden Gasnebeln oder glänzenden Sternhaufen zur Erde. Völlig ungestört von Wolken und Luftunruhe liefert es atemberaubende Einblicke in den Kosmos. (dradio.de 2010)
0428D: Dresdner Eislöwen
- Die Dresdner Eislöwen sind eine Eishockeymannschaft aus Dresden, die aus dem am 28. April 1990 gegründeten Verein Eissportclub Dresden e. V. hervorgegangen ist. Der seit 2000 in die Betriebsgesellschaft ESCD Dresden mbH ausgelagerten Mannschaft gelang in der Saison 2007/08 der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der Spielbetrieb des Nachwuchses und der Amateurmannschaft wurde zwischen 2001 und 2008 in den EHC „Neue Eislöwen“ Dresden e. V. ausgelagert. Zum Verein gehört zudem die Sledge-Eishockey-Mannschaft der Cardinals Dresden, die in der Deutschen Sledge-Eishockey Liga spielt. Die Mannschaften des Vereins tragen ihre Heimspiele in der 2007 fertiggestellten EnergieVerbund Arena aus, die bis zu 4200 Zuschauern Platz bietet. In der Eishalle an der Pieschener Allee versammelte sich der „harte Kern“ der Fans meist im südlichen Teil der großen Stehplatztribüne, von wo aus die Fangesänge angestimmt wurden. Aufgrund der geographischen Nähe existieren Rivalitäten zu den anderen sächsischen Eishockeyvereinen, insbesondere zu den Lausitzer Füchsen. Dies äußert sich zum einen in einer angeheizten bis aggressiven Stimmung bei den Spielen beider Mannschaften, zum anderen in einem erhöhten Sicherheitsaufwand durch Security und Polizei sowie in regelmäßig ausverkauften Eishallen bei diesen Derbys. (Artikel des Tages)
MAI
0504D: IG Metall und Arbeitgebervertreter beschließen die 35-Stunden-Woche
- "Das Kapital ist verstorbene Arbeit", schrieb Karl Marx. Dem folgend, waren die Kämpfe der Arbeiterbewegung Arbeitszeitkämpfe. Vor 20 Jahren erzielten die Gewerkschaften dabei den bisher letzten großen Durchbruch. (dradio.de 2010)
0505D: Eurovision Song Contest
- Toto Cutugno gewinnt in Zagreb mit dem Lied Insieme 1992 für Italien die 35. Auflage des Eurovision Song Contest.
0505D: "Zwei-plus-Vier-Gespräche" zur deutschen Wiedervereinigung
- Nach dem Zusammenbruch der DDR nutzte die Regierung Kohl/Genscher die historische Gelegenheit, die Zustimmung der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs für die Wiedervereinigung einzuholen. (dradio.de 2005) (dradio.de 2010)
0518D: Staatsvertrag über die Schaffung einer Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion unterschrieben
- Unmittelbar nach dem Mauerfall haben wohl viele nicht damit gerechnet, dass Ost- und Westdeutschland kein ganzes Jahr später wieder vereinigt sein würden. Manche dachten gar an eine Union zunächst zweier deutscher Staaten - beide mit sozialer Marktwirtschaft. (dradio.de 2010)
0521D: Keine Feierlaune beim Trabant-Jubiläum
- Für den Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der DDR steht auch der Trabant. Motor und Design dieses Autos entwickelten sich über Jahrzehnte nicht weiter. 1990 verließ der dreimillionste Trabant das Werk. Und keiner freute sich. (dradio.de 2015)
0522D: die beiden jemenitischen Staaten werden wieder vereint
- 1990 wurde aus dem lange geteilten Deutschland wieder ein Staat. Im selben Jahr beschlossen auch die Regierungen der Arabischen Republik Jemen und der Demokratischen Volksrepublik Jemen, sich nach Jahrzehnten der politischen Teilung wieder zu vereinen. (dradio.de 2010)
0527D: S-Bahn Zürich
- Die S-Bahn Zürich bzw. Zürcher S-Bahn ist am 27. Mai 1990 als flächendeckendes S-Bahn-System auf dem Gebiet des Kantons Zürich und den angrenzenden Regionen eröffnet worden. Sie gilt als Vorreiterin weiterer S-Bahn-Projekte in der Schweiz. Auf einer Streckennetzlänge von 380 Kilometern werden 171 Stationen und Bahnhöfe von 28 S-Bahn-Linien bedient. Im Jahr 2010 benutzten täglich 394.516 Reisende die Züge der S-Bahn Zürich. Die Planung und Umsetzung des Angebots erfolgt durch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) als marktverantwortliches Unternehmen im Auftrag des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV), der für die Leistungsbestellung und Finanzierung zuständig ist. Die Fahrleistungen erbringen mehrere Bahngesellschaften. Aufgrund wachsender Passagierzahlen erweitert der Zürcher Verkehrsverbund mit jedem Fahrplanwechsel einzelne Fahrleistungen, während das Liniennetz im Rahmen sogenannter Teilergänzungen vergrössert wird. Von dem aktuellen Grossbauprojekt der Durchmesserlinie – einer neuen Direktverbindung vom Bahnhof Zürich Altstetten durch den neuen unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse unter dem Zürcher Hauptbahnhof und den 4,8 Kilometer langem Weinbergtunnel zum Bahnhof Zürich Oerlikon – erhoffen sich die SBB schnellere Verbindungen und eine Steigerung der Kapazitäten der S-Bahn und des Fernverkehrs rund um den Zürcher Eisenbahnknoten. (Artikel des Tages)
- Ende Mai 1990 fuhr die erste doppelstöckige S-Bahn der Schweiz in den Bahnhof Zürich Stadelhofen ein. Heute, 25 Jahre später, ist die Zürcher S-Bahn das Rückgrat im dichten Verkehr rund um die grösste Schweizer Stadt. Wie ist aus einer Utopie ein Verkehrssystem entstanden, das jeden Tag Hunderttausende transportiert? Und wie könnte die S-Bahn in 25 Jahren aussehen? Wir sprechen mit Felix Feurer: Er war praktisch sein ganzes Berufsleben bei der SBB und bei der Entwicklung und der Entstehung der S-Bahn ganz nahe dabei. (SRF Zeitblende 2015)
Juni
0601D: ROSAT (Satellit)
- ROSAT (von Röntgensatellit) war ein als Röntgenobservatorium ausgelegter Satellit. Der mit 2426 Kilogramm bislang schwerste deutsche Satellit kostete 560 Millionen DM (mit US- und britischer Beteiligung), war von 1990 bis 1999 in Betrieb und wurde am 23. Oktober 2011 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerstört.
JULI
0705D: NATO-Gipfel sucht eine neue Ausrichtung
- Das Ende des Kalten Krieges war auch das Ende des Warschauer Paktes. Doch auch für die NATO musste ein neues Konzept her - der Gegner war abhanden gekommen. Darüber berieten die Staats- und Regierungschefs auf dem Londoner NATO-Gipfel im Juli 1990. (dradio.de 2010)
0708D: Fußball-Weltmeisterschaft
- Durch einen von Andreas Brehme verwandelten Foulelfmeter gegen Argentinien gewinnt die DFB-Auswahl das Finale der 14. Fußball-WM mit 1:0 und wird zum dritten Mal Weltmeister.
0716D: Treuhandanstalt
- Das Jahr 1990 ist das Jahr des Umbruchs. Die Treuhandanstalt soll das sogenannte Volkseigentum, welches zuvor der Staats- und Parteiführung der SED unterstand, treuhänderisch verwalten. Dadurch soll es der Allgemeinheit bewahrt bleiben. Es kommt jedoch anders. Die meisten der über 8.000 volkseigenen Betriebe werden stillgelegt. (dradio.de 2015)
0716D: Kohl und Gorbatschow verhandeln im Kaukasus
- Als "Wunder vom Kaukasus" sind sie in die Geschichte eingegangen: die Verhandlungen des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl mit dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow, die sie vom 14. bis 16. Juli 1990 in Moskau und im Kaukasus, Gorbatschows Heimat, führten. Verhandlungen, die der "äußeren Einheit" Deutschlands den Weg ebneten. (dradio.de 2010)
0721D: Pink Floyd spielen an der Berliner Mauer
- Als am 2. Juli Pink Floyd beim Live 8 zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in der Urbesetzung auftraten, war dies ein von den Fans lang herbeigesehnter Tag. Roger Waters, der Schöpfer von "The Wall" konnte mit seinem Konzert an der Berliner Mauer, heute vor 15 Jahren, die Fan-Erwartungen nur teilweise erfüllen. (dradio.de 2005)
- Am 21. Juli 1990 wurde "The Wall" am Potsdamer Platz aufgeführt. Die Rockoper von Pink-Floyd-Bassist Roger Waters war nicht nur ein großes Pop-Ereignis, sondern hatte an diesem Ort zwischen Ost und West eine ganz besondere Symbolkraft. (dradio.de 2015)
0722D: die DDR-Volkskammer beschliesst die Bildung von Ländern in der DDR
- Das Ergebnis der ersten freien Wahlen zur DDR-Volkskammer im März 1990 hat gezeigt, dass die Mehrheit der DDR-Bürger ein vereinigtes Deutschland will. Und dazu gehörte auch die Auflösung der zentralistischen Strukturen zugunsten eines föderalen Ländersystems. (dradio.de 2010)
AUGUST
0802D: Zweiter Golfkrieg
- Der Zweite Golfkrieg begann mit der gewaltsamen Annexion Kuwaits durch den Irak am 2. August 1990. Nachdem der Irak bis zum 15. Januar 1991 der Resolution 678 des UN-Sicherheitsrates nicht Folge leistete, begann am Tag danach eine Koalition angeführt von den Vereinigten Staaten mit Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits. In Bezug auf die verwendeten Rüstungsgüter und den Mobilisierungsgrad der Kriegsparteien war der Zweite Golfkrieg der schwerste Krieg seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Für das Ereignis und den Ablauf des Zweiten Golfkrieges war das Ende des Kalten Krieges als eine sicherheitspolitische Konvention und als Epoche der Weltgeschichte von unmittelbarer Bedeutung. Den Vereinigten Staaten gelang es, intern und in Europa die Decknamen ihres zweistufigen militärischen Gegenschlages zu popularisieren. Während die Operation Desert Shield ("Unternehmen Wüstenschild“) Saudi-Arabien vor irakischen Repressalien gegen seine Bündnisbeteiligung abzuschirmen gedachte, bezeichnete Operation Desert Storm ("Unternehmen Wüstensturm“) die Offensive gegen den Irak selbst. (Artikel des Tages)
0808D: George Bush ruft "Operation Wüstenschild" aus
- Von einem stabilen, sicheren und demokratischen Staat ist der Irak immer noch weit entfernt. Formal betrachtet leben die Iraker seit dem Ende der Diktatur 2003 zwar in einem freien Land, doch der Alltag ist ein täglicher Kampf. (dradio.de 2010)
0811D: die FDP und die liberalen Parteien der DDR fusionieren
- Nach dem 9. November 1989 gingen die sogenannten Blockparteien in der DDR Allianzen mit neugegründeten christdemokratischen und liberalen Gruppierungen ein, verschmolzen dann aber schnell mit den alten Parteien der Bundesrepublik. Als erste West-Partei vollzog die FDP am 11. August 1990 die Vereinigung mit drei liberalen Gruppierungen aus der DDR. (dradio.de 2010)
0823D: DDR-Volkskammer beschliesst den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland
- In den ersten Nachwendemonaten zeichnete sich immer mehr ab, dass die vier Siegermächte einem vereinten Deutschland zustimmen würden. Nun wurde kontrovers über die Art der Wiedervereinigung diskutiert. Schließlich beschloss die DDR-Volkskammer am 23. August 1990 den Beitritt nach Artikel 23 des Grundgesetzes. (dradio.de 2010)
0824D: Diddl
- Die Diddl-Maus wird von Thomas Goletz erstmals skizziert
0824D: Wacken Open Air
- Das Wacken Open Air, später Europas größtes Metal-Festival, findet zum ersten Mal statt.
0827D: Leichtathletik-Europameisterschaften
- 15. Leichtathletik-Europameisterschaften 1990 in Split, Kroatien.
0828D: Friedensplan der UN für Kambodscha
- 1975 etablierten die Roten Khmer in Kambodscha ein blutiges Terrorregime. Rund zwei Millionen Kambodschaner kamen ums Leben. Ab 1978 besetzten vietnamesische Truppen das Land, es brach ein Bürgerkrieg aus. Vor 25 Jahren legte der UN-Sicherheitsrat einen Friedensplan für Kambodscha vor. (dradio.de 2015)
0831D: Vertrag über die staatliche Einheit Deutschlands wird unterzeichnet
- Nach nur acht Wochen waren die Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten abgeschlossen. Am 31. August 1990 wurde der Vertrag über die Herstellung der Einheit Deutschlands in Berlin unterzeichnet. (dradio.de 2010)
SEPTEMBER
0910D: Notre-Dame-de-la-Paix de Yamoussoukro
- Die Basilika Notre-Dame de la Paix in Yamoussoukro, Elfenbeinküste, die größte christliche Kirche der Welt, wird geweiht
0912D: Zwei-plus-Vier-Vertrag"
- Zu welchem Zeitpunkt die DDR der Bundesrepublik beitreten könnte, das hing von den Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen ab. Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges und die beiden deutschen Staaten verhandelten in Moskau über die Modalitäten der Wiedervereinigung, war doch mit ihr auch die uneingeschränkte Souveränität Deutschlands verbunden. Wegen Bedenken von Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion drohten die Verhandlungen bis kurz vor der Vertragsunterzeichnung noch zu scheitern.(dradio.de 2005)
0912D: Fußballländerspiel Färöer – Österreich
- Fußball-Länderspiel Färöer–Österreich in Landskrona. Das 1:0 für die Amateure von den Färöern begründet ein Fußballmärchen.
0914D: Gentherapie
- Kann man durch die Einpflanzung von gesunden Genen Krankheiten heilen? Im ausgehenden 20. Jahrhundert war die Hoffnung groß, dass dies gelingen könnte. Vor 25 Jahren wurde ein vierjähriges Kind erstmals mit gentechnisch veränderten Zellen behandelt. (dradio.de 2015)
0928D: East Side Gallery
- Die längste Open-Air-Galerie der Welt verläuft auf 1,3 Kilometer am Berliner Spreeufer zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof. Im Februar 1990 hatten 118 internationale Künstler begonnen, die Mauerstücke zu gestalten. Doch seit seiner Einweihung vor 25 Jahren ist das Denkmal immer wieder bedroht. (dradio.de 2015)
0929D: Weltkindergipfel
- Heute vor 25 Jahren trafen sich zum ersten Mal die Staaten, die im Jahr zuvor der UN-Kinderrechtskonvention beigetreten waren. Sie ist eine Art Grundrechtekatalog für Kinder. Bis heute haben sämtliche Staaten die Konvention unterzeichnet - außer dem Südsudan und den USA. (dradio.de 2015)
OKTOBER
1003D: Deutsche Wiedervereinigung
- Überall läuteten die Glocken, Fahnen wurden gehisst, Sektflaschen entkorkt - fast drei Jahrzehnte nach dem Bau der Mauer quer durch Berlin war die Zeit der Teilung Deutschlands zu Ende. Heute ist von der Euphorie des 3.Oktober 1990 nicht mehr viel zu spüren - der Weg zur inneren Einheit der Nation hat sich als länger und schwieriger erwiesen als die meisten glaubten. (dradio.de 2005)
- Die Freiheitsglocke des Schöneberger Rathaus läutete den 3. Oktober 1990 ein, als die DDR der Bundesrepublik beitrat. Ein Jahr voller überraschender Wendungen und rascher Umbrüche fand seinen feierlichen Höhepunkt. (dradio.de 2015)
- Auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude in Berlin hat sich eine unübersehbare Menschenmenge versammelt, um hier den Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands zu erleben. Unter dem vom Schöneberger Rathaus übertragenen Läuten der Freiheitsglocke wird die Bundesflagge gehisst. Anschließend verkündet Bundespräsident Richard von Weizsäcker: "Die Einheit Deutschlands ist vollendet. Wir sind uns unserer Verantwortung vor Gott und den Menschen bewusst. Wir wollen in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt dienen." Ein Bläserchor stimmt die Nationalhymne an, und wohl die meisten singen "Einigkeit und Recht und Freiheit". (aref.de 2010)
1008D: 22 Tote bei Unruhen auf dem Tempelberg in Jerusalem
- Am Fuße des Tempelbergs in Jerusalem feiern 20.000 Juden das Laubhüttenfest. Um 10.30 Uhr fliegen plötzlich in großer Zahl Steine, Eisenteile und Flaschen vom Tempelberg auf die an der Klagemauer betenden Juden herab. Als die israelische Polizei versucht, gegen die Steinewerfer auf dem Tempelberg vorzugehen, treffen sie auf über 3.000 junge Muslime, die sich dort verschanzt haben. Sie werfen Steine auf Autos und Touristenbusse, stürmen die Polizeiwache und setzen sie in Brand. Als sie auch Jagd auf einzelnen Polizisten machen, setzt die Polizei Tränengas, Gummigeschosse und scharfe Munition ein. Am Ende der Auseinandersetzungen sind 21 junge Muslime tot und 140 verletzt. (aref.de 2015)
1014D: in den neuen Bundesländern finden die ersten Landtagswahlen statt
- Bei den ersten freien Wahlen der DDR, am 18. März 1990, bekam die CDU mehr als 40 Prozent der Stimmen. Auch bei den Kommunalwahlen im Mai blieben die Christdemokraten stärkste Partei. Im Herbst kamen dann die Landtagswahlen - und der Höhepunkt für die CDU. (dradio.de 2010)
1017D: Internet Movie Database
- Die Internet Movie Database (IMDb) wird gegründet, jedoch erst ab 1994 erscheint sie im World Wide Web. Jetziger Betreiber ist amazon.com (1994 gegründet)
1029D: Alternative Bank Schweiz
- Am 29. Oktober 1990 eröffnete die Alternative Bank in Olten ihren ersten Schalter. Das Ziel der neuen Bank: Den Profit hinter die Menschen und ihre Geschäfte stellen. Keine überrissenen Gewinne, schon damals kaum Zins, dafür finanziert die Bank soziale und ökologische Projekte. Die Alternative Bank Schweiz ABS gibt es noch heute. Wo steht sie 25 Jahre nach der Gründung? Edy Walker, Leiter Spezialfinanzierungen bei der ABS, kennt "seine" Bank sehr genau. Er erzählt in der Sendung Zeitblende von den Anfängen, vom damaligen Zeitgeist, von den Beweggründen der Pioniere und vom Bank- und Kreditgeschäft der Gegenwart. (SRF Zeitblende 2015)
1030D: Tulifant (Oper)
- Uraufführung der Oper Tulifant von Gottfried von Einem in Wien
November
1114D: Alitalia-Flug AZ 404
- Alitalia-Flug 404 war ein Flug der Alitalia von Mailand nach Zürich. Am 14. November 1990 kam es beim Landeanflug zur Piste 14 Zürich-Kloten zum Absturz.
1114D: Deutsch-polnischer Grenzvertrag
- Der deutsch-polnische Grenzvertrag ist ein am 14. November 1990 zwischen Deutschland und Polen geschlossener völkerrechtlicher Vertrag. Der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze garantiert die Unverletzlichkeit der Staatsgrenzen und stellt damit einen Gewaltverzicht dar.
- In den ersten zwei Jahrzehnten nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab es keine offiziellen Kontakte zwischen der Bundesrepublik und Polen. 1972 nahmen Bonn und Warschau diplomatische Beziehungen auf; zu freundschaftlichen Beziehungen kam es jedoch erst, als die Bundesrepublik am 14.11.1990 die Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze anerkannte. (dradio.de)
1119D: Ost und West beschliessen auf dem KSZE-Gipfel in Paris das Ende des Kalten Krieges
- Am 19. November 1990 kamen die Regierungschefs der 34 KSZE-Mitgliedsländer in Paris zusammen, um eine Charta für ein neues Europa zu unterzeichnen. Die Staaten der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa erklärten darin das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung des Kontinents für beendet und versprachen, ein neues Europa der Demokratie, des Friedens und der Einheit aufzubauen. (dradio.de)
1120D: Herbert Kegel
- Herbert Kegel (* 29. Juli 1920 in Großzschachwitz bei Dresden; † 20. November 1990 in Dresden) war ein deutscher Dirigent und gehörte neben Kurt Masur zu den wichtigsten Orchesterleitern der DDR. Im Jahr 1949 kam er nach Leipzig und leitete 30 Jahre lang den Rundfunkchor (1949–1978) und das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig (1958–1978), dessen Ehrendirigent er im Anschluss wurde. Darüber hinaus war er von 1975 bis 1978 Honorarprofessor am Leipziger Konservatorium. Kegel avancierte zum wichtigsten „Orff-Spezialisten“ im deutschsprachigen Raum. Sein Einsatz für zeitgenössische Komponisten machte die Musikmetropole Leipzig zum „Internationalen Schaufenster der Moderne“ (Dirk Stöve). Von 1977 bis 1985 war er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Danach wirkte er als Gastdirigent in Japan, wo er heute als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts wahrgenommen wird. (Artikel des Tages)
1122D: Rücktritt von Margaret Thatcher
- Sie war eine der wichtigsten und zugleich umstrittensten politischen Figuren im 20. Jahrhundert, die Ikone der britischen Konservativen. Margaret Thatcher war elf Jahre lang Premierministerin. Im November 1990 musste sie abtreten. Über ihr politisches Erbe wird bis heute heftigst debattiert. Warum reisst Margaret Thatcher bis heute alte Wunden auf - auch 25 Jahre nach ihrem unfreiwilligen Abgang von der politischen Bühne, und gut zweieinhalb Jahre nach ihrem Tod? Dazu das ausführliche Gespräch mit SRF-Grossbritannienkorrespondent Martin Alioth, angereichert mit Archivtönen aus der Thatcher-Ära. (SRF Zeitblende 2015)
1127D: Frauenstimmrecht-Entscheid
- Vor 25 Jahren zwang das Bundesgericht den Kanton Appenzell-Innerrhoden, das Frauenstimmrecht einzuführen. Der Kanton hatte dies zuvor dreimal abgelehnt. Der Gerichtsentscheid löste in Appenzell Empörung aus - doch dann glätteten sich die Wogen. Franz Breitenmoser war 36 Jahre lang Innerrhoder Ratsschreiber - und er war ein Vorkämpfer für das Frauenstimmrecht. Im Gespräch blickt er zurück auf die angespannte Situation an der Landsgemeinde 1990 und versucht den Widerstand gegen das Frauenstimmrecht zu erklären. (SRF Zeitblende)
Dezember
1201D: Durchbruch beim Bau des Eurotunnels
- Er wurde als Wunderwerk der Technik gefeiert oder auch als Milliardengrab verdammt: der Eurotunnel, der Großbritannien mit dem französischen Festland verbindet. Vor 25 Jahren gelang französischen und britischen Bauarbeitern in der Mitte des Stollens unter dem Ärmelkanal der Durchbruch. (dradio.de 2015)
1209D: Lech Walesa wird Staatspräsident in Polen
- Am 9. Dezember 1990 wurde Gewerkschaftsführer Lech Walesa überlegen mit fast drei Viertel aller abgegebenen Stimmen zum ersten frei gewählten Staatspräsidenten Polens nach dem Krieg gewählt. (dradio.de)
1210D: Friedensnobelpreis für Michail Gorbatschow
- Michail Gorbatschow: Für viele im Westen war der Präsident der Sowjetunion ein Star – wegen seiner Politik der Öffnung und Veränderung. Vor 25 Jahren erhielt Gorbatschow den Friedensnobelpreis – für seine Rolle bei der Beendigung des Kalten Krieges. Im Westen gefeiert, im eigenen Land verachtet – Michail Gorbatschow ist Thema in der «Zeitblende». Gesprächsgast ist der Historiker und Russlandspezialist Carsten Goehrke. (SRF Zeitblende)
Lexikon
Baureihe R (Straßenbahn München)
- Als Baureihe R wird die 14. Generation der Straßenbahn-Triebwagen der Straßenbahn München bezeichnet. Die R-Wagen sind Einrichtungsfahrzeuge und die ersten Niederflurstraßenbahnen der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Nachdem die MVG beschlossen hatte, für die Straßenbahn Niederflurwagen anzuschaffen, lieferte MAN 1990/91 die ersten drei dreiteiligen Prototypen der Baureihe R 1.1. Da sich die Züge bewährten, wurde 1992 der Kauf einer Serie von 70 Niederflurwagen der Bauart GT6N des als R 2.2 bezeichneten Typs beschlossen. Die bei AEG gebauten Triebwagen wurden von 1994 bis 1997 ausgeliefert. Die 26.800 Millimeter langen Fahrzeuge sind für 157 Fahrgäste ausgelegt. Sie verfügen über drei Fahrmotoren mit einer Leistung von je 120 Kilowatt. Um ein höheres Platzangebot auf einigen Linien bieten zu können, bestellte die MVG 1996 eine weitere Serie von 20 vierteiligen, um zehn Meter längere Niederflurwagen der Bauart GT8N2. Diese wurden als Baureihe R 3.3 bezeichnet und von 1999 bis 2001 ausgeliefert. Sie sind 36.580 Millimeter lang und bieten 218 Fahrgästen Platz. Die Fahrzeuge haben vier Fahrmotoren mit einer Leistung von je 120 Kilowatt. Bis auf die R-1.1-Prototypen, die heute bei der Straßenbahn Norrköping in Schweden verkehren, und zwei verunfallte R 2.2 sind alle Fahrzeuge des Typs R bis heute im Einsatz. 50 Fahrzeuge des Typs R 2.2 werden von 2009 bis 2014 modernisiert. Die modernisierten Fahrzeuge werden als Typ R 2.2b bezeichnet. (Artikel des Tages)
Das Unbehagen der Geschlechter (Butler)
- Mit ihrem berühmten Satz, man werde nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht, leitete Simone de Beauvoir nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Phase des Feminismus ein. Geschlechtsidentität wurde danach nicht mehr als natürlich gegeben, sondern als Folge von Kultur und Erziehung betrachtet. Judith Butler ging noch einen Schritt weiter. Die amerikanische Philosophin meinte, nicht nur in der Geschlechtsidentität, sondern bereits im anatomischen Geschlecht ein Konstrukt zu erkennen. Was wir für biologische Fakten hielten, sei erst durch wiederholte Praxis, Menschen in männliche und weibliche Subjekte aufzuteilen, zur Realität geworden. Im Dienst der Fortpflanzung seien Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit zur gesellschaftlichen Norm erhoben worden, unter Ausschluss aller anderen Formen sexueller Identität. Das Unbehagen der Geschlechter wurde trotz seiner streckenweise unverständlichen Sprache rasch zum Bestseller, seine Autorin zu einer Art Popstar der Intellektuellenszene. Nicht nur unter Feministinnen entfachte dieses umstrittene Buch eine heftige Debatte, die bis heute anhält. (getAbstract 2017)
- Der sogenannte Fichenskandal (auch Fichenaffäre) ist ein Skandal der neueren Schweizer Geschichte in der Endphase des Kalten Krieges. Davon abgeleitet hat sich in der Schweiz das Wort «Fichenstaat» als Umschreibung für einen «Schnüffelstaat» gebildet. Etwa 900'000 Staatsschutz-Fichen wurden zwischen 1900 und 1990 angelegt, sie befinden sich heute im Bundesarchiv.
- Der Kalte Krieg ist zu Ende, die Schweiz wird durch den Fichenskandal erschüttert. Die Empörung erreicht Anfang März 1990 einen Höhepunkt, als 35‘000 Menschen auf dem Bundesplatz in Bern die Abschaffung der politischen Polizei fordern. Moritz Leuenberger, der spätere Bundesrat, ist damals SP-Nationalrat und Präsident der parlamentarischen Untersuchungskommission PUK. Sie hatte den Fichenskandal aufgedeckt. Fazit: die Bundespolizei hatte über Jahrzehnte Hunderttausende von Bürgerinnen und Bürgern bespitzelt, ohne gesetzliche Grundlage. Hatten wir damals eine Staatskrise? Welche Folgen hatte der Fichenskandal für die Schweiz? Mit Moritz Leuenberger blicken wir zurück. (SRF Zeitblende)
- Das Marxists Internet Archive (MIA; auch bekannt als marx.org oder marxists.org) ist das größte Internet-Archiv von Originaltexten marxistischer Autoren und weiterer politisch linker Strömungen (Sozialisten, Anarchisten etc.). Die mehrsprachigen Editionen werden von einer Non-Profit-Organisation mit ehrenamtlichen Mitarbeitern erstellt. Vom MIA erstellter Inhalt steht unter der Creative Commons License. Die Ursprünge des MIA fallen nach unterschiedlichen Darstellungen in die Jahre 1987 und 1990. „World History Source“, ein Projekt des „Center for History and New Media“ an der George Mason University in Fairfax County bezeichnet MIA als eines der ältesten kollaborativen Archivprojekte des Internets, das 1987 im ARPANET entstand und 1993 in das World Wide Web migrierte. Das MIA selbst legt seinen Ursprung in das Jahr 1990, als eine Person, die unter dem Pseudonym „Zodiac“ firmiert, mit der digitalen Archivierung der Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels begann. Diese Werke wurden über Newsgroups und das Usenet verteilt, bis 1993 eine eigene Website des Projektes mit dem Namen „Marx/Engels Virtual Library“ auf einen Server der University of Colorado at Boulder entstand. (Artikel des Tages)
Partei des Demokratischen Sozialismus
- Die Partei des Demokratischen Sozialismus (Kurzbezeichnung: PDS) war eine deutsche Partei, die von 1989 bis 2007 bestand. Sie ging aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) hervor, die sich im Dezember 1989 zunächst in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei des Demokratischen Sozialismus (SED-PDS) umbenannt hatte. Am 4. Februar 1990, nachdem ein personeller und inhaltlicher Wandel vollzogen worden war, änderte sie ihren Namen in Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und im Juli 2005 in Die Linkspartei.PDS (Kurzbezeichnung Die Linke.PDS). Am 16. Juni 2007 ging sie schließlich im Zuge der Fusion mit der WASG in der Partei Die Linke auf. Ihre Mitgliederzahl wurde im Dezember 2006 mit 60.338 beziffert. Einige Politikwissenschaftler stuften die PDS als linkspopulistisch ein. (Artikel des Tages)
- Der Freistaat Thüringen ist ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Mit rund 2,2 Millionen Einwohnern und einer Fläche von rund 16.000 Quadratkilometern gehört es zu den kleineren Ländern der Bundesrepublik. Auch die Bevölkerungsdichte liegt etwas unter dem Bundesdurchschnitt. Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt, während mit Jena noch eine weitere Großstadt in Thüringen liegt. Als Binnenstaat grenzt Thüringen weder ans Meer noch ans Ausland. Nachbarländer sind Sachsen im Osten und Südosten, Sachsen-Anhalt im Norden und Nordosten, Niedersachsen im Nordwesten, Hessen im Westen sowie Bayern im Süden. Mehrere Orte im Nordwesten des Landes nehmen für sich in Anspruch, der exakte Mittelpunkt Deutschlands zu sein. Der Name Thüringen tritt als Gebietsbezeichnung seit dem Thüringerreich im frühen 6. Jahrhundert auf. Danach bildete Thüringen kein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet mehr, wenngleich es den Landgrafen von Thüringen für relativ kurze Zeit gelang, große Teile der Region zu kontrollieren. (Artikel des Tages)
Quellen
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