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Lexikon
- Das Höhlengleichnis ist eines der bekanntesten Gleichnisse der antiken Philosophie. Es stammt von dem griechischen Philosophen Platon, der es am Anfang des siebten Buches seines Dialogs Politeía von seinem Lehrer Sokrates erzählen lässt. Es verdeutlicht den Sinn und die Notwendigkeit des philosophischen Bildungswegs, der als Befreiungsprozess dargestellt wird. Das Ziel ist der Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der vergänglichen Dinge, die mit einer unterirdischen Höhle verglichen wird, in die rein geistige Welt des unwandelbaren Seins. Den Aufstieg vollzieht zwar jeder für sich, aber da man dabei Hilfe benötigt, ist es zugleich auch ein kollektives Bemühen. Zuvor hat Sokrates am Ende des sechsten Buches das Sonnengleichnis und das Liniengleichnis vorgetragen. Als Abschluss und Höhepunkt der Gleichnisreihe zählt das Höhlengleichnis zu den Grundtexten der platonischen Philosophie, da es zentrale Aussagen von Platons Ontologie und Erkenntnistheorie veranschaulicht. (Artikel des Tages)
- Die Politeia (altgriechisch Πολιτεία, Politeía; lateinisch Res publica, daher englisch The Republic; deutsch „Der Staat“) ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon. An dem fiktiven, literarisch gestalteten Dialog sind sieben Personen beteiligt, weitere Anwesende hören nur zu. Die Hauptrolle spielt Platons Lehrer Sokrates. Seine wichtigsten Gesprächspartner sind Platons Brüder Glaukon und Adeimantos sowie der bekannte Redner Thrasymachos. Diskutiert wird über die Gerechtigkeit und ihre mögliche Verwirklichung in einem idealen Staat. Der in zehn Bücher gegliederte Dialog zerfällt in zwei sehr unterschiedliche Teile. In der Anfangsphase führt Sokrates mit Thrasymachos ein Streitgespräch über die Frage, was gerecht ist. Im Hauptteil bemühen sich Sokrates, Glaukon und Adeimantos, die Natur der Gerechtigkeit zu bestimmen und ihren Wert zu erfassen. Zwar ist Gerechtigkeit in der Seele des Menschen zu finden, doch im sozialen Kontext, im Staat, ist sie leichter erkennbar. Daher lenkt Sokrates das Gespräch auf die Frage, unter welchen Voraussetzungen im Staat Gerechtigkeit zustande kommt. (Artikel des Tages)
- "Der Ehrliche ist der Dumme", heißt ein bekanntes Sprichwort. Diese Vorstellung muss es auch schon gut 350 Jahre v. Chr. gegeben haben, denn sie bildet den Ausgangspunkt für eine der wirkungsreichsten politischen Theorien des Abendlandes: Platons Staat. In seiner unverwechselbaren Dialogtechnik lässt der Philosoph seinen Mentor Sokrates das Wesen der Gerechtigkeit sowie die Eigenschaften des idealen Herrschers und Staates erläutern. Vieles davon muss den Athenern geradezu revolutionär vorgekommen sein: die Dreiteilung der Staatsglieder, Gleichheit von Männern und Frauen, Abschaffung des Privateigentums und gar die Herrschaft von Philosophen. Wer Platons Ideen mit dem weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte vergleicht, wird allerdings unwillkürlich zusammenzucken, wenn er seine Vorschläge zu Euthanasie, Rassenauswahl und strenger Staatsräson liest. Eine kritische Distanz bei der Lektüre ist also angebracht. Davon abgesehen liefert Platon mit diesem Werk einen tiefen Einblick in seine Erkenntnistheorie (u. a. mit dem berühmten Höhlengleichnis) und eine bedeutende Staatsutopie, in der Gerechtigkeit und Moral einen festen Sitz haben und Politik zum Wohle des Volkes gemacht wird - statt für den Geldbeutel der Politiker oder der Reichen. Dies ist auch mehr als 2000 Jahre nach Platon noch ein Thema. (getAbstract)
Quellen
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25.01.2014 Artikel des Tages