1497
JUNI
0601D: "Das Narrenschiff" - europaweit ganz vorn!
- Eine gnadenlose Trottelparade war der erste Riesenerfolg auf dem deutschen Buchmarkt. 1494 erschien Sebastian Brants "Narrenschiff". Bald darauf, am 1. Juni 1497, machte die lateinische Übersetzung das Werk zum internationalen Kassenschlager. Bis heute weiß niemand, warum. (BR2 Kalenderblatt)
LEXIKON
- Der Reichshofrat war neben dem Reichskammergericht und in Konkurrenz zu diesem eines der beiden höchsten Gerichte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Der Reichshofrat war allerdings allein für die Reichslehen und kaiserlichen Privilegien und Reservatrechte betreffende Angelegenheiten zuständig. Reichshofrat lautete auch der Titel der einzelnen Mitglieder dieses Gremiums. Ihr Vorsitzender war der Reichshofratspräsident. Beide Gerichte, Reichshofrat und Reichskammergericht, leiteten ihre Kompetenz vom deutschen König oder Kaiser her, der oberster Gerichtsherr im Reich war. Der reichsunmittelbare Adel und die Reichsstädte konnten nur vor den zwei obersten Gerichten verklagt werden. Bürger, Bauern und niedrige Adlige dagegen mussten zunächst vor den Gerichten derjenigen Fürsten und Städte verklagt werden, deren Untertanen bzw. Bürger sie waren. Sie konnten vor den obersten Reichsgerichten nur dann einen Untertanenprozess anstrengen, wenn sie der Auffassung waren, dass die für sie zunächst zuständigen Gerichte falsch entschieden hatten. Dann konnten sie die Fehlerhaftigkeit der unterinstanzlichen Urteile durch die Verfahrensarten Appellation oder Nichtigkeitsklage geltend machen. Dabei mussten sie den Instanzenzug der Gerichte einhalten. Waren diese Voraussetzungen gegeben, überprüften die obersten Reichsgerichte die Entscheidungen der unteren Gerichtsinstanzen.
- Die Hundertschweizer (franz. Cent-suisses) war eine aus Schweizer Söldnern gebildete Einheit, die von 1497 bis 1792 bestand und zur Garde (Maison militaire du roi) des Königs von Frankreich gehörte. 1497 schuf Karl VIII. diese Einheit, die jedoch eher eine reine Hofgarde als eine militärische Truppe war. Nach ihrem Vorbild entstanden ähnliche Einheiten im Kirchenstaat (Schweizergarde, 1506), im Herzogtum Savoyen (1579 bis 1798), im Großherzogtum Toskana, in Österreich (1745) und in Brandenburg-Preußen (1696 bis 1713).
Die Kompanie der Hundertschweizer war am Hof für die Wache im Inneren der königlichen Paläste zuständig und wurde deshalb auch als Innere Garde bezeichnet, im Gegensatz zum Schweizergarderegiment, das für den äusseren Dienst zuständig war.
- Die Schlacht von Deptford Bridge war das Ende des kornischen Aufstandes von 1497. Sie fand am 17. Juni 1497 in der Nähe des heutigen Deptford im Südosten von London am Fluss Ravensbourne statt. Aufständische unter Michael An Gof und Thomas Flamank waren unterstützt von Rebellen aus Somerset unter Lord Audley nach London marschiert, hatten aber nicht die erhoffte Unterstützung aus Kent erhalten. Die kornischen Rebellen wurden von den Truppen Heinrichs VII. unter Lord Daubeney geschlagen. Da sich ein großer Teil der Schlacht auf dem östlichen Ufer des Ravensbourne am Rande des Plateaus von Blackheath abspielte, spricht man manchmal auch von der Schlacht von Blackheath. Die Zahlen der Verluste der beiden Seiten werden unterschiedlich angegeben, doch scheinen die Verluste der englischen Truppen einstellig gewesen zu sein, während von den Aufständischen etwa 1000 getötet wurden. Die Anführer der Rebellen wurden gehängt und gevierteilt (Michael An Gof und Thomas Flamank) bzw. geköpft (Lord Audley).
QUELLEN
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