1795
APRIL
0405D: Friede von Basel
- Der Friede von Basel von 1795 (Basler Frieden) setzte dem Krieg zwischen Frankreich und Preußen bzw. Spanien ein Ende. Diese Parteien bekämpften sich im Laufe des 1. Koalitionskriegs (1792–1797), und der Friede führte dazu, dass das revolutionäre Frankreich wieder als gleichberechtigte Großmacht anerkannt wurde.
SEPTEMBER
0905D: Friedens- und Freundschaftsvertrag von Algier
- Der Friedens- und Freundschaftsvertrag von Algier zwischen den USA und dem Osmanischen Reich wurde am 5. September 1795 unterzeichnet.
AUGUST
0803D: Vertrag von Greenville
- Der Vertrag von Greenville wurde am 3. August 1795 in Fort Greenville (heute Greenville, Ohio) von einem Bund von amerikanischen Ureinwohnern und den Vereinigten Staaten unterzeichnet, nachdem die amerikanischen Ureinwohner die Schlacht von Fallen Timbers verloren hatten. Der Vertrag markierte das Ende des Northwest Indian Wars. Die Vereinigten Staaten wurden durch General "Mad" Anthony Wayne vertreten, der die amerikanischen Ureinwohner bei Fallen Timbers besiegt hatte. Im Austausch für Waren im Werte von 20.000 US-Dollar (wie Decken, Utensilien und Haustiere) überließen die amerikanischen Ureinwohner den Vereinigten Staaten große Teile des heutigen Ohios, den zukünftigen Standort von Chicago und das Fort Detroit Gebiet.
OKTOBER
1027D: Pinckney-Vertrag
- Der Pinckney-Vertrag, auch bekannt als Vertrag von San Lorenzo oder Vertrag von Madrid, wurde am 27. Oktober 1795 in San Lorenzo de El Escorial unterzeichnet und festigte die Bemühungen um eine Freundschaft zwischen den USA und Spanien. Er legte außerdem die Grenzen zwischen den USA und den spanischen Kolonien fest und garantierte den USA Schifffahrtsrechte im Mississippi River. Der volle Titel des Vertrages lautet Vertrag über Freundschaft, Grenzen und Schifffahrt Zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten. Thomas Pinckney verhandelte den Vertrag für die USA, während Don Manuel de Godoy Spanien repräsentierte.
NOVEMBER
1114D: Gefecht bei Lambsheim
- Das Gefecht bei Lambsheim war eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen der deutschen Reichsarmee und französischen Revolutionstruppen mit etwa 250 Toten. Es fand am 14. November 1795 in Lambsheim, einem ehemals befestigten Städtchen in der Rheinebene, zwischen Worms und Speyer statt.
LEXIKON
- Das Direktorium (französisch Le Directoire; 26. Oktober 1795–24. Dezember 1799) war die letzte Regierungsform der Französischen Revolution. Es ersetzte als Folge des Aufstandes des 9. Thermidor II des Republikanischen Kalenders (27. Juli 1794) und des Sturzes Maximilien de Robespierres die Herrschaft des Nationalkonvents.
Kaiser Ba'eda Mariam II. (Äthiopien)
- Ba'eda Mariam II. war vom 15. April bis Dezember 1795 Negus Negest (Kaiser) von Äthiopien.
Klavierkonzert op. 19 (Beethoven)
- Das Klavierkonzert Nr. 2, B-Dur, op. 19 ist ein frühes Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Einerseits orientiert sich Beethoven hier noch an den frühen Vorbildern seiner musikalischen Epoche, der Wiener Klassik, andererseits lässt sich hier schon seine spätere Handschrift erkennen.
- Kamehameha I. († 1819) war der erste König von Hawaii (1795–1819).
Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre (Goethe)
- Wilhelm Meisters Lehrjahre ist ein klassischer Bildungsroman von Johann Wolfgang von Goethe. Der wegweisende Entwicklungsroman erschien 1795/96. Er besteht aus acht Büchern, von denen sich die ersten fünf inhaltlich an das zu Goethes Lebzeiten unveröffentlichte Fragment Wilhelm Meisters theatralische Sendung anlehnen. Ein Vergleich beider Texte zeigt etliche wörtliche Übereinstimmungen.
- Die Herkunft aus gutem Haus, der Drang zur Selbstverwirklichung, der verschlungene Lebensweg: Wilhelm Meister hat einiges mit seinem Erfinder Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam. In die Form eines Romans gepresst, weicht Goethes Lebensschilderung doch stark von dem handlungsgetragenen Schema ab, das man mit dieser literarischen Gattung üblicherweise verbindet. Orte und Zeit der Handlung werden nie genannt; immerhin sind sie konkret genug, um in mancher Hinsicht ein Spiegelbild Deutschlands zur Goethezeit zu erkennen. Die meisten Personennamen wie Mignon, Philine, Serlo, Melina, Jarno oder Aurelie erscheinen so fiktiv, dass man von einer realistischen Erzählung kaum sprechen kann. Das Buch ist eher ein Ideenroman, ein Riesenessay zu den sich überlappenden Themen Theater und Persönlichkeitsentwicklung. Wie „meistert“ man das Leben am besten? Die Antwort auf diese Frage findet Goethes Wilhelm Meister vor allem im Erziehungsideal der aufklärerisch gesinnten Freimaurer. Fazit: Nicht in der (Schauspiel-)Kunst verwirklicht sich das Leben, sondern das Leben selbst ist die Kunst. (getAbstract)
- Die Sinfonie Nr. 104 D-Dur komponierte Joseph Haydn im Jahr 1795. Das Werk gehört zu den berühmten „Londoner Sinfonien“ und führt manchmal die nicht von Haydn stammenden Beinamen „London“ oder „Salomon“.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Die Altersschrift "Zum ewigen Frieden". Ein philosophischer Entwurf. (erste Auflage 1795 (zit. als A) 104 S., zweite, erweiterte Auflage 1796 (zit. als B), 112 S.) gehört zu den bekanntesten Werken des deutschen Philosophen Immanuel Kant. So geht die neuzeitliche Bedeutung des Begriffs Frieden entscheidend auf Kants hierin vorgestellte Theorien zurück. In Form eines Friedensvertrages wendet Kant die Grundsätze seiner Moralphilosophie (vgl. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Kategorischer Imperativ) auf die Kernfrage der Politik nach dem Frieden zwischen den Staaten an. Auch hier gilt es, von der Vernunft geleitete Entscheidungen zu treffen und nach Gerechtigkeit zu trachten. Dabei stellt er klar, dass der Frieden kein natürlicher Zustand für den Menschen sei und deshalb gestiftet werden müsse. Die Gewährung des Friedens sei Sache der Politik, welche sich der Idee eines allgemeingültigen Rechtssystems unterzuordnen habe; denn so heißt es im Anhang: Das Recht der Menschen muß heilig gehalten werden, der herrschenden Gewalt mag es auch noch so große Aufopferung kosten. Dem Despotismus erteilt Kant eine klare Absage. Bekannt geworden sind die Ideen des Völkerrechts, das die Verbindlichkeit der zwischenstaatlichen Abkommen einfordert, und die Ausrichtung des Friedens als völkerrechtlichen Vertrag. In den Internationalen Beziehungen wird „Zum ewigen Frieden“ den liberalen Theorien zugeordnet. Die Charta der Vereinten Nationen wurde nicht unwesentlich von dieser Schrift beeinflusst.
- Mitten im Krieg Preußens gegen das revolutionäre Frankreich ersann der einflussreichste Philosoph des 18. Jahrhunderts in Königsberg eine Utopie. Immanuel Kant griff Fragen auf, die viele Intellektuelle seit Jahrhunderten beschäftigten: Wie lässt sich ein ewiger Friede schaffen? Welche Rechtsgrundlagen muss er haben? Wie hält man ein Völkerrecht aufrecht und gewährleistet die Souveränität aller Staaten? Kants kleine Friedensschrift Zum ewigen Frieden war geradezu revolutionär: Zuvor gab es offiziell keinen Friedenszustand, sondern immer nur eine Abfolge von Waffenstillstandsvereinbarungen. Folgerichtig erkannte der Königsberger Philosoph auch an, dass der Naturzustand der Menschheit der Krieg sei und ein Friede aktiv herbeigeführt und gesichert werden müsse. In seinem Traktat stellt er in mehreren juristischen Artikeln Verbote und Gebote auf, die diesem Ziel dienlich sein sollen. Erst rund 100 Jahre später wurde eine Organisation nach Kants Vorstellung geschaffen: der Völkerbund, der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Vereinten Nationen abgelöst wurde. Für die Rechtsphilosophie und die Friedensbewegung war Kants Traktat von fundamentaler Bedeutung. (getAbstract)
QUELLEN
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02.03.2009 Artikel eröffnet
28.10.2010 Grundstock erstellt